Hi!
Ich kenne den Orion 80ED und den Celestron 80ED, auch wenn ich noch nicht viel vergleichen konnte - ich hab das C80 erst seit zwei oder drei Wochen. Die Optik soll aber die selbe sein, und ich bin geneigt, das zu glauben.
Der Orion kam (über Scopequipment vor über zwei Jahren) als reines Teleskop mit Leuchtpunktsucher, dazu hatten wir noch zwei Rohrschellen gekauft - auf einer ist ein Fotogewinde, was sehr praktisch ist.
Der Deckel sitzt sehr stramm auf der Taukappe, auch nach zwei Jahren geht eher die aufgesteckte Taukappe ab als der Deckel auf der Taukappe.
Die Gummierung der Scharfstellrädchen ist hinüber, was aber kein Verlust ist.
Der Okularauszug ist okay und trägt eine Nikon D70 problemlos auch im Zenith. Er läßt sich aber nur etwas umständlich in der Schwergängigkeit einstellen und nicht feststellen.
Insgesamt ist das Gerät vergleichsweiße klobig, da der Tubus viel Luft hat, gefällt mir aber sehr gut.
Das Objektiv mußte ich erst einmal abschrauben, da etwas Staub auf seiner Innenseite lag und nur so (dann aber leicht) zu entfernen war.
Das C80 hab ich diesen Monat bei Baader bestellt. Der Tubus ist schlanker, die Taukappe ist aufgeschraubt, und der Deckel sitzt ziemlich locker - ein paar Lagen Isolierband rundrum, und er hält besser.
Dazu gibt's eine halbwegs brauchbare Ausstattung: 1,25-Zoll-Amiciprisma, Rohrschellen, ein Plössl-Okular, das okay zu sein scheint, ein 6x30-Sucher - etwas ungeschickt für die Sonnenbeobachtung. Ich hab ihn gleich mal durch einen Leuchtpunktsucher ersetzt und suche jetzt noch eine Verwendung für den 6x30 <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Der Okularauszug läßt sich ohne Probleme feststellen oder in der Schwergängigkeit regulieren, gefällt mir besser als beim Orion.
Den Kauf hab ich bislang nicht bereut, es wirkt noch etwas hochwertiger als der Orion. Viel beobachtet hab ich damit aber noch nicht - Unterschiede würde ich aber der Serienstreuung zuschreiben.
Das C80 ist schwarz, der Orion grau-metallic - letzteres könnte für die Sonnenbeobachtung etwas besser sein, aber ich glaub, warm genug werden beide. Weiß wäre geschickter.
Das schöne beim C80 ist, daß ich das Teleskop und ganze Zubehör in eine Kiste kriege (ein Waffenkoffer - man muß erst mal auf die Idee kommen, unter der Bezeichnung einen Koffer mit Rasterschaumstoff zu suchen) und dann nur noch ein Berlebach-Stativ mit Schwerlast-Neigekopf (bis 9kg, leider mit Schnellwechselplatte, die etwas Spiel hat) von Teleskop-Service zum Beobachten mitnehmen muß - also insgesamt zwei Teile, was schön handlich ist.
Generell ist der 80ED ein schönes Rich-Field-Gerät, das auch für die Fotografie taugt - für randscharfe Ecken bei Sternfeldaufnahmen ist allerdings noch ein Komakorrektor nötig, wenn man's perfektionieren will.
Für etwas mehr Vergrößerung wäre noch eine gute Barlowlinse fällig, damit wärst Du bei 1200 mm Brennweite, dann sollte er auch für Planeten taugen - ansonsten kommt man mit einem 6mm-Okular gerade einmal bis 100fache Vergrößerung, etwas mehr sollte schon noch drin sein - 160fach hab ich allerdings noch nie ausprobiert, ich mach mehr Deep-Sky.
Was Fraunhofer angeht: Ich kenne einen 40 Jahre alten Fraunhofer Achromat mit 90/1250, der tolle Bilder liefert, aber auch schon sehr sperrig ist. Trotzdem würde ich den 80/600 mit Barlowlinse bevorzugen, einfach weil er schön kompakt ist und besser Deep-Sky kann.
Beste Grüße,
Alex