Banding reduzieren: Calibration Frames oder Dithern?

Finkenwerder

Aktives Mitglied
Hallo zusammen.
Seit ich autoguide bemerke ich in meinen Stacks recht starkes vertikales Banding, das immer ein ähnliches Muster hat. Ich verwende bei meinen Bildern Bias, Darks und Flats. Meine Kamera ist eine Canon EOS M100 unmodifiziert. Hier ein Beispiel aus meiner letzten M42-Aufnahme, Histogram-Darstellung in SIRIL:
Bildschirmfoto vom 2022-02-15 13-01-39.jpg


Zwar kann ich das Banding in SIRIL mit dem Banding Removal-Tool ganz gut bereinigen, aber natürlich möchte ich es von vorne herein vermeiden.
Ich frage mich nun, woran das liegt. Sollten die Darks das Banding nicht beseitigen? Oder sind Darks ungeeignet, das Banding zu entfernen? Würde Dithern helfen?

Ich freue mich über Einschätzungen.
Danke und Gruß, Malte
 
Hi Malte,

ja, dithern hilft. Bei geditherten Aufnahmen können sie Stackingalgorithmen "Ausreißer" besser eliminieren.
Allerdings sind die Streifen hier typisch für ein Bias, daher sollten sowohl Biasframes als auch Darks, da hier das Bias enthalten ist, diese auch beseitigen. Daher denke ich, dass etwas mit dem Kalibrieren nicht richtig funktioniert hat. Nun kenne ich SIRIL überhaupt nicht, da ich nur Pixsinsight verwende. Vielleicht hast Du die Möglichkeit irgendwo ein Light, Master Bias und Master Flat zum download abzulegen, dann prüfe ich das gerne mal bei mir.
 
Hallo Malte,

Ich würde eigentlich auch annehmen, dass beim Kalibrieren mit guten Darks das Banding schon sehr stark reduziert wird.
Wie viele Darks hast Du gemacht?
Wie verarbeitest Du Deine Aufnahmen? Mit einem Skript, oder manuell?
Es kann nicht sein, dass Du von den Lights aus Versehen das Master-Dark UND das Master-Bias abgezogen hast?

Ansonsten kann ich noch empfehlen, das Banding-Removal-Tool schon über die Sequenz der kalibrierten Einzelbilder laufen zu lassen, also das Banding schon vor dem Stacken zu entfernen. Dann funktioniert die Mittelung und Ausreißer-Entfernung besser.

Grüße,
Steffen
 
Vielen Dank für eure Antworten!
Vielleicht hast Du die Möglichkeit irgendwo ein Light, Master Bias und Master Flat zum download abzulegen, dann prüfe ich das gerne mal bei mir.
Hier: dump – Google Drive Ich freue mich, wenn du mal rein schaust.

Ich hatte 58 Lights a 90s, 29 Darks, 55 Bias und 43 Flats. Nach meinem Empfinden sollte das eigentlich reichen, auch wenn mehr Darks sicher besser wären.

Wie verarbeitest Du Deine Aufnahmen? Mit einem Skript, oder manuell? Es kann nicht sein, dass Du von den Lights aus Versehen das Master-Dark UND das Master-Bias abgezogen hast?
Ich verwende grundsätzlich Skripte. In diesem Fall habe ich wegen des Mondlichts das original-Skript mit Background Extraction unverändert genommen: https://free-astro.org/images/0/06/OSC_Preprocessing_withbackgroundextraction.ssf Daher würde ich ausschließen, dass mit der Reihenfolge was nicht stimmte oder Schritte doppelt ausgeführt wurden.
Ansonsten kann ich noch empfehlen, das Banding-Removal-Tool schon über die Sequenz der kalibrierten Einzelbilder laufen zu lassen
Danke für den Tipp, mir war nicht klar, dass das möglich ist. Das werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren und rückmelden, ob es eine Verbesserung bringt.
 
Hi,

ich habe das Light mal kalibriert. Im Ergebnis sehe ich jetzt so nicht auffälliges:
IMG_6195_c_klein.jpg

Allerdings wollte Pixinsight das Dark nicht verarbeiten. Wenn ich es weg lasse kommt og. Ergebnis heraus.
Ich habe nur zusätzlich die Farbe etwas korrigiert, simple stretch und verkleinert.
Ich würde mir daher nochmal anschauen wie deine Darks gestackt wurden bzw. was mit den nicht stimmt.
 
Danke für die Hilfe. Ich habe die Dark-Frames noch mal geprüft, alle haben exakt 90s. Allerdings nimmt die Dateigröße im Zeitverlauf langsam zu. Das liegt vermutlich daran, dass ich die Darks auf der Rückfahrt im Auto gemacht habe, wo es trotz ausgeschalteter Heizung langsam wärmer wurde und entsprechend mehr Signal einging.

Eine Sache fällt mir noch auf. Ich war bislang davon ausgegangen, dass die RAW-Dateien eine feste Orientierung haben. Unabhängig davon, wie die Kamera lag oder stand im Moment der Aufnahme. Jetzt sehe ich in Geeqie (das ist mein RAW-Viewer), dass sich die Orientierungen unterscheiden. Bei den Darks habe ich "right, top", bei den Bias "top, left" und bei den Lights "left, bottom". Ist das von Belang? Es wäre natürlich schlecht, wenn die Aufnahmen zueinander gedreht wären.
 
Soweit ich weiß ignoriert Siril die Information zur Ausrichtung vom Kamera-Sensor. Es wird das RAW-Bild genommen, so wie es ist.
 
Ok, danke für eure Antworten. Etwas anderes hätte mich auch gewundert, Steffen. Und das ist auch meine Erfahrung bislang.

So richtig weiter bin ich noch nicht. Ich werde bei der nächsten Session mal dithern und schauen, was das bringt. Ich habe heute "Trockenübungen" mit Ekos und der PHD2-Simulation gemacht. :) Und dann steht noch mein Stack mit der Banding Reduction der Einzelframes aus.
 
Hi, ja das ist von belang zumindest bei mir. Ich musste die Orientierung ändern. Ob Deine Software das automatisch macht, weiß ich nicht. Da kann bestimmt einer SIRIL-Experten noch was zu sagen.

Danke, das ist etwas, auf das ich nie geachtet habe. Ich war immer davon ausgegangen, dass die Software das berücksichtigt. Ich werde recherchieren. Vielleicht weiß auch Steffen was dazu?
Hi,
vielleicht stehe ich ja auf dem Kabel, aber die Orientierung der Aufnahmen (Light, Dark, Bias,) dürfte doch eigentlich für die Kalibrierung egal sein und sollte nicht verändert werden müssen (dürfen). Für die Masterbias und Masterdark ist die Kameraorientierung unerheblich. Das Stackingprogramm sollte die Orientierung also ignorieren. Die Kalibrierung der Lights erfolgt vor der Registrierung. Wenn man die Orientierung der subs vor der Kalibrierung ändert, kann sie eigentlich nicht mehr passen.
 
Hi Malte,

Also mit der Kamera-Orientierung oder dem cr2 Format hat das nichts zu tun.
Ich habe mir Deine Beispiel-Dateien mal angeschaut. Mir fällt auf, dass der Median-Wert für Master-Bias schon bei relativ hohen 2048 liegt. Im Master-Dark liegt er nur bei 2046 - ich würde im Dark auf jeden Fall einen höheren Wert erwarten als im Bias!
Aber gut, die Kamera-Einstellungen sehen OK aus, und die Werte sind ja immerhin nah beieinander.

Das eigentliche Problem scheinen die Flats zu sein. Da sehe ich einen Median von 1222 im Stack.
Vor dem Bias-Abzug lagen die Flats also wohl so um die 3270.
Bei gut belichteten Flats mit dem Histogramm-Berg in der Mitte sollte der Median bei dem 14-bit Sensor so um die 8192 liegen.
Im Master-Flat sieht man auch schon ordentlich die Streifenmuster. Ich vermute, der Signal-Level Abstand des Flat vom Bias (mit dem Banding) ist zu gering.

Du kannst versuchen, erstmal noch ein paar mehr Bias zu machen (die gehen ja wirklich schnell, und Du kannst sie gut nachholen). Das würde das Rauschen reduzieren, dass sonst in die kalibrierten Flats kommt, und damit auch in die kalibrierten Lights.
Neue Flats machen ist jetzt nicht mehr so trivial, aber Du kannst probieren, ob Du mit helleren Flats bessere Ergebnisse bekommst.

Dein Einzel-Light habe ich mal mit dem Master-Dark und dem Master-Flat kalibriert. Das Ergebnis ist an sich ok, das Banding ist nur schwach, aber es ist da. Beim Stacken verstärkt es sich dann natürlich wieder, so dass es im fertigen Stack wieder sichtbar wird.
Mit dem Banding-Reduction Tool auf die Sequenz der kalibrierten Lights angewendet solltest Du aber noch etwas herausholen können.

Grüße,
Steffen
 
Danke, ich kann die Werte bei mir nachvollziehen. Ich verstehe trotzdem nicht, was ich sehe. Wie kann ein Bias, aufgenommen mit 1/4000s bei ISO 800, Werte von wesentlich über 0 haben? Öffne ich die Biases und Darks in Geeqie, so bekomme ich jeweils Pixelwerte von maximal 2 auf der 8bit-Skala.

Wenn ich Dark und Bias-Master in SIRIL öffne, sehe ich ein hellgraues Bild im "Linear"-Modus. Erwarten würde ich schwarz und dass ich nur bei Autostretch oder Histogram etwas sehe. Mit anderen Worten, ich halte die SIRIL-Werte für nicht plausibel. Oder ich verstehe nicht, was ich da sehe. :unsure:

Dasselbe bei den Flats: In Geeqie bekomme ich Pixel-Werte von ca. 85 bis ca. 200 auf der 8bit-Skala. Die Spitze des Histogramms müsste über alle Kanäle ungefähr in der Mitte liegen. Hier das Histogramm laut Geeqie:

Bildschirmfoto vom 2022-02-16 20-03-18.jpg


Falls du dir das mal in den RAWs ansehen möchtest, habe ich mal jeweils 3 Darks, Biases, Lights und Flats in Google Drive geladen. -> dump – Google Drive

Neue Flats machen ist jetzt nicht mehr so trivial, aber Du kannst probieren, ob Du mit helleren Flats bessere Ergebnisse bekommst.
Ich habe das schon mal bei einer anderen Gelegenheit erfolglos probiert, das mache ich nicht noch mal. Ich habe ein manuelles Setup, bei dem ich Kamerarotation, Fokus etc. nur raten kann.

Allerdings habe ich eben die Biase händisch gestackt (average mit rejection, keine normalisierung), es kommt dasselbe Ergebnis raus wie beim Skript. Das Skript tut also anscheinend, was es soll.
 
Hallo Malte,

Das ist ein Problem bei dSLR/Ms: man weiss nicht genau, was in der Kamera passiert!
Üblichweise wird ein Offset addiert, damit nie ein Wert "null" auftaucht. Aber im Gegensatz zu Astrocams kann man den nicht einstellen/verändern/abschalten. Oder auch nur auslesen (ausser durch Ausmessen der BIAS Frames).

Dazu können dann andere Effekte kommen. Meine Pentax zB addiert den Offset nur bei Kurzbelichtingen, ab 10 Sekunden (oder im B Modus) nicht mehr, weshalb ich meine Lights nicht mit BIAS Frames kalibrieren kann (die ja den Offset haben im Ggs zu den langbelichteten Lights) sondern nur mit Darks. Was mir aber auch schenke, da eh nicht temperaturmäßig hinzukriegen....

CS, Oliver
 
So, ich habe mal Steffens Ratschlag befolgt und das Debanding auf die kalibrierte Light-Sequenz angewendet. Ich habe einen Wert von 0,3 verwendet, da meine (schlechten) Augen in den Lights kein Banding erkannten. Der Wert war vermutlich zu niedrig angesetzt. Der Stack hatte ebenfalls Banding, ich habe da keinen Unterschied gesehen. Die Banding-Korrektur hat im Stack aber etwas besser funktioniert, behaupte ich.

Dann habe ich alles noch mal gestackt, diesmal nur mit den Darks. Es war ein leichtes Banding zu erkennen, aber nicht annähernd so stark wie beim Stack mit Flats und Bias. Das weist ja schon darauf hin, dass mit den Bias oder Flats was nicht stimmt.

Dann habe ich noch mal 50 Bias nachgeschossen und dabei eine Belichtungskorrektur an der Kamera deaktiviert, die ich verdächtig fand. Die war aber in der Vergangenheit aktiviert, als ich kein Banding hatte. Der Stack mit den neuen Bias sieht exakt so aus wie der Original-Stack und auch die Bias sehen beim Inspizieren in SIRIL und Geeqie genauso aus.

Somit bin ich leider nicht weiter gekommen. Ich werde den Stack jetzt so bearbeiten wie er ist und beim nächsten Mal dithern. Vielleicht war meine Vermutung bzgl. Zusammenhang von Autoguiding und Banding nur ein Fall von "post hoc ergo procter hoc".

Vielen Dank an alle für die Hilfe!

Das ist ein Problem bei dSLR/Ms: man weiss nicht genau, was in der Kamera passiert!
Richtig, wobei man es streng genommen auch bei Astrokameras nicht weiß, oder? ;)

Der gute Astrozombie meinte noch, dass manche Sensoren Probleme mit zu kurz belichteten Flats haben. Und dass er Probleme mit Flatdarks beheben konnte. Meine Flats spielen sich immer im Bereich von 1/15s ab. MIr ist noch nicht klar, welchen Einfluss die Belichtungszeit haben soll, aber auch hier werde ich recherchieren.
 
Richtig, wobei man es streng genommen auch bei Astrokameras nicht weiß, oder? ;)
Bzgl des Offsets schon. Den stellst Du ein, oder eben nicht, und dann wird der so angewandt...
Der gute Astrozombie meinte noch, dass manche Sensoren Probleme mit zu kurz belichteten Flats haben. Und dass er Probleme mit Flatdarks beheben konnte. Meine Flats spielen sich immer im Bereich von 1/15s ab. MIr ist noch nicht klar, welchen Einfluss die Belichtungszeit haben soll, aber auch hier werde ich recherchieren.
Da gibt es wohl zwei Fälle in denen das relevant ist:
1. Bei einem (langsamen) mechanischen Verschluss, da muss man (analog zur kürzesten Blitzbelichtungszeit bei einer dSLR) schauen, dass man nicht zu kurz belichtet
2. Bei einer Flatfieldbox, die "flackert" (ich bin kein Elektrotechniker, daher sorry für die unprofessionelle Beschreibung). In dem Fall muss man deutlich länger als die "Flackerfrequenz" belichten, um ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild zu bekommen.

In meinem Fall war das immer egal, da ich mit der Lacerta Flatfieldbox das Flackerproblem nicht habe und bei der dSLR auch schon bei 1/100" auf der sicheren Seite war und die Astrocam gar keinen mechanischen Verschluss hat...

CS, Oliver
 
Wie kann ein Bias, aufgenommen mit 1/4000s bei ISO 800, Werte von wesentlich über 0 haben? Öffne ich die Biases und Darks in Geeqie, so bekomme ich jeweils Pixelwerte von maximal 2 auf der 8bit-Skala.

Wenn ich Dark und Bias-Master in SIRIL öffne, sehe ich ein hellgraues Bild im "Linear"-Modus. Erwarten würde ich schwarz und dass ich nur bei Autostretch oder Histogram etwas sehe. Mit anderen Worten, ich halte die SIRIL-Werte für nicht plausibel.
Der Offset ist ein Grundpegel, der immer anliegt, egal wie kurz Du belichtest, oder wie dunkel es ist.
Der Wert von 2046 kommt mir auch hoch vor - meine Nikons (D90, D7200) haben ein Offset Median um die 700.
Geeqie zeigt Dir keine linearen RAW-Daten an, sondern konvertierte, gestreckte, mit Weißabgleich und anderen Bearbeitungsschritten prozessierte und auf 8-Bit Wertebereich skalierte Werte.
Deshalb siehst Du die Histogramm-Berge für die Flats in Geeqie auch halbwegs in der Mitte, in Wirklichkeit sind die Flats aber unterbelichtet. Du solltest Dir auf jeden Fall das lineare Histogramm, z.B. in Siril anschauen.
Wobei - das Histogramm in Siril zeigt Dir die Werte im 16 Bit Wertebereich. Da müsste bei der 14-Bit Kamera der Histogrammberg dann in der Mitte des ersten Viertels liegen...
Vielleicht doch lieber einfach den Median-Werten vertrauen ;)

So, ich habe mal Steffens Ratschlag befolgt und das Debanding auf die kalibrierte Light-Sequenz angewendet. Ich habe einen Wert von 0,3 verwendet, da meine (schlechten) Augen in den Lights kein Banding erkannten. Der Wert war vermutlich zu niedrig angesetzt.
Das ist sicher zu wenig.
Den oberen Regler (im englischen Siril "Amount") lasse ich eigentlich immer auf 1.
Den Regler "1/Sigma factor" für die Highligts Protection erhöhe ich aber auf 2 bis 3, sonst kann es z.B. zu dunklen Streifen neben Galaxien kommen.

Dann habe ich alles noch mal gestackt, diesmal nur mit den Darks. Es war ein leichtes Banding zu erkennen, aber nicht annähernd so stark wie beim Stack mit Flats und Bias. Das weist ja schon darauf hin, dass mit den Bias oder Flats was nicht stimmt.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich die Flats verdächtige, weil die starke Streifen zeigen.

Wenn die Lights mit korrekten Darks kalibriert wurden, dann sollten die Streifenmuster eigentlich fast komplett weg sein. Werden diese dann aber wieder mit streifigen Flats korrigiert, dann hat man den Salat wieder.

Zu kurz belichtete Flats haben mehrere Probleme.
Neben dem des Flackerns der Lichtquelle, oder dem Problem mit dem sichtbaren Spiegelschlag, kommen noch Nichtlinearitäten des Sensors dazu. Und natürlich ist das SNR mit längerer Belichtung besser und Artefakte - wie hier das Banding aus dem Offset - fallen nicht so stark ins Gewicht.

Grüße,
Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke alle zusammen! Ich weiß jetzt, dass ich nichts weiß :)
Du solltest Dir auf jeden Fall das lineare Histogramm, z.B. in Siril anschauen.
Das sieht so aus:
Bildschirmfoto vom 2022-02-18 12-49-59.jpg


Dann ist anscheinend alles, was ich über Histogramme zu wissen meinte, falsch. Bislang habe ich mich am Histogramm auf dem Kameradisplay orientiert. Dort ist der Peak bei 40%, was ja auch schon zu wenig ist. Für mich ergibt sich das Problem, wie ich im Feld nun die richtige Belichtungszeit bekomme. Das beste wird sein, Flats mit verschiedenen Belichtungszeiten aufzunehmen und dann schlicht auszuprobieren.
Wobei - das Histogramm in Siril zeigt Dir die Werte im 16 Bit Wertebereich. Da müsste bei der 14-Bit Kamera der Histogrammberg dann in der Mitte des ersten Viertels liegen...
Wenn ich das richtig verstehe, liegt der Flat-Median auf 14bit-Skala bei 1222/16348=7,5%. Auf der 16bit-Skala bei 1,8%, was ja korrespondiert mit dem Histogramm oben.
Wenn die Lights mit korrekten Darks kalibriert wurden, dann sollten die Streifenmuster eigentlich fast komplett weg sein. Werden diese dann aber wieder mit streifigen Flats korrigiert, dann hat man den Salat wieder.
So wird es sein. Klingt für mich sehr plausibel.

Vielen Dank an alle. Nach der nächsten Session weiß ich mehr. Da ich die Flats jetzt nicht mehr korrigieren kann, werde ich den Stack so bearbeiten, wie er ist. Ich probiere noch mal das Stacken mit fixbanding 1.0 1.0

Eine Frage doch noch an Steffen. fixbanding als Argument des "preprocess"-Befehls hat bei mir nicht funktioniert, bzw. in der Konsole habe ich nicht gesehen, dass der Befehl ausgeführt wird. Weißt du, wie man "fixbanding" in das Skript integriert? Mein Workflow war jetzt 1) Skript ausführen bis Light-Conversion 2) fixband manuell auf die Sequenz anwenden 3) Zweites Skript mit gefixter Sequenz starten
 
Danke alle zusammen! Ich weiß jetzt, dass ich nichts weiß :)

Das sieht so aus:
Den Anhang 241891 betrachten

Dann ist anscheinend alles, was ich über Histogramme zu wissen meinte, falsch. Bislang habe ich mich am Histogramm auf dem Kameradisplay orientiert. Dort ist der Peak bei 40%, was ja auch schon zu wenig ist. Für mich ergibt sich das Problem, wie ich im Feld nun die richtige Belichtungszeit bekomme. Das beste wird sein, Flats mit verschiedenen Belichtungszeiten aufzunehmen und dann schlicht auszuprobieren.

Wenn ich das richtig verstehe, liegt der Flat-Median auf 14bit-Skala bei 1222/16348=7,5%. Auf der 16bit-Skala bei 1,8%, was ja korrespondiert mit dem Histogramm oben.
Hier etwas verkürzt der Hintergrund:
Der Sensor sammelt Photonen, wandelt diese in Elektronen um, diese werden gezählt, das Ergebnis gespeichert. Diese lineare Darstellung (x-Achse von 1-64000 in linearer Teilung) ist als Rohdarstellung absolut korrekt.

Unser Auge funktioniert aber nicht linear. Man braucht jeweils doppelt so viele Photonen um doppelt so viel "Helligkeit" wahrzunehmen. Unser Gehirn rechnet also nicht linear sondern exponentiell.

dSLRs dienen ja primär dazu, Fotos zu machen, die das Motiv so zeigen, wie unser Auge das sieht. Daher sind die Dateien aus dSRLs, selbst RAWs, wenn man sie mit "normaler" Software (Lightroom, etc,) anschaut schon "gestreckt" (also delinearisiert und debayered). Darum ist das Histogram an der dSLR auch nicht linear sondern bereits auf exponentieller (bzw logarithmischer) Basis. Alle Astro-Software arbeitet erstmal mit den "echten" Rohdaten, also noch linear, nicht debayered. Deshalb zeigt die Astro-SW auch ein lineares Histogramm und im Vergleich zur dSLR oder zu LR/PS/Gimp/... eine "Linksverschiebung" des Histogramms...

CS, Oliver
 
Wenn ich das richtig verstehe, liegt der Flat-Median auf 14bit-Skala bei 1222/16348=7,5%. Auf der 16bit-Skala bei 1,8%, was ja korrespondiert mit dem Histogramm oben.
Genau, das Histogramm sieht so aus, wie es bei Deinem Master-Flat zu erwarten ist.
Ich meinte: bei einem richtig belichteten Flat - also Median um die 8192 - sollte der Histogramm-Berg in der Mitte des ersten Viertels liegen (also bei 12,5%).

Um ein besseres Gefühl für korrekt belichtete Flats zu bekommen, kannst Du auch einfach mal eine Serie von Flats mit verschiedenen Belichtungszeiten schießen, und dann die Darstellung des Histogramms auf dem Kamera-Display mit dem Median-Wert aus den RAW-Daten vergleichen. Dann siehst Du besser, wie ein korrekt belichtetes Flat auf dem Kamera-Display aussehen sollte.
Das hilft dann auf dem Feld, wenn keine Möglichkeit besteht, die Werte korrekt auszulesen.

Eine Frage doch noch an Steffen. fixbanding als Argument des "preprocess"-Befehls hat bei mir nicht funktioniert, bzw. in der Konsole habe ich nicht gesehen, dass der Befehl ausgeführt wird. Weißt du, wie man "fixbanding" in das Skript integriert? Mein Workflow war jetzt 1) Skript ausführen bis Light-Conversion 2) fixband manuell auf die Sequenz anwenden 3) Zweites Skript mit gefixter Sequenz starten
Leider gibt es noch keinen Skript-Befehl, um die Banding-Korrektur auf die Sequenz anzuwenden. Das wäre dann ein Befehl wie "seqfixbanding". Ich werde das mal anregen ;)
Bis dahin bleibt nur Deine bisherige Lösung.

Grüße,
Steffen
 
Ich habe nur ein paar kleine Fixes und Ideen beigetragen und verfolge die Entwicklung. Kontakt mit den Entwicklern habe ich hauptsächlich, wenn ich mal einen Bug-Report anlege ;)
 
Ich habe jetzt mal alle Belichtungskorrektur-Schritte im AV-Modus von 0 bis 3 durchprobiert. Bei 3,0 habe ich einen Median-Wert von 7736 bei Belichtungszeit von 1/6s. Das kommt den 8192 ja schon recht nahe.
Die Belichtungszeit sollte weder für die Kameramechanik noch für mein Billo-Flatfield bestehend aus einem LED-Panel ein Problem sein :)
 
Ich habe jetzt mal alle Belichtungskorrektur-Schritte im AV-Modus von 0 bis 3 durchprobiert. Bei 3,0 habe ich einen Median-Wert von 7736 bei Belichtungszeit von 1/6s. Das kommt den 8192 ja schon recht nahe.
Die Belichtungszeit sollte weder für die Kameramechanik noch für mein Billo-Flatfield bestehend aus einem LED-Panel ein Problem sein :)
Passt. Ich nutze an meiner dSLR immer EV +2 2/3.

CS, Oliver
 
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