Beobachtung von Planetoiden, z. B. Melpomene, mit kleinem Gerät möglich?

Himmelsguckerin

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

vorhin stieß ich im "Himmelsjahr" auf den Beobachtungshinweis zum Planetoiden Melpomene.

Vesta und Ceres konnte ich schon einmal finden, auch wenn ich nicht mehr genau weiß, ob schon im 10 x 50 Fernglas oder nur mit meinem 60/700 Teleskop. Ceres mit ihren ca. 939 km und Vesta mit immerhin noch 525 km Durchmesser sind ja auch noch einigermaßen große Brocken. Es hat mich damals auch sehr erstaunt, dass ich diese - im Vergleich zu unseren Planeten - kleinen Objekte mit meinen Mitteln sehen konnte. Aber gut, es ging.

Nun las ich in dem Jahrbuch zum ersten Mal etwas von Melpomene. Sie soll gerade in Opposition sein und um die 8 mag hell. Aber sie ist nur etwa 140 km dick! Das ist für astronomische Verhältnisse - nix. Glaubt ihr, dass man sie mit so einem kleinen Teleskop wie meinem 60er sehen kann? (Zumindest theoretisch, denn das Wetter macht im Moment nicht mit.) Dieses winzige Körnchen im riesigen Universum. Soweit ich das verstehe, fliegt es in dem Asteroidengürtel zwischen der Mars- und der Jupiterbahn herum. Das ist ewig weit weg, um so ein winziges Felsbröckchen mit einem Durchmesser von 140 km sehen zu wollen. Das geht doch nicht, oder?

Auch Metis mit einem Durchmesser von ca. 190 km und einer Helligkeit um die 9 - 10 mag soll im Moment beobachtbar sein. Sie ist ja ein wenig größer als Melpomene, aber auch weniger hell. Ich denke, dass sie weiter von uns entfernt ist als Melpomene und deshalb weniger hell.

Glaubt ihr, ich hätte mit meinem 60er eine Chance, Melpomene zu sehen? Habt ihr sie schon mal gesehen? Dieses winzige Staubkorn im Asteroidengürtel. Sie kommt nicht so häufig an uns vorbei. Oder wir an ihr. Laut dem Buch braucht sie für eine Runde um die Sonne etwa dreieinhalb Jahre.

Viele Grüße
Sabine
 
Doch das geht locker. Mit einem 10x50 Fernglas siest du Sterne bis 10m. Die 8m helle Melpomene geht also.
 
So ein winziges Ding mit dem Fernglas, Wahnsinn.
Dann werd ich mal auf nächtliche Wolkenlücken und nicht zu zapfige Temperaturen hoffen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Sabine
 
Moin zusammen!

Da fällt mir noch was zum Thema ein - Lothar, weißt du noch?
Das "Projekt 50 Planetoiden" von vor über 20 Jahren hier im Forum (später erweitert auf 100).
Es war damals ein kleiner Wettbeweb, mit kleiner Optik (ich hatte einen Lidl Skylux 70/700 mm verwendet) möglichst viele der ersten 50/100 nummerierten Planetoiden visuell aufzuspüren. Das ging auch ganz gut, bis sich bei mir SkyMap weigerte, die aktuellen Planetoiden-Daten nachzuladen bzw. einzubinden.

Lange ist's her...

(18) Melpomeme hatten wir Handvoll Mitstreiter damals alle aufgefunden (die Liste mit den abgehakten Treffern ist immer noch auf Lothars HP).

Die MPC-Seite mit den aktuellen Daten (für Astro-Programme) der hellsten Planetoiden in Opposition existiert weiterhin:

Man sollte mal wieder auf die Jagd gehen!

Micha.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Micha,

ja weiß ich noch mit #35, 62, 81, 84 und 86 fehlen mir immer noch 5 der ersten 100! Planetoiden. Insgesamt konnrte ich bis heute 448 auffinden.

Das ging auch ganz gut, bis sich bei mir SkyMap weigerte, die aktuellen Planetoiden-Daten nachzuladen bzw. einzubinden.
Mit Guide 8/9.1 wäre dir das nicht passiert :)
Cartes du Ciel kann das aber auch.

cs
Lothar
 
Hallo ihr Lieben,

Micha, das finde ich eine super Idee! Und, wenn euer damaliger Wettbewerb schon so lange her ist, wird es wirklich Zeit fürs Weitermachen - oder eine Neuauflage. Es sind ja inzwischen vielleicht ganz andere von diesen Weltraumbrocken erreichbar als damals.

Mit der verlinkten Seite der IAU muss ich mich noch ausführlicher befassen. Da finde ich bis jetzt noch nicht wirklich, was ich bräuchte: der und der Asteroid (eigentlich sinds ja Asteroidinnen :D) ist gerade so und so hell und in jenem Sterbild. Aber ich denke, Stellarium sollte sie auch zeigen. Und eine durchnummerierte Liste der Asteroiden usw. mit ihren Namen und weiteren Informationen hat Wikipedia.

Leute, wir brauchen besseres Wetter. Und dann ran an euere kleinsten Teleskope und Ferngläser. Ich werds auf jeden Fall versuchen. :D

Herzliche Grüße
Sabine
 
Hallo Sabine,

Mit der verlinkten Seite der IAU muss ich mich noch ausführlicher befassen. Da finde ich bis jetzt noch nicht wirklich, was ich bräuchte: der und der Asteroid (eigentlich sinds ja Asteroidinnen :D) ist gerade so und so hell und in jenem Sterbild.

Ich verwende dafür Cartes du Ciel.
Mit diesem Programm lassen sich per Mausklick die aktuellsten Daten der Asteroiden importieren. Diese lassen sich im Programm per Helligkeit filtern. in der Übersicht sieht das für heute Abend z.B. so aus:

CdC-1.jpg

oder im Detail so:

CdC-2.jpg

Ich habe mit diesem Programm bisher alle meine beobachteten Asteroiden aufgefunden. Das sind zwar erst 28 verschiedene, aber das werden sicherlich noch mehr.

Viele Grüße
Gerd
 
Hallo

Kleinplaneten beobachten geht schon mit dem Fernglas, wenn sie hell genug sind.
Doch das geht locker. Mit einem 10x50 Fernglas siest du Sterne bis 10m. Die 8m helle Melpomene geht also.
Ein Sternkartenprogramm ist da sehr hilfreich.
Auch Angaben zu Konjuktionen mit hellen Sternen sind zum Aufsuchen gut.

Für 2024 habe ich folgende Kleinplanten ermittelt , die heller als 10mag werden.

Mit * perihelnahe Opposition

Name JJJJ MM TT RA DK r(AE) delta Elg ° Ph° Mag(max)
--------------------------------------------------------------------------------------
(354) Eleonora 2024 1 17 7 54.9 + 8 2.524 1.554 167 4 9.5
(3) Juno 2024 3 3 10 55.4 + 4 2.676 1.685 177 0 8.6
(23) Thalia 2024 3 18 11 52.1 +20 2.140 1.175 160 8 9.8
(532) Herculina * 2024 4 18 13 45.4 +19 2.288 1.363 149 12 9.1
(6) Hebe 2024 4 29 14 26.0 + 8 2.888 1.934 157 7 9.9
(2) Pallas 2024 5 28 16 20.2 +26 2.970 2.196 131 14 9.0
(43) Ariadne x 2024 6 2 16 45.1 -24 1.865 0.851 177 1 9.1
(42) Isis x 2024 6 28 18 31.1 -27 2.005 0.990 176 1 9.4

(1) Ceres 2024 7 6 19 4.4 -29 2.899 1.887 173 2 7.3
(40) Harmonia 2024 7 22 20 5.8 -23 2.218 1.203 176 1 8.9
(7) Iris 2024 8 5 21 0.1 - 8 2.269 1.260 171 3 8.3
(16) Psyche x 2024 8 6 21 4.2 -15 2.720 1.706 178 0 9.6
(194) Prokne * 2024 9 3 22 49.6 - 8 2.015 1.006 179 0 9.5
(20) Massalia 2024 9 29 0 24.5 + 3 2.400 1.399 179 0 9.3
(39) Laetitia * 2024 10 11 1 7.9 - 4 2.462 1.476 168 4 9.2
(19) Fortuna * 2024 10 17 1 29.8 + 9 2.062 1.065 179 0 9.3
(11) Parthenope 2024 11 15 3 23.7 +10 2.431 1.447 172 3 9.8
(13) Egeria 2024 12 1 4 30.7 +34 2.428 1.457 166 5 10.0
(15) Eunomia + 2024 12 13 5 25.1 +33 2.275 1.301 169 4 8.2



VG + CS
Dieter
 
Danke Dieter,

Ich nutze die Stellarium App. Hätte da vorher mal besser schauen sollen. Die mag Werte sind dort ja auch aufgeführt. Bei dem Wetter zur Zeit packe ich meinen kleinen Refraktor gar nicht aus. Aber mein Fernglas (8x56) oder das Monokular (12x50) kann schnell eingesetzt werden (Wolkenlücken und gelegentlich sind die Wolken mal für 2 Stunden weg). Plejaden oder Jupiter mit den 4 großen Monden sieht man da immer schön. Dann werde ich bei Gelegenheit mal "kleineres" suchen.

Danke für die Auflistung.

VG + CS Mark
 
Hallo,

Kennt jemand Daten bzw eine Tabelle welche mag Werte mit welchem Fernglas noch sichtbar sind?

Es kommt doch dabei nicht nur auf die Vergrößerung an, sondern sicher auch auf die Objektivgröße (Lichtsammelvermögen).

Könnte mir vorstellen, dass mit mit einem FG 8x56 unter bestimmten Bedingungen besser zu Beobachten ist als mit einem 10x42.

VG Mark
 
Hallo zusammen,

bevor ich mein erstes Teleskop gekauft hatte, da habe ich im 20x60 Fernglas über 50 Planetoiden innerhalb von 5 Jahren gesehen. Vesta ist manchmal auch mit bloßem Auge sichtbar, aber das habe ich noch nicht geschafft.

Hier ist eine Tabelle mit der theoretischen Grenzhelligkeit von einigen Ferngläsern:

FG_Grenzhelligkeit.png


Gruß Ronny
 
Hallo zusammen,

bevor ich mein erstes Teleskop gekauft hatte, da habe ich im 20x60 Fernglas über 50 Planetoiden innerhalb von 5 Jahren gesehen. Vesta ist manchmal auch mit bloßem Auge sichtbar, aber das habe ich noch nicht geschafft.
Hallo Ronny,

Mal eine vielleicht dumme Frage. Die Werte aus der Tabelle sind für Binokulare. Kann man das 1 zu 1 auf Monokukare übertragen?

VG Mark
 
Hallo

Kleinplaneten beobachten geht schon mit dem Fernglas, wenn sie hell genug sind.

Ein Sternkartenprogramm ist da sehr hilfreich.
Auch Angaben zu Konjuktionen mit hellen Sternen sind zum Aufsuchen gut.

Für 2024 habe ich folgende Kleinplanten ermittelt , die heller als 10mag werden.

Mit * perihelnahe Opposition

Name JJJJ MM TT RA DK r(AE) delta Elg ° Ph° Mag(max)
--------------------------------------------------------------------------------------
(354) Eleonora 2024 1 17 7 54.9 + 8 2.524 1.554 167 4 9.5
(3) Juno 2024 3 3 10 55.4 + 4 2.676 1.685 177 0 8.6
(23) Thalia 2024 3 18 11 52.1 +20 2.140 1.175 160 8 9.8
(532) Herculina * 2024 4 18 13 45.4 +19 2.288 1.363 149 12 9.1
(6) Hebe 2024 4 29 14 26.0 + 8 2.888 1.934 157 7 9.9
(2) Pallas 2024 5 28 16 20.2 +26 2.970 2.196 131 14 9.0
(43) Ariadne x 2024 6 2 16 45.1 -24 1.865 0.851 177 1 9.1
(42) Isis x 2024 6 28 18 31.1 -27 2.005 0.990 176 1 9.4

(1) Ceres 2024 7 6 19 4.4 -29 2.899 1.887 173 2 7.3
(40) Harmonia 2024 7 22 20 5.8 -23 2.218 1.203 176 1 8.9
(7) Iris 2024 8 5 21 0.1 - 8 2.269 1.260 171 3 8.3
(16) Psyche x 2024 8 6 21 4.2 -15 2.720 1.706 178 0 9.6
(194) Prokne * 2024 9 3 22 49.6 - 8 2.015 1.006 179 0 9.5
(20) Massalia 2024 9 29 0 24.5 + 3 2.400 1.399 179 0 9.3
(39) Laetitia * 2024 10 11 1 7.9 - 4 2.462 1.476 168 4 9.2
(19) Fortuna * 2024 10 17 1 29.8 + 9 2.062 1.065 179 0 9.3
(11) Parthenope 2024 11 15 3 23.7 +10 2.431 1.447 172 3 9.8
(13) Egeria 2024 12 1 4 30.7 +34 2.428 1.457 166 5 10.0
(15) Eunomia + 2024 12 13 5 25.1 +33 2.275 1.301 169 4 8.2



VG + CS
Dieter

Hallo zusammen,

euch allen und vor allem Dir, Dieter, vielen Dank für den Input und die Tabelle.

Diese Tabelle hat mich inspiriert, einen kleinen Asteroidenkalender für das kommende Jahr zu erstellen. Da ich mit all diesen Zahlen nur mäßig klargekommen bin, hab ich jeweils den Namen, das Datum und die Helligkeitsangabe aus der Tabelle genommen, sie um die Durchmesserangaben lt. Wikipedia ergänzt und alles optisch etwas übersichtlicher zusammengeschrieben. Die genaue Position der Asteroiden kann man ja in z. B. Cartes du ciel (hab ich jetzt auch ;)) über die Suchfunktion nachschauen. Ohne Sternkarte wird es sowieso schwierig werden, das richtige "Sternchen" als den gesuchten Asteroiden zu identifizieren.

Wer mag, kann sich den Kalender im Anhang gern herunterladen und ausdrucken.

Ach ja, was mich jetzt erneut erstaunt hat, ist, wie klein diese Brocken sind. Anfangs hab ich Melpomene mit ihren 140 km ja noch für winzig gehalten. Pah! Da gibt es noch viel kleinere, die anscheinend noch mit dem Fernglas erkennbar sind. Im Juni werd ich auf alle Fälle mal nach der 65,9 km kleinen Ariadne Ausschau halten.

Herzliche Grüße
Sabine
 

Anhänge

  • Asteroidenkalender 2024.pdf
    52,5 KB · Aufrufe: 114
Hallo Sabine,

Wer mag, kann sich den Kalender im Anhang gern herunterladen und ausdrucken.

Vielen Dank für deine Arbeit. Die Tabelle habe ich mir heruntergeladen und werde sie bei Gelegenheit ausdrucken. Ich hoffe, das es im nächsten Jahr doch einige klare Nächte gibt, um ein paar davon zu beobachten.


Den habe ich schon beobachtet. Mit 12" war der Kleinplanet gut zu sehen.

Viele Grüße
Gerd
 
Hallo Sabine,

vielen lieben Dank für deine Liste, ich habe sie auch gerade ausgedruckt, laminiert und zu meinen Beobachtungsunterlagen gelegt.
Bisher hatte ich bei meinen Beobachtungen noch nicht so viele Berührungspunkte mit Kleinplaneten/Asteroiden, das wird sich nun 2024 ändern.
Nochmals herzlichen Dank dafür und natürlich auch an alle anderen, die hier ihre gemachten Erfahrungen teilen.
(・ω・)b


Viele Grüße und einen klaren Himmel

Thomas
 
Hallo

Da ich mit all diesen Zahlen nur mäßig klargekommen bin, hab ich jeweils den Namen, das Datum und die Helligkeitsangabe aus der Tabelle genommen, sie um die Durchmesserangaben lt. Wikipedia ergänzt und alles optisch etwas übersichtlicher zusammengeschrieben.
schön diese Zusammenfassung.
Die Daten sind hier im Forum in meiner ursprünglichen Tabellenform nicht richtig wieder gegeben worden und deshalb unübersichtlich.

Hier die Tabelle als Grafik

KLP2024_10mag.jpg

In der der ersten Zeile Nummer, Name des Kleinplaneten.
Danach Jahr Monat Tag der Opposition (heliozentrisch gerechnet) d.h. es kann hier Abweichungen zu den Jahrbüchern geben
aber um diesen Termin herum ist der Kleinplanet am nächsten (am hellsten).
Dann die Werte der Rektaszension (hh,mm) und die DK= Deklination.
DK ist schon interessant, um abzuschätzen wie hoch
der Kleinplanet maximal über dem Horizont (in der Kumulation) stehen kann. (natürlich abhängig von Beobachtungsort auf der Erde)

Beispiel: Ceres mit -29° Deklination wird sie in Deuschland sehr niedrig während des Meridiandurchgangs stehen.
Vergleich Sonne zum Winteranfang DK -23,5° ergibt in Berlin eine Kumalationhöhe von 13,5° zur Mittagszeit.

Dann folgt die Entfernung von der Sonne (Radiuasvektor) in AE (astronomischen Einheiten) und (delta) Entfernung von der Erde in AE.
Elg Elongation in Grad (bei Bahnneigungen nahe 0° wäre 180° der Maximalwert)
PH Phasenwinkel in Grad ( bei großer Bahnneigung immer größer als Null )
mag Helligkeit der Kleinplaneten (berechnet aus dem Wert H (1,0) = Albedo(Rückstrahlungvermögen))

VG -CS
Dieter
 
Hallo Dieter,

vielen Dank, dass Du Dir nochmal die Mühe gemacht hast, die Tabelle einzustellen und zu erklären. Jetzt wird auch mir die Sache klarer.

Lieben Dank, schönen Himmel und herzliche Grüße
Sabine
 
Hallo zusammen,

ich habe mal in meinen Beobachtungen gegraben und zwei Beispiele gefunden, bei denen ich meinen 90/600 Apo eingesetzt habe. Die Planetoiden sind mit Strichen in den Skizzen gekennzeichnet.
Ceres b Aldebaran.JPG Ceres bei Aldebaran (die Daten stehen im Bild)

Nysa.jpg (44) Nysa nah beim Doppelstern 111 Tauri (5m0, 8m8; Abstand 106,7"), der übrigens prominent in Collinder 65 zu finden ist. Beobachtet am 27.11.2021

Das ist der Charme von kleinen Geräten: Man kann viel Beifang im GF (hier ca. 1,5°) haben. In diesem Fall eben einen Planetoiden, einen Doppelstern und einen weiten offenen Sternhaufen.
Alle weiteren Zeichnungen sind mit 10" Dobson, bzw. C11 erstellt worden. Wenn man mind. 2 aufeinanderfolgende Nächte zum Beobachten hat, kann es ganz reizvoll sein, die Bewegung zu dokumentieren. Ein Beispiel habe ich hier, allerdings mit 10" beobachtet:
IMG_3114-2.jpg

Ich denke bis 10m geht sehr viel mit kleinen Geräten. Das funktioniert eben auch prima, wenn man keine guten deepsky-Bedingungen hat.

...und allgemein zum Thema: in Sterne und Weltraum werden jeden Monat Hinweise auf die beobachtbaren Kleinplaneten gegeben.

Viele Grüße
Uwe
 
Hallo Himmelsguckerin, ich habe soeben in den Himmel geguckt:

Melpomene_2023.11.23.8.jpg

(18) Melpomene ganz frisch aus der Kamera ca. 1,5 Stunden belichtet, um 23.11.2023, 20h10m MEZ im Eridanus.
Die Aufnahme entstand mit einem 8 Zoll RC + Astrokamera mitten aus der Stadt mit Laternen, dicken Mond und teilweise durchziehenden Schleierwolken. Genaue Daten siehe Bild.
In den 93 Minuten zeichnet sich der Kleinplanet als Strichspur von 40 Bogensekunden Länge ab.
Visuell mit dem Fernglas habe ich es bei diesen Bedingungen gar nicht erst probiert, zumal sie mit -4° Deklination und nur 25° Höhe noch voll im Lichtsumpf stand. Mit meinem 8,5x42 Fernglas komme ich ohne Mond und außerhalb der Stadt bis 10 mag Grenzgröße, da wäre Melpomene mit aktuell 8,3 mag bei etwas höherem Himmelsstand sicher zu erkennen gewesen.

Für Kleinplaneten verwende ich heutzutage einfach die Planetariums- App SkySafari pro. Dort gibt es einen Knopf "Hellste Asterioden", wo die Kleinplaneten schön übersichtlich nach aktueller Helligkeit und Sichtbarkeit sortiert aufgelistet werden. Die Positionen werden automatisch vom MPC aktualisiert, sobald eine Internetverbindung vorhanden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr Lieben,

woher hattest Du bloß das passende Wetter dafür? ;)

Danke euch für euere eindrucksvollen Zeichnungen und das schöne Foto.

Diese Asteroiden, Kleinplaneten usw. sind ja wirklich schnell unterwegs. Da braucht man schon ganz aktuelle Kartendaten, um sie identifizieren zu können. Oder man macht es so wie Uwe und schaut, was sich bis zum nächsten Tag verändert hat.

Es ist schon der Wahnsinn. Da meint man, der Sternenhimmel ist ganz etwas Beständiges, der eigentlich im Großen und Ganzen immer gleich aussieht. Aber nein, da bewegt sich eine ganze Menge. Man muss nur genau hinschauen.

Vielen Dank euch allen.

Herzliche Grüße
Sabine
 
Ciao Sabine,

in Suw 12/2023 gab es von M. Sarcander eine Kleinplaneten Beobachtungsanregung für Winter-2023/Frühjahr-2024: sind 4 Asteroiden relativ eng beisammen in Gem/Aur/Tau, alle unter 10mag. Brauchst das Heft aber letztlich nicht extra zu kaufen, weil:

Ich hab in Guide 9.1 das ganze mal nach-geplottet und für einen Freund (hat gerade Astro angefangen, allerdings mit 10" Teleskop, ich coache ihn ein bisschen) thematisch etwas aufbereitet (Links etc.). Findest Du hier:
( mehr Themenseiten, rechts oben e4s Icon clicken... )

Bleibt noch anzumerken, dass Asteroiden auch bei schlechtem Himmel ganz gut beobachtet werden können rein visuell, also auch bei Mondschein, stadtnah usw. Ist insofern ein gutes Beobachtungs-Thema (nicht nur ) für 'zwischendurch'. Ggf. etwas höher vergrössern
(in deinem Fall 60...80x), das dunkelt den Himmel ab und lässt stellare Objekte besser herauskommen.

Und es gibt Objekte, die nah an die Erde kommen von der Bahn her, sog. NEA oder sogar PHA. Bei solchen Objekten (aber auch anderen) kann man dem Asteroiden beim Flug zusehen (innerhalb weniger Minuten Positionsänderung). Meist sind diese Objekte aber etwas schwächer und brauchen etwas mehr Öffnung. Alternativ: mit kleinem Teleskop, helleres Objekt nehmen, und etwas länger warten (1h) und nochmal nachsehen, was sich tut...

Und zuletzt:
Am Fr 13. April 2029 wird der Asteroid Apohis die Erde in ca 38.000 Kilometern Entfernung passieren und als 3mag (!) Objekt auch in Europa sichtbar sein. Unbedingt angucken !!!
(Die Sternkartenprogramme zeigen das im Moment noch nicht, wenn Du nachguckst, weil sich die Bahnparameter für das Ding bis dahin noch ändern, ist aber vom JPL gerechnet !)

Gruss,
Peter
 
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