Zitat von Andreas_Roerig:
Hallo,
ich stehe gerade etwas auf der Leitung und brauche mal einen Rat.
Wenn eine deutsche Montierung umschwenkt (Meridian-Flip), wird die Rektaszensionsachse immer um 180 Grad gedreht. Das ist klar.
Wie weit die Deklinationsachse gedreht werden muß hängt aber von der geographischen Breite des Beobachtungsortes und der Deklination des Objektes ab. Hat da mal irgendjemand die genaue Formel für?
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
ich kann mir das gerne in der nächsten "Trockenperiode" anschauen. Die Onstep macht das (schau Dir doch mal dne Code an). Die Pulsar kann auch ggf. einen Meridianflip machen.
Wenn ich die Sache recht beobachtet habe, kann ich mir das hier schlecht vorstellen:
"Wie weit die Deklinationsachse gedreht werden muß hängt aber von der geographischen Breite des Beobachtungsortes und der Deklination des Objektes ab."
Doch wohl eher die RA-Achse,oder? Schließlich muß man ja feststellen, wo der Meridian von N nach S durch RA verläuft.
Schwenkt dann RA zum Meridian (damit man das Teleskop aus der Kollisionszone bekommt), DEC auf 90 Grad (zum Nordpol), Invertiert die DEC-Motordrehrichtung und Zählrichtung und schwenkt entspechend korrigiert dann auf die neue (alte) Position unter Berücksichtigung der Verfahrzeit (die man ja messen kann). Hoffen das ist in der kürze der Zeit die richtige Formel HA_neu = 180° - ABS (HA_meridian - HA_act - Delta_HA(t_flip)). Wobei HA hier als Stundenwinkel in Grad gemeint ist. RA entsprechend die Position in HH:MM:SS
Ich denke mal, daß ist für Dein Steuerungsprojekt,richtig?
Die Modellierung des Verfahrbereiches vor einem Meridianflip wird in verschiedenen Steuerungen unterschiedlich gehandhabt.
Einfache Modelle geben nur fixe Grenzbereiche in DEC und HA an nund zwar in Grad durchweg (auch RA). Komplexere Modelle geben ein Polygon mit unterschiedlichen Grenzlinen an (bestimmt durch Eckpunkte, auch in Grad in HA , DEC).
Da gibt's eine weitere Methode: Man nimmt den Horizont als Limit. In dem Falle hängen RA und DEC vom aktuellen Beobachtungsort ab. In diesem Beispiel mußt Du berechnen, wie sich RA und DEC relativ zum Zenit transformieren (Alt, AZ). Eine kompliziertere Variante von diesem Verfahren ist die Modellierung von Grenzpunkten relativ zum Zenit. Das wird dann mathematisch schon etwas anspruchsvoller (Prüfen von Grenzlinien zwischen zwei Grenzpunkten).
So, hoffe, es war was dabei. Man kann die GOTOS zum Himmelspol erstmal sequentiel programmieren, später aber dann simultan ausführen (zwei Achsen fahren gleichzeitig).
Du kannst Dir aber auch gerne in einer Simulation anschauen, wie das in EKOS (KStars, Linux) gemacht ist. Da wird das Thema Host-seitig erschlagen.
Grüße,
Gerrit