Bildbearbeitung des Nordamerikanebels

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

dave

Aktives Mitglied
Hallo
Ich stehe noch ganz am Anfang der AP und bin da in der EBV noch alles andere als sattelfest.... Ich hatte gestern Nacht noch einige Aufnahmen vom Nordamerikanebel gemacht. Ich hatte 40 (verwendbare) Lights à 60" (was relativ wenig ist - aufziehende Wolkenfelder verhinderten jedoch weitere Aufnahmen), Darks und Bias mit einer 600D (unmodifiziert) gemacht. Vor dem Stacken hatte ich die Raws in C1 noch etwas bearbeitet (Weissabgleich) und danach als TIFF exportiert. Nach dem Stacken mit DSS stellte ich mir die Frage: wo sind hier die Rottöne?
Ist da einfach zuwenig Belichtungszeit oder liegt es an der EBV?
Danke für euer Feedback.

Gruss David
dss-m13-4-C1-V20.jpg
 
Das Problem hab ich bei DSS auch immer das es mir min.50% der Farben nimmt!

Probier mal Sequator zum stacken!
 
Hatte ich im ersten Durchgang ausprobiert - da gab es nur Grütze.... Gibt es dort Einstellungen, die speziell zu beachten sind? Ein zweiter Versuch ist es definitiv wert.

Gruss David
 
Ich probier unten bei den Einstellungen auch ständig rum ,bin da auch kein Profi bei Sequator
 
ok, hier einige Versuche. Farbe ist definitiv mehr da, aber nicht so, wie ich es mir vorstelle - ist aus meiner Sicht unbrauchbar...

ohne zus. Einstellungen:
NGC7000-Seq-C1-V20.jpg



Zwei Varianten mit aktivierten Optionen und Nachbearbeitung:
NGC7000-Seq-5-C1-V20.jpg


NGC7000-Seq-7-C1-V20.jpg


Gruss David
 
Auf dem Display des Tabletts sehen die beiden letzten Aufnahmen praktisch identisch aus..... Erst am (kalibrierten) PC-Monitor sehen die beiden Aufnahmen eher übel aus...

Die nächste Aufnahme würde mir durchaus gefallen, wenn da die Farben vorhanden wären... eigentlich sieht es eher nach einer monochromen Aufnahme aus...
NGC7000-DSS-4-C1-V20 1.jpg


Gruss David
 
Versuche mal bei DSS unten in den Einstellungen RAW/FITS den Farbscale anzupassen.
In einem Tutorial habe ich mal gelesen das bei NICHT umgebauten Canons die einstellung des Rotscale auf 1.1000-1.1500 Sinn machen kann.
Auch sollte man laut diesem Tutorial NICHT den Weißabgleich der Kamera benutzen.
Bei 40 Lights, kann man das schon mal hin und her testen.

Aber ich habe den Nebel auch mal (als brutalst Anfänger) mit der DSLR anvisiert.
Und nicht viel Farbe heraus bekommen.
Dümmster Anfängerfehler hierbei war, nach verschiedenen Tests, die RAW's zu löschen um platz auf der Platte zu bekommen.
Denn die Aufnahmen mit meinem damals 28-210 Tokina waren gar nicht so schlecht.
Trauere dem Objektiv irgndwie immer noch hinterher xD. Schöne große Frontlinse ^^



Gruß
Markus
 
Hallo Markus
Danke fürs Feedback. Ich werde das einmal versuchen.

Gruss David
 
Hab einmal kurz in DSS nachgeschaut und nichts entsprechendes gefunden. Könnte es sein, dass du es ev mit Siril verwechselst?

Gruss David
 
Hallo David,

nicht das ich helfen könnte, aber ich kann zumindest das Phänomen bestätigen. Ich knipse ebenfalls mit einer unmod 600D und habe bisher nur einmal passable Rottöne hinbekommen(siehe meine Galerie über Beelitz) Und das obwohl es nur weniger als 30 Minuten gesamt Belichtung waren.

Habe auch schon DSS, Pixinsight (Trail) und Siril zum Stacken durch, photometrische Farb Kalibrierung, Sättigung vom Stretchen erhöhen, Bilder im Adobe RawConverter vorbearbeiten ( ich fürchte die falscheste Option) durch aber die Ergebnisse wirken häufig blas. Bisher schob ich dies auf meine Unerfahrenheit aber ich scheine zumindest nicht allein damit.

Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas
Danke fürs Feedback. Es wäre ja interessant, was ein Anwender, der die Sache durch und durch intus hat, dazu sagen würde...

Gruss David
 
Hallo Andreas
Danke fürs Feedback. Es wäre ja interessant, was ein Anwender, der die Sache durch und durch intus hat, dazu sagen würde...

Gruss David

Naja ich fürchte einfach "noch viel wir lernen müssen". Aktuell glaube ich nach wie vor mehr Belichtungszeit ist sicherlich mehr als hilfreich und mein "eines " gutes Bild ist eher ein Glücksgriff gewesen.
Bisher habe ich es selten über die 1h Marke geschafft, da kann man wohl mit unmodifizierten Kameras auch keine Rotorgie im Stile einer Tarantino Schießerei erwarten .

Aber es tut gut dass andere "Anfänger" mit den gleichen Problemen kämpfen wie man selbst ;)

Gruß
Andreas
 
An eurer Stelle würde ich mal Fitswork probieren. Denn mit DSS bin ich ehrlich gesagt auch nie wirklich klar gekommen. Bei mir sahen die Bilder ähnlich bescheiden aus. :rolleyes:

Hier mal eine Aufnahme in Fitswork (kostenlos) und PS bearbeitet:

20160813-160807_Nordamerika_Pelikan.jpg


Und hier das ganze mal mit etwas mehr Erfahrung und Astro Pixel Processor (Testversion) und PS:

20181207-NGC7000_Region_AAP_neu.jpg


Tutorial für Fitswork von mir gibts hier: Sternfeldaufnahmen mit Fitswork bearbeiten
 
Hallo Abdreas
Ich kenne Fitswork (noch) nicht, habe es jedoch vorgestern installiert. Meinst du jetzt Stacken und/oder "lediglich" Nachbearbeitung in Fitswork?

Gruss David
 
Danke für die Tipps. Fitswork habe ich selbst noch nicht getestet, werde dies aber am Wochenende mal nachholen.
Und die Optionen in DSS werde ich ebenfalls mal checken bzw. ein wenig rum probieren.

Außerdem schlummert seit heute morgen meine erste 2h Belichtung auf meines SD. Ich bin mal gespannt was sich aus M101 so machen lässt wenn man mehr als ein paar Minuten investiert ;)

Gruß
Andreas
 
Hallo,
man darf von einer unmodifizierten EOS keine Wunder erwarten, wenn man das Rot der Wasserstofflinie sehen will. Das ist leider so - auch wenn man bei der EBV sicher noch was rausholen kann ;)
Die Bilder von Andreas (Dysnomia) wurden mit einer modifizierten Kamera gemacht.
Wenn du den Stack einfach mal in Fitswork öffnest und da auch streckst, kommt sicher etwas mehr Farbe rum.
Deine letzte Bearbeitung gefällt mir aber schon sehr gut (y)

Grüße Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo David,

zwei offensichtliche Problemstellen:
- die erste hat Rainer schon erwähnt - gerade die Canons sind unmodifiziert für Ha-Gebiete nicht wirklich geeignet. Das geht mit den Nikon DSLR's und auch den Fujis besser.
- die zweite: "Vor dem Stacken hatte ich die Raws in C1 noch etwas bearbeitet (Weissabgleich) und danach als TIFF exportiert" - das geschieht ALLES erst NACH dem Stacken! Der DSS kümmert sich ganz brauchbar (bei passenden Einstellungen) um eine halbwegs passende Farbbalance. Die fast immer fehlende Sättigung vom DSS holt man erst im Postprocessing zurück.

viel Erfolg - Ronald
 
Hallo zusammen
Danke für die Feedbacks - da kann ich ja noch ausgiebig experimentieren! Ich habe gestern Abend mit Fitswork experimentiert, bin da aber nicht wirklich viel weiter gekommen (hätte mich auch etwas erstaunt, wenn es schlagartig anders gewesen wäre...).

Gruss David
 
Guten Tag
Ich habe dann einmal etwas geübt - und bin nicht richtig vorwärts gekommen. Ich habe mich dann entschieden, neue Aufnahmen zu machen. Ich habe diesmal die D750 genommen und 43 Light à 60" (limitiert durch die bescheidenen Antriebe der Montierung - ist eine andere Baustelle) gemacht.
Gestackt habe ich zuerst in DSS mit verschiedenen Einstellungen. Da erhalte ich einfach nur SW-Bilder...
Dann habe ich es mit Sequator (verschiedene Einstellungen) versucht. Gestrecht hatte ich dann mit Fitswork und die finale Bearbeitung in C1 gemacht. Die besten Resultate habe ich dann erhalten, wenn ich in Sequator praktisch alle Optionen ausgeschaltet hatte. Das gestackte Bild sah anfangs echt bescheiden aus. Das ist dann daraus geworden:

l1-seq2-C1-V20 2.jpg


Im Vergleich zum ersten Bild sieht das schon deutlich besser aus. Stacking mit Fitswork werde ich noch ausprobieren.

Gruss David
 
Hier noch das Resultat mit dem ursprünglichem Bildmaterial, jedoch identischer Verarbeitung wie mit dem neuen Bildmaterial:

30.5.20-seq-1-C1-V20.jpg


Hier fehlen einfach die Bildinformationen.

Gruss David
 
(Standard)Stacken mit Fitswork zeigte ähnliche "Farbarmut" wie DSS. Vermutlich gibt es entsprechende Einstellmöglichkeiten. Ok, aktuell lege ich da eine Pause ein...

Gruss David
 
Das mit der Rotempfindlichkeit hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe folgenden Test gemacht: einen dunklen Raum habe ich mit einer Astrostirnlampe minimal rot beleuchtet und mit der 600D, D750 und D5500 identische Aufnahmen gemacht. Die Canon und die D750 waren praktisch gleich. Die D5500 war besser. Der Unterschied war nicht gewaltig, jedoch sichtbar.
Ich werde die Aufnahmen des NGC7000 mit der D5500 wiederholen.

Gruss David
 
die Grundidee mit der LED zum testen ist nicht schlecht, aber eine übliche rote LED liegt bei 635nm - also noch ein Stück vom Ha entfernt - wenn der Sperrfilter vorm Sensor irgendwo im Bereich dazwischen zu macht, hilft dir dieser Test nicht viel weiter. Ein anderer möglicher Test zum vergleichen: die LEDs in einer normalen IR-Fernbedienung.

viel Erfolg - Ronald
 
So, es sieht folgendermassen aus: die D5500 "sieht" am meisten. Dann kommt die D750 und danach die 600D. Der Unterschied von der D5500 zur 600D ist markant.
Für mich ergeben sich folgende Konsequenzen:
  • Die Aufnahmen mit der D5500 wiederholen
  • Die 600D astromodifizieren lassen
  • bis dahin alle Aufnahmen mit der D5500 machen
Gruss David
 
die d750 sollte eigentlich deutlich über den anderen liegen, der sensor ist neuer, sie hat eine enorme "tiefe" in bit und im rauschverhalten sollte sie auch dominieren. allerdings auch viel auflösung, ist nicht immer hilfreich.
teste mal sämtliche workflows durch. auch ohne umbau kommt beim na-nebel einiges an farbe daher und sollte auch im fertigen bild sich niederschlagen. mit dss bin ich nicht glücklich geworden. stacken ja, danach sofort ins fitswork und dort weiter. bin damals auf pixinsight umgestiegen, weil ich auch mit fitswork nicht klar kam. kostet zwar was, bietet aber auch einiges - richtigen wow-effekt inklusive.
umbauen würde ich mir die d5500 lassen - wenn der restliche workflow halbwegs passt.
lg
 
Sollte eine modifizierte 600D nicht etwa dieselbe Rotempfindlichkeit wie eine modifizierte D5500 haben?

Gruss David
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben