Bino am C14

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Chris_EDNC

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Hallo Freunde der visuellen Astronomie

Gestern habe ich tatsächlich endlich mal den Mond, bei zudem excellentem Seeing, mit meinem neuen C14 beobachten können. Es war das erste Mal am Mond mit dieser Teleskopklasse und hat einen sehr nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.
Spontan kam mir wieder ein Bino in den Sinn, von dem praktisch jeder, der mal durchgeschaut hat, schwärmt. Um dieses Erlebnis am Mond noch weiter zu intensivieren (kann das überhaupt gehen?) würde ich das Thema Bino gerne mal angehen.
Abschreckend wirkt der finanzielle Aufwand, Bino und weitere Okulare zur Paarbildung mit meinen vorhandenen geht halt schon irgendwann ins Geld.

Lohnt das wirklich? Ich habe noch nie durchgeschaut und kann es daher nicht abschätzen.

Wenn ja, welcher Bino ist am C14 zu empfehlen (2")?

Gruss
Chris
 
Hi,

also vor Allem für Planeten, Mond und Kugelsternhaufen lohnt sich ein Bino am C14 durchaus.
2 Zoll Ansätze sind selten, wüsste ich garnicht wo der in Deutschland zu beziehen wäre.
Der Baader/ Zeiss Bino Ansatz ist seit vielen Jahren beliebt und ich hab nur gute Erfahrungen damit gemacht. Es muss nicht unbedingt der Mark V sein, nur Clicklockklemmen sollte man sich schon gönnen.

cs Alex
 
Hallo Chris

Bei 3,9 Meter Brennweite sollte das Bino mindestens 30mm Prismen aufweisen damit ein Bildkreis von mindestens 28mm möglichst weitgehend ausgeleuchtet wird. Um den Lichtweg möglichst kurz zu halten verwendet man das Bino an einem T2 Prisma mit ca. 38mm Lichtweg. Das Bino wird dabei entweder mit Überwurfmutter oder mit einem T2-Schnellwechsler ( Ringschwalbe ) möglichst kurz am Prisma adaptiert siehe Bedienungsanleitung. Damit ergibt sich dann ein Gesamtlichtweg von ca. 148mm. Das harmoniert dann noch halbwegs mit dem optimalen Backfokus der beim C14 bei 139mm liegen sollte.
An Okularen kannst Du dann ab 11 bis 35mm Brennweite nutzen. Die Nutzung eines Glaswegkorrektor bei F11 ist nicht notwendig. Das schränkt nur das ohnehin schon kleine, wahre Gesichtfeld nur noch unnötig ein.

Gruß Peter
 
Hallo Chris

Habe letzten Freitag den Mond mit meinem im letzten Jahr erworbenen Denkmeier Binotron beobachtet.
Das Bild ist echt Klasse mit drei D Effekt und garantiert stundenlange Beobachtung, ohne zu ermüden. Beim Binotron kann man die eingebaute Barlow benutzen 2X und 3X, so dass ich nur zwei Okularpaare besitze und somit sechs Vergrößerungen abdecken kann. Benutzte Teleskope: 16 Zoll Dobson und 120 ED Refraktor.

Gruss Paul
 
Danke Paul!
Wenn der Kram nur nicht so teuer wäre... Bin immernoch unschlüssig, müsste halt mal durchgucken durch sowas.

Chris
 
Hallo Chris,

bei mir kam der Wunsch nach einem Binoviewer im Herbst letzten Jahres auf. Ich habe ein 6" Maksutov-Cassegrain, ist natürlich ne ganze Ecke kleiner als dein C14, aber die grundsätzlichen Überlegungen sind wahrscheinlich ähnlich.
Ich wollte ursprünglich den Baader Maxbright II haben. Allerdings wurde und wurde der nicht lieferbar und deshalb habe ich dann auf den TS Weitfeldbino umgeschwenkt. Mit der mechanischen Qualität bin ich nicht komplett glücklich, aber ich komme damit klar. Er hat 30mm Prismen, das heißt, man kann alle 1,25" Okulare damit verwenden. Auch die T2-Adaption in Richtung Zenitspiegel ist sehr praktisch.
Was man beachten sollte, zumindest war ich darauf nicht so ganz vorbereitet, ist das hohe Gewicht. Also Binoviewer plus zwei Okulare verschiebt den Schwerpunkt deutlich (bei deinem ohnehin schweren C14 wahrscheinlich nicht ganz so stark). Ich habe eine längere Prismenschiene gebraucht, um das ganze wieder ausbalancieren zu können.

Ich verwende den Binoviewer ausschließlich für dem Mond (Planten sind ja leider grad keine da, bzw. Mars ist für mein Gerät aktuell zu klein). Der finanzielle Aufwand ist in der Tat erheblich, daher habe ich auch nur ein Okularpaar aktuell im Einsatz (Baader Morpheus).
Dafür ist der Anblick vom Mond einfach atemberaubend. Zudem kann ich damit locker eine Stunde und mehr ohne Pause beobachten, das ist wirklich deutlich angenehmer als mit einem Auge. Ich möchte das nicht mehr missen! Das Bild wirkt deutlich größer als wenn man mit nur einem Auge beobachtet. Dass es etwas dunkler ist, ist am Mond sogar ein Vorteil, finde ich. Ich bin ein großer Fan von Mondbeobachtung. Der Binoviewer ist für mich auf jeden Fall eine deutliche Steigerung der Beobachtungsfreude gewesen.

Einmal tatsächlich durchschauen ist natürlich auch durch noch so viel Text nicht zu ersetzen :). Ich habe es trotzdem riskiert und nicht bereut. Ein Freund von mir, der schon bei mir durchgeschaut hat, kommt allerdings nicht damit klar. Seine Augen ermüden extrem schnell beim beobachten mit dem Bino.
Wenn man behutsam damit umgeht, sollte ja auch eine Rückgabe an den Händler möglich sein. Oder zur Not ein privater Weiterverkauf.

Grüße,

Sebastian
 
Hallo Chris, ja die Dinger sind teuer und aber wenn man ein qualitatives Teleskop hat, so macht es Sinn, auch hochwertige Okulare zu benutzen.
Mann muss sich halt die Frage stellen, werde ich in fünf Jahren noch mein Hobby betreiben und was ist es mir wert. Mann gönnt sich ja nix.:)
Wegen der grossen Öffnung meines 16 Zoll Dobsons, was bei dir auch der Fall ist, so sind Mond, Planeten und auch helle Messier Objekte einfach visuell fantastisch.
Wie alles im Leben Zeit benötigt, so muss man sich an des Bino gewöhnen, wie auch an einen grossen Dobson. Sicherlich wird, was man auch immer liest, das seeing verbessert. Mir war das bei den tiefstehenden Planeten im Spätherbst der Fall. Ich möchte das Teil nicht mehr missen und der Binotron 27 ist zwar teuer, man braucht aber keine Zusatzelemente mehr und es ist universal verwendbar. Am Equniox 120 ED ist das Ding ebenfalls genial.

Gruss Paul
 
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