Binokular Erfahrungsberichte

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spica

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Binokular Erfahrungsberichte

Hi Forum,
möchte für mein 12 Zoll Dobson mir einen Binokularer Ansatz leisten.
Deshalb interessiert es mich was der Unterschied zwischen den Normalen und den Großfeldbinokular ist
und welche Binokulare empfehlenswert sind.

Gruß Rainer ;)
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Rainer

Das Großfeldbino ist mechansich etwas besser aufgebaut (Okularklemmung).
Es hat größere Prismen, vignetiert dadurch nicht so schnell bei schnellen Öffnungsverhältnissen wie eines mit kleineren prismen und lässt deshalb auch etwas größere Felder zu.
Dieser Unterschied kommt vor allem bei der Kombination ohne Glaswegkorrektor zum Tragen. Meist bei Refraktoren welche genügend Backfocus haben.

Von der optischen und meschanischen Qualität fürfte das Baader Großfeldbino wohl eines der Besten am Markt sein.
Ob andere bzw. günstigere da gleichwertig sind kann ich nicht beurteilen.

Wenn du nur am 12" Dobson und nur Mond bzw. Planeten damit beobachten willst, ist evt. ein kleiner Ansatz ausreichend?
Kommt aber auch etwas auf deine Okulare und deine persönlichen Vorlieben an.
Wenn du z.B. mit 13mm Ethos, oder den 24mm Panoptic, oder den 16mm Nagler das maximale Feld mit 1 1/4" herasuholen willst, dann brauchst du natürlich auch das Großfeldbino.

Die nächste Frage wäre, welchen GWK du dazu haben möchtest?

Gruß Uwe
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Rainer,

bezüglich Binos an schnellen Newtonsystemen, welche einen GWK benötigen, gibt es für mich derzeit nur eine wirklich funktionierende Kombination: Baader Großfeldbino + Baader FFC. Das hat sicherlich seinen Preis (ca. 1600 Euro) lohnt sich aber sehr. Du wirst kaum etwas besseres finden. Bei allen anderen Kombinationen hast du Einbußen bezüglich Kontrast und/oder Farbe. Als Okus setze ich 40 mm TV-Plössl oder 21 mm Pentax XL ein. Zusätzlich habe ich mir auch noch 32 mm Brandon angeschafft, wobei ich die letztgenannten am Bino mangels gutem Wetter noch nicht testen konnte. Monokular machen diese bezüglich Farbneutralität und Kontrast einen super Eindruck.

Allerdings muß man die Serienstreuung der FFC beachten! Nicht alle sind gleich gut.

Viele Grüße und ein fohes Weihnachtsfest wünscht
Werner

 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Rainer,

für was willst Du denn das Bino nutzen? Eher Mond und Planeten oder auch Deep Sky? Das ist quasi das entscheidende Kriterium bei Deiner Frage.

Wenn Du es auf Mond und Planeten beschränkst (das tue ich), tut es einer der kleineren Ansätze. Mit Barlow vor dem Ansatz kommst Du dann auch in ein sehr entspanntes Öffnungsverhältnis, so dass ein Korrektor nicht mehr notwendig ist.

Viele Grüße
Reiner
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Rainer

Roll mal da etwas runter, kennst du den 2" Glaswegkorrektor,
mit dem Faktor x 1,7 und Komakorrektur?

http://www.baader-planetarium.de/sektion/s32/s32.htm

Ich selbst habe ein Zeiss Großfeld Bino, benutze es am C8 und an meinem 6"f/15 HA Refraktor und bin absolut zufrieden damit.
Ich kann Okulare bis auf 32 mm Brennweite ausleuchten, soweit ich informiert bin, geht da aber noch mehr.
Kleinere Binos schatten unterhalb 25 mm schon ab und die Möglichkeit "Großfeld" Beobachtung mit Bino zu machen ist eingeengt.
Pass aber auf, denn es entstehen Hebelkräfte, die einem üblichen Standartauszug Probleme machen können. Auch kann der Tubus, wenn es ein Leichtbau ist leicht einknicken.


Beste Grüße Daniel

 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Daniel,

diese GWK kannst du nur bei den von dir beschriebenen langsamen Öffnungsverhältnissen sinnvoll einsetzen. Bei schnellen Newtonsystemen sind diese nicht sehr geeignet und das Bild wird bunt und verliert Kontrast (habe es selbst probiert). Da hilft definitv fast nur der FFC, außer man kommt ohne GWK in den Fokus, was aber meist beim Newton nicht funzt.

Gruß
Werner
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Im Biete Forum gibt es eine interessante Variante.
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/ubbthreads.php/topics/878511/Black_Night_Bino_1_25_2x_19mm_#Post878511

Die Frage nach dem Unterschied zwischen einem Normal- und Großfeldbino ist nicht glücklich, weil es keine richtige Abgrenzung gibt.
Ich beobachte gerne den Mond und Planten mit dem Bino Baader 60°. Da geht es um hohe Vergrößerung. Die relativ schmalen Durchlässe geben da keinen Anlaß zur Sorge. Okulare mit Brennweiten bis 25mm gehen gut damit.
Mein anderes Bino, eines von Denkmeier, hat deutlich größere 'optische Kanäle' und geht auch mit den 35mm Eudiaskopen von Baader (ok, ich weiss, dass das keine Weitwinkel sind)

Beim 12" hättest du mit 50x Verg. eine AP von 6mm. Was für eine Brennweite hat dein 12"? Vermuten wir einfach mal ein Öffnungsverhältnis von 1:5. Dann kämst du für die 50x auf Okulare mit 30mm Brennweite.
Dafür braucht man kein teures Großfeldbino.

Hier habe ich mal ein Baader Maxbright mit dem Denkmeier fotografiert. Der Öffnungsunterschied ist klar erkennbar.

Link zur Grafik: http://www.photoinfos.com/ebay/Binokular20111216-018.jpg

Das Denkmeier wird meines Wissens nicht als Großfeldbino angeboten. Es hat größere Prismen und wiegt deutlich mehr als das Maxbright.

Alle drei genannten Binos finde ich gut. Das 60° Bino ist am Dobson nicht der wahre Jakob. Das Maxbright wäre preis-/leistungs-/gewichtsmäßig eine gute Variante, wenn man nicht gerade mit maximalen Feld auf Kometensuche gehen möchte.

Beim Bino ist die Frage nach dem Okularen interessant. Wir haben oft viel zu fette Okulare im Zubehör, die am Bino nur nerven. Als Tipp kann ich dir die TS-SWU (Skywatcher Ultrawide) in den Brennweiten 15mm und 20mm empfehlen.
Hier habe ich mehr dazu geschrieben:
http://www.photoinfos.com/astronomie/Okulare-01.htm



Tom








 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Tom,

...klar, kommt halt immer darauf an, was konkret man mit einem Bino beobachten möchte und was man bereit ist auszugeben. Wenn ich das maximal Mögliche mit den geringsten Verlusten am Planeten/Mond im Hochvergrößerungsbereich rausholen möchte, ergeben sich entsprechend andere Kombinationen.

Gruß
Werner

 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

wenn ich mir deine Signatur ansehe, ist mir verständlich, dass du zum Baader Großfeldbino + Baader FFC rätst. Bei solchen Geräten sollte man wohl in die Bino-Oberliga gehen. Ein 1:4 / 18" mit Spiegel von Carl Zambuto wird gerecht.


Tom

 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

Dein Beitrag wirft ein paar Fragen auf und ich scheue mich ja selten, darauf hinzuweisen.
Zunächst mal scheinst Du alle GWKs am Markt zu kennen, so dass Du sicher weißt, dass nichts dem FFC gleich kommt.
Aber Du äußerst Dich auch gleich dahingehend, dass alles außer dem FFC bei Kontrast oder Farbe Nachteile bringt. Farbe verstehe ich als jene Farbe, die vom Bino-Glasweg eingeführt wird. Ein echter GWK korrigiert diese, natürlich soweit möglich, weil eine exakte Korrektur Kenntnis über den Glasweg und das Glasmaterial der Prismen vorraussetzt. Jedenfalls, der FFC der seinen Einsatz ganz allgemein zur Brennweitenverlängerung finden soll, kann (darf) einen solchen Farbfehler natürlich nicht korrigieren. Dass man den bei f/8 und weiter geöffneten Strahlenbündeln sieht ist ja bekannt. Einige Beobachter geben sogar an, bis f/10 diesen Effekt zu sehen.
Gehst Du also davon aus, dass mit dem FFC generell stärker als mit Faktor 2x verlängert wird? Ansonsten könnte der FFC ja naturgemäß in Punkto Farbe nicht besser sein als ein GWK. Immerhin stellt sich dann aber die Sinnfrage: Ein Großfeldbino um jenseits von f/10 "große" Gesichtsfelder zu sehen? Da kann es sich nur um die Mondbeobachtung drehen.

Wie dem auch sei, ich selbst habe mit dem Baader 1,7x GWK für Newtons gute Erfahrungen gemacht. Er liefert ein besseres Bild als der 1,3x OCA von Siebert. Letzterer kommt eben bei niedriger Vergrößerung zum Einsatz, wenn ich ein größeres Feld und ein helleres Bild möchte - also Deepsky.

Ich gestehe dem FFC gerne zu, von besonders guter Verarbeitung zu sein und daher gut abzuschneiden (nutzt der eigentlich Ölimmersion um die Fluoritkristalllinse weiter zu glätten, als es schleiftechnisch möglich ist?). Aber beim Thema Farbe wüsste ich nicht, wie das gehen sollte außer durch einen kräftigen Verlängerungsfaktor - und den kann man durch andere Optiken eben auch erzielen.

Clear Skies
Sven
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Sven,

nein, Sven, alles kann ich selbst kaum ausprobieren! Dazu müßte ich Händler sein, bin ich aber nicht. Habe aber 2 Händler (nicht Baader ! ;)) in meinem engeren Bekanntenkreis, welche ein weit größeres Spektrum zur Verfügung haben. Ich habe neben diversen anderen (TV-Barlow, BW-Optik-Barlow, Zeiss-Barlow, 2x Baaderbarlow, etc. auch in Kombination mit anderen Binos) auch den Baader GWK 1,7x und 2,6x im direkten Vergleich selbst ausprobiert. Auf den 1,7x hatte ich bereits hingewiesen. Der liefert definitiv ein schlechteres Ergebnis ab, als der FFC. Ebenso der 2,6x GWK. Zusätzlich vertraue ich den Tests der oben erwähnten guten Bekannten, welche u.a. Newtonsysteme mit gleichen Öffnungsverhältnissen wie ich verwenden. Diese haben noch mehr Kombinationen als ich ausprobiert und sind zu den gleichen Ergebnissen kommen. Von den weiter oben erwähnten kommt aus meiner Erfahrung noch am ehesten die Zeiss-Barlow (neu allerdings nicht mehr erhältlich) an die Performance des FFC heran. Außerdem sprach ich auch noch vom Kontrastverhalten bei Verwendung eines GWK's, was jedenfalls für mich sehr wichtig ist.

Wenn du meine Auswahl an Okularen aufmerksam gelesen hast, wirst du sicherlich leicht nachvollziehen können, daß ich mit Verlängerungsfaktoren von ca. 4x - 6x arbeite. Wie sonst sollte ich da in den Hochvergrößerungsbereich mit längerbrennweitigen Okularen kommen? Wenn du mir Alternativen zum FFC nennst, welche die gleiche Performance in diesem Bereich bringen, würde ich das gerne ausprobieren wollen. Vielleicht gehen wir beide auch von einem anderen Anwendungsbereich bei der Binobeobachtung aus. Ich verwende es v.a. an Planeten und Mond, weniger für Deep-Sky.

Hast du eigentlich den FFC selbst schon im Vergleich zum GWK 1,7 an einem schnellen Newton am Großfeldbino getestet? Welches Bino verwendest du an deinem Newton mit welchem Öffnungsverhältnis? Das geht nicht so klar aus deinem Statement hervor. Daher scheint es mir, daß deine Einwände eher theoretischer als praktischer Natur sind.

Gruß
Werner


 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Sorry, muß mich selbst korrigieren...die Zeiss Abbe Barlow Linse kann man noch käuflich erwerben, insofern lag ich da falsch.

Gruß
Werner
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

die Zeiss sollte als Nachbau zu haben sein, der möglicherweise besser ist als das Original, da die Vergütungstechnik fortgeschritten ist.

However: Nenne doch einfach mal den groben Verlängerungsfaktor, der mit dem FFC dann erzielt wird. Es stört ja gar nicht, wenn da 2,5x oder 4x steht. Sowas muss da aber schon bei rumkommen, denn ansonsten müsste man sich überlegen, wie der FFC den von den Prismen eingeführten Gaußgfehler korrigiert, ohne dass beim eigentlich gedachten Einsatz des FFC als "variables Negativelement" in der Fotografie ein entsprechend umgekehrter Gaußfehler eingeführt wird. Zumal der fotografische Einsatz wohl bei einem geringeren Verlängerungsfaktor erfolgen dürfte.

Es stört mich gar nicht, wenn der FFC in diesem oder jenen oder allen Punkten das schönere Bild liefert, nur scheint mir das an den Eckwert einer extremen Brennweitenverlängerung gebunden zu sein. Und das sollte bei einer derart teuren Anschaffung einfach bedacht werden. Wenn ein Sternfreund sich für die Planetenbeobachtung den f/4 auf f/20 verlängert, ist das völlig in Ordnung, denn das sorgt für eine ganz entspannte Okularwahl. Es harmoniert aber nicht mit jeder Anwendung. Und - naja ein Großfeldbino zur Planetenbeobachtung ist zumindest "nominell" falsch gewählt.

Clear Skies
Sven
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner

Du schreibst des öfteren vom 1.7GWK. Welchen meinst du damit genau?
Es gibt einen zum einschrauben direkt beim Bino und einen 2" mit Komakorrektur extra für Newtons.

Auch würde mich dein Testarangemont etwas genauer interessieren, denn es macht evtl. einen Unterschied ob ich bei vergleichbarer AP mit einem 4xFFC und 21mm Okular, oder mit einem 1,7 GWK mit 9mm Okular beobachte. Da kann es schon sein, dass die Farbe, oder die Kontrastschwäche vom Okular herrührt und nicht vom GWK.
Aus diesem Blickwinkel sind die Korrektoren gar nicht vergleichbar.

Meiner Meinung nach ist am schnellen Newton gerade der 2" 1.7 GWK mit Komakorrektur in Verbindung mit dem Großfeldbino eine sinnvolle Kombination, was bei "Großfeldbeobachtung" einmal der Sternabbildung zu gute kommt und andererseits beim Dobson auch der Planetenabbildung abseits der Achse.
Denn dort hält sich der Planet beim Dobson die meiste Zeit auf.

Gruß Uwe
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Uwe,

ich jedenfalls beziehe mich auf den 1,7x mit Komakorrektur zum Einstecken in 2" und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Es ist bei diesem Korrektor übrigens auch sichtbar, wie er einen Gaußfehler einführt, wenn man ohne Prismen im Strahlengang beobachtet. Ich habe dazu mal einen alten Projektionsadapter per T2 an den Korrektor geschraubt, um eine verkippungsfreie Verlängerung ohne Glasweg zu haben.

Clear Skies
Sven
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Uwe,

ich habe die beiden Baader GWK 1,7x sowie 2,6x welche man direkt ins Großfeldbino schraubt incl. verschiedenster Okularkombinationen verwendet.

Ferner habe ich die Tests wie weiter oben beschrieben selbstverständlich ebenfalls mit kurzbrennweitigeren Okularen, wie z.B. die TMB Super Mono 8 mm durchgeführt (welche bei monokularer Beobachtung weder bei F6,2 noch bei F4 am Rand oder auf der Achse Farbe zeigen), andernfalls wäre ich bei diversen anderen Barlows/GWK (1,7x, 2x) nicht in den Hochvergrößerungsbereich gekommen. Meine Einschätzung habe ich ja bereits kundgetan...

Der FFC funktioniert aufgrund der sehr aufwändigen Konstruktion und der verwendeten Fluoritlinsen in einem sehr weiten Spektrum zwischen 4x - 8x Verlängerungsfaktor extrem gut. Keine andere Barlow ist nach meinem Wissensstand hiermit derzeit vergleichbar. Lese dir einmal die genauen optischen Spezifikationen bei Baader durch. Sicherlich kann man nicht allen "blumigen" Versprechungen der Händler blind glauben, aber ich denke die Fa. Baader würde sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen wollen, wäre sie hier nicht 100% sicher. Ich kann in diesem Fall das Werbeversprechen ("... beste Barlow der Welt...") durchaus nachvollziehen und bin glücklich. Es konnte mir bisher noch keiner eine besser funktionierende Kombination bei schnellen Newtonsystemen präsentieren, auch Sven nicht, obwohl ich ja höflich angefragt hatte. ;) Sehr wahrscheinlich wäre das nur der Fall wenn man überhaupt keine Barlow/GWK benötigen würde!

Im Gegensatz zu anderen Schreibern hier, welche eher theoretische Aspekte anführen können, besitze ich den FFC mit dem Großfeldbino selbst und kenne den direkten Vergleich zu anderen Kombinationen. Eine zeitlang habe ich parallel ein BW-Optik Bino incl. Baader 2x Barlow bzw. BW-Optik-Barlow betrieben (auch nicht gerade schlecht...) aber halt doch nicht so gut wie der FFC. Dem BW-Bino muss man allerdings zugute halten, daß es eine wirklich gute Justierung hatte und die Schärfe an jedem Auge getrennt sehr leicht einstellbar ist. Die theoretische Kombination BW-Bino + FFC tut ohne Umbau nicht und wäre ohne Vignettierung wohl nicht möglich.

Wie bereits gesagt, ich bin nicht der Einzige, welcher mit schnellen Newton-Systemen mit dieser sicher nicht ganz preiswerten High-End Konfiguration beobachtet. Ob sich der Aufwand lohnt, wenn man eher nur Deep-Sky beobachten möchte, muß jeder selbst entscheiden.

Der FFC ist natürlich auch ein geniales Teil für die Planetenfotografie...mal so ganz nebenbei bemerkt. Einzige Wermutstropfen sind leider die Streubreite und eine gewisse Anfälligkeit bei großen Temperaturunterschieden. Ich hatte das Glück, aus 3 verschiedenen den Besten auswählen zu können.

Viele Grüße
Werner

 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

na, jetzt steht hier endlich mal 4x. Das ist ein Faktor, bei dem ein GWK nicht mehr benötigt wird, denn selbst bei f/3 würde f/12 in die Prismen gegeben und der Gaußfehler wäre vernachlässigbar.

Nur will eben nicht jeder 4x als Faktor haben... ;) Daher meine ich, dass 4x bis 8x eine ganz wesentliche Information und Einschränkung ist. OK?
Bei 2x an f/4 kommt auch ein FFC nicht um den Gaußfehler durch den Glasweg herum. Bzw. bei f/8 kann man sich darum streiten, dass es grenzwertig ist.

Nur darum geht es mir, ich brauche Dir nicht besseres zu präsentieren, nur konnte ich eben gleich die Einschränkungen ausrechnen, die mit dem FFC auftauchen müssen.

Clear Skies
Sven
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Sven,

mag schon sein, daß es hier Einschränkungen gibt. Ich habe kein "Oslo" oder ähnliches, wo ich das Optikdesign genau im Vergleich zum GWK 1,7x nachrechnen kann, vielleicht bist du mir hier ja voraus...? Von daher kann ich mich nur auf direkte, empirische Vergleiche am Fernrohr selbst verlassen. Bisher vermisse ich leider immer noch deine Angaben, mit welcher Konfiguration du verglichen hast. Welches Newtonsystem mit welchem Öffnungsverhältnis wurde verwendet, Vergleich GWK 1,7x in Relation zu welchen anderen Barlows und im Vergleich zum FFC, welche Bino's kamen bei dir zum Einsatz?

...Übrigens habe ich selbst bei kürzeren Verlängerungsfaktoren (ca. 3x) eine definitv bessere Performance bezüglich aller potenzieller Abbildungsfehler gegenüber anderen Barlows ermitteln können. Verwende aber, wie ich bereits weiter oben klar erwähnt habe, meist 4x -6 x. Ob 2x als minimale Verlängerung mit dem FFC überhaupt geht...da bin ich mir nicht so ganz sicher. In meiner eigenen Anwendungskonfiguration liegt der minimal möglichste Faktor rechnerisch irgendwo zwischen 2,5x-3x.
Ich halte das aber für den visuellen Einsatz als nicht so entscheidend, zumal ich ja die Möglichkeit des Einsatzes von eher langbrennweitigen Okulardesigns mit sehr entspanntem Einblick habe und damit ebenfalls eine geringe Vergrößerung erzeugen kann, wie sie für DS-Beobachtung oder großformatige Beobachtung am Mond interessant ist.

Vielleicht noch ganz interessant die Erläuterung bei
Astro-Physiks

Das sagt nicht nur bezüglich der Farbfehlerkorrektur einiges aus.

Viele Grüße
Werner
 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Zitat von ws_mak12:
ich habe die beiden Baader GWK 1,7x sowie 2,6x welche man direkt ins Großfeldbino schraubt incl. verschiedenster Okularkombinationen verwendet.
Hallo Werner,

naja, die Dinger sind ja auch wirklich nur für Notfälle geeignet. Ich hab für mein Großfeldbino mal beide (schraub und 2") verglichen und hab den Kleinen sofort wieder hergegeben.

CS,
Peter
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

jetzt wirst Du zickig. Ich habe nicht behauptet, mit dem FFC beobachtet zu haben, aber ich weiß, wie das mit dem Glasweg und dem Gaußfehler funktioniert und dass es passiert. Wenn der FFC bei effektiv f/6 eingesetzt würde, könnte er nicht einfach so die Funktion eines GWK übernehmen, weil er den Gaußfehler durch einen "mittleren Bino-Glasweg) nicht korrigieren darf - denn würde der FFC es tun, dann wäre er ohne den Glasweg nicht mehr zu verwenden, weil der Gaußfehler dann mit umgekehrten Vorzeichen wieder eingeführt würde. Das würde dann diejenigen Beobachter und Fotografen ärgern, die den FFC zu einsetzen, wie eigentlich vorgesehen: Ohne Bino.

Also, lass mal den Versuch, praktisch zu beweisen, dass die Physik nicht stimmt. Damit kommt man bei mir immer schlecht an und für jeden der weiß, was selbst ein 90° Prisma mit unterschiedlichen Lichtfarben macht, sobald es um konvergierende Strahlenbüdel geht, muss erkennen, dass Du Dich damit allenfalls zum schlechten Beobachter erklären kannst. Oder aber... der FFC ist ohne Glasweg gar nicht so gut, wie behauptet wird. (Immer gültig für weniger starke Verlängerungsfaktoren, wie schon mehrfach erklärt, bei f/8 fängt die Sache an, problematisch zu werden, bei f/10 meinen manche Beobachter auch noch nicht aus dem kritischen Bereich zu sein und wenn Dein FFC aus f/4 f/16 macht, dann bist Du zwar fein raus, aber auch jenseits von "Großfeld".)

Clear Skies
Sven
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Sven,

kann eigentlich nicht sehen wo ich "zickig" geworden wäre...

Was ich aber klar sehe, ist, daß du

1.Von der Konfiguration FFC + Goßfeldbino an keinem Teleskop irgendwelche praktischen Kenntnisse hast
2.Noch nie an irgendeinem Bino mit dem FFC überhaupt beobachtest hast und
3.den FFC offenbar in keiner anderen Weise selbst genutzt hast und
4.doch meinst, beurteilen zu können, daß ja sinngemäß gesprochen, der FFC am Bino wenig Sinn macht.
5.Du hier bisher auch keinen Auszug aus einer Optikdesigndarstellung mit anschaulichem Datenmaterial geliefert hast, welche deine theoretischen Aussagen im Detail unterstützen und die deiner Meinung nach "zweckentfremdende" Konfiguration, wie ich sie nutze klar in Frage stellt.
6. Du bisher kein konkretes Datenmaterial geliefert hast, welches klar belegt, daß der von dir vorgeschlagene GWK 1,7x angeblich an schnellen Newtonsystemen besser funktioniert als der FFC mit Bino.

Das ist schon sehr mutig!

Gruß
Werner
 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

aus der Beschreibung bei Baader geht doch ganz klar hervor das der

Fluorite Flatfield Converter

ein Flatfieldkonverter ist.
Er konvertiert ein flaches Feld in ein größeres flaches Feld.
Wenn das was Baader schreibt stimmt kannst du daraus ableiten
wie sich die Verwendung des Flatfieldconverters am Binoansatz
auswirken sollte.

CS,Karsten
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Karsten,

...hier gilt das Gleiche was ich bereits Sven mitgeteilt habe:

Zeige mir das anhand konkretem, nachvollziegbarem Datenmaterial aus einem Optikdesignprogramm mit den entsprechenden Zahlenwerten auf, daß ich irre und ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Gruß
Werner
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

du zweifelst also an der Angabe von Baader daß es sich beim
Flatfieldkonverter um einen Flatfielconverter handelt?

Versuch doch mal bei Baader Daten zum Flatfieldkorrektor zu bekommen.
Schreib mir dann bitte in 2013 ob sich schon was getan hat.

CS,Karsten

Edit:
Danke für den Hinweis, ich habe Konveter editiert!
 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Karsten,

nein ich zweifle nicht an den Basisdaten und vor allem nicht daran, dass der FFC + Großfeldbino Sinn an schnellen Newtonsystemen macht mit größerem Verlängerungsfaktor hauptsächlich ab 4x - 6x und sogar auch bei 3x, was aus F4 -->F12 macht.

P.S.: Das letzte C steht in der Schreibweise für K(C)onverter nicht Korrektor nebenbei bemerkt, wie du bereits weiter oben richtig wiedergegeben hast, nun aber nicht mehr..

Gruß
Werner
 
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Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

der FFC sitzt dann doch zwischen Fangspiegel und Binokularprismen.

Das bedeutet daß das vom Hauptspiegel über den Fangspiegel
kommende achsiale Strahlenbündel aufgeweitet wird, "spitzer" wird.
So läuft es dann durch die Prismen des Binoansatzes.
Ergo wirkt sich das Glas des Binoansatzes bei einem f/4 Newton
plus FFC bei 3x nur so wenig aus wie es bei einem echten f/12 Newton
der Fall wäre. Nämlich sehr gering.

Während der ideale f/4 Newton mit Binoansatz ohne FFC
bei höherer VErgrößerung einen erkennbaren Farbfehler
und vor allem deutlich erkennbare sphärische Aberration
zeigen würde tut er das dann mit FFC nicht.

Was der FFC nicht kann:
Einen durch die Prismen des Binokularansatzes eingeführten
Farbfehler kompensieren.

Was bei f/4 -> f/12 oder gar f/16 ja auch nicht notwendig ist.

MfG,Karsten
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

warum soll ich Dir vorrechnen, wozu man nur einen Hauch Hirnschmalz braucht? Ich habe es Dir verständlich erklärt und da gibt es nichts dran zu rütteln. Das Ding ist am Glasweg nur was nütze, wenn der Verlängerungsfaktor vor dem Eingang ins Prisma entsprechend groß ist. Das ist bei Dir der Fall, kein Problem mit Deiner praktischen Erfahrung. Aber es taugt eben nicht für jede Anwendung, insbesondere wenn man sich denn fragt, warum es ein Großfeld Bino sein soll. Bei f/12 habe ich an Großfeld gelinde Zweifel!

Ansonsten wirst Du ohne Optikrechnung einfach einsehen müssen, dass ein Öffnungsverhältnis von z.B. f/6 eine Korrektur für den Glasweg benötigt (oder man nimmt die Farbe und die vergrößerten Spots einfach hin). Dies kann der FFC nicht leisten, dafür ist die Optik nicht konzeptioniert, denn wenn sie's wäre, würde sie ohne den Glasweg wieder die Korrektur verschlechtern - und das wäre dumm.

Clear Skies
Sven
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Karsten,

du schreibst:

Zitat von KaStern:
Was der FFC nicht kann:
Einen durch die Prismen des Binokularansatzes eingeführten
Farbfehler kompensieren.

Was bei f/4 -> f/12 oder gar f/16 ja auch nicht notwendig ist.

MfG,Karsten

sehr richtig! Habe auch an keiner Stelle behauptet, der FFC würde einen durch die Prismen des Binoansatzes engeführten Farbfehler kompensieren.

Gruß
Werner
 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Sven,

???

Kann mich nicht erinnern jemals in irgendeiner Weise von f/6 in meiner Betrachtung mit den von mir beschriebenen Konfigurationen ausgegangen zu sein. Wie kommst du denn zu solch einer Behauptung?

Gruß
Werner



 
Re: Binokular Erfahrungsberichte

Hallo Werner,

ich schrieb Dir doch, dass Du mit dem FFC eben mehr Verlängerungsfaktor und daher Öffnungsverhältnisse weit jenseits davon erzwingst. f/12 steht da nun. Da stelle ich schon die Frage, wie das mit Großfeld-Bino zusammen passt. Also ich meine: Was ist die Intention desjenigen, dem Du gerade zum FFC zurätst? Das Ding kostet eine Menge Asche, was ist überhaupt der minimal machbare Faktor, wenn ein Großfeldbino eindeutig mehr als 105mm Fokussierweg braucht?

Nur darauf will ich hinaus, an Deinem schönen Bild will ich Dir doch gar nicht rütteln, ich schreibe Dir doch auch immer wieder, dass Gaußfehler bei f/12 kein Thema mehr ist, weil der im Beugungsscheibchen verschwindet.

Clear Skies
Sven
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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