Bolide im Raum Brandenburg am 17.7.

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Pete_Finnigan

Aktives Mitglied
Hallo,
ich wollte mal die Frage in die Runde streuen, ob jemand rein zufällig am besagten Abend zwischen 22 und 23 Uhr einen Boliden gesehen, oder dessen Explosion bzw. Zerplatzen vernommen hat.
Ich hatte - zusammen mit meinem Schwager - dies aus dem fernen Berlin, vom 16 Stock aus gesehen, 12-14Sekunden später gehört. Allerdings geschah dies innerhalb einer Abendwolke - welche m.E. aber keine Gewitterwolke war. Unsere Sichtrichtung war bei ca. 320° - also Nordwestlich auf ca. 30° Höhe.
Bei der Sichtung handelte es sich um eine doppelte Explosion, ein kleine gefolgt von einer größeren. Allerdings - wie schon erwähnt - nicht direkt beobachtet, sondern als aufblitzende Lichtkugeln in der horizontüberziehenden Abendwolke.
Kann jemand dies bestätigen, oder wiederlegen (z.B. mit es war doch n Wetterleuchten)?
 
Moin,

wenns ein Bolide war, dürfte der Knall/Donner unabhängig davon gewesen sein. 12..14sec bei 330m/s wären so 4..4,5km entfernt. Selbst senkrecht nach oben wäre das immer noch zu nah für den Explosionsort eines Brockens, denke ich. Unter 30°... dann grob 3,5km Entf. über Grund und knapp zweieinhalb km nach oben - grob! ?
Das paßt gut zu einem Blitz. Schau mal auf Blitzortung.org, dort gibts auch irgendwo ein Archiv, gabs zumindest früher mal. Dort müßte sich finden lassen, ob zu gg. Zeit dort ein Blitz war oder nicht. Deren Genauigkeit ist so gut, daß Versicherungen deren Daten für die Beurteilung von Schadenersatzansprüchen heranziehen. Sprich, wenn die keine Daten haben, darf man einen Blitz ausschließen ;)
Dann war der "Rumms" was anderes und die Sichtung evtl doch ein Bolide? :cool:

Viele Grüße
Okke
 
Hallo Pete,
Beim Niedergang von helleren perseiden Meteoren hab ich schon mehrfach Geräusche wahrgenommen.!

Zitat: "Die bislang einzige Erklärung hat der Physiker Colin Keay von der Universität Newcastle in Australien anzubieten. Demnach entstehen in einem komplizierten Wechselspiel zwischen der heißen, ionisierten Luft nahe dem Meteor und dem Erdmagnetfeld Radiowellen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit in der Atmosphäre ausbreiten. Treffen sie auf Gegenstände, können sie diese zum Schwingen bringen, was ein akustisches Geräusch hervorbringt. "

Wir bleiben Ohr und CS
Frank
 
Klingt interessant! Demnach müßte die Wechselwirkung hin zu Schall in besagten ca 4.5km stattgefundenden haben, damit es zu den 12..14sec Laufzeit paßt. Da bevorzöge ich dann wieder senkrecht obendrüber, zugunsten einer Wetterschichtgrenze, die als Wandler und Membrane zugleich wirkt. Wolken...Wasserdampf? Sonst paßt Ton nicht zu Bild.
Immer vorausgesetzt, die Quelle war der (mögliche) Bolide.

Hab mal geschaut, am 17.7. hab ich zwar einige Brocken mit mehrsekündigem Signal, also es war durchaus was los (Radarechos von Graves vom 17.7. ff), aber nichts von der Uhrzeit. Vllt Eberhard mal fragen, ob er noch mehr hat. Muß aber nicht sein, daß der von Graves überhaupt erfaßbar war, kommt ja immer drauf an, wo der Empfänger seine Antenne aufgestellt hat. Der Ionenschweif dient als Reflektor für das Radarlicht. Befindet man sich im günstigen Winkel, erhält man ein Signal.

Hmm, rückblickend, bei so manchem fetten Boliden, den man schon gesehen hat, meinte ich eine Art "Brutzeln" vernommen zu haben. Aber wohl stets verdrängt, weil siehe obige Rechnung. Allerdings quasi instantan, nicht mehrere Sekunden Verzögerung. Bei klarem Himmel. Komisch.

Naja, jedenfalls sind die Sinne geschärft und man bleibt MeteOhr ;)
Gruß
Okke
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben