C8 Edge HD Planeten SetUp

[Sabine]

Moin,

ich habe da mal eine saublöde Frage. Wahrscheinlich so blöd, dass sonst niemand sich das fragt.
Für die optimale Schärfe braucht es einen Abstand zum Chip/Sensor 135mm. Deswegen gibt es für Systeme mit 55mm Auflagemaß eine Fertiglösung.
Wie ist das jetzt mit den kleinen Kameras wie ASI290MC oder ToupTekG3er oder die QLYons? Wahrscheinlich doch genauso.
Langt es jetzt das mitgelieferte Prisma zu benutzen, welches man für Okulare benutzt?
Vermutlich schon, aber ich finde nichts dazu.
Ich finde aber Bilder, bei dem es ein verschraubter System gibt aber ohne Details dazu. Etwas gerade verschraubtes würde ich bevorzugen. Dazu finde ich aber auch nichts.
Allerdings will ich eine Barlow noch dazwischen klemmen. Dann brauche ich aber eine Verlängerung wenn ich ohne Prisma auf die 135mm kommen will.

Wer weiß Rat oder wie macht ihr das?

Danke
CS
Sabine

 

[Kerste]

Hi!

Das ist zwar eine Luxuslösung, aber eine, die ich nicht bereue: Ein Klappspiegel plus T-2-Verlängerungen. An unseren SCs im Verein haben wir Baader Clicklocks nachgerüstet, um 2"-Anschluss zu haben, aber es gibt auch SC-T-2-Adapter zur Festverschraubung am Teleskop. Dann kann man halt nichts verdrehen, außer man baut noch einen Schnellwechsler oder Rotator ein.

In einfach sieht das so aus: alter, gebrauchter Baader-Klappspiegel, per T-2 am Teleskop verschraubt (hier der VarioFinder, die Kombi nutze ich für EAA), oben eine fokussierbare Okularklemme, hinten die Kamera mit Stellring, die in einer T-2-Okularklemme steckt. Die Verlängerung sorgt dafür, dass Kamera und Okular auf den selben Fokus gebracht werden können. Ggf. noch T-2-Verlängerungshülsen nach Bedarf zwischen Spiegel und Teleskop.

Das ist ziemlich genial: Beide haben den selben Fokus, sodass

1. beim Wechsel zur Kamera nicht erst ewig nachfokussiert werden muss – man sieht gleich ein Bild
2. der Planet im Okular zentriert werden kann, auch wenn er auf dem Sensor nicht zu sehen ist.
3. man das alles auch auf den selben Fokus bringen kann wie bei den normalen Okularen. Also kein Nachfokussieren, wenn vom visuellen 2"-Spiegel zur Planetenkamera gewechselt wird – oder man optmiert auf den idealen Abstand zum Teleskop. Natürlich kann man den Klappspiegel auch als normalen Zenitspiegel verwenden.

Die Super-Deluxe-Lösung haben wir jetzt im Verein, da ist der neue Baader-Klappspiegel parfokal mit den 2"-Okularen/2"-Prisma, und davor sitzt noch ein ADC (am CDK20 leider noch ohne Barlow, vielleicht finde ich da auch noch eine Lösung).

Beim EdgeHD dürftest du die Barlow auch hinter den ADC schrauben können, ohne dass er schlechter funktioniert. So lässt sich der ADC visuell und fotografisch nutzen.

Wir haben hier noch das Problem, dass unser großes Teleskop f/6,x hat und eigentlich noch eine Barlow vor den ADC gehört – aber das gibt dann extreme Vergrößerungen... Am SC/EdgeHD mit f/10 ist das kein Problem mehr, und da kann auch eine Barlow hinter den Klappspiegel, um das Öffnungsverhältnis an die Pixelgröße anzupassen.

Beste Grüße,
Alex

 

[gibeon]

Hallo Sabine,

Meines Wissens nach, ist für die Planetenfotografie diese Angabe des korrekten Abstandes eher weniger wichtig. Das spielt nur bei großen benötigten Feldern eine Rolle. Da Planeten aber nur eine winzige Fläche auf dem Chip beanspruchen, sollte es reichen, wenn du so ungefähr bei diesem Abstand bleibst. Ein Prisma zu Verlängerung würde ich nicht verwenden. Besser wären da T2 Verlängerungshülsen.

Das optische System lässt sich über die Verstellung des Hauptspiegels scharf stellen.

Viel Erfolg
Peter

 

[Kerste]

Hi!

Als Ergänzung: Es lohnt sich auf jeden Fall, die Kamera möglichst in die selbe Fokusposition zu kommen wie mit einem Aufsuch-Okular. Wenn der Planet zu unscharf ist, wird er zu einem Ring aufgebläht, und es kommt kein Licht auf dem winzigen Sensor an – dann suchst du dir einen Ast, weil du nicht weißt, ob du nichts siehst wegen unscharf, schlecht zentriert oder beidem.

Beim Schmidt-Cassegrain ist der korrekte Abstand noch etwas egaler als beim EdgeHD mit seinem verbautem Korrektor. Du musst das nicht auf den Zentimeter treffen, aber zumindest grob die Richtung ist schon sinnvoll. T-2-Verlängerungshülsen kosten nicht die Welt und werden oft auch als M42-Verlängerung angeboten – was nicht ganz korrekt ist, weil T-2 das M42x0,75-Gewinde hat. Also aufpassen, dass die M42-Hülsen auch T-2-Gewinde und kein echtes M42-Gewinde haben, falls du nicht beim Fachhändler kaufst. Wenn du schon viel Aufpreis für den Korrektor gezahlt hast, lohnt es sich, die Kamera auch etwa auf den richtigen Abstand zu bringen. Aber da du nicht das große Feld hast, braucht du nicht die selbe Präzision wie bei einem großen Sensor.

Wobei ich überfragt bin, wie man den Abstand einstellt, wenn man mit Barlow arbeitet... wahrscheinlich den korrekten Abstand Barlow-Kamera einstellen (damit der Vergrößerungsfaktor stimmt), das Teleskop auf den idealen Abstand ohne Barlow fokussieren (damit die Abstände Schmidt-Platte/Hauptspiegel/Fangspiegel/Korrektor stimmen) und dann die Barlow verschieben, bis das Bild scharf ist Vielleicht meldet sich noch ein Optikexperte dazu...

Ein Prisma im Strahlengang spiegelt dir das Bild zusätzlich, das macht die Orientierung auf dem Mond oder den Vergleich mit anderen Aufnahmen unnötig schwer, selbst wenn es gut ist und die Bildqualität nicht beeinflusst. Also weg damit

Clear Skies,
Alex

 

[Sabine]

Moin,

Danke für die Antworten. Wenn möglich will ich so wenig Extraglas in den Strahlengang einbringen wie möglich. Ich habe jetzt mal einiges mit Hausmitteln ausprobiert. Egal wie ich es mache, bei gut justiertem FS in der Mitte fokussiert er schief. Und zwar ziemlich genau so wie es das Diagramm im White Paper zeigt wenn man den Abstand nicht einhält. Bei der Verwendung vom Zenitspiegel könnte noch eine Verkippung mit spielen.
Ich werde jetzt den korrekten Abstand wie bei den andeneren Kameras anpeilen. Den Adapter, den die Werft empfiehlt habe ich schon. Dann müssen noch die 55mm +/- zum Sensor verlängert werden. Wobei mir bei der Zweitesung der Klappspiegelbsehr sehr zusagt. Einmal eingestellt wird es echt elegant...

Vielen Dank

Sabine