C8 EHD Kollimierung mit OCAL und Sterntest

Das sieht nach einem schönen Projekt aus. Wünsche gutes gelingen.
Ich habe gestern Abend quasi meinen neuen Standort eingeweiht. Nun bin ich heute morgen schon wieder draußen an der Sonne. Da habe ich mal den Reducer angeschraubt, um die Sonne ganz auf dem Sensor zu bekommen.
Und den Reducer lass ich mal für Abends dran, damit wird die Belichtungszeit auch fast halbiert bei f6,3.
Mal on Top: Habe spaßeshalber mal den Jupiter angesteuert ... und siehe da ---- da ist er, klar und deutlich mit den Wolkenbändern. Bekomme ihn aber nicht auf den Sensor...

Thomas
 
Hallo Thomas,
hier noch eine kleine Anmerkung zum Sterntest.
Damit der Sterntest aussagekräftig wird sollte er bei möglichst hoher Vergrößerung durchgeführt werden.
H.R. Suiter empfiehlt eine Vergrößerung von 2x Durchmesser bzw. 0,5mm Austrittspupille und das ganze möglichst nahe am Fokus, so das nur 3-4-5 Fresnellringe zu sehen sind.
LG
 
H.R. Suiter empfiehlt eine Vergrößerung von 2x Durchmesser bzw. 0,5mm Austrittspupille und das ganze möglichst nahe am Fokus, so das nur 3-4-5 Fresnellringe zu sehen sind.
Es gibt keine "Austrittspupille" wenn man eine Kamera im Primärfokus platziert. Das ist nur gültig, wenn man mit einem Okular beobachtet. Am C8 würde man für 0,5mm AP 400x Vergrößerung benötigen, bzw. ein Okular mit 5mm BW. Soweit so klar.
Für die Aufnahme könnte man jetzt eine Barlow vorschalten, z.B. eine 2x-Barlow oder 3xBarlow. Wobei diese wiederum durch die Linsen diverse optische Störungen hinzufügt....
 
Das wäre ein 5mm Okular, = 470x. Da bin ich jetzt aber neugierig und werde das mal bei der nächsten Session ausprobieren.
Fotografisch setze ich mal eine 2x Barlow ein.
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit meinem Teleskop....

Danke für die Tipps...

Thomas
 
Hallo,
Betreffend der OCAL-Drehung und dem "Eiern" des Bildes:
habe jetzt mal eine kleine Berechnung angestellt:
Auf Grund der Beobachtung, dass beim Verdrehen des OCAL-Kamera im OAZ das Bild "eiert" habe ich mal versucht hier die Ursache zu finden:

Fall 1:
OAZ schief und OCAL-Kamera exakt korrekt justiert: Optische Achse der Kamera und optische Achse vom OAZ deckungsgleich.
Beim Verdrehen der Kamera sollte das Bild immer gleich bleiben, weil die Kamera immer auf dasselbe Bild des HS schaut.
Fall 2:
OAZ gerade und OCAL-Kamera nicht exakt justiert: Optische Achse der Kamera und optische Achse vom OAZ mit Abweichungen.
Beim Verdrehen der kamera wandert das Bild um den Hauptspiegel herum. Das ist exakt deckungslgeich mit meiner Beobachtung.

Normalerweise sollten die Kreise, das Bild vom Hauptspiegel etc. beim Verdrehen der Kamera im OAZ immer deckungsgleich sein, es sei denn, die Kamera schaut nicht dorthin, wo sie hinschauen sollte: Exakt ins Lot des OAZ bzw. orthogonal zum Montageflansch dieser Kamera.
Eine überschlägige Berechnung hat ergeben, dass der Fehlwinkel, bzw. "Schielwinkel" der Kamera ca. 0,25° beträgt und das ist in Anbetracht des Zieles der ganzen Kollimierungs-Aktion ganz schön viel. Auf Grund dieses Fehlwinkels (Kamera im OCAL-Gehäuse schief eingebaut?) ist m.E. eine exakte Kollimierung mit dem System nicht machbar, weil dieser Fehlwinkel auf die Kollimieurng übertragen wird.

Oder unterliege ich hier einem Gedankenfehler? Was meint ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Die alten russischen Maks hatten größten Teils die Möglichkeit HS und OAZ separat auszurichten. Plus noch dazu den FS optisch richtig einblicken zu können.
Solche Sachen wie dass das klappt und bestens gemacht ist sind halt heute Sondertiere, oder in der gehobenen Preisklasse, wo das auch nicht immer 100% klappt.

Das beste und einfachste was man machen kann mit denen ist mit einem künstlichen Stern mindestens 30m weiter aufgestellt, und einem kruzbrennweitigen Ortho justieren auf ein par "geraden" Verlängerungshülsen(ohne Umlenkoptik weder Barlow) bei 300x.
Vorher wäre es ratsam abzuchecken wie weit der HS auf seiner Fokkusierung wackelt, das kann man unterlegen direkt an der Huelse. Normalerweise sind die nicht so schlecht.
Oft reicht es das die Schrauben wo der HS dranhängt halt etwas Off gebohrt worden sind, und dann wird es lustig. Das Vixen VMC ist bei mir in diesem Kontext das schlimmste Beispiel.
Die RC`s hatte ich bis jetzt am besten justiert gekriegt, da man den am HS hängenden OAZ seperat mit einfachen Mitteln optisch ausrichten kann.
Und das Mak....., wo ich das bekommen hatte vergiss es komplet, nichts hat da nur annähernd gestimmt.

Falls ich mir nochmal eins hole, so ein Katadiopter neu, wäre es eher das neue CC8 oder CC6 mit angepassten(neuen) FS aus den USA in meinem Budget.
Was mich derzeit abhält, sind die hohen Preise bei Fedex plus Steuern. Da kommen nochmal knapp 80% des Preises drauf. Womit das Teil dann knapp das doppelte kostet fuer 36-40% Obstruktion. Aber immerhin gut gebräuchlich fuer UV/IR Fotografie.
Und sicher wie bei den GSO RC`s hätte ich keine Lust den HS abblenden zu müssen fuer Fotografie da am Rand die Klemmspuren befinden beim Beschichten, was am Stern richtig hässlich aussieht.

Clear skies,
- Martin
 
Hallo,

anscheinend habe ich bei meiner obigen Überlegung doch einen Denkfehler drinnen. Das "Eiern" des Bildes beim Drehen der Kamera ist anscheinend normal, da es keine 100%ige Montage der Kamera im Gehäuse, keinen 100%igen OAZ usw. nicht gibt. Damit ist es logisch, dass das Kamerabild eiern muss, wenn man die Kamera oder den OAZ rotiert. Die Kamera ist ja kein Laser in dieser Hinsicht.
Ziel ist es somit, das Bild mittels Offset in x- und y-Richtung exakt zu zentrieren und dann als Anhaltungspunkt auf den HS zu fokussieren und den Fangspiegel exakt im Bild mittels Kollimierschrauben ins Zentrum des Bildes zu bekommen. Kniffelig an der Sache ist natürlich, dass das HS-Bild isch auch verändert, wenn man den Fangspiegel justiert, da der HS ja über den FS "gesehen" wird. Bei Gelegenheit werde ich mal einen neuen Versuch wagen und dann schaun wir mal wie sich das am Sterntest mit geringer Defokussierung auswirkt.

LG Walter
 
Es gibt keine "Austrittspupille" wenn man eine Kamera im Primärfokus platziert. Das ist nur gültig, wenn man mit einem Okular beobachtet. Am C8 würde man für 0,5mm AP 400x
Hallo Walter,
das ist mir klar, diese Diskrepanz hat man wohl immer zwischen visuell und fotografisch.
Da hilft vielleicht nur eine sehr genaue Ringschwalbe als Adapter?
Meist wird es jedoch so sein, dass wenn man von einem zum anderen wechselt die Justage eine andere ist.
Jedenfalls sind diese weit aufgezogenen Sterntestbilder wie hier zu sehen, wenig bis gar nicht aussagekräftig.
Fotografisch und Fokal mag der Justagegrad auch ausreichend sein, dass kann ich nicht beurteilen.

Mir ist nur schon aufgefallen das wenn ich gelegentlich SCs justiere , dass bei niedriger Vergrößerung z.B. bei AP 3,5 der Fangspiegelschatten schon mittig aussehen kann, während er dann bei AP 0,5 doch wieder ausermittig ist.
Dabei ist es auch sehr wichtig, nach jedem Justagevorgang bzw. drehen an einer Schraube, sich das Beugungsscheibchen wieder auf die Gesichtsfeldmitte auszurichten.
LG
 
ja, das Rückzentrieren ist essentiell und die sukzessive Annäherung an den Fokus. Endkontrolle mit dem Airy Scheibchen in der gewünschten Lage.

CS, Markus
 
Hallo Leute,

Aktueller Status schaut so aus:
Hyperstar am C8EHD.

20240806_200807.jpg

bzw. so:
20240806_200822.jpg


Nun, ein erster Test mit dem OCAL zeigte: Der Hyperstar ist komplett dejustiert. Die Kalibier-Schrauben auch sehr locker bzw. gar nicht angezogen. Das wird noch viel Arbeit werden, das Ding so eingermaßen hinzubekommen.
Zudem zeigen sich am Beugungsscheibchen starke Schlieren durch die thermische Strömung. Wie man ma Screenshot anbei gut sehen kann. Auf Video fällt das noch viel mehr auf. Dabei war die Kühlung an der Kamera gar nicht in Betrieb. Aussermittig ist es ausserdem. Aber für aufwändige Justierungen hatte ich nicht die Zeit....

1723095026736.png

Zudem, bei einer Testaufnahme am (echten) Stern zeigte sich eine massive Verkippung des ganzen Bildfeldes, Obere Hälfte des Bildes einigermaßen punktförmige Sterne, im unteren Bereich immer größer werdende Donughts.
Ich denke, das wird einige Zeit dauern, bis das passt. Zum Glück war der Hperstar-Ansatz recht preiswert....
Der Aufwand hier zu einem brauchbaren Gerät zu kommen ist im Verlgeich zum APO ja gewaltig...
Aber wie auch immer, schaun wir mal.

Mit etwas weniger Defokus schaut das dann so aus:
Eigentlich recht grauslich, wenn ich das mal so sagen darf. Wird eine Menge Arbeit werden das hinzubekommen....

1723095599294.png




LG Walter
 
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Hallo Forum,

Hier mein neuer Ansatz zur Grundeinstellung vom Hyperstar:
Rauf auf den hochgenauen präzisen Manr-Messtisch (8kg schwer) und mit der Mikrometer Messuhr den oberen Flansch vermessen:
IMG_1752.jpeg


Beim ersten Messvorgeng: uiuiu, Das Ding ist schief und das nicht so knapp. Mehrere Zehntel mm (!).
Dann die Justageschrauben, Zug und Druckschrauben erstmal in eine Ausgangsposition bringen. Und langsam alternativ festziehen und die Messuhr im Auge behalten.
Nach mehrmaligen, iterativen Justagedurchgängen passt der Rundlauf nun auf 0,002mm, gemessen am äußersten Rand des oberen Flansches immer an derselben Position. Der Flansch selbst ist aber auch nicht eben. Höhendifferenz innen/außen ca. 0,07mm mit der Messuhr super zum erfassen.
Und bei der Einstellung der Justageschrauben kommts hier auf weniger als 1/20 Umdrehung an!

Unterm Strich kann ich sagen: So exakt wie am Messtisch würde ich mir es niemals zutrauen, das am Stern so hinzubekommen, überhaupt keine Chance. Die Einstellerei mit den Zug/Druckschrauben ist eine aufwändige Spielerei und eigentlich nicht der Weisheit letzter Schluss was das anbelangt.
 
Und eine Kontrollmessung am Linsenflansch:
IMG_1753.jpeg

Passt auch auf 0,002mm.
Soweit bin ich mit der Grundeinstellung zufrieden.
Obs jetzt am Stern auch passt, ist natürlich die andere Frage.
Zumindest sind die Grundvoraussetzungen wesentlich besser als vorher.
Das Wetter ist aktuell aber alles andere als sternfreundlich….
 
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