selenograph
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Hallo zusammen,
auf Grund eines Threads über das CZJ Pentekarem 15x50 in einem Fernglasforum habe ich dieses mit meinem Nobilem 15x60B verglichen. Die Gläser habe ich dabei abwechselnd auf ein Stativ montiert und verschiedene Objekte, wie ein Verkehrsschild und einen Holzmast in ca. 1 km Entfernung, sowie nähere Objekte, wie z.B. blattlose Baumkronen gegen den hellen Himmel beobachtet. Das Nobilem lässt dem Pentekarem auf Grund der größeren Öffnung und AP, sowie der Multivergütung kaum eine Chance in der Brillanz der Abbildung. Das Pentekarem zeigt ebenfalls eine wirklich gute Schärfe, aber es fehlt bedingt durch den einfachen T-Belag etwas an der nötigen Transmission und an Kontrast. Das Bild ist flauer. Nicht so angenehm ist der Einblick beim Pentekarem. Mit etwa 8 mm AP-Abstand, muss man sehr nah an die Okulare heran, um das gesamte Gesichtsfeld zu überblicken. Die CA sieht man bei beiden Gläsern zunehmend in Richtung Gesichtsfeldrand, vor allem an harten Kontrasten, wie Ästen oder einer Kirchturmspitze gegen den hellen Himmel. Auch hier punktet das Nobilem klar. Bei „normalen” Beobachtungen sind die Farbsäume aber kaum sichtbar und für mich nicht störend. Das Pentekarem übertrifft allerdings das Nobilem bei der Gesichtsfeldgröße und auch etwas bei der Randschärfe. Das ist bemerkenswert bei einem Fernglas, das 1950 als erste Neuentwicklung von Carl Zeiss Jena nach dem Krieg auf den Markt kam. Ich habe es dann auch gleich noch mit meinem Jenoptem 10x50 bezüglich der Randschärfe verglichen. Das Pentekarem zeigt hier eine deutlich bessere Randschärfe.
Auf Grund des schönen Spätherbstwetters boten sich auch astronomische Vergleichsbeobachtungen an. Als Erstes beobachtete ich die Sonne. Dazu montierte ich eine dafür angefertigte Fassung mit Baader Sonnenfilterfolie (optische Dichte 5,0) vor die Objektive. (Wichtiger Hinweis: Niemals ungeschützt mit einem Fernglas in die Sonne schauen!) Die Sonnenflecken, besonders die derzeit großen Gruppen (2214 und 2216) waren kontrastreich mit vielen Details sichtbar. Interessant war auch die Sichtbarkeit der Fackelgebiete und der Granulation. Natürlich können im Fernglas keine Granulen aufgelöst werden, aber die körnige Struktur der Oberfläche (Photosphäre) wird sichtbar. Beide Ferngläser überzeugten auch hier.
Am Abend folgte noch ein Vergleich am Sternenhimmel. Besonders lohnende Objekte waren die Plejaden, der Andromedanebel und natürlich der Doppelsternhaufen h und chi Persei. Das Nobilem hatte klar das kontrastreichere Bild mit einer höheren Grenzgröße, aber das verwundert nicht auf Grund der größeren Öffnung und der besseren Transmission. Die Sternabbildung gefiel mir allerdings im Pentekarem einen Hauch besser. Da waren die nadelfeinen Punkte, auffällig besonders bei den Plejaden und den Doppelsternen Albireo und Mizar. Bemerkenswert war die Beobachtung von Mizar. Der Winkelabstand der beiden Sterne beträgt 14,3 Bogensekunden. Mit dem Pentekarem konnte ich Mizar gerade noch als Doppelstern trennen. Im Nobilem gelang es mir nicht. Hier war Mizar ein länglicher Stern. Auch mein nun noch zusätzlich herangezogenes Fujinon 16x70 FMT-SX 2 trennte Mizar nicht. Woran lag das? Bei den beiden größeren Ferngläsern war Mizar heller und etwas weniger punktförmig, so dass die Komponenten wahrscheinlich verschmierten oder löst das Pentekarem auf der Achse besser auf? Ich werde die Beobachtung von Mizar auf jedem Fall wiederholen und dabei die größeren Gläser auf 50 mm Öffnung abblenden.
Zusammenfassend kann ich sagen, das Pentekarem ist natürlich ein in die Jahre gekommenes Fernglas, welches bei der Transmission und Brillanz mit modernen hochwertigen Ferngläsern nicht mehr mithalten kann. Trotzdem macht es mir immer wieder Freude besonders an sonnigen Tagen damit zu beobachten. Das große Gesichtsfeld (69°) und die gute Schärfe überzeugen. Mechanisch ist es auch heute noch tadellos intakt. Durch sein geringes Gewicht, lässt es sich bedingt freihändig benutzen. Astronomisch kann es ebenfalls überzeugen mit einer sehr guten Sternabbildung. Es ist ein fester Bestandteil meiner Fernglassammlung und wird gar nicht so selten benutzt.
auf Grund eines Threads über das CZJ Pentekarem 15x50 in einem Fernglasforum habe ich dieses mit meinem Nobilem 15x60B verglichen. Die Gläser habe ich dabei abwechselnd auf ein Stativ montiert und verschiedene Objekte, wie ein Verkehrsschild und einen Holzmast in ca. 1 km Entfernung, sowie nähere Objekte, wie z.B. blattlose Baumkronen gegen den hellen Himmel beobachtet. Das Nobilem lässt dem Pentekarem auf Grund der größeren Öffnung und AP, sowie der Multivergütung kaum eine Chance in der Brillanz der Abbildung. Das Pentekarem zeigt ebenfalls eine wirklich gute Schärfe, aber es fehlt bedingt durch den einfachen T-Belag etwas an der nötigen Transmission und an Kontrast. Das Bild ist flauer. Nicht so angenehm ist der Einblick beim Pentekarem. Mit etwa 8 mm AP-Abstand, muss man sehr nah an die Okulare heran, um das gesamte Gesichtsfeld zu überblicken. Die CA sieht man bei beiden Gläsern zunehmend in Richtung Gesichtsfeldrand, vor allem an harten Kontrasten, wie Ästen oder einer Kirchturmspitze gegen den hellen Himmel. Auch hier punktet das Nobilem klar. Bei „normalen” Beobachtungen sind die Farbsäume aber kaum sichtbar und für mich nicht störend. Das Pentekarem übertrifft allerdings das Nobilem bei der Gesichtsfeldgröße und auch etwas bei der Randschärfe. Das ist bemerkenswert bei einem Fernglas, das 1950 als erste Neuentwicklung von Carl Zeiss Jena nach dem Krieg auf den Markt kam. Ich habe es dann auch gleich noch mit meinem Jenoptem 10x50 bezüglich der Randschärfe verglichen. Das Pentekarem zeigt hier eine deutlich bessere Randschärfe.
Auf Grund des schönen Spätherbstwetters boten sich auch astronomische Vergleichsbeobachtungen an. Als Erstes beobachtete ich die Sonne. Dazu montierte ich eine dafür angefertigte Fassung mit Baader Sonnenfilterfolie (optische Dichte 5,0) vor die Objektive. (Wichtiger Hinweis: Niemals ungeschützt mit einem Fernglas in die Sonne schauen!) Die Sonnenflecken, besonders die derzeit großen Gruppen (2214 und 2216) waren kontrastreich mit vielen Details sichtbar. Interessant war auch die Sichtbarkeit der Fackelgebiete und der Granulation. Natürlich können im Fernglas keine Granulen aufgelöst werden, aber die körnige Struktur der Oberfläche (Photosphäre) wird sichtbar. Beide Ferngläser überzeugten auch hier.
Am Abend folgte noch ein Vergleich am Sternenhimmel. Besonders lohnende Objekte waren die Plejaden, der Andromedanebel und natürlich der Doppelsternhaufen h und chi Persei. Das Nobilem hatte klar das kontrastreichere Bild mit einer höheren Grenzgröße, aber das verwundert nicht auf Grund der größeren Öffnung und der besseren Transmission. Die Sternabbildung gefiel mir allerdings im Pentekarem einen Hauch besser. Da waren die nadelfeinen Punkte, auffällig besonders bei den Plejaden und den Doppelsternen Albireo und Mizar. Bemerkenswert war die Beobachtung von Mizar. Der Winkelabstand der beiden Sterne beträgt 14,3 Bogensekunden. Mit dem Pentekarem konnte ich Mizar gerade noch als Doppelstern trennen. Im Nobilem gelang es mir nicht. Hier war Mizar ein länglicher Stern. Auch mein nun noch zusätzlich herangezogenes Fujinon 16x70 FMT-SX 2 trennte Mizar nicht. Woran lag das? Bei den beiden größeren Ferngläsern war Mizar heller und etwas weniger punktförmig, so dass die Komponenten wahrscheinlich verschmierten oder löst das Pentekarem auf der Achse besser auf? Ich werde die Beobachtung von Mizar auf jedem Fall wiederholen und dabei die größeren Gläser auf 50 mm Öffnung abblenden.
Zusammenfassend kann ich sagen, das Pentekarem ist natürlich ein in die Jahre gekommenes Fernglas, welches bei der Transmission und Brillanz mit modernen hochwertigen Ferngläsern nicht mehr mithalten kann. Trotzdem macht es mir immer wieder Freude besonders an sonnigen Tagen damit zu beobachten. Das große Gesichtsfeld (69°) und die gute Schärfe überzeugen. Mechanisch ist es auch heute noch tadellos intakt. Durch sein geringes Gewicht, lässt es sich bedingt freihändig benutzen. Astronomisch kann es ebenfalls überzeugen mit einer sehr guten Sternabbildung. Es ist ein fester Bestandteil meiner Fernglassammlung und wird gar nicht so selten benutzt.