Das Lyriden 2022 Maximum

Wilm-52

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Guten Tag.
Zu meiner Auswertung der Lyriden 2022 muss ich ein paar erklärende Sätze schreiben:
Das Maximum war am 22. April um ~20 h UTC und konnte in Japan beobachtet werden. s. Link (runterscrollen).

Hier bei mir lag der Radiant zu der Zeit noch unter dem Horizont. Erst danach stieg die Aktivität, (s. Bild 1) und in den 23. April hinein gab es viele und auch große Echos, siehe Bild 1 und Punkt (a) im Bild 2.
Am Punkt (b) fehlen kleine (gelbe) Echos, welche zu (c) gewandert sind. Es sind zwar nur wenige Punkte bei (c) , aber es ist ja auch ein wesentlicher Teil des Stromes gar nicht sichtbar. Trotzdem zeigt Bild 2, dass eine Partikelsortierung stattgefunden hat, was bei (c) zu einer Partikelgrößeninversion geführt hat.
Da bekanntlich kleine Partikel zur Sonne hin wandern, sind wir also von innen nach außen durch den Lyridenstrom geflogen.
Spektrogramme der größeren Echos sind hier zu sehen.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Moin,
nach
kommt der Strom ziemlich senkrecht zur Erdbahn rein. also weder von innen nach Außen noch umgekehrt.
Grüße
Ulrich
 
Guten Tag.
Ulrich, 80° habe ich der Grafik entnommen.
Es ist doch schön, dass wir mit der Radio-Beobachtung die Partikeltrennung auf Grund des Poynting-Robertson-Effekts auch bei so einem steilen Durchflug sichtbar machen können. Dabei ist ein Teil der Daten noch verdeckt.

Zu den Bildern unten: Das erste Bild zeigt, dass die Lyriden noch etwas aktiv sind. Am 24. abends und am 25. morgens gab es Störungen. In den Plots verwende ich aber die Rohdaten, so wie sie mein Programm ausgibt.
Die Rohdaten vom 23. April zeigt das letzte Bild. Oben im Bild ist neuerdings der Noisefloor geplottet. Der wird aus den Bildern extrahiert, die keine Meteorechos oder Störungen enthalten. Um 4 Uhr sieht man (vermutlich) den Sonnenaufgang.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Guten Tag.
Gerade (am 27.4. 2022 um 10:30 UTC) habe ich gesehen, dass das Maximum der visuellen Beobachtung etwas hinter den Maximum der Radio-Beobachtungen liegt.
Danach wären wir also von innen nach außen durch den Strom geflogen, so wie es meine Beobachtung in #1 zeigt.
Viele Grüße,
Wilhelm
 
wobei zu beachten ist, daß in dem Bereich davor, also wo das Radiomaximum auftritt, keine vis. Daten vorhanden sind, ob die Werte dort höher waren als bei sol long 32,4° ist spekulativ, genau wie die Annahme, daß sie dort niedriger waren. Leider liegen aus dem asiatischen Bereich auch keine Videodaten vor.
Ulrich
 
Fürs Archiv
habe ich das zweite Bild aus #1 noch etwas überarbeitet.
Das Maximum der Lyriden war am 22. April um ~18:30 UTC.
(Ls 32.3 abgelesen am 29.4.2022)
Die Filterbreite ist etwas geändert, so dass der normale Tagesgang und der Lyridentagesgang etwas mehr getrennt werden.
Im Bild sieht man am Punkt (a) nach Mitternacht den Anstieg der großen (blauen) Echos. Ebenfalls steigen die mittleren (lila) Größen am Punkt (b) an. Die kleinen (gelben) Echos links am Punkt (c) steigen allerdings nicht an, die Kurve fällt sogar ab. Die gelben Punkte/Echos sind offenbar zu (d) gewandert. Es hat also eine Partikelsortierung auf Grund des Poynting-Robertson-Effekts stattgefunden.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Kleines Update:
Die Partikelshift auf Grund des Poynting-Robertson-Effekts habe ich versucht zu simulieren. Es wurden erst mal nur die kleinen gelben Partikel betrachtet. Das vorläufige Ergebnis ist, dass die Shift sehr klein ist und maximal ein bis Stunden beträgt.
Die Lyriden sind zum testen der Simulation nicht besonders gut geeignet.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Guten Tag.
Im letzten Beitrag in #7 ist ein Satz unvollständig. Es sollte heißen:
Das vorläufige Ergebnis ist, dass die Shift sehr klein ist und maximal ein bis zwei Stunden beträgt.

Im Bild_2V1.jpg in #6 ist die Zeit um eine Stunde verschoben. Das ist hier im ersten Bild in Bild_2V1-korr.png korrigiert.
An dem Bild möchte ich zeigen, dass die blauen Balken der großen Partikel am Punkt a um 1 h und um 6 h ein Maximum haben.

Nun habe ich noch mit diesen blauen/großen Echos gespielt: Ausgehend vom experimentellen Maximum um 18 h UTC musste ich die blaue Gauß-Kurve um plus eine Stunde verschieben. Dann ergeben sich in der simulierten Kurve im zweiten Bild ebenfalls Maxima bei 1 h und 6/7 h.
Die Partikelshift zwischen den großen Partikeln und den kleinen Partikeln wäre also nun 3 h Flugzeit der Erde.
Viele Grüße
Wilhelm
 

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