Debayern in PixInsight (Anfänger...)

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Jan-Fre

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Hallo Leute,

ich unternehme gerade die ersten Schritte mit PixIndight (Mac, neuste Sorftwareversion). Dank einiger Tutorials im Netz habe ich schon einige Dinge gar nicht so schlecht hinbekommen. Das klappt aber nur, wenn ich meinen Canon-Raws (EOD 5d MK2) vorher mir Lightroom oder einem anderen Softwarepaket debayert habe.

Mit sind die folgenden Dinger aufgefallen:

1) Wenn ich CR2s in Pixinight öffen (Format-Explorer vorher auf VNG und Interpolation bei debayern eingestellt), und diese ansehen will, sehen sie immer sehr dunkel aus. Erst, wenn ich mittels Screentransferfunction stark booste, sehen die Bilder aus wie in Lightoom. Ist das normal?

2) Wenn ich mit Pixinsight Raw-Bilder verarbeite und am Ende debayern will (Auto und VNG im Prozess Debayer), erhalte ich immer Bilder, die sehr grünlästig sind. Auch, wenn ich die Parameter BGGR etc. verändere, sieht das Ergebnis furchtbar aus. Ich schätze, dass ich hier grundlegend was falsch mache.... Wenn mir jemand das erklären könnte und schreiben könnte, was ich tun müsste, damit alles klappt, wäre ich sehr, sehr dankbar.

Viele Grüße
Jan
 
Hallo Jan!

Herzlich willkommen bei PixInsight - der Software, mit welcher fast alles machbar ist.
Leider ist dieses Programm nicht selbsterklärend und bedarf einiger Zeit an Einarbeitung.
Mir ging es vor 2 Jahren genau so, daher habe ich für alle zum kostenlosen Download ein PI - Tutorial zusammengestellt:

https://c.web.de/@321922534100438228/IvdayHQ4TnC4T5cVwtWjYg

Die dunklen Bilder rühren daher, dass in PI in der Regel mit viel größerem Dynamikumfang (z.B. 32 Bit) gearbeitet wird. Du MUSST also Bilder im PreProcessing "strecken", um sie bewerten zu können. Hierbei wird der Schwarzpunkt (dunkelste Stelle im Hintergrund) und der Weisspunkt (z.B. Mitte eines Sterns) TEMPORÄR so verstärkt bzw. abgeschwächt, dass das Bild auf dem Monitor gut zu sehen ist. Erst im Postprocessing wird das Bild final "aufgehellt" und kontrastiert.
Der Grünstich ist normal, eine Bayermatrix (z.B. GRBG) ist im Grünbereich doppelt so sensibel wie für Rot und Blau. Wenn Du beim Anwenden der "Screen Transfer Function" (STF) auf das Kettensymbol klickst, werden die Kanäle temporär entkoppelt und das Bild sieht besser aus.

Steht alles in meinem Skript: ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen und Gutes Gelingen!

Viele Grüße

Martin
 
Lieber Martin!
Super! Das sieht sehr hilfreich aus. Ich werde mich dann jetzt mal eine Weile damit befassen....

Em... noch eine Frage. Es ist richtig, dass man in ganzen Calibrier und Integrier-Schritte mit den RAWs macht, und dann später debayert, oder? Bringt es einen Vorteil? Ich meine.... man könnte ja auch zuerst einmal alles debayern....

Viele Grüße
Jan
 
Hallo Martin,

großartig, danke für's Teilen!
 
Hallo Mathias: Gerne geschehen ;-)

Hallo Jan: ich selbst habe mit RAWs aus einer DSLR leider keine Erfahrung. Generell ist es aber in PI so, dass vorm Debayern zunächst der Calibriervorgang erfolgt (darks, flats, BIAS, Flatdarks). Dann wird die Ausrichtung der Einzelbilder (Alignment) vorgenommen. Letzteres setzt aber bereits debayerte Bilder voraus. Die debayerten und aufeinander ausgerichteten Einzelbilder werden dann zum finalen Summenbild integriert.
Viel mehr weiss ich allerdings auch nicht - ich würde Dir das Buch "inside Pixinsight" von Warren Keller nahelegen - Du musst aber hierzu des Englischen mächtig sein, das Buch gibt's nur in Englisch (daher auch mein bescheidenes Tutorial).
Du wirst Dich also noch viel mit PI auseinandersetzen müssen. Das kostet Zeit, Nerven - bringt einen aber auf ein deutlich höheres Level und macht schlussendlich auch Spaß!

Viele Grüße

Martin
 
Hallo zusammen,

ich steige auch gerade in PI ein. War eine schwierige Entscheidung, weil Astro Pixel Processor auch interessant erscheint.
Neben dem PI-Tutorial von Martin will ich mir auch die neue Second Edition von "Inside Pixinsight" von Warren Keller ansehen. Sie soll angeblich am 16.12.2018 erscheinen.

Hoffe, dass die dann für die aktuelle PI Version 1.8.5 Ripley einigermaßen passt.
 
Hallo Martin,

herzchen Dank für das tutorial, was mir meine Entscheidung PI zu erwerben erleichtert.

Grüße
Rainer
 
Hallo Jan,
ich arbeite selber mit einer Canon EOS 6D. Du kannst alles in Pixinsight machen.
Grundeinstellung für die RAW
1.JPG


Dann die Bilder mit dem Script->Batch Prozessing->BatchPreprozessing Stacken und kalibrieren

2.JPG

3.JPG

4.JPG


5.JPG


Das die Bilder beim Öffnen erstmal schwarz sind ist normal, da sie im linearen Zustand sind. Mit der STF das Bild sichtbar machen.

Viele Grüße
Marco
 
Hallo nochmal,

ich kann dir folgende zwei Workshops auf Deutsch empfehlen. So verarbeite ich auch heute noch meine Bilder. Basis sind DSLR Raw´s.

PI Intensiv Teil1
PI Intensiv Teil2

Diese beiden Workshops sind "schuld", das ich Pixinsight gekauft habe;). Knapp 7 Stunden Material, die sich wirklich lohnen. Schritt für Schritt in Ruhe nachmachen (am Besten direkt parallel) und danach hat man ein wunderschönes Astrofoto.
Vielen lieben Dank an der Stelle an Tommy Nawratil und dem Pixinsight-Team aus Österreich für diese hervorragende Arbeit.

Viele Grüße
Marco
 
Herzlichen Dank Marco!
Jetzt brauche ich (wir) "blos" noch klaren Himmel, um Rohmaterial für die Bearbeitung mit PI zu gewinnen.
 
Bezüglich Rohmaterial, nehmt auch Kalibrierungsbilder auf. Das ist sehr wichtig für die Bildbearbeitung. Bias und Flats mit der gleichen ISO Zahl. Und auch Darks. In meinem Beispiel hatte ich den Dunkelbildabzug in der Kamera gemacht, dann braucht man die Darks nicht in PI.
Viele Grüße Marco
 
Ich bin zwar zwei Jahre zu spät, aber vielleicht trifft ja noch jemand anderes auf diesen Thread....

Die RAW-Einstellungen von MarcoW haben mir sehr geholfen, vielen Dank dafür.
Aber ein wesentlicher Punkt war für meine Canon 2000D noch wichtig: Im Batch Processing muss das Bayer/Mosaic Pattern auf ‚Auto‘ stehen, NICHT RGGB!
Mit RGGB bekomme ich nach AutomaticBackgroundExtraction einen furchtbar grünes Bild. Reduziert man das Grün, dann sind praktisch alle Farben im Bild verschwunden.
Nur mit ‚Auto‘ kommen die HA-Nebel in den korrekten Rottönen.
 
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