Der Kugelsternhaufen Messier 92 / NGC 6341

Dane Vetter

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Letztens hatte ich mein First Light mit meinem C11 EdgeHD, und habe die vom Mond erhellte Nacht genutzt, um mal auf einen Sternhauen zu zielen. Ich habe noch keinen Reducer, und habe dementsprechend mit 2,8 Meter Brennweite bei f/10 am APS-C den Kugelsternhaufen recht groß ablichten können. Aufgrund von Zeitmangel habe ich das C11 direkt vom Karton auf die Montierung getragen, und direkt ohne Kollimation losgelegt. Für den ersten Versuch bin ich recht zufrieden, wenn man berücksichtigt das bei einer so langen Brennweite, sich das Seeing wohl auch etwas deutlicher niederschlägt.

Betrieben habe ich das C11 auf meiner AZ-EQ6, welche beim aufsatteln schon etwas gekeucht hat. Ich musste auch zum ersten mal die Verlängerung der Gegengewichtsstange heraussuchen, damit ich in Balance komme. Umso überraschter war ich über das Guiding, welches wirklich geschmeidig lief.

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Ich habe M92 mit ca. 3,5 Stunden mit 70 x 180 Sekunden Belichtungen aufgenommen. Leider hat sich in der letzten Stunde noch Tau auf die Schmidtplatte gelegt, und das trotz Taukappe! Etwas ärgerlich, aber bei dem Test und dem Objekt nicht tragisch. Ein Learning musste die Nacht ja noch mit sich bringen, das wäre ja sonst zu einfach gewesen. :)

Und hier nun das Bild:
M92-csc-St_1 Kopie.jpg


Und hier noch eine Aufnahme vom Setup, und dem schönen Tau :)
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Hallo Dane,

für out of the Box ist das doch richtig gut geworden.

LG
Willi
 
Vielen Dank euch allen!

Mittlerweile habe ich die Justierschrauben gegen Rändelschrauben (Bob's KNobs) ausgetauscht, und ich habe einen Celestron Heizring angebracht, damit wird mir wohl hoffentlich nicht mehr das oben gezeigte Unglück passieren. :)

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Ich habe noch etwas mit der Kollimation zu kämpfen. Ich habe mir als Justierhilfsmittel einen Ocal zugelegt. Mit ihm habe ich aus meiner Sicht alles zentriert.

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Am Sternhimmel sehen alle Sterne auf einmal wie das Star Trek Logo aus. Ich bin fast verzweifelt. Ich dachte ich hätte den HS irgendwie verspannt, oder die Korrektorplatte zu sehr angezogen. Aber durch die Kollimation am Stern über den Sekundärspiegel, konnte ich wieder runde Sterne erlangen. Keine Ahnung, was hier nicht stimmt. Möglicherweise eine Differenz in der Verkippung zwischen OCAL und der Aufnahmekamera. Oder der OCAL hat einen Schaden.
Hier eine 10 Minuten Einzelaufnahme von Kochab. Damit wollte ich noch kurz die Sternabbildung bei hellen Sternen prüfen.

Preview_FOV Cross_600.0s_Bin1_2600MC_gain100_20220619-003022_klein.jpg

Für meinen Geschmack bin ich zufrieden, wenn die Sterne bei einer so langen Brennweite diese Rundheit aufweisen. Besser geht wohl immer. Aber grundsätzlich will ich damit DeepSky eher mit Reducer machen, und nicht bei voller Brennweite.

Die Abschattungen in den hellen Sternen gefällt mir nicht so ganz, aber ich habe keine Ahnung, was hier in das Bildfeld hineinragt. Bei meinem vorigen 10" Newton hat hier ein Blendring tolle Arbeit geleistet. Aber bei einem SCT wird das wohl nicht so einfach gehen.

Auch hier noch mal ein Lob an die AZ-EQ6, welche die 3 Meter einfach mal 10 Minuten nachführt, obwohl sie schon sehr ausgelastet ist. :)
 
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