elythomaslumber
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Mich hatte wieder die Bastellust gepackt und habe entsprechend dieser Bauanleitung (https://sourceforge.net/projects/mysqmproesp32/ ) einen Teilaufbau durchgeführt. Auf den Regensensor, Windmesser, GPS, usw. habe ich verzichtet.
Primär ging es mir um den Wolkendetektor. Der soll mich warnen, sobald draussen während der Astrofotografie plötzlich zunehmend Wolken durchziehen. Nebenbei hat mich dann noch das SQM/NELM-Meter (Sky Quality Meter / Nacked-Eye Limiting Magnitude) interessiert und der Sensor BME280 von Bosch liefert dann noch die üblichen Temperatur-, Luftdruck- und Luftfeuchtewerte.
Kern der Schaltung ist ein ESP32 mit WiFi-Anbindung an mein Netzwerk. Die Ausgabe erfolgt über einen Web-Browser, WIN-App und Linux und auch einen ASCOM-Treiber gibt es auch. Was mir noch fehlt ist eine kleine selbstgeschriebene Routine, um in meiner Hausautomatisierung bei erreichen eines Schwellwertes z.B. eine Warnlampe einzuschalten.
Das Ganze habe ich auf einer Lochstreifenplatine aufgebaut. Die 3 Module sind über einen I²C Bus verbunden, was den Aufbau sehr erleichtert. Für den Betrieb reicht ein 1A / 5V Steckernetzteil aus.
Beim Wolkendetektors habe ich die Erfahrung gemacht, dass man zu Beginn der abendlichen Session einen Abgleich machen muß. Da ich nur bei klarem Himmel fotografiere, logisch, lasse ich mit dem IR-Modul die Himmelstemperatur messen. Diese Temperatur ist sehr niedrig, schwankt aber natürlich über die Nächte hinweg. Ich setze dann die aktuelle Himmelstemperatur abzüglich einer kleinen Toleranz als Warnschwellwert. Schieben sich zwischen Sensor und freiem Himmel Wolken, dann steigt sofort die Temperatur an. Je dichter die Wolkenschicht ist, desto höher wird die Temperatur. Möchte man nun tatsächlich auch genau die Dichte der Wolkendecke bis zu 100% messen, so dürfte das aber in viele Messungen ausarten, bis man einen einigermaßen passenden Wert erreicht hat. Da mich das nicht interessiert, gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Hinweise findet man in der PDF-Dokumentation.
Eine beispielhafte Messung hat ergeben, dass bei einer Umgebungstemperatur von ca. 0°C die Himmelstemperatur bei ca. -12°C gelegen hat. Dann zogen dichte Wolken auf und die Temperatur stieg angezeigt in nahezu Echtzeit auf ca. -5,8°C. Damit lassen sich durchziehende Wolken sehr schnell detektieren und man kann einen Blick nach draussen werfen und entscheiden, ob es sich lohnt weiterzumachen oder abzubrechen.
Über einen Lichtsensor mit hoher Dynamik (0,000118 to 88000 Lux) wird gemessen und der Wert in Lux angegeben. Daraus errechnet werden der SQM- und der NELM-Wert. Aus dem SQM-Wert läßt sich dann die Bortle-Klasse ableiten ( http://blog.kr8.de/astronomie-sqm-sky-quality-meter/ )
Messungen findet man auf der schönen Web-Page der Allgäuer Volkssternwarte: https://www.avso.de/index.php/sqm
Der NELM-Wert ergibt die Grenzgröße der noch sichtbaren Sterne an. https://www.bbastrodesigns.com/SQMandNELMconverter.html
Meine Wohngegend (Vorstadtviertel mit Gärten) liegt offiziell in einem Bortle 5 Gebiet. Gemessen habe ich jedoch Werte zwischen 6 und 7. Dabei war allerdings, wenn auch abgeschattet durch eine hinter mir liegende Hauswand Mondlicht vorhanden.
Ich konnte auf dem Boden liegenden Sensor bereits erste Messungen machen. Das Messgerät wird nun auf eine 1,5m Stange aufgesetzt, wobei ich mir noch einen Platz im garten suchen muß. Die Sensoren sind tiefer ins Gehäuse verlegt und nun warte ich auf eine klare und möglichst mondlose Nacht für neue Messungen.
Wer den Teil- oder gar den Vollausbau als Nachbau in Erwägung zieht, sollte schon über Erfahrung in solchen aufwändigen Projekten haben. Die Anleitung ist zwar gut und sehr detailliert, aber es gibt auch sehr viel zu beachten.
Grüße
Hartmut
Primär ging es mir um den Wolkendetektor. Der soll mich warnen, sobald draussen während der Astrofotografie plötzlich zunehmend Wolken durchziehen. Nebenbei hat mich dann noch das SQM/NELM-Meter (Sky Quality Meter / Nacked-Eye Limiting Magnitude) interessiert und der Sensor BME280 von Bosch liefert dann noch die üblichen Temperatur-, Luftdruck- und Luftfeuchtewerte.
Kern der Schaltung ist ein ESP32 mit WiFi-Anbindung an mein Netzwerk. Die Ausgabe erfolgt über einen Web-Browser, WIN-App und Linux und auch einen ASCOM-Treiber gibt es auch. Was mir noch fehlt ist eine kleine selbstgeschriebene Routine, um in meiner Hausautomatisierung bei erreichen eines Schwellwertes z.B. eine Warnlampe einzuschalten.
Das Ganze habe ich auf einer Lochstreifenplatine aufgebaut. Die 3 Module sind über einen I²C Bus verbunden, was den Aufbau sehr erleichtert. Für den Betrieb reicht ein 1A / 5V Steckernetzteil aus.
Beim Wolkendetektors habe ich die Erfahrung gemacht, dass man zu Beginn der abendlichen Session einen Abgleich machen muß. Da ich nur bei klarem Himmel fotografiere, logisch, lasse ich mit dem IR-Modul die Himmelstemperatur messen. Diese Temperatur ist sehr niedrig, schwankt aber natürlich über die Nächte hinweg. Ich setze dann die aktuelle Himmelstemperatur abzüglich einer kleinen Toleranz als Warnschwellwert. Schieben sich zwischen Sensor und freiem Himmel Wolken, dann steigt sofort die Temperatur an. Je dichter die Wolkenschicht ist, desto höher wird die Temperatur. Möchte man nun tatsächlich auch genau die Dichte der Wolkendecke bis zu 100% messen, so dürfte das aber in viele Messungen ausarten, bis man einen einigermaßen passenden Wert erreicht hat. Da mich das nicht interessiert, gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Hinweise findet man in der PDF-Dokumentation.
Eine beispielhafte Messung hat ergeben, dass bei einer Umgebungstemperatur von ca. 0°C die Himmelstemperatur bei ca. -12°C gelegen hat. Dann zogen dichte Wolken auf und die Temperatur stieg angezeigt in nahezu Echtzeit auf ca. -5,8°C. Damit lassen sich durchziehende Wolken sehr schnell detektieren und man kann einen Blick nach draussen werfen und entscheiden, ob es sich lohnt weiterzumachen oder abzubrechen.
Über einen Lichtsensor mit hoher Dynamik (0,000118 to 88000 Lux) wird gemessen und der Wert in Lux angegeben. Daraus errechnet werden der SQM- und der NELM-Wert. Aus dem SQM-Wert läßt sich dann die Bortle-Klasse ableiten ( http://blog.kr8.de/astronomie-sqm-sky-quality-meter/ )
Messungen findet man auf der schönen Web-Page der Allgäuer Volkssternwarte: https://www.avso.de/index.php/sqm
Der NELM-Wert ergibt die Grenzgröße der noch sichtbaren Sterne an. https://www.bbastrodesigns.com/SQMandNELMconverter.html
Meine Wohngegend (Vorstadtviertel mit Gärten) liegt offiziell in einem Bortle 5 Gebiet. Gemessen habe ich jedoch Werte zwischen 6 und 7. Dabei war allerdings, wenn auch abgeschattet durch eine hinter mir liegende Hauswand Mondlicht vorhanden.
Ich konnte auf dem Boden liegenden Sensor bereits erste Messungen machen. Das Messgerät wird nun auf eine 1,5m Stange aufgesetzt, wobei ich mir noch einen Platz im garten suchen muß. Die Sensoren sind tiefer ins Gehäuse verlegt und nun warte ich auf eine klare und möglichst mondlose Nacht für neue Messungen.
Wer den Teil- oder gar den Vollausbau als Nachbau in Erwägung zieht, sollte schon über Erfahrung in solchen aufwändigen Projekten haben. Die Anleitung ist zwar gut und sehr detailliert, aber es gibt auch sehr viel zu beachten.
Grüße
Hartmut
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