Einbeinstativ mit Fernglas

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Uwe65

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Hallo zusammen,

mich würden Eure Erfahrungen mit FGs auf einem Einbeinstativ interessieren. Wie hoch müssen die Stative sein, um zenitnah zu beobachten und welche Stative oder Kombinationen verwendet ihr. Ich bin 183 cm groß
Mir schwebt die Kombinationen eines Einbeinstatives + Verlängerung + sog "grip ball head" (schwenkbare Einhandbedienung) vor.

CS
Uwe
 
Hallo Uwe,

ich habe damit experimentiert, aber keine guten Ergebnisse gehabt und bald wieder aufgegeben.
Klar, man kann das Gewicht des Glases abstützen, aber seitliches Wackeln sowie drehen um die Stativachse bleiben bestehen und das störte bei moderaten Vergrößerungen schon deutlich.

Wesentlich besser ist es ein Dreibeinstativ zu nehmen, aber nur 2 Beine davon zu verwenden.
Sprich man zieht Ferngas und Stativ zu sich hin um die Höhe am Himmel zu variieren.
Beobachtungen bis in den Zenith sind damit durchaus machbar.

Durch die 2 Beine ist seitliches Schwenken und drehen um die Achse unmöglich und man bekommt das System schon sehr stabil.
Ich habe das bis 25x erfolgreich praktiziert.
Eine Kurbel Mittelsäule ist sehr hilfreich um schnell die Höhe ändern zu können ohne an den Beinen rumschrauben zu müssen.

Grüße Jochen
 
Hallo Jochen,
vielen Dank für Deine Hinweise, das werde ich bei meinen Planungen berücksichtigen.

Uwe
 
Hallo Uwe!
Ich nehme abends gerne mal schnell eins meiner Ferngläser mit wenn ich so gegen 23Uhr meine Hunderunde durchs Feld drehe.
10fach geht so aus der Hand, aber 15fach wackelt doch freihand sehr und macht ohne Stativ keinen Spass. Ich habe dieses hier:

Cayer AF34DVH4 71-Zoll-Einbeinstativ-Stativ Leichte Aluminium-Teleskopkamera Einbeinstativ mit schwenkbarem Fluidkopf und Stativfuß für DSLR-Videokameras​

und bin eigentlich recht zufrieden damit in Verbindung mit dem Fernglashalter von Berlebach, der auch noch in die Stativtasche mit
reinpasst. Zenitbeobachtung macht mit einem gradsichtigen Fernglas eh nicht so wirklich glücklich, insofern ist das Ding bei meiner Grösse von 1,85m ausreichend. Vor einem Jahr gabs das Gerät allerdings noch etwas billiger...
Wenn mein 25x100 Glas, ca.4kg draufsitzt kommen der Fluidkopf und auch der Fernglashalter aber dann doch so langsam an ihre
Grenzen - geht aber noch. Abgeschmiert ist mir bis jetzt noch nichts. Man kann sich die Stativtasche zusammen mit der Fernglastasche vom 15x56, ca 1kg locker über die Schulter hängen und dann loslatschen. So für 2-3Kilometer Fussmarsch ist das völlig ok. Grab and go halt, Wunder sollte man allerdings nicht erwarten. Bei mir kommt die Kombi schon recht häufig zum Einsatz.

Grüsse und CS
Stefan

Ach übrigens: wenn das Fernglas draufgeschnallt ist sollte man das Ganze nicht loslassen, die drei kleinen Ausleger unten stabilisieren
zwar sehr schön beim Beobachten aber ausgefahren auf 1,80m wirds dann doch etwas kippelig...


 
Hallo,

ich habe auch mal Versuche mit einem Fernglas 10*70 auf Einbeinstativ und so was ähnlichem wie Gripball (dieses Teil) gemacht und das nach kurzer Zeit als unbrauchbar verworfen.
Versuche mit Fotostativ (Kurbelsäule) verliefen etwas besser aber immer noch viel zu unkomfortabel und umständlich.
Als die (für mich!) praktikabelste Lösung hat sich dann ein Fernglas mit integrierter Bildstabilisierung herausgestellt.
Damit bin ich wunschlos (und stativlos) glücklich.

VG
Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo in die Runde,
ich habe viele Jahre mit Ferngläsern bis hin hin zum 20x80 sowohl freihändig (u.a. Liegestuhl, Arme auf der Lehne) als auch auf Dreibein-, Einbein- oder auch Schulterstativ oder sogar anderen teilweise sehr improvisierten Lösungen (Besen, Mikrofonstativ...) experimentiert.
Fazit: Alles hat Vor- und Nachteile, oft entscheidet auch die Tagesform, ob man ein Glas ruhig halten kann bzw. ob man mit der Wackelei leben kann.
Gerade bei geradesichtigen Ferngläsern ist für mich ein Liegestuhl wichtiger als ein Stativ, da ich den Kopf nicht mehr lange schmerzfrei in den Nacken legen kann. Ich hatte mir dabei manchmal ein Kissen auf den Bauch gelegt und das Einbeinstativ oder den Mikroständer darauf abgelegt - wenn man nicht gerade wahllos über den ganzen Himmel schwenkt, sondern ein bestimmtes Areal durchmustern möchte, geht das ganz ordentlich.
Entscheidend ist auch, ob man nur mal so guckt, Details z.B. im Orionnebel beobachten oder gar zeichnen möchte.
Für den schnellen Blick oder als grobe Orientierung vor dem Beobachten mit dem Dobson spare ich mir inzwischen all das "Gerödel", während ich in meiner Zeit als Kolumnist des "Fernglas-Wanderers" häufig einen ziemlichen Aufwand betrieb, um ja kein Detail zu verpassen.
 
Hallo zusammen,
für mich hat sich auch als einfachste Stabilisierung bei Zenitbeobachtungen mit dem 10x50 der Liegestuhl herausgestellt.
Manchmal unterstütze ich die Ellenbogen mit Yogaklötzen aus Schaumstoff.
Die 2-Beinlösung ist ruhiger, funktioniert aber nicht immer.

Frage an Günter: Bei welcher Fernglasgröße bist du mit der Bildstabilisierung angekommen?

CS
Klaus
 
Mon Uwe,

Ich habe auch ein einfaches Einbeinstativ von Gitzo. Ich benutze es nur für terrestrische Beobachtungen, da leistet es auch bei meinem alten Zeiss 15x60 gute Dienste.
Astronomisch habe ich es auch mal ausprobiert, aber als alleinige Lösung schnell wieder verworfen. So bis 30º über Horizont kann man noch einigermaßen bequem beobachten, danach bringt es keinen Spaß mehr. Im sitzen, mit schräg gestelltem Einbein, geht es noch einigermaßen bis etwas über 45º hinaus, aber dann ist auch da Feierabend.
Die einzige halbwegs entspannte Fernglasbeobachtung mit einem gradsichtigen Glas in Zenitnähe hatte ich auf einem Liegestuhl mit dem Glas auf einer Parallelogrammmontierung daneben. Aber das wäre mir viel zu aufwendig. Ausprobieren würde ich gerne nochmal einen Liegestuhl mit dem Glas auf einem Manfrotto Magic Arm mit Action Grip Kugelkopf. Hatte ich aber noch keine Gelegenheit.

Ich würde an ganz anderer Stelle ansetzen und für die Astronomie ein Glas mit 90º-Einblick besorgen.

Bis dann:
Marcus
 
Hallo Marcus,

Liegestuhl mit daran befestigtem Manfrotto Magic Arm hatte ich intensiv getestet und ausprobiert.
Es funktioniert nur mit relativ leichten Gläsern (70mm sind schon zu schwer) so halbwegs und es ist relativ unflexibel, da man für jede kleine Positionsänderung die Klemmung lösen und wieder fixieren muss.
Meist ist dann das Ziel durchs Klemmen wieder aus dem Blickfeld verschwunden...
Ich würde diese Lösung heute nicht mehr empfehlen.

Wie Günther bin ich mit einem stabilisierten Glas total happy, in meinem Fall das Canon 15x50 IS

Grüße Jochen
 
@Uwe65 was sind die Rahmenbedingungen? Geht es darum unterwegs mit wenig und leichtem Gepäck nahe am Zenit zu beobachten?
Mit einem Monopod konnte ich bislang nicht zufriedenstellend beobachten. Die Kipp-Variante auf zwei Stativbeinen ist valide, nur eben nicht so 100% entspannt für mich wie mit einer Sitzgelegenheit.
Kurz um: wann immer ich den Kopf weit in den Nacken nehmen muss, macht das nur für Sekunden Spaß, nicht für Minuten/Stunden.

Meine Lösungen variieren, siehe den Beitrag in Grab & Go, wo der Aufbau auch neben einem Liegestuhl sicher stehen kann.
Bei CN sah man auch Benutzer, die sich eine Monitor-Halterung anstelle eines Manfrotto-Arm an den Stuhl montierten.
Sehr charmant fand ich aber auch die "Stargazing Box" stargazing box II - Binoculars - Cloudy Nights
oder auch von Christian: Fernglas selber gebaut

Ich habe keinen Kompromiss für den Zenit gefunden; es läuft immer auf ein 90°-Konstrukt hinaus. Ein altes billiges Fernglas was ich auf 45° oder 90° modifizieren könnte habe ich nicht übrig. Ob sich ein vorhandenes FG mit einer Montageplatte/Bino-Plattform + Feinjustierung und zwei Prismen+Okularen auf 45° sinnvoll und zerstörungsfrei adaptieren lässt... da habe ich leider keine Erfahrung. Wäre mir aber lieber als eine Spiegelfläche vor das FG zu platzieren.
 
@Wintergatan: Ja genau, es geht um das Unterwegs sein, schnelle Nutzung und Möglichkeiten vom Horizont bis 90° hinauf. Das bedingt ein langes Stativ und eine Schwenkbarkeit am oberen Ende. Der Vorschlag von Günter mit dem gripball sieht dahingehend gut aus. Parallelogramm-Monti währe eine kostspieligere Option, da gehört dann noch ein solides Stativ drunter.
Die Variante mit Schulter-/Brustativ + Gartenstuhl praktiziere ich gelegentlich. Der Vorteil im Stehen ist eben das flexibele Schwenken. Komfortabel ist natürlich diese Variante eines Vereinskollegen Himmelsspiegel (Wenn Du auf link bist, schau doch kurz bei den Beobachtungsberichten vorbei :cool: )
Bei der stargazing box hat man den Vorteil, das Taubeschlag kein Thema ist. Die Recherche auf CN ist aber ein prima Tipp.

CS Uwe
 
Yep, der Link zum Himmelsspiegel war eines meiner Astro-Lesezeichen Im Browser als ich für das Hobby Tipps aus der Umgebung durchforstete!
Die Beobachtungsberichte schlage ich auch unregelmäßig nach :) lesen sich immer gut.
 
Horizontbeobachtungen sind mit so einem Schießstuhl bestimmt gut möglich, aber wie willst Du damit nach oben schauen?
Der Magic Arm klingt erstmal gut, ist dann aber doch ziemlich unflexibel und frickelig.

Für mich hat sich über die Jahre folgendes als beste Lösung herauskristallisiert, und ich habe viel ausprobiert und gebastelt.
Ein Dreibeinstativ mit Kurbelbarer Mittelsäule, darauf einen kleinen Fluidhead der das Fernglas gut trägt (Gitzo bietet sich hier an)
Mit dem Fluidhead kann man leicht den Beobachtungswinkel ändern und das Glas steht still sobald man es loslässt.
Mit der Kurbelsäule erreicht man jeden Winkel am Himmel.
Will man ganz hoch Richtung Zenith kippt man das Stativ über 2 Beine zu seinem Körper hin, was immer noch ausreichend stabil ist.

Diese Lösung hatte ich mit dem Nikon 18x70 und dem APM 25x100 ED praktiziert und war damit sehr zufrieden.

Grüße Jochen
 
Hallo Uwe,

hab mittlerweile 4 Ferngläser in meinem Arsenal. 8x40 / 20x80 / 15-45x80 / 70mm APO Fernglas mit Wechselokular 1,25"

Fürs schnelle spechteln am Himmel, hab ich für die 2 mit fixer Vergrößerung ein sehr stabiles und tragfähiges Einbeinstativ mit 185cm bis 3kg. Es benötigt nur eine ruhige Hand zum Beobachten. Bin selbst 176 cm groß. Die Vorteile sind, dass es leicht, transportabel, günstig und sofort einsatzbereit ist, wenn gewünscht. Beim 20x80 Fernglas werden auch die Arme nie wieder lang. Ich hab immer eine Hand am Stativgriff und die andere am Fernglas. Unlängst hab ich 3 Stunden so beobachtet bevor es mir zu kalt wurde. Hoffe ich kann dir mit meiner Erfahrung auch eine Input bieten.

Gruß Mario
 
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