Wie ist es mit der Aussage: Wenn ein Spiegel einen Strehl von 1,0 hat, dann sind 0% seiner Fläche fehlerhaft. Ist das jetzt auch falsch?.
...so bedeutet dies, dass 20% der Lichtmenge nicht im Beugungsscheibchen landen, sondern für die Beobachtung verloren gehen und als Streulicht über das gesamte Gesichtsfeld "verschmiert" werden.
Das wäre z. B. für die Trennung von eng stehenden Doppelsternen wesentlich. Ansonsten finde ich die Erklärung von Stathis ganz ausgezeichnet.hier meine Überlegung: Ein idealer Spiegel bringt nicht 100% des Lichtes ins Beugungsscheibchen konzentriert sondern etwa 84%. D.h. eine beliebige Fläche liefert nur 84% ihrer Energie im Idealfall....
Das mit dem schwarz anmalen ist Ok, wenn man eine Ringblende annimmt. Verteile ich zufällig schwarze Kleckse auf dem Spiegel oder spanne gar ein Fliegengitter davor das nur 80% Licht durchlässt, habe ich natürlich Beugungseffekte durch Obstruktion. Von dem will ich aber hier absehen.
ich finde diese Diskussion recht interessant. Bei obigem hab ich aber ganz gewaltige Vorstellungsprobleme. Nach meinen Verständnis braucht man für gegebene Objekte weniger Vergrößerung um Details zu erkennen, wenn sie mit hohem Kontrast abgebildet werden. Die Praxis zeigt mir auch, dass ich z. B. bei Monddetails am Terminator (= hoher Objektkontrast) mit Vergr. 2x Objektivdurchmesser in mm keinen Deut mehr ekennen kann als bei nur 1,2x. Praktisch wäre das für ein einwandfreies 100 mm Teleskop 120x bzw. 220x Vergrößerung. Ich würde in dem Falle nie auf den Gedanken kommen 220x zu vergrößern, weil nämlich bei 120x insgesamt sehr viel mehr Details im Okular wahrnehmbar werden. Mag ja sein, dass manche Beobachter dadurch so verwirrt werden und deshalb zu höheren Vergrößerungen greifen Bei Beobachtung von Planeten hätte man ja in beiden Fällem gleich viele Details im Gesichtsfeld. Bei den hellen Planeten Venus, Mars und Jupiter ersetzt höhere Vergrößerung ein Neutralfilter zur Unterdrückung der Blendwirkung und macht deshalb Sinn....k= 1,6 für Low-contrast-Details, k= 2,2 für harte Kontraste.
Gruss: beat fankhauser
ich hab dabei jüngeren Erfahrungen mit meinem 150 mm ToKu (Kutter- Schiefspiegler f/25 mit torisch deformiertem Hauptspiegel)im Sinn. Dabei war mir Mars bei 190x noch entschieden zu hell, so dass ich auf 304x umgeschaltet habe. Generell kann man wohl sagen, dass Vergr. ca. 1,2x Objektivdurchmesser in mm bereits deutlich höher ist als das Auge zur Detailauflösung tatsächlich braucht, sofern die Bildhelligkeit stimmt. Wenn man höher vergößert ist das auch nicht schädlich, natürlich wieder nur solange die Bildhelligkeit ausreicht.... Vielleicht liegt es daran, dass Du mit vergleichsweise grossen Spiegeln beobachtest und ich mit kleineren Apos, also daran, dass Du eher dazu tendierst, das zuviele Licht abzudämpfen, während ich mich über jedes Quäntchen pro Flächeneinheit freue .
Aber wie bereits gesagt, primär würde mich ganz besonders vor allem Strehl^2 resp. EER^2 als Leistungs-Vergleichsgrösse von Teleskopen verschiedener Obstruktionen und mit verschiedener SA interessieren.
Einfach und schnell geht es ja den effektiven Kontrastdurchmesser von William P. Zmek nach der Formel (DK=D-DF) auszurechnen.
Also einfach die Obstruktion des Fangspiegel vom Hauptspiegel abziehen...
Sorry Uwe, aber da hat sich der gute Herr Zmek einen echten Klops geleistet und fast jeder übernimmt den kritiklos. Es wird nach der Formel also behauptet, ein 70 mm Teleskop ohne Obstruktion liefere unter idealen Bedingungen die gleiche Kontrastübertragung wie eines mit 100 mm Öffnung aber 30 mm Obstruktion. Dazu muss man z. B. nur "Aberrator" bemühen und die MTF- Kurven der beiden Teleskope richtig übereinanderlegen um zu sehen was tatsächlich richtig ist.
Weiter beziehe ich mich hier auf den 2006 in Cloudy Nights erschienenen mustergültigen Testbericht eines Intes MK66, verfasst von einem andern Fachmann namens Thierry Gauthier. Über sich selbst schreibt er: "I must tell you that I'm myself working as an engineer in a big French Optronics company." Unter vielen andern Dingen hat er den PSF-Strehl (ohne Obstuktion) des Maks mit 0,985 gemessen, sowie den PSF-Strehl (MIT der 35%-Obstruktion) mit 0,764. (Dieser Unterschied entspricht übrigens) recht genau dem Unterschied in EER...) Weiter schreibt Gauthier: "This does not say that the performance of the (6"-Mak) scope is equivalent to that of a 6" APO refractor, because we have to consider the 35% obstruction, and therefore a 0,764 Strehl factor. The result is a very noticable loss of contrast compared to a 6" APO refractor."
Zmek wird leider immer verkürzt und damit unrichtig zitiert.
Er schrieb daß dieser "Kontrastdurchmesser" für schwachkontrastige
Planetendetails gelten soll. Und irgendwas davon (man möge es
bitte selbst nachlesen, ich habe das Original gerade nicht zur Hand),
daß deren Asudehnung nicht sehr gering sei. ...
Eine MtF-Kurve welche die verschiedenen Aberrationen des Teleskopes,
seine Obstruktion sowie die verschiedenen Farben nach Augenempfindlichkeit
gewichtet berücksichtigt kommt der "Wahrheit" wohl am nächsten.
Wie auch Gauthier in seinem von mir erwähnten Testbericht sagt, handelt es sich beim "Strehl ohne Obstruktion" um eine technische Qualitätsangabe, und beim "Strehl mit Obstruktion" um eine „direct indication of the performance of the scope“, also um eine Leistungsangabe. Im Auftrag der Zeitschrift „Ciel et ...