Einsteiger-Teleskop für Planetenfotografie mit DSLM

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Bas3008

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Hallo zusammen,

seit kurzem spiele ich mit der Idee, unsere Planeten mal ein wenig formatfüllender als mit einer normalen Telelinse von meiner spiegellosen Digitalkamera abzulichten.

Ich fotografiere selbst schon einige Jahre, aktuell mit der Sony A7 III. Allerdings haben sich die Fotos bisher auf Landschaften, Portraits und Architektur auf der Erde beschränkt - mein letzter Berührungspunkt mit einem Teleskop fand in meiner Kindheit statt.

Ich habe also leider überhaupt keinen Überblick, welches Equipment für formatfüllende und (hoffentlich einigermaßen) scharfe Fotos von beispielsweise Jupiter und Saturn nötig ist und in welchem preislichen Segment sich das für einen Einsteiger bewegen kann.

Ich bin für jegliche Vorschläge und Anstöße dankbar.

Viele Grüße
Basti
 
Hi Basti

hier hast du mal was zu schauen, am Beispiel des Mars. ist ja gerade aktuell.
Hier mal nur die Marsseite für den 23.08.

In den Bildern stehen meist (oder eigentlich immer) die verwendeten Teleskop drin. Da kannst du dann ungefähr sehen welche Öffnung was zeigt. Zur verwendeten Technik gibt es viele Infos im Internet.

Achso DSLM. Hmm ist eigentlich nicht state of the art. :)

Grüße
Chris
 
Hallo Basti,

willkommen hier im Forum.

Wie Chris schon angedeutet hat, Planeten werden mittels Planeten-/Astrokamera, z.B. von ZWO, gefilmt.
Diese Videos, mit Belichtungszeiten im ms-Bereich der einzelnen Frames, werden dann mittels einer Software zu einem Summenbild gerechnet, gestackt.
Dann erfolgt die Nachbearbeitung.
Das mal in groben Zügen.

Beim Teleskop bewegst Du Dich in Richtung Schmidt-Cassegrain (SC), Maksutow-Cassegrain (MC) oder Refraktor als Apo (apochromatisch), wg. dem Farbfehler bei Refraktoren FH (nach FrauenHofer).

Als Montierung, Stativ und Achsenkreuz, reicht eine Alt/AZ Montierung mit automatischer Nachführung, da die Gesichtsfelddrehung bei Planeten nicht die Rolle spielt, wie bei DeepSky-Fototgrafie mit DSLR.

Das mal als grober Anhaltspunkt.

Dieser Link von Chris
zeigt in der kleinen Schrift auf den Bildern z.B. welche SCs und ZWO Asi Kameras genutzt wurden.
 
Hallo zusammen,

jetzt können DSLMs auch Videos aufnehmen. Und die 30 bzw. 60 FPS reichen auch erstmal. Formatfüllend wird aber teuer. ;).

Ansonsten ist es eine Frage des Budgets. Wie schon geschrieben, Du benötigst eine Art von Nachführung, ggf. auch manuell und eben eine Optik. Willst Du wirklich nur Planeten? Da ist schnell ein Fass aufgemacht. Oder zwei. ?

Viele Grüße
Sven
 
Hallo zusammen,

jetzt können DSLMs auch Videos aufnehmen.
das habe ich nicht gewusst.
Das mit dem "aber teuer" kann ich nachvollziehen, Astrofotografie halt ;).

Das mit den "Fässern" kann ich auch verstehen.
Neben den Planetenvideos habe ich das Fass EAA aufgemacht :whistle: :eek:.

Manuelle Nachführung... hmmm... parallaktisch wohl eher, aber Alt/AZ in beiden Achsen... ?
Wenn ich da an meinen C8 denke, mit ZWO Asi224, 2x Barlow auf Alt/AZ... da bin ich schon froh, dass ich GoTo mit mitgebrachter Nachführung habe.
Wenn ich da ein unsauberes Alignment durchgeführt habe, wandert der Planet schon recht fix aus der ROI.
Bissi wandern ist ja OK, das wird rausgerechnet.
 
Rein für Planetenaufnahmen ist meiner Meinung nach eine einfache, gebrauchte equatoriale Montierung der EQ3/5 Klasse schon mal ein solider Anfang. Für Planeten brauche (und nutze) ich mein GoTo nicht. Und bei solide eingenorderter Montierung kann ganz entspannt eine Achse von Hand nachgedreht werden.

Aber bei einem Vollformatsensor gehen Planeten einfach unter:
1598294438931.png

Das ist jetzt mal für einen 127/1500 Maksutov mit 3- bzw. 5-fach Barlow. Das Problem dabei ist nur, dass Dir das Licht ausgeht... nativ hat das Gerät f/12, mit den Barlows dann f/36 bzw. f/60 (!) das wird düster um nicht zu sagen nicht praktikabel. Dagegen hilft nur mehr Öffnung, und dann wird's sehr schnell sehr teuer. Formatfüllend kanst Du also vergessen ;). Macht aber nix, wird halt mehr weggeschnitten. Pixelgröße ist wichtiger und mit einer zweifach Barlow ist das Sampling mit 0.6"/Pixel auch ok. Alles nicht ideal, aber man muss ja nicht gleich Damian Peach Konkurenz machen wollen.

Aber ich würde mal das Netz bemühen, wer tatsächlich mir DSLR/Ms Planeten ablichtet, vielleicht meldet sich hier auch noch jemand.

Viele Grüße
Sven
 
Hui, vielen Dank für die vielen Antworten. Und die vielen neuen Fachbegriffe :D da muss ich mich erstmal durcharbeiten ...

Das ist jetzt mal für einen 127/1500 Maksutov mit 3- bzw. 5-fach Barlow
Wie wäre im Gegensatz dazu ein Newton 127/1500? Was ich jetzt spontan herausfinden konnte sind die Newton Teleskope nicht so kompakt, aber die Qualität für Fotos ist besser?

Viele Grüße
Basti
 
Hallo Basti,

ein 127/1500 Newton ist mir persönlich nicht bekannt. Man möge mich korrigieren.

Newton ist nicht wirklich kompakt. Brennweite = Baulänge, wie bei Refraktoren.
Kompakt sind SCs und MCs.

Wenn er für Fotografie ausgelegt ist schon.
Da ist der Fangspiegel größer, als bei den Newtons zur visuellen Beobachtung.
Deshalb sind Dobson, nicht nur wegen der Rockerbox und fehlenden motorisierten Nachführung, nicht Fotografisch einsetzbar, da sie visuell ausgelegt sind und somit einen kleinen Fangspiegel haben. Hängt auch mit dem OAZ zusammen. Man kann nicht in den Fokus kommen und der Chip wird wohl nicht voll ausgeleuchtet.

Schau mal in der einschlägigen Literatur nach.
 
Hallo Basti,

...Wie wäre im Gegensatz dazu ein Newton 127/1500? Was ich jetzt spontan herausfinden konnte sind die Newton Teleskope nicht so kompakt, aber die Qualität für Fotos ist besser?...

nein: Beide Teleskope hätten die gleiche Öffnung, nämlich 127 mm. Möchtest bzw. musst du die Brennweite für Planeten auf, sagen wir, 6000 mm plus x verlängern, ist das Bild bei gegebener Öffnung gleich lichtschwach, egal, welches optische Design zum Einsatz kommt. Das Seeing wird dir also bei 127 mm Öffnung mit beiden Systemen (Newton und Mak) einen Strich durch die Rechnung machen, wenn die Planeten möglichst groß abgebildet werden sollen.
 
Hallo,

das mit dem kleinen Fangspiegel spielt meines Wissens für Planetenfotos keine oder nur eine stark untergeordnete Rolle, da es dabei um Feldausleuchtung geht. Im Gegenteil sieht man bei hoher Obstruktion (großer Fangspiegel) an Planeten einen unerfreulichen Weichzeichner-Effekt, so zumindest mein Kenntnisstand und auch mein Eindruck bei Fotos in der hiesigen Galerie.

Prinzipiell geht auch ein Dobson mit EQ Plattform drunter. Ein 8 Zoll Gerät kostet ca 400 Euro, eine kommerziell produzierte Plattform 300 Euro.

Für den Einsteiger vielleicht einfacher, aber etwas teurer ist ein Schmidt Cassegrain oder Maksutov mit Nachführung, diese muss für Planetenfotos nicht unbedingt parallaktisch sein. Hier hat man schon eine recht hohe Brennweite, was für die fitzeligen Planeten von Vorteil ist. Als Öffnung würde ich mindestens 5 Zoll nehmen, je mehr desto besser. Etwas lästig ist wohl das lahme Auskühlverhalten bei diesen Bauformen, ich selbst habe damit aber keine Erfahrung. Gute Ergebnisse erzielt man auch mit größeren Apochromaten, aber die sind preislich krass.

Ob das Filmen mit der Sony A7 gut klappt weiß ich nicht. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen. Hoffentlich meldet sich hier noch jemand mit Praxiserfahrung. Der Sensor ist jedenfalls bestimmt nicht schlechter als bei den günstigen Webcams, die man vor 20 Jahren für Jupiter und Co. benutzt hat.

VG Klaus
 
Hallo,

das mit dem kleinen Fangspiegel spielt meines Wissens für Planetenfotos keine oder nur eine stark untergeordnete Rolle
da denke ich, dass Du wohl recht hast.
Das was ich da gelesen habe bezog sich wohl mehr auf DeepSky Astrofotografie.

Prinzipiell geht auch ein Dobson mit EQ Plattform drunter. Ein 8 Zoll Gerät kostet ca 400 Euro, eine kommerziell produzierte Plattform 300 Euro.
Denke auch, dass das praktikabler ist.
Einen Newton OTA in 8" parallaktisch stabil und fotografisch zu montieren geht ordentlich in die Euros.
Auch Alt/AZ montiert würde gut Geld kosten.
Da müsste die Öffnung wohl kleiner ausfallen, damit die Montierung finanzierbarer wird.

Etwas lästig ist wohl das lahme Auskühlverhalten bei diesen Bauformen,
Ja, das sollte man immer bedenken.
Ich geh jetzt mit meinem C8 in den ersten Herbst/Winter.
Bin mal gespannt was da an Zeit einzuplanen ist.
Jetzt so über das bisherige Jahr gesehen waren so ca. ein bis eineinhalb Stunden einzuplanen.
Und bitte nicht die Taukappe vergessen, sonst ist der Spaß schnell vorbei. Ein MC ist da nicht ganz so anfällig, aber braucht auch eine.

Ob das Filmen mit der Sony A7 gut klappt weiß ich nicht.
Kann ich auch nicht beurteilen, aber da sollte man sich vielleicht doch auf die langjährigen Erfahrungen der Planetenknipser ;) und das dafür spezifische "Zubehör" verlassen. Denke mal nicht, dass die Planeten-/Astrokameras eine reine Marketing Angelegenheit sind, um ein weiteres Kamerasystem an die Frau/Mann zu bringen um mehr Umsatz zu generieren und für noch mehr "Verwirrung" bei einem Einsteiger zu sorgen.

Es gibt sicherlich Puristen die Astrofotografie im unteren Preissegment bewerkstelligen und gute Ergebnisse erzielen, aber grundsätzlich ist das Ganze kostenintensiv.
 
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