Einstieg Astrofotografie, was tun?

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Nordberliner

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Hallo in die Runde,
mein Name ist Micha aus dem Norden Berlins und zähle 45 Lenze. Ich hoffe auf Hilfe in diesem Forum, welches mir schon sehr viele Frage beantwortet hat. Dennoch sind einige Fragen offen geblieben.
Als erstes möchte ich Euch erst mal meinen Wissensstand und Erfahrung mitteilen.
Im laufe des Jahres habe ich mir eine DSLM zugelegt und habe recht schnell gefallen daran gefunden die Milchstraße abzubilden. Nun, man beschäftigt sich dann natürlich mit dem, was man da so erblickt. Und was ist passiert? Mich hat der selbe Virus befallen wie Euch...
Jetzt will ich natürlich mehr. Ich habe mir einen Ioptron Sky tracker pro zugelegt und dazu ein 200mm 2.8 Objektiv. Dieses habe ich natürlich erstmal auf M31 ausgerichtet und auch schon einige Bilder machen können, sprich etliche Bilder mit DSS gestackt und schon einigermaßen ansehnliche Ergebnisse erhalten. Weitere Objekte folgten... Aber ich habe das Gefühl ich brauch ein Teleskop, ich will weitere Objekte erkunden und ablichten. Nun bin ich bei der Gretchenfrage angelangt, was ist das richtige für mich.
Zum Fotografieren muss ich etwa 60-100km fahren, um einen dunklen Himmel zu bekommen. Das heißt das Setup muss transportabel sein. Zur Zeit habe ich einen VW Bus Transporter, also Platz im Auto ist vorhanden.
Ich habe mir bereits eine Liste gemacht, welche Objekte ich ablichten möchte, und welche Brennweite dazu erforderlich ist. Ich bin bei 600-1000 mm gelandet (bei meiner Kamera)
Nun meine Fragen:
Ich will zu 90% Fotografieren und vielleicht auch mal einen Blick durch das Teleskop wagen.

Variante 1: Newton mit 200er Öffnung , 800mm Brennweite , F4 auf EQ6
Hier steht natürlich die Abbildungsleistung im Vordergrund, wobei vermutlich auch das größte Frustpotential vorhanden ist was Handhabung und Transportierfähigkeit angeht

Variante 2: Newton mit 150er Öffnung , 750mm Brennweite, F5 ebenfalls auf EQ6
Vermutlich das bessere Einsteigergerät, etwas besser zu transportieren und Handhaben, aber Abbildungsleistung schlechter (der Ehrgeiz nach guten Bildern ist vorhanden) Der Umstieg auf etwas "größeres" vermutlich relativ einfach

Variante 3: 110/660 APO ED auf entsprechend leichter Montierung
Handhabung nochmals leichter, gut zu transportieren, Abbildungsleistung nochmals schlechter?

Variante 4: 110/660 APO ED auf EQ6
Luxusvariante und verdammt teuer, aber mit Potential für spätere Anschaffungen

Wie seht Ihr meine Überlegungen? Wie gesagt, der Ehrgeiz sich mit dem Thema zu beschäftigen ist vorhanden. Dennoch habe ich bedenken bei Variante 1, dass mich das ganze frustet, weil ich als Anfänger überfordert bin und das ganze Geraffel dann doch zu schwer ist.
Wie sind Eure Erfahrungen? Wozu würdet Ihr raten? Habt Ihr noch eine andere Idee?
Ein Faktor ist natürlich das liebe Geld, ich will nichts "billiges", sondern etwas was seinen Preis Wert ist. Ich habe 2-3tausend Euro einkalkuliert.

Und zum Schluss noch eine weitere Frage, meine DSLM ist eine Fuji X-T3, bei dieser ist kein Tiefpassfilter verbaut. Soweit ich das jetzt beurteilen kann ist sie somit Astro tauglich.
Zumindest hat sie den Nordamerika Nebel im schönen Rot abgebildet.
Oder müsste dennoch etwas modifiziert werden oder muss doch ne andere Kamera her?

Ich freue mich auf Eure Antworten und sage schon mal Danke
 
Hallo Micha,

erst mal willkommen hier. Ich kann mich in Dich hineinversetzen, denn vor knapp 3 Jahren war ich da, wo Du jetzt bist. Ich kann Dir nur sagen, was ich aus meiner Sicht heute in Deiner Situation machen würde.
Ich kenne Deine Kamera nicht, aber ich denke, daß es auch dafür passende Adapter an Teleskope gibt. Also kameramäßig bist Du für den Einstieg bedient. Ansonsten würde ich Variante 2 nehmen. Der 6" Newton hat fotografisch schon eine gute Leistung, ist mit F5 zum Fokusieren und Kollimieren noch nicht zu anspruchsvoll und auch noch nicht zu schwer zum öfteren Auf- und Abbauen - eventuell sogar mit Karbontubus, wenn Du etwas mehr ausgeben möchtest. Dann passt das auch noch auf eine EQ-5.
Du darfst nicht vergessen, daß Du in Dein Budget auch noch Korrektor oder Flattener, Filter, Leitrohr/Leitkamera, Laptop oder Mgen, Tauschutz, mobile Stromversorgung etc. einrechnen mußt. Das wird oft vergesssen und geht auch ins Geld. Also am Anfang lieber nicht zu teuer bei Teleskop und Montierung anfangen, sonst steht das meist unbenutzt rum, weil nützliches Zubehör fehlt um gute Resultate zu erzielen.

Also, viel Spaß beim neuen Hobby!

Gruß

*entfernt*
 
Hallo,
Das ist so eine Sache.
Wenn Du auf eine EQ6 setzt, dann bist Du ganz schnell bei 50kg Gerödel (Montierung, Gegengewichte, Stativ, Teleskop, Doppelschiene, Leitrohr, Nachführkamera, Stromversorgung evtl. Laptop), was Heiko schon angedeutet hat.
Ich bin nun zwar etwas älter, aber das schleppen fällt mir mittlerweile schwer. Meine EQ6 steht nur noch auf dem Balkon.
Also bedenke, wieviel Du jedesmal schleppen willst?
Die Stabilität der Plattform beim Fotografieren ist auch nicht ohne. Bei Wind ist eine EQ6 mit einem großen Newton schon mal überfordert.
Mit Deinem Sky Tracker hast Du schon mal viele Möglichkeiten, die erst mal ausgeschöpft werden sollten.

Gruß
Porsti
 
Hallo Micha

Bei der Astrofotografie (mit Teleskopen) ist die Montierung das wichtigste Ausrüstungsstück. Was man so liest, scheinen die iOptrons CEM40, GEM45, CEM60 was Preis/Leistung (Tragkraft, Eigengewicht, Stand der Technik) den altbewährten Anbietern voraus zu sein. Mit Berlebach (statt Tripier) sind alle leichter/mobiler als EQ6.

Teleskop - behaupte ich mal - wird es nicht bei einem bleiben. Öffnung ist für DSO-Astrofotografie nicht soo wichtig. Also lieber etwas mehr in die Monti investieren und dafür vielleicht zu Beginn „nur“ ein kleineres (Newton-)Teleskop.

Ich spreche da übrigens nicht aus eigener Erfahrung, da ich (an ähnlichem Punkt wie du) noch nicht über die Sparphase hinausgekommen bin :whistle:
 
Hi alle zusammen
war und bin auch noch dran was neues an zu schaffen um Astrofotografie zu betreiben. ich bin auf die ÖV angewiesen für längere strecken ansonnten im Vorgarten. hatte eine Montierung von Celestron die NexStar Evolution. die hatte leider eine Schwachstelle das Trage Gewicht von Spiegelreflexkamera Nikon D5300 und Astro-PC Eagle Core Primalucelab und Gegengewicht von einem 1 Kg. alles zusammen waren es gute 35 kg. die Montierung hatte schon von Anfang an nicht richtig Funktionieren wollen und habe alles Manuell gemacht, die Goto Lief bei mir in die Falsch Richtung anstelle von dem was ich vorgegeben habe. noch Schlimmer hatte die Polwiege mit eingekauft und als ich es am ersten Tag bei klarem Nacht Himmel aufgebaut und auf die ersten sterne gewartet hab. Drückte ich auf die taste um den ersten Stern zu kalibrieren. was passiert: sucht nach dem Polaris ( den Südstern auf der Südhalbkugel)!! hatte alles Richtig: Datum, EQ Nord, Ort Zürich, was vergessen eher nicht.
so hab ich entschieden eine EQ Montierung zu suchen hatte auch eine kleine liste gemacht:
1 Platz im Wohnzimmer nicht grosses Stativ keine Stative mir 2 Metern Spreizung / Säule kann + darf ich nicht
ist eine WG.
2 Transportable / Leicht / Treppe im Notfall wenn der Lift ausfällt. ansonnten stelle ich es in den Lift ich selber laufe Treppe.
3 ÖV transportabel fahre kein Auto

hab im Juli angefangen zusparen für eine EQ Montierung, schaute im August bei meinem Händler Vorbei um Ideen und Lösungen zu finden. wie, was, in frage kommt. das Ergebnis nach ca. 2 stunden und etliche Suche im Internet. keine! die EQ Montierungen passten nicht! Entweder Zu schwer für den Transport oder zu klein für das Gewicht oder das Stativ war zu Breit, für mein Celestron Tubus C8 HD und Zubehör.

habe meinen Händler für einen Kompromiss angeschrieben und er sagte er hätte da was aus Italien die Avalon M-Uno mit Wifi oder Bluetooth. leider kann er nicht sagen ob er sie bekommt oder gar geliefert wird. Mitte Oktober sagte er mir die Avalon M-Uno bekommt er. habe mich für die Avalon M-uno mit Wifi entschieden und auch gleich eine Anzahlung getätigt. das ganze kostet mich ca. 6800 .- CHF Schweizer Franken mit Stativ. beides Separat nur Stativ kostet ca. 900.- der Kopf M-Uno ca. 5900 CHF. der Kopf ist 15 Kg schwer trägt Visuelle 25 kg Fotografisch 20 kg und das Stativ 7 kg be einer Tragkraft von 100 kg.
ich sende gerne Fotos zu wenn ich sie im Mai 2020 habe.
Frohes Beobachten wünscht *entfernt*ssandro
 
Hallo Micha, wie Maddlin75 schreibt, würde ich mir zuerst Gedanken zu einer guten Montierung machen. Die iOptron oder die Skywatcher sind schon ganz gut.. Ein Berlebach Stativ ist auch sehr empfehlenswert.

Ebenfalls ist es so, dass es bei einem Teleskop nicht bleiben wird, sofern du verschiedene Objektgrössen aufnehmen möchtest. Diesbezüglich ist es egal mit welchem Teleskop du anfänngst. Nur solltest du für den Anfang vielleicht keine zu grossen Brennweiten wählen, da es höhere Anforderungen an die Qualität der Nachführung stellt und auch mehr Erfahrung bedarf.

Und weil du schreibst du willst nichts "billiges". Klein, handlich und qualitativ sehr gut sind so genannte Petzval Teleskope. Das sind Astrographen deren Optiken speziell für die Astrofotografie ausgelegt sind. Man benötig dann keine zusätzlichen Teile wie Flattener bzw. Korrektoren mehr.

Auch ich spreche nicht aus eigener (praktischer) Erfahrung, da auch ich (an ähnlichem Punkt wie du) noch nicht über die Sparphase hinausgekommen bin :whistle:
 
Vielen Dank für eure Antworten. Vermutlich wird es tatsächlich nicht bei einem Teleskop bleiben.
Wichtig ist mir halt eine gute abblidungsleistung, einfache Bedienung und das ich es einigermaßen transportieren kann.
Die Aufrüstfähigkeit wollte ich in meine Überlegungen schon mit einbeziehen und dementsprechend eine stabile Montierung wählen.
Aber wenn das ganze zu unhandlich wird ist das natürlich kontraproduktiv.
Die vorgeschlagenen Gerätschaften werde ich mal genauer unter die Lupe nehmen
 
Hallo Nordberliner,

ich kann dir zwar kein konkretes Setup empfehlen, würde aber auch zu Transportabilität raten. Schon allein weil du in etwa einer Stunde Fahrzeit in für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich dunkle Gefilde vordringen kannst. Das würde ich schon nutzen wollen.

VG Klaus
 
Hi Nordberliner
möchte dir nicht zu nahe treten rechne je nach Austattung lieber mit 3-6000 euro so kannst du dir sicher sein, dass deine passende Montierung mit Stativ findest. meine Freundin sagte mir auch : " hättest du mehr gespart und gesucht müsstest du jetzt nicht doppelt zahlen!" wo sie recht hat stimmt es. ich freue mich auf die Avalon den wechseln möchte ich sie danach nicht mehr und der Tubus C8 HD schon gar nicht.

hab dir ein Paar EQ's zu Auswahl ohne Preise:

Avalon 3 Typen zu Auswahl: Linear,M-Zero und M-Uno. aus Italien / Montierung und Stativ separat komplette Set's sehr teuer / Wifi oder Bluetooth sind bereits integriert. (geh über die Seite von Primalucelab die verkaufen sie oder über Baader Planetarium frag dort an bei ihnen steht nicht verfügbar auf der Bestell leiste)

Celestron: alle im Set

Ioptron: Separat und im set

Skywatcher: als Set

Software Bisque: Paramount MyT Robotic einzeln Stativ separat

10 Mircron: ebenfals aus Italien

wenn es was leichtes und Mobiles sein soll mit hoher Tragkraft 20 kg Fotografisch dann M-Uno der Kopf wiegt alleine nur 15 Kg das Stativ 7 Kg bei einer Tragkraft von 100 kg. der Gross vorteil ist der Meridian punkt siehe auf Youtube Avalon M-Uno / M-Zero

Ich hoffe du wirst fündig schönes beobachten wünscht *entfernt*
 
Hallo Nordberliner,

schau Dir bei Deiner Wahl des Teleskops auch mal die Ritchey-Chretien (RC) - Tekeskope an. Dort bekommst Du auch 8“ Öffnung, aber wesentlich kurzbauender. Sie benötigen keine Korrektoren. Sie sind aber langbrennweitiger (8“=1600 mm) als die klassischen Newtons und kurzbrennweitiger als die Schmidt-Cassegrains (8“=2000 mm). Das erfordert ggf. einen Reducer, der die Brennweite verkürzt. Sie sind durch die geringere Baulänge auch nicht so windanfällig. Auch der Backfokus ist großzügig gelegt. Damit Du mit Deiner Kamera auch in den Fokus kommst. Bei Newtons kann es da schon mal Probleme geben. Einen Nachteil möchte ich nicht verschweigen: sie haben große Fangspiegel. Montierungstechnisch kann ich den anderen nur zustimmen. Da Du zu Deinem Beobachtungsplatz fahren musst, sollte Dein Equipment händelbar sein. Vergiss auch nicht: Du brauchst eine entsprechende Stromversorgung. Wenn Dir „massiv“ nicht zu schwer ist, würde ich eine Losmandy G11 mit ihrem massiven Stativ bevorzugen. Diese Montierung liegt mit ihrer Gemini2-Steuerung aber preislich deutlich über den EQs oder den IOptrons. Das Ganze wiegt komplett auch gut 50 kg. Ich nutze sie selbst, allerdings mittlerweile eher “teilmobil“. Auch ich schleppe den ganzen Haufen nicht so gerne rum.

Klaren Himmel wünscht
Guido
 
Hi Zusammen,

also ich habe mir das inzwischen ein paar mal angeschaut und gefunden, dass sich die wenigsten Astrofotografen in den teleskopischen Anfängen erfolgreich mit mehr als 1m Brennweite auseinandersetzen oder vielmehr herumschlagen. Das sind dann doch in Zeiten winziger Pixel spürbare Anforderungen an das Setup, die nicht einfach mit einer teuren Montierung usw. zu erschlagen sind.
Wenn das Ziel in diese Richtung geht, dann sollte man natürlich gerade jetzt eine Montierung kaufen, die diese Pespektive erlaubt, es schadet aber nicht, auf diese Montierung erst einmal etwas viel, viel handhabbareres aufzusatteln, als ein RC / ACF / Edge HD oder auch einen 8" Newton. Ein kleiner ED mit maximal, eher weniger als, vier Zoll ist doch als handlicher Einstieg viel geläufiger. Es gibt doch bestimmt ein gut erforschtes Standard-Setup für den Volks-Apo 80/600. Dessen Preis ist zwar etwas irrsinnig, wenn man weiß, dass es den mal um 300 Euro gab, aber andererseits gibt es ja nicht nur diesen einen ED, der mal gebraucht aufzutreiben wäre. Wenn natürlich der absolute Wille da ist, wer will sich dem in den Weg stellen?

Clear Skies
Sven
 
Vielen Dank für Eure zahlreichen hinweise. Ich denke ich werde den focus wirklich erstmal auf ein leichtes und damit transportables Setup legen.
Bei der Brennweite werde ich wohl die 750mm nicht überschreiten, eher etwas weniger.
Ich bin aber immer noch etwas unentschlossen, ob es ein Apo oder ein Newton wird. Am Sonnabend ist erstmal die Astrobörse in Berlin, da werde ich mal vorbeischauen und alles live in Augenschein nehmen.
Gruß Micha
 
Hi Micha,

im Prinzip wurde ja alles schon gesagt. Vielleicht helfen dir meine Videos ja noch ein wenig weiter, bevor du dann auf der Börse mal wirklich einen Eindruck bekommst.

Hier geht es um eine Einsteigerausrüstung mit Schwerpunkt Transportabilität:

Und hier nochmal um die Frage ob "Apo" oder Newton.

CS Frank
 
Danke für die links... Ich habe schon einige Deiner Videos angesehen und diese haben mich schon erheblich weitergebracht.
Ich denke Du hast in Form Deiner Videos noch einiges an Futter für mich.
Ich möchte an dieser Stelle auch mal Danke an Dich und alle anderen Youtuber sagen, Ihr helft uns Einsteigern sehr
 
Hallo Micha

Ich bin wie du auch dabei mit der Astrofotografie anzufangen und habe mich mal schlau gemacht.
Ich habe jemanden in einen Teleskopladen gefragt welche Montierung ich nehmen sollte und er hat mir die Meade LX85 empfohlen da sie nur ein Gewicht von 15Kg hat und auch 15Kg Traglast hat.

Ais Teleskop würde ich dir persönlich den Explore Scientific AP 80/480 ED OTA empfehlen. Er hat zwar nicht die gewünschte Brennweite und ist nicht grade billig aber er ist mit 2,6Kg recht leicht und gibt auch schärfere Bilder ab als Spiegelteleskope.

gruß und CS
arne
 
Hallo Arne,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin zwar schon etwas weiter in meinen Überlegungen, aber noch nicht ganz am Ende.
So wie es aussieht, wird es ein Newton mit 650mm F5
Ich denke damit bin ich als Anfänger ganz gut aufgehoben.

Als Montierung wird wohl ein iOptron CEM60 zum Einsatz kommen.
Ich will die Möglichkeit haben später ein größeres Teleskop draufpacken zu können.
Ich habe ja schon den skytracker von iOptron und bin damit zufrieden.
Das einnorden geht damit ganz gut von der Hand, was ich mir von der CEM 60 auch erhoffe.
Dazu kommt das Verhältnis von Eigengewicht und Tragkraft.
Zuschlagen werde ich erst im kommenden Jahr, mal sehen ob es bei meiner Wahl bleibt ;-)
 
Hallo Micha,
sorry für die späte Antwort, ich habe den Anfang des Threads eben erst gesehen. Zu Deiner Kamera Fuji X-T3 "ohne Tiefpassfilter": Ich habe eine X-T1 mit gleicher Technologie im NIR getestet. Sie ist im NIR zweifelsohne etwas empfindlicher als andere DSLRs, aber wesentlich unempfindlicher als eine IR-modifizierte Kamera. Gut zu testen bei der Tageslichtfotografie mit IR-Sperrfiltern, mit einem R29 (600 nm) kommt noch ein wenig durch, mit R 72 (760 nm) ist die Grenze deutlich überschritten.
Mit anderen Worten: "Ohne Tiefpassfilter" ist Werbung, wenn Dir die Empfindlichkeit im NIR reicht, dann ist das ja ok.
VG & CS
Dieter
 
Hallo Dieter,
ich habe mir eine gebrauchte modifizierte Canon 40D gekauft.
Damit habe ich den direkten Vergleich. Ich habe bald Urlaub und hoffe gutes Wetter zu haben. Dann kann ich das direkt 1:1 für mich rausbekommen.
Vielen Dank auch für Deine Antwort :)
 
Hallo Micha,

ich habe auch eine Fuji. Die Fujis lassen ca. 60% Licht bei H Alpha durch, bei Canon ist es ca. 1/4. Hier hat das schon einer probiert:

Für Fuji X Bajonett kenne ich zwei T2 Adapter. Einer mit den üblichen 55mm und einen 26mm Auflagemaß. Der mit 26mm empfiehlt sich, wenn man mit Off Axis Guider oder Filter hinter dem Flattener arbeiten will. Gibt's bei Baader Planetarium im Webshop. Ich habe die X-A10, bei mir muss man die Rauschunterdrückung auf im RAW Mode in den Einstellungen auf -2 stellen, um auch wirklich das zu bekommen, was die Kamera aufnimmt.

Hellere Nebel sind mit der Fuji ohne Modifikation ohne Probleme möglich. Vergleich zur Modifikation braucht man 2/3 mehr Belichtungszeit. Bei schwachen Nebeln als auch bei der Einzelaufnahme. Das ist aber noch nicht soo viel, dass dir die Sterne schlimm ausbrennen. D.h. z.B. für den Nordamerika Nebel musst du statt 3h mit der modifizierten Kamera, 5h mit der unmodifizierten Fuji und 12h mit der unmodifizierten Canon belichten um das selbe Signal-Rauschverhältnis bei den H Alpha Anteilen der Nebel zu erzielen. Die Fuji ist sozusagen die "Arme-Leute" Astrokamera.

Ich habe selbst die EQ6-R, allerdings stationär auf der Betonsäule. Das ist schon ein Klotz, aber vom Gewicht jetzt nicht die Welt. Wenn man die einfach in der Garage ins Auto schmeißen kann, ist das kein Problem. Beim VW Bus hat man ja eine ebene Ladefläche. Ist eher eine persönliche Sache. Ich selbst habe jedes Jahr, das ich älter werde, weniger Lust morgens um halb 6 schweres Zeug rumzuheben. Das ist nicht mal eine Gewichtsfrage, das Zeug was ich mit meinem Budget kaufen kann, schaffe ich locker. Nach durchwachter Nacht bist du halt einfach platt und hast keine Lust mehr :) Ist aber jeder anders, musst du für dich entscheiden. In dem Bus kann man ja zur Not auch schlafen.

Zum Equipment: je kürzer die Brennweite, je leichter das Teleskop und je kleiner der Hebel, desto einfacher wird die Nachführung. Der 6" f/5 sollte noch gut gehen, der 110/660 auch. Die sollten sogar noch auf eine HEQ5 gehen. Sind beide gute Allrounder, das Feld ist schon einigermaßen groß und man hat trotzdem gute Details an Galaxien oder PNs. Für Planeten ist der Apo vielleicht etwas schwach auf der Brust. Den Newton muss man vermutlich nach jeder Fahrt justieren, den Apo nicht. Der Newton muss auch länger auskühlen. Wenn du so weit fährst, würde ich das im Hinterkopf behalten. Das du jede Menge Geraffel drum rum brauchst, hat man ja schon erwähnt.

CS Joachim
 
Hallo Micha

Ja die CEM60 liegt bei mir aus den exakt gleichen Überlegungen auch ganz vorne im Rennen! (y) Falls du die nicht bereits gefunden hast:

Auf Mystarrynights.AT gibt‘s eine sehr ausführliche, wenn auch teilweise etwas umständliche Beschreibung der CEM60. Das Schliessen der Kupplung mit gleichzeitigem Einstellen des Schneckenspiels (Drehknopf „Engage/Disengage“) ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber ich denke das macht man pro Setup vermutlich 1x und man weiss, wie‘s läuft.

Und hier eine ebenfalls sehr schöne Beschreibung von „Andreas-TAL“ (er ist auch in diesem Forum aktiv).

CS und gutes Gelingen!
Martin
 
muss auch noch mal nachfragen.
habe noch ein DDR pentacon 2.8/135 objektiv mit exa bajonett da. (bild )
würde das gern an meine alte d10 canon rannbringen.
gibts da einen adapter ?

n50
 

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Ja.

Aber Achtung: Die meisten Adapter sind zu dick, Unendlich wird dann nur noch in Abhängigkeit von den Fertigungstoleranzen des Objektivs erreicht.

Diese Bauart ->EXA EOS Adapter - Objektiv Adapter Ring Exakta Mount Lens to Canon EOS EF | eBay geht. Sie sind sehr dünn, das Anbringen kann etwas schmerzhaft sein weil der Rand extrem dünn ist und manche Exa-Bajonette sehr stark klemmen. Ich habe eine Reihe davon, alle erreichen unendlich.

Die 10D ist sicher ein altes Schlachtross, ich bin auch immer noch mit einer unterwegs, allerdings am Tag, das Verstärkerglühen ist recht ausgeprägt des Nachts, schau Dich mal nach einer 1000Da um, die gibts für rel. kleines Geld und ist da besser, vor allem was rotempfindlichkeit angeht. Und Win10-kompatibilität, die 10D wird unter Win10 nur noch im PTP erkannt, das erlaubt aber keine Steuerung der Kamera. Das geht nur bis XP.

CS
Jörg
 
ja, danke.die 10 d hab ich fast umsonst bekommen und soll mein übungsgerät werden.habe im netz sehr schöne astrobilder von ihr gefunden.

werde meinen 80/560 triplett mit leitrohr da mal rannhalten.
klar gegen den mt 160 mm kommt der nicht rann aber gehen müsste das doch ?

n50
 

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  • Canon_EOS_10D_als_Astrokamera_MJ_Okt_03-1.pdf
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Hallo,

klar. Das EF-Bajonett ist ja quasi ein Standardanschluß, für den es nahezu an alles feste Adaptionen gibt. Versuch eine geschraubte Adaption zu bekommen, die Steckanschlüsse der Okulare sind nicht so exakt in der opt. Achse, wenn eine so schwere Kamera dran hängt. Die meisten Okularauszüge haben aber Gewinde, an die man adaptieren kann.

Die 10D bzw. der Vorgänger D60 war die erste allgemein verfügbare DSLR von Canon, ich habe beide bis heute wegen der wie ich finde schönen wärmeren Farben. Alle alten DSLR haben mehr oder weniger starkes Verstärkerglühen, daher müssen Darks sein, damit man es rausrechnen kann. Aber ansonsten kann die Kamera schon einiges - wie Du sagst, das Web ist voll von Aufnahmen damit.

Das PDF ist aus dem Jahr 2003, was damals Begeisterungsstürme auslöste bewirkt nur bei Sammlern noch Begeisterung, wie gesagt, die heutigen EOS (gleich welcher Serie) sind weit besser, und wenn man sich umschaut etwa ab 400/450D, also im Win10-kompatiblen Bereiche kriegt man für kleines Geld schon astromod. Kameras, das wäre dann wenn Du soweit klar kommst der nächste Schritt für Halpha-Empfindlichkeit, Du wirst feststellen dass auch das Rauschen und Verstärkerglühen weniger wird, je neuer die Kamera ist. Das bringt einfach der Fortschritt der Elektronik.

Das wichtigste aber ist - fotografieren! Nur die Praxis bringt einen weiter, wie sagt man so schön: Nur Versuch macht klug! In diesem Sinne viel Erfolg.

Ah ... _ Die Streulichtblende des Pentacon ist ein Witz. Besorg Dir schwarze Pappe (Bastelkarton) und mach Dir eine längere, bis sie gerade eben im Sucher zu erkennen ist (in den Ecken), dann etwas kürzen und gut. Zusammen mit 1 - 1,5 Blenden Abblendung wirst Du Dein Glas nicht wieder erkennen!

CS
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
eine geschraubte adaption, da kann ich so nichts damit anfangen, heißt das , doch nicht die oben empfohlene mit bajonett ?

danke

n50
 
Hi,

doch, aber die üblichen Adapter EF auf 1.25'' oder 2'' Steckadapter werden in den Okularauszug gesteckt und geklemmt wie Okulare. Das geht, aber die Klemmung ist oft nicht koaxial zur opt. Achse, d.h. die Kamera ist etwas verkippt. Dann ist das fokussieren schwierig, weil Kamerachip und Bildebene nicht zusammenpassen. Wenn am Okularauszug ein Gewinde ist beim Händler nachfragen ob es einen zum Okularauszug passenden Gewindeadapter auf EF-Bajonett gibt. Das ist besser da sich nichts verkippen kann.


CS
Jörg
 
Hallo werte Mitstreiter,

ich will Euch mal auf den neuesten Stand bringen. Ich habe nach Wochen der grübelns und der Recherche zugeschlagen.
Und was soll ich sagen, von den von mir im ersten Post vorgeschlagenen Varianten ist keine übrig geblieben.

Ich begnüge mich für den Anfang mit einem kleinen Setup, wobei der Schwerpunkt auf Mobilität gesetzt wurde. Wozu ja auch viele hier geraten haben.
So, genug Spannungsbogen aufgebaut:
Das Teleskop ist ein Skywatcher 130/650 pds auf einer Ioptron CEM25
Ich denke diese Kombination ist der mobil und auch für den Anfang stabil. Mir ist bewusst, dass meine Möglichkeiten zum Aufrüsten, was das Telekop betrifft, stark eingeschränkt sind. Aber ich denke mit der Brennweite habe ich vorerst genug Objekte am Nachthimmel, um mich lange damit zu beschäftigen.
Netter Nebeneffekt, das Setup war nicht soooo teuer und wenn ich (wovon ich mal nicht ausgehe) nicht dabei bleibe, habe ich erhablich weniger Geld in den Sand gesetzt.
Und was sagt ihr zu meiner Wahl?
Viele Grüße und klare Nächte, Micha
 
Guten Morgen Micha
es muss für dich stimmen. für Saturn ist der Spiegel fast zu klein. auf Youtube hat es ein Kleinen Film vom Teleskop Typ. die Montierung find ich ne fast gute Entscheidung. kleiner hacke ist das Trage-Gewicht von 12.3 Kg. daher Vorsicht. da währe die CEM 40 mit Trage-Gewicht von 18 Kg was besser gewesen.

wünsch auf jedenfall viel Spass beim Beobachten.
ale
 
Hallo Micha

Mag sein, dass die CEM25 nicht viel Luft nach oben hat, dafür nach unten :p. Im Ernst: Man kann ja auch mit kleineren Teleskopen erstklassige Astrofotos machen und die beste Ausrüstung ist bekanntlich die, die DU verwendest! Du hast alles geschrieben, was dich zu diesem Setup bewogen hat darum würde ich sagen: Alles richtig gemacht! (y)

Lt. neueren Berichten scheinen die CEM‘s etwas zickig zu sein, was die Balance betrifft. Bin gespannt, was für Erfahrungen du machst! Womit guidest du? Vorläufig noch gar nicht?

CS Martin
 
Status
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