Eratosthenes, Plato und Clavius vom 3. März

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StHz

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Hallo zusammen,

diese Bilder sind sozusagen mein Wiedereinstieg in die Mondfotografie. Meine letzten ernsthaften Mondfotos stammen noch aus 2015. In den letzten rund 15 Jahren hatte ich mich fast ausschließlich auf die Deep-Sky-Fotografie fokussiert. Mit der Neuausrichtung meiner Ausrüstung vor 2 Jahren will ich nun auch wieder regelmäßig und konzentrierter unser Sonnensystem "erforschen".

Am 3. März ergab sich eher zufällig eine Gelegenheit für Testaufnahmen in einer Wolkenlücke in der Abenddämmerung. Das Seeing war offenbar recht gut. Ich war aber etwas übereilig und so habe ich beispielsweise völlig vergessen, ein IR-Sperr (oder auch Pass-)Filter einzusetzen. Die Aufnahmen entstanden daher vollkommen ungefiltert am C11 EdgeHD bei f/10 mit der QHY-178m. Die Aufnahmen erstellte ich mit Sharpcap, wobei ich mich bei der Belichtung auch etwas vertan habe und die Bilder zu dunkel hielt. Dadurch lag ich aber immerhin bei 2-4 ms. Belichtungszeit. Auch der Aufnahme-Laptop ruft nach Ablösung, trotz USB3 hatte ich nur eine Framerate von knapp 10 fps. Je 1.000 Bilder wurden zu 10% verwendet, mit AS3! gesteckt und mit Registax bzw. Fitswork geschärft. Auf Rauschreduzierung habe ich gänzlich verzichtet, weil dadurch feine Details verloren gingen. Insgesamt habe ich mich bei der Bearbeitung sehr zurückgehalten. Mit mehr Erfahrung geht vielleicht noch mehr.

Eratosthenes

2020-03-03_Erathosthenes.jpg



Plato und Alpental
2020-03-03_Plato-e1583690959524.jpg



Clavius et al.
2020-03-03_Clavius.jpg


Für Tipps bin ich immer dankbar.

CS
Stefan
 
Hallo Stefan.
Ich war schon nach deiner Ankündigung beim Holgers Beitrag sehr auf deine Mondbilder gespannt. KLASSE besonders der Eratosthenes.
Da war im Text noch das zu lesen: zum ersten Mal mit dem optimierten C11....... kannst du dazu noch was schreiben?
CS Jozef
 
Hallo Jozef,

vielen Dank fürDein Lob! Deine Mondfotos der letzten Zeit sind (neben ein paar anderen Kollegen hier im Forum) buchstäblich ein Maßstab!

Das C11 ist ein EdgeHD. Ich hatte bei der Deep-Sky-Fotografie Probleme damit, dass sich keine optimale Justage im Feld erzielen ließ. Die Sterne waren zu einer Seite stets verzogen. Darauf hin wurde das C11 von den Experten bei Baader komplett überprüft und wo erforderlich neu zentriert und einjustiert. Nach dem Rücktransport und Aufsatteln auf die Montierung war die Justage nach wie vor auf den Punkt.

Was allerdings (noch) nicht vorgenommen wurde, ist eine thermische Isolierung, wie du sie vorgenommen hast. Das will ich noch angehen, wobei das Problem bei mir derzeit geringer sein dürfte, weil die Optik permanent in der Sternwarte montiert und daher stets recht gut klimatisiert ist. Dennoch sehe ich darin noch eine weitere Optimierungsmöglichkeit.

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Stefan,

klasse Aufnahmen. Die lassen sich ja prima mit meinen vergleichen. Da waren wir wohl fast zur gleichen Zeit am Werk.
Ich muss bei meinem F5 Dobson allerdings eine Barlow einsetzen um die volle Auflösung nutzen zu können. Dies sieht bei Deinem Setup ja anders aus. Die Kamera hat kleinere Pixel und Du bist ja auch so schon bei F10. Scheint gut zusammen zu passen, denn die Auflösung sieht ziemlich ähnlich aus.

Gruß,
Holger
 
Hallo Stefan.

Sei nicht zu bescheiden... Deine Bilder hier sprechen eine eindeutige Sprache, kurz gesagt großes Kino, absolute Referenzklasse.
Bei deinem C11 sollte ein Mäntelchen zum umziehen völlig ausreichen, um eine stabile Temperierung zu gewährleisten.
Bilder: Zum Glück hast Du ja einen „Fehler“ begangen und die Bilder zu dunkel auf die Platte kamen. Das ist so gesehen eher ein sehr großer Vorteil, da die Schatten sehr natürliche Tönung zeigen und im Gegenzug die Spitzlichter nicht ausgebrannt sind.

CS Jozef
P.S: richte bitte Wolfgang einen schönen Gruss von mir aus ;)
 
Hallo Holger,

vielen Dank für dein Lob. Tatsächlich haben wir teilweise die gleichen Gebiete aufgenommen. Allerdings war ich einen Tag vor dir dran. Da finde ich es hochinteressant, die Veränderungen zu sehen, z.B. an Kopernikus oder auch an Plato.

Die kleinen Pixel verbunden mit der nativen Brennweite lässt schon einiges zu. Für eine zweifach-Barlow müsste das Seeing schon extrem gut sein. Wenn ich es recht berechne, habe ich nativ eine Auflösung von rund 0,16"/Pixel. Ich bin gespannt, wie es an Planeten sein wird, ich schätze, da wird eine Barlow angezeigt sein.

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Jozef,

ganz herzlichen Dank, aber soweit würde ich wirklich nicht gehen. Ich hatte eben Glück mit dem Seeing. ;)

Eine Isolierung werde ich beizeiten für das C11 basteln. Du hast Korkplatten verwendet? Geht wohl auch Isomatte - das ist etwas flexibler?

Stimmt, durch die kurze Belichtung sind die Lichter geschützt. Die kleinen Pixel der 178m haben einen überschaubaren Dynamikspielraum, da muss man in der Tat aufpassen.

Den Gruß richte ich gern aus - vielleicht liest er ja sogar mit ;-)

Viele Grüße
Stefan
 
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