luetten
Moin,
der 11. Oktober war ein herrlicher „Goldener“ Herbsttag. Meine Wetterorakel sagten übereinstimmend eine klare Nacht mit geringer Luftfeuchtigkeit voraus. So plante ich denn eine Beobachtungstour durch Pegasus und Andromeda. Um mich dabei nicht zu verzetteln, habe ich mir sechs Ziele ausgesucht, bei denen ich auf jeden Fall länger verweilen wollte. Das waren: NGC7331 mit Begleitern und Stephans Quintett, der PN Jones1, Arp113 ( eine Galaxiengruppe um NGC70), G1( Hellster Kugelsternhaufen in M31) , NGC891, und der „Regenschirm“. Das ist ein 11Mrd. Lichtjahre entfernter gelinster Quasar, wozu Norman im Nachbarforum in diesem Beobachtungsbericht etwas geschrieben hat.
Am Abend war mein 16“er schnell aufgebaut und ich verbrachte die Zeit bis zum Ende der Dämmerung im Liegestuhl mit Fernglasastronomie. Es ist schon toll, was so ein kleines 8x30-Glas alles zeigt. Als es dann richtig dunkel sein sollte, war ich geschockt. Der Himmel war stark aufgehellt, als hätten sämtliche Sportvereine der Umgebung ihre Flutlichtanlagen gleichzeitig eingeschaltet. Ein Blick auf M33 bestätigte meine Befürchtungen. Um den hellen Zentralbereich war nur ein strukturloser Nebel zu sehen, sonst nichts. Als ich mich gerade neuen Beobachtungszielen zuwenden wollte, bemerkte ich wenige Bogenminuten nördlich des Zentrums von M33 einen kleinen Nebelfleck. Er war bei V=90x und 140x leicht zu sehen. Ein Blick in mein Sternkartenprogramm „CdC“ zeigte mir an dieser Stelle NGC 604, eine HII-Region in M33. Diese hatte ich zuvor noch nie gesehen, und der anfängliche Frust ob des aufgehellten Himmels legte sich etwas.
Wenn Galaxien nicht befriedigend gehen, so sind PN eigentlich immer lohnenswert , aber auch große? Also Jones1 aufgesucht. Mit O III- Filter bei 90x waren die beiden Bögen direkt schwach zu erahnen. Bei indirektem Sehen konnte ich sie gut halten, ohne jedoch irgendwelche Feinheiten zu erkennen.
Mutig geworden versuchte ich mich jetzt an NGC246 in Cetus. Der stand noch recht tief und der Himmel war hier noch stärker aufgehellt. Trotzdem war er mit O-III bei 90x und 140x gut zu sehen. Es blitzten immer mal ein paar Sterne wie Diamanten im Nebel auf, und bei indirektem Sehen waren sogar einige Schattierungen in der Scheibe zu erkennen.
Zurück in Andromeda war G1 mein nächstes Ziel. Jetzt zeigte sich, daß auch das Seeing nicht so prickelnd war. Es gelang mir nicht, die beiden Sterne, mit denen G1 ein Dreieck bildet, aufzulösen. Der Gesamteindruck blieb der eines unscharfen Sternes.
Wann immer sich die Gelegenheit bietet, halte ich nach Kometen Ausschau. In Andromeda war gerade 64P/Swift-Gehrels in Reichweite. Er war schnell gefunden, aber keine Offenbarung. Ein kleiner Wattebausch, mehr nicht.
So verging die Zeit am Teleskop trotz der nicht optimalen Bedingungen wie im Fluge. Am Boden war es für diese Jahreszeit immer noch recht trocken, in der Höhe sah das offensichtlich anders aus. Da ein heranziehender Tiefausläufer keine Besserung verhieß und meine Kondition nicht mehr die beste war, baute ich nach vier Stunden unterm Sternenzelt ab. Trotz der nicht erfüllten Erwartungen an die Himmelsqualität war es insgesamt doch noch eine passable Beobachtungsnacht.
Ich hoffe , der Bericht ist nicht zu lang geraten.
Wolfgang.
der 11. Oktober war ein herrlicher „Goldener“ Herbsttag. Meine Wetterorakel sagten übereinstimmend eine klare Nacht mit geringer Luftfeuchtigkeit voraus. So plante ich denn eine Beobachtungstour durch Pegasus und Andromeda. Um mich dabei nicht zu verzetteln, habe ich mir sechs Ziele ausgesucht, bei denen ich auf jeden Fall länger verweilen wollte. Das waren: NGC7331 mit Begleitern und Stephans Quintett, der PN Jones1, Arp113 ( eine Galaxiengruppe um NGC70), G1( Hellster Kugelsternhaufen in M31) , NGC891, und der „Regenschirm“. Das ist ein 11Mrd. Lichtjahre entfernter gelinster Quasar, wozu Norman im Nachbarforum in diesem Beobachtungsbericht etwas geschrieben hat.
Am Abend war mein 16“er schnell aufgebaut und ich verbrachte die Zeit bis zum Ende der Dämmerung im Liegestuhl mit Fernglasastronomie. Es ist schon toll, was so ein kleines 8x30-Glas alles zeigt. Als es dann richtig dunkel sein sollte, war ich geschockt. Der Himmel war stark aufgehellt, als hätten sämtliche Sportvereine der Umgebung ihre Flutlichtanlagen gleichzeitig eingeschaltet. Ein Blick auf M33 bestätigte meine Befürchtungen. Um den hellen Zentralbereich war nur ein strukturloser Nebel zu sehen, sonst nichts. Als ich mich gerade neuen Beobachtungszielen zuwenden wollte, bemerkte ich wenige Bogenminuten nördlich des Zentrums von M33 einen kleinen Nebelfleck. Er war bei V=90x und 140x leicht zu sehen. Ein Blick in mein Sternkartenprogramm „CdC“ zeigte mir an dieser Stelle NGC 604, eine HII-Region in M33. Diese hatte ich zuvor noch nie gesehen, und der anfängliche Frust ob des aufgehellten Himmels legte sich etwas.
Wenn Galaxien nicht befriedigend gehen, so sind PN eigentlich immer lohnenswert , aber auch große? Also Jones1 aufgesucht. Mit O III- Filter bei 90x waren die beiden Bögen direkt schwach zu erahnen. Bei indirektem Sehen konnte ich sie gut halten, ohne jedoch irgendwelche Feinheiten zu erkennen.
Mutig geworden versuchte ich mich jetzt an NGC246 in Cetus. Der stand noch recht tief und der Himmel war hier noch stärker aufgehellt. Trotzdem war er mit O-III bei 90x und 140x gut zu sehen. Es blitzten immer mal ein paar Sterne wie Diamanten im Nebel auf, und bei indirektem Sehen waren sogar einige Schattierungen in der Scheibe zu erkennen.
Zurück in Andromeda war G1 mein nächstes Ziel. Jetzt zeigte sich, daß auch das Seeing nicht so prickelnd war. Es gelang mir nicht, die beiden Sterne, mit denen G1 ein Dreieck bildet, aufzulösen. Der Gesamteindruck blieb der eines unscharfen Sternes.
Wann immer sich die Gelegenheit bietet, halte ich nach Kometen Ausschau. In Andromeda war gerade 64P/Swift-Gehrels in Reichweite. Er war schnell gefunden, aber keine Offenbarung. Ein kleiner Wattebausch, mehr nicht.
So verging die Zeit am Teleskop trotz der nicht optimalen Bedingungen wie im Fluge. Am Boden war es für diese Jahreszeit immer noch recht trocken, in der Höhe sah das offensichtlich anders aus. Da ein heranziehender Tiefausläufer keine Besserung verhieß und meine Kondition nicht mehr die beste war, baute ich nach vier Stunden unterm Sternenzelt ab. Trotz der nicht erfüllten Erwartungen an die Himmelsqualität war es insgesamt doch noch eine passable Beobachtungsnacht.
Ich hoffe , der Bericht ist nicht zu lang geraten.
Wolfgang.