Erster RGB-Versuch mit Jupiter

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Jan_Fremerey

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Hier ist das Ergebnis meiner ersten Videoaufnahmen mit Monochromkamera M640 (ccddirect.com) und RGB-Filtersatz (Astronomik) am offenen Faltrefraktor FH150/3000, Aufnahmezeitpunkt 11. Juni 2006, 2253+/-1 MESZ.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/RGB_6613_01_hue_k+24_s20_avk.jpg

Die Farbauszüge wurden mittels Registax-2 in ähnlicher Weise erzeugt wie das Grauwertbild vom April 2004 (siehe Adressfeld, links) und in Fitswork zu einem RGB-Komposit zusammengesetzt. Offensichtlich müssen bei dem derzeit niedrigen Stand des Planeten Qualitätseinschränkungen hingenommen werden.

Zunächst hatte ich gar keinen Anhaltspunkt für die Farbabstimmung, die ich aber schließlich einfach durch Verschiebung eines ausgewählten Farbtons unter Beachtung einer maximalen farblichen Differenzierung von Bilddetails gewonnen habe. Die Methode erhebt gewiss keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Die Sichtbarkeit des Pixelrasters ist eine Folge der Anwendung eines Schärfungstools (Picture Publisher). Das Raster empfinde ich nicht als besonders störend, weil es für mein Empfinden nicht in Konkurrenz mit den durch die Schärfung herausgearbeiteten Bilddeteils steht oder solche vortäuscht.

Gruß, Jan


P.S. Eben erst bemerke ich, dass das Bild offensichtlich kopfstand. Die Ekliptik war ja zum Aufnahmezeitpunkt im Süden aufsteigend orientiert. Jetzt sollte Jupiter so dargestellt sein, wie man ihn im Feldstecher sehen würde.
 
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Hier noch eine etwas gemäßigte Bearbeitung desselben Bildes, sowie eine ebenso bearbeitete Aufnahme vom 8. Juni 2006, 2353 MESZ mit Ganymed und Schatten.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/RGB_6613_02_hue_vsaq.jpg

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/RGB_6614_03_hue_vsaq.jpg

Den Abbildungsmaßstab habe ich in Anbetracht der Bildqualität gegenüber der ersten Version um 30% verkleinert. Am 17“-Bildschirm sieht man aber den Planeten, aus 60 cm betrachtet, immer noch mit einer Vergrößerung von knapp 300-fach.

Die Farbgestaltung finde ich noch nicht überzeugend. Werde bei nächster Gelegenheit zum Vergleich mal eine ToU-Cam einsetzen.

Gruß, Jan
 
Danke, Tom, für die farbliche Nachbearbeitung und die zustimmende Bemerkung. In der Zwischenzeit habe ich hier auch noch weitergearbeitet und füge jetzt meinen bereits fertig editierten Text an:

Bei der Betrachtung aktueller Jupiterbilder hier im Forum ist mir aufgefallen, dass dort anscheinend wesentlich großzügiger mit Wavelet-Tools umgegangen wird. Obgleich ich da immer gewisse Befürchtungen habe, was die Erzeugung von Artefakten anbelangt, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, das oben gezeigte Bild einer Wavelet-Nachbehandlung zu unterziehen, indem ich einfach die nächst höhere (Registax-2) Resonanzwellenlänge zusätzlich eingesetzt habe.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/RGB_6613_02_w010307_hue_vaq.jpg

Vielleicht findet die Aufnahme ja in dieser Ausarbeitung auch eine höhere Resonanz im Forum.

Die Farbe gefällt mir jetzt deutlich besser, wenn auch einige Stellen am Helligkeitsanschlag gelandet sind, und die Farbkonvergenz noch nicht optimal ist.

Über Kommentare jeder Art freue ich mich natürlich, am meisten dann, wenn sie auch konstruktiv sind.

Gruß, Jan
 
Hallo Tom,

da hast Du offenbar ein ähnliches ästhetisches Empfinden wie ich. Wollte nur mal schauen, was noch möglich ist unter weitgehender Vermeidung von "Zwiebelringen", die man ja hier relativ häufig zu sehen bekommt. Ich hoffe in kürze eine ähnlich detaillierte aber mit weniger aufdringlichem Kontrast ausgestattete Version beider Bilder "entwickeln" und hier nachreichen zu können.

Gruß, Jan

P.S. Es würde mich sehr interessieren, ein höher aufgelöstes Vergleichsbild - am besten natürlich von HST oder einem NASA-Satelliten - zu sehen, um festzustellen, welche Details wirklichkeitsnah und welche eher als Artefakte zu werten sind. Hast Du da eine Idee?
 
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Re: Jupiter „L“- RGB

Hallo Tom,

hier ist schon mal ein erster Versuch in der angekündigten Richtung. Ich habe einfach die von Dir aufbereitete Farbversion wieder auf 100% vergrößert und das agressive Bild mit der hohen Detailauflösung nach Umwandlung in Graustufen als Luminanzkanal hinzugefügt, alles mit Fitswork.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/comp_6615_01sat200_aq.jpg

Leider ist das Zentrum des unteren hellen Bandes noch überbelichtet, d.h. ausgebrannt, aber ansonsten scheint mir die Methode ein gangbarer Weg zu sein. Will das Verfahren nochmal genau protokollieren und es dann auch an anderen Planetenaufnahmen erproben.

Im übrigen bin ich ganz froh, dass man offenbar doch auch mit einem 6“ FH-Refraktor Farbaufnahmen machen kann.

Gruß, Jan
 
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