Zitat von Terrorernie:
Zitat von winnie:
... macht immer noch über einen Meter Flugbahn pro Einzelbild, falls Dir am Fallschirm hängend mit deiner GoPro so ein Stein begegnet.
Hallo allerseits, hier ein paar Kommentare und Überlegungen dazu:
(1) Belichtungszeit - Zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe kommt es auf die Belichtungszeit im Einzelbild an, und die ist, jedenfalls in dem gezeigten
multiple frame picture wesentlich kürzer als der zeitliche Abstand zwischen den Frames. Wenn das Bild denn echt ist, dann ist die Bildschärfe des anfliegenden Objekts sogar bemerkenswert gut. Man würde daraus auf eine Belichtungszeit von nicht mehr als etwa 1/100 vom zeitlichen Frameabstand schließen. Bei 25 fps wäre das dann eine Belichtungszeit von 0.4 ms, und bei 120 fps bereits 0.083 ms, was wohl kaum realistisch ist.
(2) Relativbewegung - Die
Endgeschwindigkeit eines Meteoriten beträgt in der dichten unteren Atmosphäre noch etwa 240 mph ~ 386 km/h, oder 106 m/s. Die typische Endgeschwindigkeit eines
Skydivers vor dem Öffnen des Fallschirms ist nur halb so groß, nämlich 120 mph ~ 193 km/h, oder 53 m/s. Die maximale Relativbewegung zwischen einem vertikal abstürzenden Meteoriten und einem in derselben Richtung fliegenden Skydiver beträgt dann also ca. 53 m/s.
Wobei die Kamera aber nur die Bewegungskomponente quer zur Blickrichtung als Objektbewegung registriert. Wenn das Objekt in unmittelbarer Nähe vorbeifliegt und dabei das Gesichtsfeld der Kamera durchquert und verlässt, dann erreicht die sichtbare Querkomponente nur einen Bruchteil der gesamten Relativbewegung. Für das betrachtete Szenario ergäbe sich so vielleicht eine sichtbare Querbewegung von vielleicht 10 m/s am Rande des Feldes. Bei einer Framerate von 25 fps ergäbe das dann einen Querabstand von 0.4 m zwischen den letzten beiden Frames und eine geschätzte Größe von etwa 4 cm für das Objekt.
In genauer Kenntnis der Eigenschaften der verwendeten Kamera ließe sich also durchaus noch mehr aus dem Videomaterial herausholen. So könnte man auch die Zunahme der scheinbaren Objektgröße von Frame zu Frame analysieren. Ich würde aber bezweifeln, ob sich der vermutete kosmische Charakter des Objekts damit beweisen oder widerlegen lässt.
Aufgrund der bekannten Daten lässt sich die Meteoritenhypothese wohl nicht ganz ausschließen, so seltsam dieses Ereignis auch erscheinen mag. Gleichwohl legt das Auftauchen des mysteriösen Objekts unmittelbar nach dem Öffnen des Fallschirms eine eher banale Erklärung nahe.
Gruß, Peter