Fallschirmspringer filmt Meteor

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Meteor wohl eher nicht, da keine Leuchterscheinung mehr. Das Ding sieht aus wie ein unförmiger schwarzer Stein, hat also Ähnlichkeiten mit einem Meteoriten. Ich hätte aber eher gedacht, dass so ein Ding noch glüht und erst am Boden auskühlt. Was die Geschwindigkeit angeht: Weiß jemand wie hoch die beim (bzw. kurz vor dem) Einschlag bei solchen faustgroßen Brocken ist? In dem Video erscheint mir die Geschwindigkeit doch recht gering.

Thomas (von Saharasandwolken geschädigt)
 
Moin Thomas!

> Ich hätte aber eher gedacht, dass so ein Ding noch glüht und erst am Boden auskühlt.

Nö, wieso? Das Abbremsen von kosmischer auf Fallgeschwindigkeit erfolgt in wenigen Sekunden. Viel von dem Ausgangsmaterial schmilzt außen ab. Die Bremswärme hat gar keine Zeit, große Hitze bis in den Kern eines solchen Meteoriten zu befördern. Bei Sofortfunden wurde höchstens mal von einem handwarmen Objekt berichtet, keinesfalls glüht sowas. Das Innenmaterial eines solchen Meteoriten ist immer unverändert, einzig in einer millimeterdünnen Schmelzkruste fand eine Stoffveränderung durch Schmelzung (Ablation) statt.

> Was die Geschwindigkeit angeht: Weiß jemand wie hoch die beim (bzw. kurz vor dem) Einschlag bei solchen faustgroßen Brocken ist?

Nach dem sogen. Hemmungspunkt geht so ein Meteorit in die parabolische Freifallphase über. Fallgeschwindigkeit je nach Luftdichte so 2-300 km/h.

BTW: Ich halte das Video eher für einen Fake. Das Ding flog zu langsam, das sehe ich auch so.
 
Entweder ist das sowieso ein Fake oder zumindest kein Meteorit. Wenn da tatsächlich was runtergefallen ist und nicht nachträglich per EBV in das Video eingefügt wurde dann ist das sicher etwas, wofür der Fallschrimspringer selber verantwortlich ist. Das Teil überholt ihn erst als er den Fallschrim öffnet und damit abbremst - demnach muss es vorher kurz hinter dem Springer mit ähnlicher Geschwindigkeit hinterhergeflogen sein. Also wird da beim Absprung aus dem Flugzeug was rausgefallen sein bzw. der Springer etwas im Flug verloren haben. Vielelicht löste sich auch erst etwas vom Springer als dieser den Fallschrim öffnete.

Aufjadenfall wieder typisch - filmt jemand einen bunt flimmernden Punkt am Horizont ist es natürlich gleich ein UFO, nicht ein heller Himmelskörper der durch die Seeingeinflüsse in Horizontnähe nun mal so aussieht, fällt da neben einem Fallschrimspringer noch irgendwas runter ist es natürlich gleich ein Meteorit und nicht irgdwas "irdisches" von dem Springer oder Flugzeug.

Ockhams Rasiermesser wäre auch hier anzuwenden um die Erklärung mit dem Meteorit ad absurdum zu führen:

Bitte rechnet mal jemand aus der sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen auskennt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist dass ein Fallschrimspinger mit seiner Helmkamera just in dem Moment wo er seinen Schirm öffnet einen Meteoriten filmt der neben im vom Himmel fällt. Ich denke es ist wahrscheinlicher zwanzig mal hintereinander die sechs richtigen Zahlen im Lotto zu tippen als das dass passiert.

Und dann nehmen das alle noch ernst, sogar die TV-Nachrichten im ÖR Fernsehen zeigen das Video von der "Beinahekollision eines Fallschrimspringers mit einem Meteoriten". haha ich frag mich mit was man noch für blöd verkauft werden soll....
 
Moin Ernie!

Nur ein paar Gedanken dazu - was mir auch schon beim ersten Sehen des Videos auffiel. Bin zwar kein Bildauswerter, aber das ist schon merkwürdig:

- Wieviele Bilder in der Sekunde machte diese Kamera? Das scheinen mir nicht viele zu sein. Warum bildet sich der Stein dann so klar ab und wird nicht zum Strich beim Vorbeiflug?
- 300 mph entsprechen guten 480 km/h bzw. 134 m/s (!) - bei der Größe des Steins hätte die Kamera kaum Zeit gehabt, etwas aufzunehmen, geschweige denn so scharf bei der geringen Entfernung zum Objekt.
- Bei angenommenen 30 Bildern/Sek. der Videokamera würde sich das Objekt bei der o.G. Geschwindigkeit knapp 4,5 Meter pro Einzelbelichtung weit bewegen. Wie soll das scharf abgebildet werden?!

> der Telegraph zitiert Wissenschaftler

...nennt aber keine Namen. Das ist immer "verdächtig".

> aber nicht vorschnell verwerfen

Tut mir leid: Das alles ist m.E. immer noch nicht stichhaltig.
 
Hmmmmmm... Allein die Wahrscheinlichkeit ist so außerordentlich gering, das zu filmen... Von einem Meteoriten (fast) getroffen zu werden ist ungefähr so wahrscheinlich, wie aus heiterem Himmel von einem Blitz getroffen zu werden. :D

Grüße
Christian
 
@Micha: sehe ich auch so, wobei, meine GoPro hat 120fps...

Ich glaube (wie immer) ersteinmal nix... Warte bis andere mit viel mehr Zeit und Möglichkeiten alles bestätigen oder entlarvem :)

Gruß
Der neutrale Ernie
 
Zitat von Terrorernie:
Zitat von winnie:
... macht immer noch über einen Meter Flugbahn pro Einzelbild, falls Dir am Fallschirm hängend mit deiner GoPro so ein Stein begegnet. ;)
Hallo allerseits, hier ein paar Kommentare und Überlegungen dazu:

(1) Belichtungszeit - Zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe kommt es auf die Belichtungszeit im Einzelbild an, und die ist, jedenfalls in dem gezeigten multiple frame picture wesentlich kürzer als der zeitliche Abstand zwischen den Frames. Wenn das Bild denn echt ist, dann ist die Bildschärfe des anfliegenden Objekts sogar bemerkenswert gut. Man würde daraus auf eine Belichtungszeit von nicht mehr als etwa 1/100 vom zeitlichen Frameabstand schließen. Bei 25 fps wäre das dann eine Belichtungszeit von 0.4 ms, und bei 120 fps bereits 0.083 ms, was wohl kaum realistisch ist.

(2) Relativbewegung - Die Endgeschwindigkeit eines Meteoriten beträgt in der dichten unteren Atmosphäre noch etwa 240 mph ~ 386 km/h, oder 106 m/s. Die typische Endgeschwindigkeit eines Skydivers vor dem Öffnen des Fallschirms ist nur halb so groß, nämlich 120 mph ~ 193 km/h, oder 53 m/s. Die maximale Relativbewegung zwischen einem vertikal abstürzenden Meteoriten und einem in derselben Richtung fliegenden Skydiver beträgt dann also ca. 53 m/s.

Wobei die Kamera aber nur die Bewegungskomponente quer zur Blickrichtung als Objektbewegung registriert. Wenn das Objekt in unmittelbarer Nähe vorbeifliegt und dabei das Gesichtsfeld der Kamera durchquert und verlässt, dann erreicht die sichtbare Querkomponente nur einen Bruchteil der gesamten Relativbewegung. Für das betrachtete Szenario ergäbe sich so vielleicht eine sichtbare Querbewegung von vielleicht 10 m/s am Rande des Feldes. Bei einer Framerate von 25 fps ergäbe das dann einen Querabstand von 0.4 m zwischen den letzten beiden Frames und eine geschätzte Größe von etwa 4 cm für das Objekt.

In genauer Kenntnis der Eigenschaften der verwendeten Kamera ließe sich also durchaus noch mehr aus dem Videomaterial herausholen. So könnte man auch die Zunahme der scheinbaren Objektgröße von Frame zu Frame analysieren. Ich würde aber bezweifeln, ob sich der vermutete kosmische Charakter des Objekts damit beweisen oder widerlegen lässt.

Aufgrund der bekannten Daten lässt sich die Meteoritenhypothese wohl nicht ganz ausschließen, so seltsam dieses Ereignis auch erscheinen mag. Gleichwohl legt das Auftauchen des mysteriösen Objekts unmittelbar nach dem Öffnen des Fallschirms eine eher banale Erklärung nahe.

Gruß, Peter
 
Zitat von P_E_T_E_R:
Gleichwohl legt das Auftauchen des mysteriösen Objekts unmittelbar nach dem Öffnen des Fallschirms eine eher banale Erklärung nahe.
Offensichtlich wurde die Meteoroiden-Hypothese offiziell zurückgezogen:
We think we can reconstruct what happened: A pebble, a few cm in size at most, was accidentally caught inside the parachute at the landing site after the previous jump.
Gesamten Artikel lesen

PS: Dank an Daniel Fischer für die Info!
 
Hallo Leute,

ich halte das ganze mittlerweile auch für einen Fake, die "Wissenschaftler" lachen mir viel zu viel, während sie ihre Erklärungen abgeben.
CS Mike
 
Beim ersten Ansehen vor paar Tagen war ich schon skeptisch, was immer da fliegt, es dürfte kein Meteorit sein. Und nun ist die Erklärung ja doch recht irdisch, es sind Steinchen die mit in den Fallschirm-Sack gepackt wurden... Tja, so einfach kanns sein. Warum das fast 2 Jahre dauerte, um auf die Idee zu kommen, ist schon komisch.
 
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