Findelkind mit Eichlampe sucht nach Linien

Sabine

Mitglied
Hallo!

Mir bzw. der Sternwarte Limburg ist ein Selbstbau Spektroskop zugelaufen um das ich mich gerade kümmere. Zunächst habe ich eine Autopsie durchgeführt und dabei sogar eine Eichlampe am Spalt entdeckt. Das finde ich schon einmal wunderbar.
Es müsste eine solche Lampe sein:

Neon alleine eher nicht weil im blauen doch einige Linien zu sehen sind. Ich suche mich gerade dumm und dämlich nach dem Datenblatt um die Linien identifizieren zu können.

Hat jemand zufällig ein solches?
Weiß jemand zufällig welche Birnen vor 10 bis 20 Jahren bei Selbstbau Spektroskopen beliebt waren?

Danke

Sabine
 

Sabine

Mitglied
MoinMoin,

ich habe eben nochmal reingeschaut. Nein. Zumindest sehe ich nichts. Glas mit zwei Röhren, die orange leuchten und zwei Drähte kommen raus. Farblich leuchtet sie wie eine Natriumdampflampe, also orange.

CS

Sabine
 

Okke_Dillen

Aktives Mitglied
Moin,

schau mal hier rein, evtl hilft es weiter:
Vllt gelingt es dir damit, einige Linien zu identifizieren.

Es sind gerne Argon-Neon-Mischlampen, dann ist das Argonspektrum mit von der Partie.

Fürs erste könntet ihr auch einen HeNe-Laser (632,8nm) und einen Grünlichtlaserpointer verwenden. Die grünen sind zumeist auf 532nm (1064nm verdoppelter Nd:YAG). Für eine erste Kalibrierung vllt?

Oder: Kontinuumstrahler nehmen, Oiii- und Halpha-Schmalbandfilter davor, voilà :)
Danach bekommst du auch leicht raus, wo die Linien der Kali-Lampe liegen und was sie sind.

Viele Grüße
Okke
 

Sabine

Mitglied
Danke!

Weiter vorbereiten. Jemand einen heißen Tipp wie man ein Spektrum elegant scharf stellt ohne dass man es sieht?

Habe mal ein Sonnensprektrum angehängt. War ein Test. Einmal ob man es zusammenpuzzeln kann. Und wie das überhaupt ausschaut. Die Schärfe habe ich noch nicht getroffen. Da geht noch was. An der Belichtung muss ich auch noch arbeiten. Sind 2 Bilder mit einen Canon 80da.

42-43.jpg

Ganz schöner Durcheinander. ;o)

CS

Sabine
 

Okke_Dillen

Aktives Mitglied
Holla die Waldfee! Das sieht ja toll aus! :love:
Ja wunderbar, damit läßt sich doch toll kalibrieren!
Ist das absichtlich nur eine Ausschnitt oder ist Auffächerung so hoch?

In meinen sehr bescheidenen Versuchen ist zwar der ganze VIS drauf, aber mit deiner Auflösung kann ich nicht mithalten, wow!

Sei doch so lieb und stell mal ein Foto deines Spektrometers ein. Ob es sich wohl gut an einem Teleskop montieren ließe?

Viele Grüße
Okke
 

Sabine

Mitglied
Hallo!

Die Auffächerung ist brutal. Das sind 2 Bilder mit einer Canon also mind. 14000 Pixel breit.
Ich habe mich dumm und dämlich gegoogelt nach einem Sonnenspektrum mit möglichst vielen beschrifteten Linien. Ich habe nur die Fraunhoferlinien gefunden. Die beiden Natriumlinien D1 und D2 (einige meinen D1 und D3) sind zu nah. Das Magnesiumtriplet leider fotografisch nicht sehr schön herausgearbeitet und außerdem eigentlich hier nur angeflickt. Es kam nix verwertbares raus. Deswegen setzte ich jetzt voll auf die Eichbirne. Auf den anderen Bildern ist nur höchstens 1 Fraunhofer Linie drauf. Wahrscheinlich auch noch gewölbt, so dass eine Linate Kalibrierung fehlschlägt.
Und der größte Schwachpunkt ist zur Zeit der Benutzer*innen.. ;o)

Ich habe es mit Wega versucht und mit Sheliak. Da muss sich die Bine aber noch mehr anstrengen um damit hier angeben zu können. Sheliak hat 30sec mit viel Rauscherei (6400 ISO) gebraucht. Das ist dann wohl das Äußerste was hier geht. Ev. überstrapaziert.

Innen ist ein 135mm 2.8 M42 Objektiv verbaut. Das ist schnell beleidigt wenn der Stern nicht in der Mitte ist. Mit dem allgemeinen Aufbau muss ich mich noch etwas intensiver beschäftigen. Vielleicht bekommt man da noch eine Verbesserung hin. Justierung und so lästige Sachen. Ganz hinten ist ein Beugungsgitter und eine Linse Kamera bzw. okularseitig.

CS

Sabine
 

Sabine

Mitglied
Moin!

Mach ich heute nach der Arbeit. Ich bin auch recht fasziniert und überlege mir ein eigenes selbst zu bauen. Mit weniger Auffächerung aber mit mehr Mag. Aber bevor ich das angehen kann, brauche ich einen guten Plan und vor allem noch mehr Wissen.

Zuerst wird das hier aber mal zum laufen gebracht. Da lernt man dann schon mal viel nebenher.

CS

Sabine
 

etalon

Aktives Mitglied
Hallo Sabine,

Das Magnesiumtriplet leider fotografisch nicht sehr schön herausgearbeitet und außerdem eigentlich hier nur angeflickt. Es kam nix verwertbares raus.

Das Mg-Triplett kann bei der Spreizung eigentlich gar nicht im Bild sein, wenn ich mir die Auflösung der Na-D-Linien so ansehe. Damit kannst du es natürlich auch nicht finden. Ist das Gitter über eine Micrometerschraube im Winkel einstellbar? Dann kannst du das Spektrum mal durchscannen...

Grüße Markus
 

Sabine

Mitglied
Hallo!

Deswegen konnte ich wohl nicht eindeutig identifizieren. Als ambitionierter Anfänger erschlägt das einen. :eek:)

Man kann das komplette Spektrum durchscannen. Es befindet sich ein Hebel an der Seite.

CS

Sabine
 

etalon

Aktives Mitglied
Ich bin auch recht fasziniert und überlege mir ein eigenes selbst zu bauen. Mit weniger Auffächerung aber mit mehr Mag.

Spektrale Auflösung und erreichbares S/N bei gegebener Belichtungszeit und Teleskopöffnung gehen immer diametral entgegen, da du ja immer (im statistischen Mittel) gleich viel Licht sammelst, dieses aber dann durch die Dispersion auf eine unterschiedlich große Fläche verteilst. Daher wird der Photonenfluss am Detektor mit zunehmender spektraler Auflösung immer geringer, und damit auch das S/N immer schlechter...

Grüße Markus
 

Sabine

Mitglied
Hallo!

Danke für die Links.

Das isser:
Der Kabelbinder geht auf meine Kappe. Damit kann ich besser auf die Eichlinien fokussieren. Das Objektiv ist etwas "eingerostet".;)
Die Blockbatterie war ursprünglich noch innen und dort nicht einfach heraus zu bekommen. Um das Wechseln einfacher zu machen ohne rabiat am Innenleben rum zuruckeln habe ich sie nach außen verlegt.

CS

Sabine
IMG_9384.JPG
IMG_9387.JPG
IMG_9392.JPG
IMG_9395.JPG
 

Chris_in_hd

Aktives Mitglied
Hallo Sabine,

nicht wissend was im inzwischen vergangenen Jahr alles an Informationen bei dir aufgeschlagen sind.
Wenn es sich bei dem Lämpchen um das von Shelyak handelt müssten die Linien dieser Lampe im
Manual des zugehörigen Kalibriersystems dargestellt sein:

Wenn es tatsächlich das besagte Lämpchen ist eine Frage:
Im oben verlinkten Manual ist beschrieben, dass im Alpy calibration module ein Spannungswandler von
12V auf 300V verbaut ist. Diese hohe Spannung ist wohl von Nöten um die Lampe zu zünden. Ist solch
eine Elektronik in deinem Spektrographen verbaut? Auf den Bildern ist nur die 9V Batterie und der
Schalter zu erkennen.
Ich selbst suche nach einer kompakten Lösung meinen DADOS auf dem Balkon "remote" vom Zimmer
aus zu kalibrieren ohne dass ich die 220V Lampe am Okularauszug verbauen muss.

CS
Christof
 

FranzBo1

Neues Mitglied
Die von Shelyak angebotenen Lämpchen stammen meines Wissens aus Startern für Leuchtstoff-Röhren. Man kann diese in Ebay für wenig Geld finden z.B. Philips S10 oder Osram ST171. Die Lämpchen müssen dort ausgebaut mit einem Vorwiederstand (30-50 kOhm) versehen und können dann mit 220V Netzspannung betrieben werden. Ich habe diverse Lämpchen mit Ar, Ne, und Kr ,teilweise gemischt. Eine ältere Zusammenfassung hierzu findet man bei R.Walker (www.ursusmajor.ch/astrospektroskopie/richard-walkers-page). Dort wird der Bau dieser Spektrallämpchen mit Spektren gezeigt.
MfG
F.Bolduan
 
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