Hallo Maiko,
das mit den f/6 für gute Ausleuchtung ist so eine Sache - wenn man 6 mm AP bei 70° Feld will, geht das mit f/5 oder f/6. So lange man nur den Fangspiegel und die Obstruktion betrachtet, ist das eine klare Sache und es gilt: je langbrennweitiger, desto besser. Was insgesamt die bessere Wahl ist, hängt aber davon ab, wo sich weitere begrenzende Elemente wie z.B. Filter befinden - deren Wirkung setzt zwar im Feld weiter außen, dafür aber um so heftiger ein. Da kann dann die größere Feldblende bei f/6 von Nachteil sein.
Ein Rechenbeispiel (
https://www.bbastrodesigns.com/diagonal.htm)- befinden sich die Filter mit typisch 45 mm Durchlass 150 mm vor der Feldebene, ergibt sich bei 12" folgendes:
f/6, 36mm Hyperion, 45 mm Feldblende: Vignettierung durch die Filter setzt bei 20 mm Felddurchmesser ein, zum Rand hin verliert man rund 0.7 mag
f/5, 30 mm Brennweite, 37.5 mm Feldblende: Vignettierung setzt bei 16 mm Felddurchmesser ein, zum Rand hin verliert man knapp 0.5 mag
In der Praxis läuft's drauf raus, dass die Filter zusätzlich zum Fangspiegel kräftig vignettieren, oder auch nicht je nach Auslegung. Eigentlich würde man gern den Rand des Fangspiegels mit dem Rand der Feldblende verbinden können, ohne dass irgendetwas im Weg steht. Das ist bei f/5 unter Umständen einfacher, weil das Feld einfach kleiner ist. Ich hab meine Filter nochmal näher hingerückt als die 150mm aus dem Rechenbeispiel, und bin auf f/5 gegangen.
Wenn die Filter weiter weg sind, ist irgendwann f/6 im Vorteil. Das ist dann aber auch eine Frage, wie lang die Strecke von Fangspiegel zu Feldebene insgesamt ist.
Viele Grüße
Holger