Frage von ner Lehrerin: Mondaufgangszeiten

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Kassiopeia

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hallo,
eine meiner Lehrerinnen hat mich heute in der Schule gefragt, warum der Mond immer so unterschiedlich spät aufgeht. Also an einem Tag so um 7 und am anderen um8 und dann am nächsten um 9 Uhr? Hat die sich da versehen oder warum ist das so? Interessiert mich jetzt auch mal,..
Also,... hoffe auf schnelle und klare Antworten...

<img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" /> aufschnelleAntwortenwartende Grüße <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />

Betreff geändert vom Boardmaster
 
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Re: Frage von ner Lehrerin!

Hallo: gaaaaaaaaanz einfach erklärt, damit es auch Lehrer verstehen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />
Der Mond läuft recht schnell um die Erde. Daher entfernt er sich (bspw. bei zunehmendem Mond am Abendhimmel gesehen) sehr schnell immer weiter von der Sonne - der Winkelabstand wird schnell größer. Darum braucht die Erde auch immer länger, bis sie sich soweit gedreht hat, das der Mond wieder über den Horizont steigt. Dein Heimatort=Beobachtungspunkt braucht also (bildlich gesprochen) wegen des Mondtempos jeden Tag länger, bis er den Punkt wieder erreicht, wo der Mond über den Horizont spitzelt - es wird also immer später....
Hoffentlich war das verständlich <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/blush.gif" alt="" />
gruß
 
Re: Frage von ner Lehrerin!

Jo, so ähnlich hab ich ihr das auch erklären wollen, aber wollte nur noch mal sicher gehen, das es stimmt, nicht das ich s****** erzähl!
Wäre ja echt peinlich gewesen! Danke für die schnelle Antwort!

<img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" /> bedankende Grüße <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />
 
Re: Frage von ner Lehrerin!

noch einfacher: weil der Mond sich um die Erde dreht.
 
Re: Frage von ner Lehrerin!

> weil der Mond sich um die Erde dreht.

und um das noch ein bisschen zu vertiefen:

Der Mond umkreist einmal in 27.3 Tagen die Erde. Wenn er in 27.3 Tagen 360 Grad zurücklegt, durchläuft er durchschnittlich an einem Tag 360/27.3 = 13.2 Grad.

Nun stell dir vor, du stehst an einem bestimmten Tag um Mitternacht an einem Ort, über dem der Mond genau senkrecht steht. Wenn die Erde sich dann einmal um sich selbst gedreht hat, stehen zwar wieder dieselben Sterne genau über dir wie in der Nacht zuvor. Da aber der Mond unter den Sternen inzwischen um 13 Grad weitergewandert ist, muß die Erde sich noch ein kleines zusätzliches Stück drehen, bis der Mond wieder über dir ist.
Die Erde dreht sich um 360 Grad in 24 Stunden (*), also um 13 Grad in 0.88 Stunden, das sind 53 Minuten.

Der Mond nimmt also durchschnittlich jeden Tag um etwa 50 Minuten später dieselbe Stellung ein wie am Tag vorher, d.h. er geht jeden Tag um diese Zeitspanne später auf, hat um diese Zeitspanne später seinen Höchststand und geht um diese Zeitspanne später unter. Allerdings sind diese 50 Minuten nur ein Mittelwert. Wir haben noch nicht berücksichtigt, daß der Mond im Laufe eines Monats (so wie es die Sonne im Laufe eines Jahres tut) mal weiter nördlich und mal weiter südlich aufgeht. Und so wie bei der Sonne der nördlichere bzw. südlichere Aufgang mit einem früheren bzw. späteren Aufgang einhergeht, so geht der Mond mal etwas früher und mal etwas später als mit genau 50 Minuten Verspätung auf und unter. Es kann also durchaus vorkommen, daß ein Mondaufgang nur eine halbe Stunde, aber auch um anderthalb Stunden später als am Vortag stattfindet.



(*) Genau genommen dreht sich die Erde nicht in 24 Stunden um sich, sondern in 23 Stunden 56 Minuten. Die Sonnenhöchststände aber finden im Mittel (d.h. abgesehen von kleinen jahreszeitlichen Schwankungen) im Abstand von 24 Stunden statt. Die Ursache für diesen Unterschied ist dieselbe wie vorhin beim Mond:
Die Erde dreht sich einmal in 365 Tagen um die Sonne. Für uns Erdbewohner scheint sich daher die Sonne bezüglich der Fixsterne zu bewegen, und zwar einmal im Jahr (365 Tage) um den ganzen Himmel. An einem Tag bewegt sich also die Sonne (scheinbar) um knapp ein Grad.
Nun stell dir wieder vor, daß du an einem Tag mittags an einem Ort bist, über dem die Sonne gerade senkrecht steht. Eine Erdumdrehung (23 Stunden 56 Minuten) später siehst du genau über dir wieder dieselben Sterne wie am Mittag zuvor (mit einem Fernrohr könntest du hellere Sterne auch am Taghimmel sehen), aber die Sonne ist inzwischen bezüglich der Sterne um ein Grad am Himmel weitergewandert und steht zu diesem Zeitpunkt nicht genau über dir. Die Erde muß sich noch ein kleines Stück weiterdrehen, um die Sonne wieder einzuholen und braucht, da sie sich in 23.93 Stunden um 360 Grad dreht, 4 Minuten, um sich um dieses eine noch fehlende Grad zu drehen.
Der Abstand zwischen zwei Sonnenhöchstständen ist also um vier Minuten länger als die Umdrehungsdauer der Erde. Da wir uns im täglichen Leben nach dem Rhythmus der Sonne richten und nicht nach der Umdrehung der Erde, deshalb sind die Uhren so eingerichtet, daß zwischen zwei Sonnenhöchstständen ein glatter Zeitbetrag verstreicht (24 Stunden), so daß für die um 4 Minuten kürzere Erddrehung eine recht krumme Zeitdauer herauskommt (23 Stunden 56 Minuten).

Tschau,
Thomas
 
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