Frage zu Funktionsweise passiver Infrarotdetektor EDF 7x40

Wintergatan

Aktives Mitglied
Hallo,
aus Neugierde heraus wollte ich mehr über den einschwenkbaren passiven Infrarotdetektor bei den EDF 7x40 Ferngläsern erfahren. Leider brachte meine Recherche nichts brauchbares hervor. Keine offiziellen Handbücher oder Herstellerangaben in denen ich Details dazu finden konnte.
Hat hier jemand verlässliche Informationen zu der Funktionsweise welche er teilen mag?

Zwar wurde ich schlauer wie es sich bei Röntgenverstärkerfolien im medizinischen Bereich verhält. Aber dass dieser Infrarotdetektor ohne Batterien funktioniert und für Menschen sichtbares Licht herausbringt... finde ich spannend.

Danke im Voraus
 
Holger Merlitz hat die Funktion dieses NVA-Glases mal im Jülich-Forum erklärt, vielleicht schreibt er ja auch hier noch was dazu:

Re: Zeiss DF 7x40 IR-Funktionalität

Außer dem einschwenkbaren "IR-Detektor" hatte das Glas wohl auch noch eine Strichplatte zur Winkelmessung, welche bei Nacht mit einer radioaktiven Quelle (Tritium) beleuchtet wurde.

Alles in allem ziemlich abgefahren ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

super Link, danke. Den gesamten Thread habe ich nicht gelesen; aber die beschriebene Funktionsweise macht Sinn.

Wenn man das Filter einschwenkt, wird es zappenduster auf dem Auge. Gepaart mit dem zweiten "Fernrohr" hat man dann ein überlagertes Bild. Und das funktioniert sehr gut. Auf diese Weise konnte ich, mit meinem Exemplar von 1981, z.B. problemlos die IR-Abstrahlung entfernter Straßenlaternen erkennen.

Soweit es sich mir erschließt, war es beim Design wichtig, dass das Glas und damit der Nutzer, nicht selbst zur leicht zu entdeckenden Lichtquelle wurde. Das erfüllt die glimmende IR-Platte und auch die Tritium-Beleuchtung. Mit einer aktiven Beleuchtung wie z.B. der Lampe des Vorgängers DF 7x40, wäre man selbst sehr schnell aufgeklärt worden.

Nichts is so stätig wie die Veränderung.

Viele Grüße
Alex
 
Mein Glas war von der VEBEG / Bundeswehrbestand. Die waren alle von Tritium befreit. Aber ja - viel dürfte bei einem
alten Glas nicht mehr übrig sein :)
Mit Tritium würde ich persönlich nicht erwerben - und wenn nur aus vertrauenswürdigen Händen!
 
Hallo Markus,

ich konnte den IR-Detektor an einem schönen EDF 7x40 aus dem Jahre 1981 (SN: A ...) testen und war schon beeindruckt wie empfindlich der noch ist.
Die Funktionsweise wurde bereits von Holger beschrieben (verlinkter Beitrag). Im Gegensatz zum DF (hier wird die Detektorplatte über einen Rändelknopf eingeschwenkt), muss man beim EDF das linke Okular ganz eindrehen und das Fernglas nach links neigen. Der Sensor rollt dann in den Strahlengang und wird durch
Zurückdrehen des Okulars fixiert.
Den Detektor habe ich einige Sekunden mit einer Halogenleuchte (ohne UV-Schutz) "aufgeladen", vor das Okular gebracht und die beiden Okuare bei sehr geringer Raumbeleuchtung 15 Sekunden belichtet (Foto 3). Sehr gut ist hier das Eigenleuchten des Detektors zu erkennen, dass nach ca. einer Minute langsam dunkler wurde. Die Helligkeit auf dem Foto ist etwas stärker, als die, die ich mit dem Auge gesehen habe.
Das letzte Foto ist bei Dunkelheit ebenfalls 15 Sekunden belichtet und zeigt die LED der Fernbedienung meines Monitors aus 5 m Entfernung. Der pulsierende Leuchtfleck ist noch sehr groß, da ich auf diese Entfernung nicht korrekt fokussieren konnte.

Viele Grüße
Frank

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