Galileo Reflektor Frage

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MickDundee

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Hallo!

Ich habe mal so einen
https://picclick.de/Galileo-Telescope-FS-102dx2-Reflector-F1000x102-w-Tripod-133030075081.html
Galileo Reflektor geschenkt bekommen. (der Link stammt nicht von mir)

War wohl so gut wie nie in Gebrauch und der Nutzer hatte auch nicht so die Ahnung von der Materie, genau so wie ich.
Ich habe zwei Okulare dazu, einmal steht x3 und einmal zoom drauf.
Egal welches ich einsetze, ich seh nix...
Selbst wenn ich die Okularhalterung (sorry, ich kenn mich kaum aus mit Teleskopen) ganz rausdrehe, muss ich die okulare in die Hand nehmen und nochmal ein ganzes Stück weiter weg halten um ein scharfes Bild zu bekommen.
So bekomme ich in der terrestrischen Beobachtung ein scharfes Bild (von einem Tannenzweig in 150m Entfernung, wo ich dann fast die Blattläuse zählen kann) wenn ich das Okular in 30-40cm vom Objektivtubus per Hand in der Luft halte.
Ich habe bei Vollmond das gleiche Spiel probiert und bekomme in der gleichen Art ein Bild von einem Ausschnitt des Randes von der bleuchteten Seite des Mondes.
Sehr beeindruckend, aber auch sehr kurz, denn das Stativ bietet keine passende Nachführung um auf dem Mond zu bleiben, nur rauf/runter und rechts/links. Und auch das geht nur per Drücken am Tubus, weil iwie keine Kurbeln o.ä. vorgesehen sind.

Ich habe auch ein Glas einer alten Brille mit +4 oder +5 Dioptrien ausprobiert, dasselbe.
Frage: fehlt an dem Teleskop was oder ist was verstellt, weshalb ich das Okular soweit weghalten muss um ein klares Bild zu bekommen?
Kann ich iwie auf die Vergrößerung Einfluss nehmen, so dass ich den Mond zumindest erstmal voll und scharf sehen und evtl. dann reinzoomen kann?

oder besser alles gleich in die "Rundablage"?
 
Hallo MickDundee.
(normaler weise spricht man sich hier mit dem Vornamen an. Wir sind hier nicht so förmlich ^^)

Es wäre sehr vorteilhaft, wenn du eigene Bilder machen könntest die du hier rein setzt.
Nur um den Verwechslungsfaktor auszuschließen.

Ich gehe mal davon aus, das es diese Röhre (Tubus) mit den zur Seite rausstehenden Gewichten ist.
Habe ich zwar so noch nicht gesehen aber das Prinziep ähnelt einem Dobson.
Finde ich Persönlich grad recht interessant diese Montierungsart ^^

Es ist eine sogenannte Azimutale Halterung (Montierung).
In diesem Fall wird sie wohl ausschließlich von Hand nachgeführt.
Damit das auch feinfühlig klappt, muss man den Tubus und die Gewichte so verschieben,
das der Tubus bei gelößten Klemmschrauben in jedem Neigungswinkel von allein die Stellung hällt.
Man sagt dazu auch austarieren. Dann kann man leicht in jede Richtung schwenken (schubsen).


wenn ich das Okular in 30-40cm vom Objektivtubus per Hand in der Luft halte.

Also cm wäre schon heftig. Ich denke du meinst mm.
Das kann bei Newton (Spiegel) Teleskopen vor kommen.
Dafür gibt es Abstandshülsen für die Okularhalter (Nennt man Okularauszug oder OAZ).

Aber wie gesagt. Mache am besten mal eigene Fotos.
- Gesamtbild
- Okularauszug
- wenn vorhanden Typenschild
- und die Okulare die du hast (am besten so, das man auch da eine evtl. Beschriftung sieht.

Sind wirklich ganz leicht hier einzubinden und man braucht dafür auch keinen anderen Webspeicher, cloud oder ähnliches)

Gruß
Markus
 
Hallo MickDundee,

das Teil ist wohl dasselbe wie in dieser ebay Anzeige.

Bezüglich geeigneter Verlängerungshülsen am Okularauszug solltest Du erst mal den Außendurchmesser der beiliegenden Okulare messen. Dann kann man weitersehen.

Standard wäre 1,25" = 31,75 mm, bei älteren Instrumenten kommt auch noch das kleinere Steckformat mit einem Außendurchmesser von 0,96" = 24,38 mm in Frage.

1,25" Verlängerungshülse, optischer Weg 35mm

Verlängerungshülse 1,25'', optischer Weg 51mm

Zum Thema 0,96"-Okulare siehe: 0,96" Okulare kaufen oder Adapter auf 1,25"?

Gruß, Peter
 
Hallo,
das Teil ist ein Katadiopter mit einem Korrektor im Okularauszug.Vielleicht liegt da das Problem?Wobei bei fehlendem Korrektor auch kein wirklich scharfes Bild zustande kommt...
Am besten wären wirklich Bilder von genau deinem Teleskop...

Grüße Rainer
 
Es ist ein Galileo FS-102NT Reflector.

109434

Der verlinkte ebay-Artikel war also fast korrekt, ich habe jedoch nur F900.
https://op2.0ps.us/978-550-ffffff-n...leo-900-102-newtonian-reflector-telescope.jpg

Dabei sind diese Okulare
109435

(auf dem verchromten Teil oben steht F6.8mm)
Aussendurchmesser des Chromteiles des unteren Okulars ist knapp 3,2cm.

Ich habe heute gesehen, das in dem Filterteil (auf den Fotos im Link oben) verschiedene Filter drin sind, eines davon "clear", also ohne Filter.
Setze ich dieses zuerst in den Okularauszug und dann die Okulare darein dann passt es.
Dann kann ich mit dem HR20mm terrestrisch am Tag ein scharfes Bild einstellen und mit dem oberen Okular inkl. 3x Vorsatz ein deutlich vergrößertes Bild.

Ich muss quasi das Okular wie beschrieben ohne diesen Vorsatz eben 3-4cm vom voll rausgedrehten OAZ weghalten um ein scharfes Bild zu erhelaten, mit dem langen okular, dem 3x-Vorsatz und dem voll rausgedrehten OAZ bin ich dann bei guten 30cm Entfernung vom Tubus.

Ich muss also immer diesen Filtervorsatz drin haben, um was sehen zu können.
Werde dies die Tage mal am Mond probieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!
Ich möchte nochmal kurz zusammenfassen: Bei dem beschriebenen GALILEO handelt es sich um einen klassischen (!) Newton 102/900 mm. (Ich hatte früher das größere Modell 120/1000 mm.) Der OAZ ist bei diesen Geräten Standard-1,25" (31,75 mm Steckmaß).

Oben beigelegt ist eine 3fach Barlow und ein HR-20 Okular (dessen Bild gar nicht mal so schlecht ist). Die Vergrößerung mit Barlow entspricht in etwa einem (20 / 3 =) 6,8 mm -Okular.
So, nun kommt's: Eine Zeitlang wurden diese Galileo-Newtons mit einem Okular-Revolver ausgeliefert (siehe auch das verlinkte Foto oben mit dem Filterrad!). Es kann also sein, daß diese oben zu sehende "Silberhülse" nichts weiter als ein Abstandhalter ist und für die Benutzung mit Okular gebraucht wird. (Der Fokus liegt - wie beschrieben - zu weit außen.) Ohne Filterrad und Abstandshülse vor dem Okular funktioniert das Ganze also nicht.

Hier noch die URL des Vertriebs: Galileo Telescopes, Binoculars, Gadgets & Gizmos
Die größeren Newton-Modelle sind nicht mehr im Angebot, wohl aber die genannten Zubehörteile inkl. des Revolvers und Filterrads.
 
Hallo MickDundee,

Aussendurchmesser des Chromteiles des unteren Okulars ist knapp 3,2cm.
Das wäre dann also der Standard Steckdurchmesser mit 1,25"
Ich habe heute gesehen, das in dem Filterteil (auf den Fotos im Link oben) verschiedene Filter drin sind, eines davon "clear", also ohne Filter.
Setze ich dieses zuerst in den Okularauszug und dann die Okulare darein dann passt es. Dann kann ich mit dem HR20mm terrestrisch am Tag ein scharfes Bild einstellen und mit dem oberen Okular inkl. 3x Vorsatz ein deutlich vergrößertes Bild.
Ich muss also immer diesen Filtervorsatz drin haben, um was sehen zu können.
Dieser ulkige Vorsatz mit dem Filterrad erzeugt dann also gerade den erforderlichen Abstand für das Okular, um in den Fokus zu kommen. Soweit so gut. Mit dem 20 mm Okular hast Du dann eine Vergrößerung von 900/20 = 45-fach. Mit der 3x Barlow davor kommst Du dann nominell auf 135x.
Ich muss quasi das Okular wie beschrieben ohne diesen Vorsatz eben 3-4cm vom voll rausgedrehten OAZ weghalten um ein scharfes Bild zu erhelaten, mit dem langen okular, dem 3x-Vorsatz und dem voll rausgedrehten OAZ bin ich dann bei guten 30cm Entfernung vom Tubus.
Wenn Dich der Vorbau mit dem ausladenden Filterrad nervt und keine Hülsenverlängerung im Zubehör dabei war, dann solltest Du die Anschaffung der oben bereits beschriebenen Steckhülsenverlängerung in Erwägung ziehen.

Viel mehr Geld würde ich in diesen Oldtimer aber nicht investieren.

Aus den Specs geht jedenfalls nicht klar hervor, ob der fokussierende Hauptspiegel parabolisiert ist. Möglicherweise handelt es sich sogar um einen kurzbauenden Kugelspiegel, bei dem der Kugelgestaltsfehler (sphärische Aberration) mit einer brennweitenstreckenden Korrekturlinse vom Bird-Jones Typ korrigiert wird. Das funktioniert aber nur in der Nähe der optischen Achse einigermaßen. Kannst ja mal nachschauen, ob Du im Okularauszug oder vor dem Umlenkspiegel so eine Korrekturlinse entdecken kannst.

Die Einschätzungen, die man zu diesem Gerät noch im Netz findet, sind denn auch eher skeptisch bis naja:

Astrotreff

Amazon

Gruß, Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Peter!

Der beschriebene Newton ist "klassisch", also ohne irgendwelche Kompensationslinsen im Strahlengang.
900 mm Brennweite bei 102 mm (4" f/9 !) Öffnung sind völlig "normal" in dieser Teleskopgröße. Selbst die etwas größeren Standard-4,5-Zöller (114/900 mm f/8) waren nie parabolisiert, da die Auswirkungen der sphär. Aberration bei diesen Daten unter die Auflösungsgrenze fallen.

Die Galileo-Geräte sind ziemlich "mäßiger" Kram, da gebe ich dir recht. Meinen 120er Newton hatte ich von der Wackelmontierung heruntergenommen und einen Dobson draus gebastelt. (Mein Bericht von 2007 ist in deinem Astrotreff-Link zu lesen.) Viel beobachtet habe ich damit allerdings nicht, er mußte schnell anderen Projekten weichen. Später fiel mir noch der Galileo 72 mm Refraktor in die Hände - dort war neben der Gabelmontierung auch noch die Optik grottenschlecht.
Einzig mein "Astroscopic" KE 25 mm Okular mit der tollen große Augenlinse liegt bei mir immer noch im Okularkoffer und wird fleißig genutzt. Es hat eine hohe Transmission, guten Einblick und eine scharfe Abbildung.
 
Hallo,
da habe ich mich durch die Daten des Teleskops wohl in die Irre führen lassen...bei F10 dachte ich refelexartig an einen Catnewton...
Aber ein interessantes Feature mit dem Okularrevolver in dieser Preisklasse bestimmt selten.

Grüße Rainer
 
...
Wenn Dich der Vorbau mit dem ausladenden Filterrad nervt und keine Hülsenverlängerung im Zubehör dabei war, dann solltest Du die Anschaffung der oben bereits beschriebenen Steckhülsenverlängerung in Erwägung ziehen.
...

nein nein, passt schon so
Man muss halt nur wissen, dass es ohne den Filtervorsatz nicht funktioniert, also muss man das Teil immer drauflassen.
Ich hatte aber das Gefühl, damit eine schlechtere Optik zu haben, ich hatte erkennbare Verzerrungen im Bild.
Will mal schauen, ob ich ein Bild mit der Digicam durchs Okular machen kann.
 
um das nochmal aufzugreifen:
Ich hab gestern abend Jupiter betrachten wollen, wolkenloser Himmel, beste Sicht.
(inkl. ISS Sichtung :D )
ich bekomme ihn nach viel hin- und herdrücken des Tubus rein, mit dem kleinen Okular lassen sich 4-5 Monde erkennen.
Mit dem großen Okular bekommt man kaum ein vernünftiges Bild weil das Objekt so schnell durch den Sichtbereich fliegt das man kaum Zeit zur Fokussierung und Beobachtung hat.
Man muss ständig am Tubus nachdrücken und die Aufhängung wackelt so dermaßen, dass man den Tubus nur anpusten muss um nix mehr zu erkennen.
Mit dem großen Okular schafft man es grade so, einen dunklen Streifen auf dem Jupiter zu erkennen.
Antares bleibt ein winziges leicht rötlich funkelndes Pünktchen.

Fazit: Müll. An der Montierung sind keinerlei Kurbeln oder Drehgriffe um sauber nachführen zu können, das ganze wackelt wie Götterspeise.
Auch wenn das Bild selbst an den Rändern für meine Verhältnisse schön klar und verzerrungsfrei bleibt, so ist das Teleskop kaum zu gebrauchen. Der Umbau des Tubus in eine brauchbare Montierung wäre möglich, aber dann kann man gleich was vernünftiges kaufen.
 
> Der Umbau des Tubus in eine brauchbare Montierung wäre möglich, aber dann kann man gleich was vernünftiges kaufen.

Also, ich hab meinen damaligen Galileo 120/1000 mm kurzerhand in einen Dobson umgebaut. Bretter aus der Restekiste beim Baumarkt plus Kleinteile - zusammen kaum 20 EUR.
Sowas ist dann die Alternative zum Wegschmeißen. (Foto unten vom März 2004)

n120-dob-2.jpg
 
Eine vernünftige Montierung kann man mit diesem oder einem anderen Teleskop verwenden. Das ist nicht das Problem.

Der Spiegel ist hinten schon offen, das ist gut. Die Fangspiegelspinne ist allerdings echt fett gebaut und wird Auflösung kosten, und Jupiter ist dafür ein empfindliches Objekt. Eine Spinne mit dünnen Blechstreifen wäre besser. Ansonsten vermute ich eine schlechte Justierung, die ebenfalls Auflösung kostet. Die Okulare sind vermutlich Müll.

Mit Jupiter begann damals meine Reise, einen 114/900 in Ordnung zu bringen. Der Gewinn an Qualität war unglaublich, aber es war durchaus Arbeit.

Michael
 
Sowas ist dann die Alternative zum Wegschmeißen. (Foto unten vom März 2004)

Den Anhang 111585 betrachten

die Frage ist ja, wie wackelfrei und feinfühlig damit eine händische Nachführung gelingt

Ansonsten vermute ich eine schlechte Justierung, die ebenfalls Auflösung kostet. Die Okulare sind vermutlich Müll.

denn nicht die Justierung sondern das Wackeln und die Steifigkeit der Nachführung, welche nur durch Drücken am Tubus geschieht, sind das Problem
 
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