H-alpha Sonne mit "NICHT-Astrokameras" (DSLM, DSLR, Sonstige, modifiziert oder unmodifiziert) ("zeigt her") ;-)

sky_24

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

vielleicht gibt es noch weitere Interessenten, welche Infos und Beispiele zum Thema suchen oder gerne ihre Beiträge mit ihren besonderen Details hier unterbringen möchten. Fühlt euch eingeladen, wenn ihr aus welchen Gründen auch immer keine "Astrokamera" für die H-alpha Sonne nutzen könnt / möchtet.

Bei mir liegt es daran, daß ich schlicht kein weiteres Equipment wie Notebook, Netbook, Tablet, noch mehr Stromkabel neben den ganzen anderen Ausrüstungsgegenständen "brauche".
Je einfacher / schneller der Aufbau, umso eher wird von mir auch Hand angelegt.


Dieser Beitrag paßt mit seiner Fragestellung auch ganz gut zum Thema:
"H-alpha-Sonne mit astromodifizierter Kamera?"
https://forum.astronomie.de/threads/h-alpha-sonne-mit-astromodifizierter-kamera.322276/

Ohne H-alpha-Modifizierung geht doch eigentlich nichts?! Das kann so manche interessierte Person ggf. schon abhalten.
Ist das so?
Ich plane zwar auch noch einen Kameraumbau, doch vorab stehen erst einmal grundsätzliche "Tests" an bzw. es müssen Grundkenntnisse mit dem neuen Teleskop gewonnen werden.
Eine angedachte astroumgebaute s/w Canon EOS 600D mußte als Idee fallengelassen werden.
Diese hat eine interessante nahezu verlustfreie "Digitalzoomfunktion", welche ich bereits überraschend für Planeten- und Mondvideos nutzen konnte.
Beim minimalen 3-fach-Zoom paßt die gesamte Sonnenscheibe an meinem Lunt LS60MT/R&P mit f 420 mm nur ganz knapp ins Bild.
Protuberanzen werden da vielfach beschnitten.
Dafür war mir der "händisch debayerte" Sensor als Experiment doch zu teuer, zumal die restlichen Videofunktionen der 600D eingeschränkt sind.
Wie es weitergeht, wird sich somit noch zeigen.

Derweil machte ich (wegen Wetter) nur sehr kurze Tests mit einer umgebauten
Canon EOS 1100Da (APS-C)
Canon EOS 600D (APS-C)
Panasonic Lumix GH6 (sehr vielfältige Videofunktionen) (MFT)

Ohne natürlich gleich "Spitzenergebnisse" zu produzieren, bin ich doch überrascht, was da so geht.
Eine erste Impression habe ich vor einigen Wochen hier gezeigt:
" allererster H-alpha-Anfaenger-Eindruck"

Ich gehe heute auf Ergebnisse mit meiner "Nicht-Modifizierten", also ganz normalen Panasonic Lumix GH6 ein.
Bereits am Monitor fallen mir hier, je nach Belichtungseinstellung, die Details auf der Sonnenscheibe auf ("kürzer belichtet") oder die Protuberanzen bei teils deutlicher "längerer Belichtung".

Aufnahmedaten:
2023-12-22, 11:14 UT
Lunt LS60MT/R&P mit f 420 mm
azimutale Montierung ohne Nachführung
Panasonic Lumix GH6
Videomodus "Full HD" 422-10i-50p (50 Bilder pro Sekunde)
Pixel to Pixel Modus (verlustfreie 1 zu 1 Übernahme auf verkleinertem Sensorbereich - im Prinzip wie bei Astrokameras ROI (Region Of Interest)
Farbkamera (also Grün- und Blaupixel sollten mehr oder weniger "blind" sein - somit Auflösungsverlust)
Pixelgröße / Pixelpitch 3,0 µm
Schwarzweiß-Modus
keine H-alpha Modifizierung
"Panorama" aus je zwei Aufnahmen (2/3 Nord und 2/3 Süd, da die Sonnenscheibe im FHD-Pixel to Pixel Modus nicht ins Bild paßt
Filmdauer 9, 9, 8 und 14 Sekunden
Stacking mit PlanetarySystemStacker
1 x Pano belichtet auf Sonnenscheibe mit je einer 1/160" bei ISO 1250
1 x Pano belichtet auf Protuberanzen mit je einer 1/13" bei ISO 1250
zusammengefügt zu einem Bild (1 x spaßeshalber nach Gutdünken coloriert...)
50 % Bildgröße vom Original

Ach ja...: auf Grund des Orkans / Sturms und 5°C entstanden die Aufnahmen durch eine mehr oder weniger dreckige Fensterscheibe...

Also grundsätzlich geht doch was! Natürlich gibt es auch noch viel Optimierungspotential.

Gruß, Olaf

Jetzt seid ihr dran euch zu trauen die Sonne in H-alpha mit "Schmalspurmitteln" hier zu zeigen und zu beschreiben ;-)
 

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Zuletzt bearbeitet:
nicht schlecht Olaf.........................ich hab da immer Probleme zu fokussieren.

CS
Frank
Danke Frank,
tja das fokussieren ist noch nicht so ganz ohne. Hast Du denn ein (paar) Bildbeispiel(e) mit technischen Daten?

In den kurzen Testphasen, die ich hatte, mußte ich erstmal überhaupt irgendwelche Einstellungen finden.
Da bin ich froh, daß überhaupt etwas Erkennbares bei rausgekommen ist.
Das Folgende ist auch nur ein Schnelltestergebnis zwischen teils tief ziehenden Kumuluswolken/-fetzen.
Ich hab's auch gleich übertrieben, da ich sehen wollte, ob und unter welchen Bedingungen ich mit einer Barlow in den Fokus komme.
Dazu kommen noch die noch recht langen Belichtungszeiten bei zu hoher ISO.
Da bin ich glücklich, daß das mit meinem Zubehör paßte, ohne wieder unzählige Adapter kaufen zu müssen ;-)
Damit die Bilder einigermaßen vorzeigbar werden, mußte ich sie stark verkleinern. Mir geht hier zunächst um die grundsätzliche Machbarkeit.

Geräte wie oben, plus 2,25 x Baader Barlow, welche ich mal mit dem Hyperion-Zoomokular bekam, aber fast nicht nutzte (Vignettierung am Vollformat).
Mit "schwebender" Protuberanz, welche mich in der kurzen Beobachtungszeit in den Bann zog.
1. Bild: Einzelbild, 2023-12-25, 0958 UT, 1/20", ISO 1250, 25 % Bildgröße
2. + 3. Bild: 12"-Film, 2023-12-25, 10:01 UT, 1/25", ISO 1250, 50 % Bildgröße (nur Full HD Film)

Gruß, Olaf
 

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Die Kamera setze ich nun nur noch selten ein. Mit einer ASI533 oder ASI178 geht es besser - nicht einfacher.

Hier mal noch ein Beispiel, wie man schnell aufgebaut hat und den Moment festhalten kann.
Na, Frank, darauf läßt sich doch aufbauen! Vielen Dank.
Die Sonnenuntergangssequenz finde ich durchaus gelungen!

Gruß, Olaf
 
Hi Olaf,

nein, leider nicht, ich nehme immer eine ASI178MM oder eine ASI174MM mit SharpCap.
Da geht das super............................

Beispiele in meiner astrobin Sammlung Sonne...............

CS
Frank

Schöne Sammlung Frank,

immerhin sind sehr viele Aufnahmen mit einem Kleingerät, Deinem 72er, entstanden.
Weiter unten fand ich dann doch auch ein Beispiel mit DSLR ;-) EOS 850D vom 26.03.2022
(falls der Link hier geht: Sun )

So, nun aber für dieses Jahr
"Gruß an alle Himmelsfreunde und Angehörige, kommt gut hinüber und dann mit Sonne im Herzen (und im Fernrohr!) viel Spaß und Gesundheit in 2024!"
Olaf
 
Erst nach ca. 3 Wochen ergab sich eine erneute Test- und Basteloption.
Der Morgen des 12.01.2024 zeigte bald seine schöne Seite. Hohe Wolken standen noch weit im W/NW.
Ich begann dann recht frühzeitig die Chance nutzen zu wollen - wer weiß, wie lange die "NW'ler" auf sich warten lassen...
Und es kam ganz anders, nein eigentlich so, wie viele von Euch das bestimmt auch schon erlebt haben:
Fröhliches aufbauen und einrichten. Kurz vor "Arbeitsbeginn": Was ist das für ein Milchschleier?
Nein, die "NW'ler" waren es noch nicht. Tiefere dünne und schleierige Feuchteschichten machten sich breit, schienen gleich nach Osten abzuziehen und als die Sonne frei sein sollte, war wieder alles schleierig.
Einige Chancen haben sich aber doch noch ergeben, wenngleich Scharfstellen und Belichtungszeiten finden meist eine Herausforderung war.

Aufbau grundsätzlich wie eingangs gelistet
2024-01-12, vormittags
Lunt LS60MT/R&P mit f 420 mm (+ der schon einmal erwähnten 2,25 x Barlow)
azimutale Montierung ohne Nachführung
Panasonic Lumix GH6

Die Barlow hat am Ende nicht wirklich was gebracht.
Die Bilder wurden auf 15 % vom Original runterskaliert, damit sie einigermaßen anschaulich sind.
Trotzdem bin ich im Nachhinein erstaunt, was am Sonnenrand so los war.
Bei der Beobachtung und den schnell wechselnden Bedingungen habe ich das nicht alles mitbekommen.

Anbei eine Kombination mittels meiner bescheidenen "Bildbearbeitungskenntnisse" und Experimente.
Die Protuberanzenbilder habe ich unter anderem mittels des Sepiareglers von Apple Vorschau "coloriert" und dann die Sonnenscheibe rübergelegt.
Einige Daten sind im Bild hinterlegt.

Gruß, Olaf

Es handelt sich um -3- Bilder. Die Vorschau zeigt nur -1- Bild, welches allerdings im Forum noch automatisch verkleinert und leicht "verwaschen" wurde!
 

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Die Gelegenheiten "zum Testen", oder besser noch mehr, haben nicht wirklich zugenommen...
Anbei nun aus meiner Sicht ein einigermaßen brauchbares Ergebnis:

Aufbau grundsätzlich -fast- wie eingangs gelistet
2024-01-28, mittags
Lunt LS60MT/R&P mit f 420 mm (+ der schon erwähnten 2,25 x Barlow)
azimutale Montierung ohne Nachführung
2 Kurzfilme mit 6 und 8 Sekunden Laufzeit, 1 x im LMONO-D Modus, 1 x im Lebhaft Modus
Stacking mit PlanetarySystemStacker
Panasonic Lumix GH6 IR (mittlerweile Umbau zur "IR" Kamera und somit Nutzung kürzerer Belichtungszeiten bzw. geringerer ISO)
Bildgröße 25 %

Gruß, Olaf



20240128_1124u25ut_06u07sec_5k8_420-10_80u50teliso400LMONODuVivid_pss_25prozKOMBI.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Martin,

ich hätte gerne mit Verbesserungen nachgelegt, doch der Übungsprozess wird wohl noch eine Weile dauern.
So reichte es am 07.02.2024 in einer nicht eingeplanten kurzen Pause zumindest für einen Blick auf interessante Protuberanzen.
Und dank schnell verfügbarem und tragbarem Equipment für Fototests durchs Fenster :oops:
Nach Regulierungen an der Druckdose wurden die Protuberanzen etwas deutlicher, jedoch auf Kosten unterschiedlicher Helligkeitsgrade der Nord- und Südhalbkugel.
Raus kam am Ende zumindest eine kleine Fotobastelei...

Gruß, Olaf

Gesamtbild 25 % Bildgröße, Ausschnitt 50 % Bildgröße

Link zur Grafik: https://3sky.de/Astro/Sun/Halpha/20240207/20240207_1307u1313ut_80teliso800vivid_DYN-on_VER2_25prozCOLBWins50proz.jpg
 
Kleiner Eindruck vom 21.02.2024.

Na ja, nicht der Brüller, aber es ging mal wieder minimal etwas im kurzen Zeitfenster der Mittagspause.
Optisch sah es ganz passabel aus, doch mit der Kameraschärfeeinstellung haperte es...
...auf 15 % runterskaliert... zumindest um einigermaßen festzuhalten, daß da was war...
...und es sind immer nur Kurzfilme, um noch auszutesten, welche Einstellungen ggf. am sinnvollsten sind...

Am Rand war viel Kleingesprenkel, doch auf der Scheibe zeigten sich einige ganz ordentliche Filamente plus dem hereindrehenden großen Sonnenfleck.

Gruß, Olaf

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Hallo,

am 01.03.2024 hat es durch feuchtmilchigem einigermaßen geklappt. Cirren waren später auch zusehends mit am Werk.
Mit der Gesamtschärfe bin ich nicht zufrieden (mußte erneut deutlich runterskalieren).
Doch wider erwarten bin ich mit den Protuberanzen ganz zufrieden :)
Weiter (und besser) geht es hoffentlich demnächst!
In der "Abteilung Sonne" zeigt ihr ja schon wieder schöne Ergebnisse!

Gruß, Olaf
Selbes Grundbild und an diversen "Rädchen" geschraubt:

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