Hallo Mischa,
eine Blackbox ist PS nicht, im Gegenteil. Es ist keinesfalls so, dass das Mischen von Layern wenig reproduzierbar ist. Die Mischmodi sind mathematisch gut definiert und eine Wichtung lässt sich je Komponente oder Komponentengruppe stufenlos als Prozentwert einstellen. So ist es in PS auch überhaupt kein Problem, z. B. Additionen oder Subtraktionen mit Wichtungsfaktoren umzusetzen.
Das Ganze lässt sich jedoch wesentlich ergonomischer anfassen als mit einem statischen Formelansatz und Trial & Error für die Wichtungsfaktoren. Denn in PS sieht man "live", was passiert, wenn man die Wichtungsfaktoren variiert. Der Einsatz von Masken und anderen nichtlinearer Steuerungsfunktionen wie Blend If ist nur optional und bietet bei Bedarf zusätzliche Kontrollmöglichkeiten, die es in anderen Programmen in dieser Form nicht oder grundsätzlich gar nicht gibt. Die Methode, zusätzlich mit Einstellungsebenen auf die verrechneten Komponenten einzuwirken ist sehr mächtig. Ein großer Vorteil ist, dass man in PS Berechnungsabfolgen an Bildbearbeitungsschritten, die in anderen Programmen sequentiell gemacht werden müssen, in einen Stapel aus Layern unterschiedlicher Mischmodi und Wichtungsfaktoren übertragen und zerstörungsfrei ohne Zwischenschritte arbeiten kann - und dabei das Ergebnis "in Echtzeit" sehen (WYSIWYG).
Das Wegrechnen der Sterne ist für mich auch kein Problem, das man vermeiden muss, sondern ein Werkzeug für erweiterte Möglichkeiten bei der Bildbearbeitung.
Wenn ich von Masken schrieb, meine ich damit keine selektive Bearbeitung, sondern den Einsatz von global wirkenden Luminanzmasken. Die Detail- bzw. Kontrastverstärkung wird dadurch erreicht, dass man z. B. das Ergebnis der Kontinuumsubtraktion global als Maske benutzt und so z. B. Effekte nur auf Bereiche beschränkt, die auch tatsächlich nur Ha-Signal enthalten. Das hat sich bei den Jets meiner M 106 sehr bewährt.
Aber es ging mir hier gar nicht um PS oder PI oder Theli. Deine Annahme, die Wichtung der Kanäle aus den Durchlassbreiten der Filter und den Belichtungszeiten zu ermitteln und die gewichteten Kanäle zu addieren, mag für manche Aufnahmen passen, ist mir aber als generelle Methode zu eingeschränkt. Ganz abgesehen davon, dass es etwas "dogmatisch" herüber kommt. Mit deiner additiven Methode wäre z. B. meine
M 82 tatsächlich zu rot/rosa geworden, wie es Dietmar oben schon erwähnt hat. Und ich hätte die Ha-Filamente nicht so weit pushen können. Ohne den Breitbandanteil des Galaxienkerns vor der Addition der Kanäle durch einen Subtraktionsvorgang aus dem Ha zu eliminieren, wäre schlicht das von mir anvisierte Bearbeitungsziel nicht zu erreichen gewesen.
LG
Peter