Hohe Luftfeuchtigkeit

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Ready

Mitglied
Hallo zusammen,

gestern konnte ich trotz des Wetters den Mond mit meinem Lidlscope beobachtet und war (wie immer <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />) begeistert. Leider stellte sich die Begeisterung ein, als nach 2 Std. die meisten Okulare, die Linse und der Sucher nicht mehr zu durchblicken waren : überwall kondensiertes Wasser!

Tja und grade habe ichs wieder versucht und diesmal war es schon nach einer Stunde unmöglich weiter zu spechteln.

Wisst ihr vieleicht ein paar "Geheimtricks" wie man am besten mit diesem Problem fertig wird ?

Viele klare Nächte

Ready
 
Hallo!

Die Okulare lagere ich bei hoher Luftfeuchtigkeit immer in meinem Okularkoffer und nehme sie nur zur Beobachtung heraus. Den Deckel des Koffer aber immer schön geschloßen halten <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" /> Damit bleiben sie immer schön Beschlagfrei. Den Telrad Sucher decke ich mit einer schnöden Alufolie ab, da passiert auch nix. Nur zum suchen abnehmen und die Sache beschlägt nicht mehr. Sollte Dir auch die Optik Deines Teleskops beschlagen, so solltest Du mal über den Selbstbau einer Taukappe nachdenken. Diese ist meist mit einfachsten Mitteln herzustellen. Auf dem letzten BTM hab ich sogar umfunktionierte Isomatten als Taukappen gesehen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />
 
Tips gegen Beschlag und Vereisung

Hi Ready,

ich trage meine Okulare gegen Tau/Eisbeschlag in den Taschen einer Weste unter dem Mantel, so sind sie stets "mit Körperwärme aufgeladen" recht lange beschlagfrei.

Dem Sucher kann man auch eine ausgewachsene Taukappe verpassen, von geschwärztem Blech bis zur Isomatte ist hier alles möglich. Ebenso läßt sich natürlich die Taukappe des Hauptinstruments verlängern, allerdings muß diese dann meist leicht konisch ausgeführt werden (nach außen geöffneter Trichter wg. Vignettierung).

Sogar aktive Heizungen werden eingesetzt: käuflich gibt es da speziell für astronomische Zwecke Heizmanschetten, geht aber auch problemlos im Selbstbau aus etwas Widerstandsdraht, Schlauch und gesiebtem Vogelsand. Damit bleiben einem auch stundenlang tief in den OAZ verbrachte Barlows stets beschlagfrei. Die benötigten Leistungen liegen gewöhnlich im einstelligen Wattbereich, somit ist auch die Energieversorgung leicht, niedrigpreisig und transportabel zu bewerkstelligen. An Newton-Teleskopen werden sogar Fangspiegelheizungen verwendet.

Eine nützliche Sache habe ich vor einigen Tagen noch selbst per Zufall entdeckt: die Abwärme meines Notebooks. Im Abluftstrom (=Warmluftstrom) beschlägt nichts (bisher "n=3-Studie" mit einer Vereisungsnacht). Da bastel ich mir noch eine feine isolierte Schaumstoff-Isobox für, mit dimmbarer Rotbeleuchtung als beheizter Okularablage sozusagen.

Zusätzlich verwende ich eine Kühlbox (=Isolations-Box)zweckentfremdet: einerseits ist da meine Autobatterie drin, andererseits aber auch alle weiteren "Abwärmequellen": Kaffee und Tee in Thermosflaschen, alle benötigten Trafos(12V->230V, 230V->19V, 2x 12V->6V) und auch einige frisch vor dem Spechteln in der Mikrowelle mit "Wärme aufgeladene" Cool-Packs, die durchaus auch als Warm-Packs verwendet werden können. Wenn da dann der Deckel drauf ist, wirds glaub ich kaum je kälter. Im verbleibenden Raum bis zum Deckel kann man dann noch irgendwas aufwärmen. Muß mal die Temperatur da drin messen. Tut der Autobatterie auf jeden Fall auch gut. Und der ganze 220V-Kram ist sicher feuchtfrei untergebracht, damit fühlte ich mich im oftmals feuchten Freien so ohne Erdleiter und so nie wirklich wohl. Eine zusätzliche Heizquelle für diesen Hot-Spot (Isobox) wären noch diese wiederverwendbaren Gel-Kristallisations-Handwärmer, habe ich allerdings persönlich nicht. Verbrennungstaschenöfen (Kohle- oder Benzinbasis) halte ich persönlich für astronomisch ungeeignet (Dämpfe und Vergütungen). Im eigenen Garten allerdings, wo ich am Stromnetz hänge, nehm ich mir noch den Föhn mit. Nein, ich werde mir keine Heizdecke kaufen. Es ist allerdings auch noch nicht Januar und somit noch nicht richtig skandinavisch kalt... Verteilersteckdosen im nächtlichen Freien am besten doppelt in Plastiktüten packen (Feuchte). Sogar Opas Roggenkissen und Omas Wärmflasche sollen schon in der Freizeitastronomie eingesetzt worden sein.

Letzte Tipps zum Thermo-Management beim Spechteln: eine alte, olle Isomatte unter Deinen Stiefeln bewirkt wahre Wunder beim Thema Fußkälte und auch isolierende Hüllen für Zenitspiegel und Okular(auszug) verhindern deren schnelle Wärmeabstrahlung, nur: ich würd das flexibel aber sicher staub- und fusselfrei basteln.

Mit wärmsten Anti-Beschlag-Grüßen wünscht TROCKENE klare Nächte <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" />

Matthias.
 
Hallo zusammen,

das sind wirklich super Tipps. Eine Kühltasche habe ich auch noch irgendwo im Keller stehen, die werde ich dann als "Wärmetasche" zweckentfremden <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />

Wegen der Taukappe : Für den Sucher habe ich noch so dickeres Isolierband , den kann ich per kleiner Plastikhalterung vorne anbringen.

Für die Hauptlinse muss ich mir noch was überlegen, vieleicht hilft es ja auch was die derzeitige Taukappe besser zu isolieren!

Besten Danke erstmal, mal sehen was sich daraus machen lässt.

Ready
 
Hi,

es wurde schon erwähnt, aber wir haben es auch seit über einem Jahr auf unserer Homepage:

Isoliertaschen und Wärmflaschen sind DIE Lösung.

Du sollest aber den Boden der Tasche noch mit etwas isolieren, z.B. Filterwatte für Dunstabzugshauben z.B.

Nähere unter www.eifeltwister.de , Rubrik "Selbstbau" und "Teleskopzubehör".

Viele Grüße
Thomas

 
Hi Ready,
Tipps zum Taukappenbau für wenig Geld findest Du auf u.g. HP.
Ich war gestern gut 2 Stunden draußen und haben mit meiner Selbstbaukappe bisher keine Probs gehabt.
CS
 
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