Ideale Belichtungszeit pro Frame

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sternenkind

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Gute Tag an Alle,

ich habe mich im letzen Jahr an die Astrofotografie herangetastet und habe ein Frage zur idealen Belichtungszeit. Ich verwendet ein Omegon RC8 und eine Zwo ASI 294 MM, angesteuert von KStars/Ekos. Nach einer Aufnahme kann man sich ja das Histogramm anschauen und prüfen ob die Belichtungszeit ok ist.

Meine Frage, gibt es bei KStars/Ekos eine Einstellung bzw. Plugin mit dem man eine maximale Sättigung (z.B. 90% der max. Full Well Capacity) einstellen kann und dementsprechend mehrere Testbelichtungen vermeiden kann?

Gruß einen schönen 3. Advent,

Martin


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Omegon RC8 1624/203, EQ6-R Pro
Zwo ASI 294 MM Pro Mono, Zwo EFW Mini, Zwo EAF Advanced
Zwo ASI 178 MM, APM Guidescope 240/60
Raspberry Pi 4/2GB, KStars/Ekos
 
Moin,

ich habe auch mit Kstars und Ekos ca. 1 Jahr fotografiert und ein solches Plugin oder eine Einstellung ist mir nicht bekannt. Lediglich beim Aufnehmen von Flatframes kannst du den ADU Wert festlegen.

Welche Filter willst du überhaupt verwenden mit der MM? Schmalband oder RGB? Unter welchen Himmel fotografierst du? Solltest du immer unter demselben Himmel fotografieren (Garten oder beobachtungsplatz außerhalb der Stadt zB.), empfehle ich dir dir mal die Mühe zu machen an einem Abend mehrere Testbelichtungen für deinen Himmel durchzuführen. I.d.R. kannst du dich aber an den Faustregeln halten, was die maximale Belichtungszeiten abhängig von der Lichtverschmutzung je nach Filterart angeht. Ob du jetzt 100 Fotos mehr oder weniger schießt, weil du deine Hintergrundlimitierung erreichst oder bewusst nicht erreichst, macht dein Endergebnis (finaler Stack) nicht unbedingt besser. Dazu gibt es unzählige Videos bei Youtube worin viele Einzelfotos mit kürzerer belichtungszeit vs lange belichtungszeiten gegenüber gestellt werden. Es kommt am Ende halt darauf an wie viel Gesamtbelichtungszeit du sammelst und welche Qualität dein Himmel hat. Das sind eher ausschlaggebende Faktoren solange du das Belichtungs- und Kalibrierungs 1x1 beachtest.

Lg Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Tom,

danke für die Antwort, ich hatte es schon befürchtet das es da (noch) nichts gibt. Licht ist bei mir im Garten so la la, Südseite von Lübeck, und halt Norddeutschland, oft und viel diesig …

Besten Dank, CS und Gruß Martin
 
Es gibt eigentlich genug YouTube Videos zu diesem Thema. Z.B. ein recht gutes von Daniel Nimmervoll. Oder wenn man English kann das wirklich gute Video von Dr. Glover - demnach braucht man wirklich nur sehr kurze Belichtungszeiten mit aktuellen, rauscharmen Kameras. Das Hintergrundrauschen ist schon bei ein paar Sekunden Einzelframes weit höher als das Auslese- und thermische Rauschen der Kameras. Insofern bringen längere Belichtungen dann keinen Vorteil mehr.

Mit SharpCap (Pro) oder Nina kann man auch die "optimale Mindestbelichtungszeit" ermitteln. Dazu müsstest Du halt mal kurz mit einem Notebook ans Teleskop bevor Du dann die ermittelten Werte in KStars/Ekos nutzt.

Du kannst Dich auch am Histogramm orientieren. Der "Berg" im Histogramm sollte auf jeden Fall komplett im linken Drittel des Histogramms liegen.

Außerdem kann man sich die Helligkeiten der Sterne anschauen. Liegen viele Sterne bei Max-ADU, fehlen da halt Sternfarben. Dann lieber kürzer belichten.

Ciao, Udo
 
Hallo Martin,

um Tom zu ergänzen kommt natürlich noch das Ausleserauschen Deiner Kamera hinzu, irgendwann wird das natürlich vom Hintergrundrauschen erschlagen bzw. das Hintergrundrauschen dominiert.

Schau Dir mal die Tutorials von Frank Sackenheim an, da wird das ganz gut erklärt.

- Welche Belichtungszeit ist optimal für Deepsky Fotos mit Nachführung? Teil 1 praktische Tipps.
- Was ist Hintergrundlimitierung und wie berechnet man die optimale Belichtungszeit für DeepSky Fotos?
- Was ist besser? Kurze oder lange Einzelbelichtungszeiten in der Deepskyfotografie?

Du wirst Dich herantasten müssen oder triffst ne sportliche Entscheidung und legst Dich auf bestimmte Belichtungszeiten fest, Schamlband immer länger als Weitband!

CS
Alex
 
N'Abend,

danke für die Links und die weiteren Infos, das hilft ungemein. Ich werde mich mal durch die Materie durchwühlen und dann mal ausprobieren (vorausgesetzt hier verschieden irgendwann noch mal die Wolken ...).

CS und Dank,

Martin
 
Nimm dir halt mal die Zeit!

Ich könnte jetzt einen Roman schreiben, dann bist Du gezwungen auch Zeit zu investieren! Außerdem fragtest Du nach Tutorials auf Youtube????? Was jetzt?????

CS
Alex
 
Ich bin die "last Generation". Wir haben keine Zeit zu verlieren. Man muss zukunftsorientiert denken. d.h. max. 10min Videos bitte ;)

Nee, Spass bei Seite. Ich kenne das Video von Frank. Es geht mir nicht um die Theorie. Ich will ein (unter)-Programm wo ich Laptop an Kamera und Teleskop anschliesse. Auf Start drücke. Und nach kurzer Zeit bekomme ich einen Wert der mir die maximal sinnvolle Belichtungszeit unter den aktuellen Bedingungen anzeigt.
 
Hallo Sebastian,

jetzt wird es schwierig! Sagt Dir die Bortl-Skala etwas? Ich fasse das mal so kurz es geht zusammen, der Kollege Bortl hat, ich meine Anfang der 2000er, sich gedanken über Lichtverschmutzung und Seeing gemacht. Sicherlich kennst Du die Lichtverschmutzungskarten, leider ist die Lichtverschmutzung von Standort zu Standort nicht vergleichbar. Beispiel Du befindest Dich auf Meereshöhe z.B. in Kanada/Island oder Grönland in einem Gebiet mit keiner oder nur geringen Lichtverschmutzung, begibst Dich dann in die Anden auf 3000m über NN dann ist die Lichtverschmutzung nach Karte/Bortl zwar dieselbe das Seeing ist aber unterschiedlich, ich behaupte einfach mal in den Anden auf 3000m ist es besser. Dies hat erheblichen Einfluss auf die Belichtungszeit, Hintergrundrauschen, Flittering, etc. Ich glaube zur Zeit gibt es kein Plugin für irgendeine Software die die max. sinnvolle Belichtungszeit bestimmen kann! Ich denke mit Ai möglicherweise lösbar, z.Zt. kenne ich aber eine solche Lösung nicht! Wenn einer eine kennt, dann bitte her damit!

Generell wirst Du um die Theorie nicht herum kommen, es ist extrem hilfreich die Theorie dahinter zu kennen um die max. sinnvolle Belichtungszeit zu bestimmen. Aus der Praxis, wenn Du zu lange belichtest werden die Sterne größer und brennen aus (der Pixel läuft über)! Jetzt mal die atmosphärischen Effekte außen vor, die die Belichtungszeit auch noch limitieren!

Du wirst zur Zeit um den "Rechenschieber" nicht herum kommen! Oder probieren!

CS
Alex
 
Es macht mehr als Sinn Astrofotografie nicht nur als "Knöpfchen drücken" zu erlernen sondern sich auch ein wenig mit der Theorie zu beschäftigen. Das hilft häufiger mal wenn nicht Alles so läuft wie geplant.

Zugegeben: Das ganze Thema Rauschen, Gain, Offset, Kalibrierungsframes, Stacking schreckt anfangs etwas ab. Aber sich damit zu beschäftigen lohnt sich.

Ansonsten: In SharpCap gibt es das "Smart Histogramm" (nur in der Pro-Version). In N.I.N.A. gibt es ein Plugin "Exposure Calculator". Beide Tools muss man allerdings auch verstehen.... Also etwas einlesen in die entsprechende Dokumentation und/oder die zugehörigen YouTube-Videos anschauen wäre schon sinnvoll.

Vermutlich wird Dir N.I.N.A. aber als Belichtungszeit pro Frame irgendwas im Bereich 1-5 Sekunden empfehlen. Ob das dann für Dich wirklich hilfreich ist? Das passt dann zwar in der Theorie und hat auch gewisse Vorteile (geringere Ansprüche ans Guiding, weniger Ausschuss wenn irgendwas in der Nachbarschaft aufblitzt etc.), erzeugt aber halt sehr viele Einzelframes => entsprechend lang rechnet man dann beim Stacking herum. Und man muss auch genug Speicherkapazität für solche Sessions vorhalten.

Ciao, Udo
 
Es macht mehr als Sinn Astrofotografie nicht nur als "Knöpfchen drücken" zu erlernen sondern sich auch ein wenig mit der Theorie zu beschäftigen. Das hilft häufiger mal wenn nicht Alles so läuft wie geplant.

Zugegeben: Das ganze Thema Rauschen, Gain, Offset, Kalibrierungsframes, Stacking schreckt anfangs etwas ab. Aber sich damit zu beschäftigen lohnt sich.

Ansonsten: In SharpCap gibt es das "Smart Histogramm" (nur in der Pro-Version). In N.I.N.A. gibt es ein Plugin "Exposure Calculator". Beide Tools muss man allerdings auch verstehen.... Also etwas einlesen in die entsprechende Dokumentation und/oder die zugehörigen YouTube-Videos anschauen wäre schon sinnvoll.

Vermutlich wird Dir N.I.N.A. aber als Belichtungszeit pro Frame irgendwas im Bereich 1-5 Sekunden empfehlen. Ob das dann für Dich wirklich hilfreich ist? Das passt dann zwar in der Theorie und hat auch gewisse Vorteile (geringere Ansprüche ans Guiding, weniger Ausschuss wenn irgendwas in der Nachbarschaft aufblitzt etc.), erzeugt aber halt sehr viele Einzelframes => entsprechend lang rechnet man dann beim Stacking herum. Und man muss auch genug Speicherkapazität für solche Sessions vorhalten.

Ciao, Udo

Dem kann ich nur zustimmen!

Wenn N.I.N.A. oder besser das Plugin, jetzt ich sage mal 5s ausspuckt, ist das sicherlich keine sinnvolle Belichtungszeit für Deap-Sky! Da erschlägt das Ausleserauschen, jedes andere Rauschen! Am Ende mehr Arbeit bei der Bildbearbeitung in die eine oder andere Richtung, bis hin zur Unbrauchbarkeit der Aufnahmen!

Wer nur ein Knöpfen drücken will, ist bei der Fotografie im speziellen der Astrofotografie beim falschen Hobby und sollte sich mit etwas anderem beschäftigen, sonst ist Frust vorprogrammiert! speziell die Astrofotografie setzt ein gehöriges Maß an Frusttoleranz und Geduld voraus, wer die nicht hat wird hier nicht glücklich!

CS
Alex
 
Wenn N.I.N.A. oder besser das Plugin, jetzt ich sage mal 5s ausspuckt, ist das sicherlich keine sinnvolle Belichtungszeit für Deap-Sky!
Na gut, dann ist das Plugin eben schlecht..

Bortle skala kenne ich, aber wenn die Kamera durch das Teleskop "schaut" dann erwarte ich in dem Fall, dass die Software selber erkennt wie viel Lichtverschmutzung (Bortle Skala) da ist. Es ist mir aber bewusst dass man die Software auch mit gewissen Parametern füttern müsste wie z.B. Sensordimensionen, Pixelgrösse, Dunkelstromrauschen, QE, Teleskopdimensionen etc.
 
Das Plugin ist schon sehr gut. Aktuelle Kameras haben ein sehr geringes Ausleserauschen. Da hat man auch unter einigermaßen brauchbarem Vorstadthimmel nach ein paar Sekunden schon so viel "Helligkeit" durch den Himmelshintergrund gesammelt - da macht sich das Ausleserauschen praktisch nicht mehr bemerkbar. Man ist halt hintergrundlimitiert. Je rauschärmer die Kamera, desto eher erreicht man die Hintergrundlimitierung. Es gibt sogar Leute die erzeugen sehr brauchbare DeepSky-Aufnahmen mit einem 18" Dobson ohne Nachführung und Einzelbelichtungen im Bereich 0,1s-0,5s. Soooo gut sind heutige CMOS-Kameras halt mittlerweile ;-)

Man kann sowas z.B. nutzen um mit sehr kurzen Belichtungszeiten zu versuchen dem Seeing ein ähnliches Schnippchen zu schlagen wie es die Planetenjäger machen. Auch da gibt es Spezialisten die damit eine deutliche Steigerung der Auflösung z.B. bei Galaxien oder PNs erreichen.

Mit einer guten, aktuellen Kamera KANN man also heute sehr kurz belichten. Zumindest ohne Schmalbandfilter gibt es keinen Grund mehr für Einzelframes mit 10 Minuten. Wie praktikabel eine Belichtungsreihe mit 1s-Aufnahmen ist muss man für sich selbst entscheiden. Es gibt dann halt sehr viele Einzelframes die man zunächst speichern muss, dann muss man sie auch noch selektieren (auch wenn man das bei diesen Mengen besser automatisiert macht) und schließlich braucht man dann noch eine Menge Rechenzeit und Plattenplatz um das Zeug durch den Stacker laufen zu lassen.

Mir schlägt N.I.N.A. je nach Kameraeinstellung auch 1-2s vor (IMX533 Sensor). Ich belichte meist Einzelframes mit 30 Sekunden. Das ist für mich ein guter Kompromiss aus Datenmenge und Ausschussquote (z.B. weil ich ans Stativ komme oder ein Nachbar mit dem Auto vorbei fährt).

Ciao, Udo
 
Wer nur ein Knöpfen drücken will, ist bei der Fotografie im speziellen der Astrofotografie beim falschen Hobby und sollte sich mit etwas anderem beschäftigen, sonst ist Frust vorprogrammiert! speziell die Astrofotografie setzt ein gehöriges Maß an Frusttoleranz und Geduld voraus, wer die nicht hat wird hier nicht glücklich!
Hallo Alex, ich habe schon so manche tolle Bilder gemacht, zuletzt im Oktober. Kann ich dir gerne schicken meinen Schleier- oder N. Amerika Nebel ;) Also ja, ich weiss das natürlich. Ohne fundiertes Wissen kommt man da nicht weit. Trotz dem bin ich immer auch auf der Suche nach Vereinfachungen. Und wenn es dann etwas Zeit einspart, dann sage ich, warum nicht?
 
Hallo Sebastian,

bin selbst auch faul! D.h. ich suche auch nach Möglichkeiten das ganze zu Vereinfachen, leider kenne ich keine! die Ergebnisse aus dem Plugin für N.I.N.A. machen keinen Sinn, 5s Belichtungszeit für Deepskey???????

Hallo Udo,

die Deep-Sky-Bilder mit 0,1-0,5 s möchte ich sehen! Gerade mal bei den "heutigen" CMOS-Kameras möchte ich mal behaupten das hier das Ausleserauschen der limitierende Faktor ist.

Vorsicht "Hintergrundlimitierung" ist nicht "Hintergrundrauschen"!!!!!!

CS

Alex
 
Was schlägt NINA vor wenn man einen 3nm Schmalbandfilter verwendet und einen f/5.5 Refraktor unter einem guten Landhimmel (ca. Bortle 4)?
(IMX571 Sensor)

Jetzt warst Du mit dem Tippen schneller!

Bortle 2 ist wenn man M33 (per Definition) mit bloßem Auge sehr gut erkennen kann, dass hatte ich bislang 1x in Namibia (100m NN) und ein mal in Chile (4000m NN)! Da hatte ich dummerweise kein Astroequipment dabei! Ich mag bezweifeln das es solche Standorte in MItteleuropa gibt, wenn doch dann bitte her damit!

Hier nochmal zur Erinnerung aus Wikipedia,

  • Klasse 1: extrem dunkel (Wüste) – Grenzgröße 8,0 bis 7,6 mag
    Zodiakallicht, Zodiakalband und Gegenschein auffällig. Airglow direkt sichtbar. Die Milchstraße in den Sternbildern Schütze/Skorpion wirft Schatten. Die Galaxie M33 ist mit bloßem Auge mit direktem Sehen ein auffälliges Objekt. Jupiter und Venus behindern die Dunkeladaptation. Instrumentarium und Menschen sind vor dunklem Hintergrund nicht zu erkennen.
  • Klasse 2: sehr dunkel (Gebirge) – Grenzgröße 7,5 bis 7,1 mag
    Zodiakallicht hell und Farbe gelblich. Airglow in Horizontnähe schwach erkennbar. Sommermilchstraße stark strukturiert. M33 mit bloßen Augen und direktem Sehen leicht erkennbar. Wolken stehen am Nachthimmel nur indirekt als dunkle Löcher vor dem Sternhimmel. Teleskop nur schemenhaft erkennbar.
  • Klasse 3: Land – Grenzgröße 7,0 bis 6,6 mag
    Zodiakallicht im Frühling und Herbst noch erkennbar. Milchstraße deutlich differenziert. M33 mit bloßen Augen und indirekt leicht erkennbar. Horizont bereits lichtverschmutzt. Beobachtungsinstrumentarium deutlich erkennbar.
  • Klasse 4: Übergang Land/Vorstadt – Grenzgröße 6,5 bis 6,1 mag
    Zodiakallicht nur teilweise zu sehen. Milchstraße deutlich, aber teilweise bereits strukturlos. M33 auch indirekt kaum zu sehen. In Horizontnähe deutliche Lichtverschmutzung. Wolken über Siedlungen deutlich aufgehellt. Beobachtungsinstrumentarium sehr deutlich erkennbar.
  • Klasse 5: Vorstadt – Grenzgröße 6,0 bis 5,6 mag
    Zodiakallicht nur in besten Nächten im Frühjahr oder Herbst erkennbar. Milchstraße in Horizontnähe kaum erkennbar, im Zenit strukturlos. Lichtverschmutzung in allen Richtungen. Wolken auch über Beobachtungsort deutlich aufgehellt, teilweise heller als der Himmel. Beobachtungsinstrumentarium auch ohne Rotlicht bestens erkennbar.
  • Klasse 6: helle Vorstadt – Grenzgröße 5,5 bis 5,1 mag
    Kein Zodiakallicht. Milchstraße nur im Zenit, M31 indirekt gerade noch zu sehen. Himmel bis 35 Grad Höhe grau/weiß. Wolken hell angeleuchtet.
  • Klasse 7: Übergang Vorstadt / Stadt – Grenzgröße 5,0 bis 4,6 mag
    Gesamter Nachthimmel grau/weiß. Milchstraße unsichtbar. Selbst hohe Wolken hell angestrahlt.
  • Klasse 8: Stadt – Grenzgröße 4,5 bis 4,1 mag
    Himmel weiß/orange. Sternbilder mit großen Lücken. Zeitungsschlagzeilen mühelos lesbar.
  • Klasse 9: Innenstadt – Grenzgröße 4,0 mag und heller
    Gesamter Nachthimmel bis in den Zenit hell erleuchtet. Viele Sterne in den Sternbildern verschwunden. Himmelslücken gänzlich sternfrei. M45 das letzte erkennbare Messier-Objekt.
Ich habe im Moment keine Vorstellung wie man dieses subjektive Wahrnehmen per Software oder Ai abbilden sollte!

CS

alex
 
Zuletzt bearbeitet:
die Deep-Sky-Bilder mit 0,1-0,5 s möchte ich sehen! Gerade mal bei den "heutigen" CMOS-Kameras möchte ich mal behaupten das hier das Ausleserauschen der limitierende Faktor ist.
Gab es vor ein paar Monaten in der Zeitschrift "Astronomie - Das Magazin". Müsste Ausgabe 26 gewesen sein.

Ein Beispiel findest Du auch hier:


Keine Ahnung ob ich hier ins "andere Forum" verlinken darf.

Klar: Mit so kurzen Belichtungszeiten sind eher helle DeepSky-Objekte erreichbar. Noch. Die Kameras werden ja immer besser. Rauschen gibt es doch im Wesentlichen in 3 Ausprägungen:

1. Ausleserauschen - bei aktuellen CMOS-Sensoren typisch im Bereich <2ADU
2. Thermisches Rauschen - wird in e pro pixel pro sekunde angegeben - hier spielt es also keine Rolle ob man 10x1s oder 1x10s belichtet. Das Rauschen ist gleich.
3. Hintergrundrauschen - Das ist der für uns interessante Teil. Es wird mit steigender Gesamtbelichtungszeit kleiner. Auch da ist es aber egal ob man 10x1s oder 1x10s belichtet.

Schau' Dir mal den YouTube-Vortrag von Dr. Robin Glover an. Sehr sehenswert. Da wird im Detail erklärt warum lange Belichtungszeiten (ohne Filter) mit aktuellen Sensoren "eigentlich" keinen Sinn machen.

Ciao, Udo
 
Ich war auch ziemlich erstaunt.... Der nächste Schritt deutet sich ja auch schon an. Aktuelle CMOS-Sensoren haben keine Auffälligkeiten in den Darks mehr und das thermische Rauschen ist auch bei Temperaturen im Bereich bis 20°C sehr gering und der Unterschied im thermischen Rauschen zwischen -10°C und 20°C wird immer kleiner. Damit wird dann langsam die Kühlung der Astrokameras obsolet. Schöne neue Welt... Vorbei die Zeiten als man mit CCDs minutenlang belichten musste (oder gar mit sensibilisierten photochemischen Filmen).

Klar: Zeiten unter 1 s sind im Moment noch grenzwertig. Mit schnellen Teleskopen kommt man da aber schon zu durchaus ansehnlichen Ergebnissen, wenn man nicht gerade auf die Abell PNs zielt. Die Entwicklung wird weiter gehen und wir nähern uns immer mehr der "idealen Kamera" - ganz ohne kamerabedingtem Rauschen bzw. unter 1 ADU in Summe.

Ciao, Udo
 
Ja, die Datenmengen werden dann der limitierende Faktor! Jetzt gerade ist das Seeing hier südlich von Frankfurt gerade mal so lala! Ausgehend von Deinem Post, habe ich meinen Sharpstar 94 EDPH mit Reducer F4,5 mit ASi 2600 Pro Color (normalerweise mein Reise-Equipment) mal aus dem Garten auf den Balkon geschleppt und nehme mal kurze Frames auf 10s! Jedes Frame hat etwa 40MB bei Bin 1, bin gespannt was rauskommt! Besonders wie lange Pixinsight braucht die Frames zu registrieren?

CS
Alex
 
Joh! Wegen Siri und Photoshop bin ich auf Pixinsight umgestiegen! Ja Pixinsight ist eher ein Kaltblüter !

Mir widerstrebt die Politik von Photoshop, ich hasse Abo's! Ich kaufe eine Software die gehört mir und gut ist's, irgendwann gibt es eine Änderung die den erneuten Kauf verlangt ist O.K. aber jeden Monat einen Betrag X zu zahlen was ich nicht un bedingt jeden Monat nutze, nee! Siri ist Freeware aber nur stacken da hat Pixinsight mehr Möglichkeiten! So ich hatte es anderswo geschrieben bin ich jetzt auch nicht der König der Bildbearbeitung! Ich komme aus der analogen Fotografie und arrangiere mich seit der letzten Jahre mit der Digitalen!

CS
Alex
 
Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen..
Da man offenbar mit Hilfe der Software nicht weiter kommt (5sec. Belichtungszeit??) wäre es vielleicht interessant einfach eure Meinungen zu hören. Darum wiederhole ich nochmals meine Frage.
Mit einen 3nm Schmalbandfilter, einen f/5.5 Refraktor unter einem guten Landhimmel (ca. Bortle 4) - wie lange würdet ihr da mindestens belichten? (pro Bild)
(IMX571 Sensor)
 
Hallo Sebastian,

da kannst Du entspannt 300-1000s belichten! Vorbehaltlich eines guten Guidings d.h. besser als 1"! Bortle 4 ist ne Ansage!

CS
Alex
 
Schau' Dir einfach die Bildstatistik an. Der Mean/Median sollte deutlich über dem eingestellten Offset liegen und gleichzeitig im unteren Viertel (manche meinen unteres Drittel) des Histogramms liegen. Ansonsten hängt es natürlich auch vom eingestellten Gain ab und ein klein wenig auch vom Motiv. M42 solltest Du eher knapp belichten - da dürften bei 1000s schon etliche Bereiche überbelichtet/ausgebrannt sein.

Ciao, Udo
 
Hallo Udo,

bei Schmalband?

Wenn die Sterne größer werden läuft was über! Ansonsten wie Du schon geschrieben hast im ersten Drittel des Histogramms ist alles im Grünen Bereich!

CS
Alex
 
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