iOptron Montierung GEM45-EC (High Precision Encoder) - ohne Guiding Langzeitbelichtungen von z. B. 10 Minuten?

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Recoxx

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Hallo erstmal ((o:

Habe ich die o. g. Montierung ins Auge gefasst und will sie vielleicht kaufen.
Leider habe ich nur viele ähnliche Themen hier und im Internet gefunden, was die Frage nach den High Precision Encoder beantworten würde. Bei der CEM40-EC soll deas nicht so gut funktionieren.
Also was mich vor allem interessiert, sind diese High Precision Encoder. Sie sollen ja in beiden Achsen verbaut sein.

Kann man wirklich ohne Guiding Langzeitbelichtungen von z. B. 10 Minuten machen? Hat da jemand Erfahrungen gemacht? Sind die angegebenen 0,25 Winkelsekunden max. Abweichung wirklich auch über z. B. 10 Minuten realistisch?

Gibt es sonst noch was wichtiges, was ich über iOptron bzw. dies Montierung wissen sollte?

Hier mal der Link: iOptron Montierung GEM45-EC GoTo LiteRoc

Ich hoffe, das mir da jemand aus eigener Erfahrung etwas erzählen kann.

CS

Andreas
P. S.: Ist nicht so wichtig, aber es würde mich schon interessieren, wie funktionieren überhaupt diese High Precision Encoder?
 
Hallo Andreas,

wie kommst Du darauf, dass in beiden Achsen Encoder verbaut sind ?
Das wäre mir neu, aber die Dokumentation ist spärlich. Auf der Ioptron Website steht nichts davon, nur in der Beschreibung deines Händlers ist mal von Encodern die Rede, was aber auch ein Übersetzungsfehler sein kann. Die Beschränkung auf eine Achse bedeutet, dass man möglichst perfekt einnorden muss, dann kann das mit den 10 Minuten auch funktionieren. Alles andere muss aber perfekt sein (die ganze Mechanik einschließlich Tubus darf nicht durchhängen oder durchbiegen, der Spiegel nicht shiften usw.)

Um die zweite Achse zur besseren Nachführung zu nutzen, wäre
eine viel komplexere Steuerungssoftware notwendig (Stichwort Pointing Modell) Im Handbuch ist aber keine Rede davon.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo Andreas,
wenn die Montierung perfekt eingenordet / gescheinert ist, dann ist das Beschriebene (zwischen zwei Schneckenfehlern) möglich. Idealerweise ist dann ja nur die Zeitachse in Bewegung - entsprechend präzise - die DEC-Achse steht dann völlig still. Deshalb braucht es auch nur den einen Präzisionsencoder. An der DEC-Achse wäre das Teil arbeitslos.

Ich habe bei Anschaffung der EQ8-R auch über die Encoderversion nachgedacht, bin aber bei Standart + MGEN3 geblieben.

CS

Dietmar
 
Das perfekte einnorden sollte mit der GEM45 zumindest kein Problem sein, sofern sie den iPolar verbaut hat (ich meine der wäre standardmäßig dabei?). Damit gehts auf jeden Fall schnell, einfach und präzise.
 
iPolar benutze ich auch. Bin recht zufrieden damit.
Wenn das schon dabei ist- um so besser...

CS

Dietmar
 
Erstmal ein Dankeschön an alle, die mir geantworte haben. ((o:

@ Norbert: Weil der AstroShop das so schreibt: ..."Die Variante mit hochauflösenden Encodern (EC) auf beiden Achsen"... .
Aber leider wie so oft schreiben Händler viel dummer Zug, denn auch ich finde bei iOptron nichts davon!
Du schreibst: ..." Alles andere muss aber perfekt sein"... Ich guide über PHD2 mit einer EQ6-R pro und sehe wie sehr dort die RA-Achse von PHD2 "bearbeitet" werden muss, damit sie "aus Kurs bleibt".
Daher kann ich mir nicht vorstellen das die GEM45 da soviel besser ist. Also denke ich, dass das alles nichts wird. Ganz zu schweigen von den anderen Fehlerquellen.

@ Dietmar: Ich habe noch nie gescheinert. Wenn ich genau eingenordet habe und mit PHD2 meine EQ6-R pro guide, dann kann ich auch 15 Minuten belichten und bin immer noch unter 0,5 Bogen Sekunden. Also stimme ich dir zu, wenn man die GEM45 EC verwenden will, muss man wohl scheinern und alles andere was auch Norbert schreibt, muss auch zu 100% stimmen.

@ Felix: Ja, der iPolar ist verbaut, aber das scheint nicht auszureichen, wie Norbert und Dietmar schreiben.

Allesdiengs würde es mich nach wie vor sehr interessieren, was jemand schreibt, der diese Montierung für Langzeitbelichtung verwendet, denn das alles ist bis jetzt nur graue Theorie (bitte nicht falsch verstehen!).

CS
Andreras
 
Sieht man denn einen großen Unterschied zw. 0,5" und 1,0" Guiding bei Langzeitaufnahmen bei unserem typischen mitteleuropäischen Seeing, was selten FWHM-Werte von besser 3" ergibt?
Ok, ich weiß nicht wo ihr aufnehmt, aber alleine deswegen, würde ich vermuten, sind Guidingwerte um 0,25" oder besser über längere Zeiträume illusorisch.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Andreas,

das Teil ist halt noch neu, da wirds noch nicht viele Erfahrungsberichte geben, und in USA ist Ioptron etwas besser vertreten, und in den dortigen Foren hab ich jetzt auf die Schnelle auch nicht viel gesehen. Ich habe nur eine der ersten CEM60 ohne EC , aber ich denke ich verstehe ein bisschen "optronisch"...Ich finde die neuen Modelle haben schon einiges an Verrbesserungen aufzubieten. Aber zurück zum Thema: Dass die RA Achse viel zu tun hat, ist normal, da ja dort der Schneckenfehler zuschlägt. Das kann der Encoderbetrieb ausgleichen. Die 0.25" ergeben sich laut Kleingedrucktem im Datenblatt aus der Messung am Teststand über 400sec, und nicht am Stern. Wenn die Encodermarkierungen jetzt nicht ganz perfekt rund sind, oder die Achse minimal eiert, gibt es da vielleicht etwas größere Abweichungen.
Der Encoderbetrieb ist ja nichst anderes als eine Art internes Guiding, nur das du jetzt nicht den Stern als Referenz nimmst, sondern die optischen Markierungen an der Achse. Vergleichs mit einer Uhr, deren Sekundenzeigerposition jede Sekunde einmal abgelesen wird, und je nach Abweichung einen Schubs zur Korrektur bekommt.
Das hat in den alten iOptron Montierungen wohl öfters funktioniert, aber es gibt auch Einzelfälle, wo es Probleme gab oder noch gibt.
Aber, ich will das nicht so schlechtreden, wie es rübergekommen ist. Erstens ist die Anforderung wie schon von Heiko geschrieben, nicht so eng, zweitens sind die meisten iOptron Montierungen vom "normalen" Schneckenfehler schon relativ gut, und Scheinern musst Du dank iPolar nicht, das funktioniert gut (ich hab zwar nur den Polemaster, aber das Prinzip ist gleich. Und einen mechanisch stabilen SetUp braucht man beim Guiden ja auch, nur das eben das Guiding eine Fehlauftsellung oder systematische Drift verzeiht. Mit Encoder guiden ist ein bisschen wie mit abgedeckter Windschutzscheibe nach Navi Fahren. Kann klappen, muss aber nicht.

Aber wenn du eh schon guidest, weiss ich nicht, ob sich der Aufpreis fürs EC lohnt. Ich bin mir auch nicht sicher, wie gut man mit der EC Version im Einzelfall immer noch guiden könnte, da interne und externe Korrektur sich wahrscheinlich nicht so gut vertragen. Da müüsste man mal nachschauen, wie das genau läuft.

Gruß
*entfernt*
 
@ Heiko: Klar hast du erst. 0,25 Bogensekunden sind illusorisch in unseren Breitengraden. Oder auch nicht, denn was heißt, wenn ich im PHD2 einen Totalen-Fehler von z. B. 0,7 Bodensekunden ablesen. Das habe ich noch nie wirklich verstanden. Wenn das Seeing z. B. schon bei 2 Bogensekunden liegt, was PHD2 doch über den Nachführ-Assistenten mit diesen hochfrequentem "Flimmern" doch selber berechnet. Also müsste der Totale-Fehler doch 2,7 Bogensekunden sein, aber ich denke, dass ich das alles irgendwie falsch verstehe. Weiß du, wie man das verstehen soll?

@ Norbert: Ich habe zwischenzeitlich auch mal bei CN für die GEM40 mit EC nachgelesen. Um es kurz zu machen, es scheint schon möglich zu sein, aber man muss viel einstellen und sehr gut alles einstellen.
Ich habe Bilder gesehen, die mir gar nicht gefallen haben!
Danke für die Erklärung des "Encoder-Betriebs"! ((o:
Was gut ist, dass auch du schreibst, dass der iPolar gut ist, denn auch das haben ich mich gefragt, ob das System wirklich gut. Auch wenn du den Polmaster verwendest.
Da ich schon guide und es ja gut läuft, werde ich wohl nicht auf EC umsteigen, auch wenn es verlockend ist, wenn man da nichts mehr machen muss.

Mal sehen, ob hier noch jemand was schreibt!

CS
Andreas
 
Hallo Andreas,

die Fehler addieren sich nicht linear, sondern wie beim Rauschen eher wie die Wurzel der Summe der Quadrate. Der Punkt ist aber, wenn deine Sterne schon im Mittel auf 3" aufgeblasen werden, dann fallen Dir darin 0,25" oder 0,5" Schwankung durch Guiden nicht auf mehr auf. Das Wabern durch Seeing ist da bei Weitem dominant und dem kann man durch Guiden nicht hinterherjagen. Da braucht man wirklich einen sehr guten Himmel, bevor man damit einen Unterschied machen kann. Und 0,5 RMS z.B. bedeutet den Effektivwert. Der Spitzenwert wäre ungefähr Wurzel(2) mal größer. Und von Peak zu Peak wären das schon fast dreimal so viel - also 1,5" Schwankungsbreite. Das entspricht schon eher gutem Seeing - z.B. in den Bergen. Da macht es dann Sinn so gut zu Guiden, sonst addiert sich das merklich zur Ungenauigkeit durch Seeing dazu.
Je nachdem wie Dein Himmel ist, investiere m.M.n. statt in einer teureren Montierung lieber in mehr Öffnung, eine bessere Kamera, Filter, Bildbearbeitungssoftware o.ä.. Das sieht man dann wahrscheinlich eher im Bild.

Gruß

*entfernt*

PS: Wenn Du gutes Guiding hast, kommt es auf supergenaue Polausrichtung m.M.n. auch gar nicht an. Das Guiding folgt ja dem Polfehler genauso wie dem Schneckenfehler und kompensiert ihn.
 
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Hallo Heike,

danke für die klärenden Worte.

Gruß
Andreas
 
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