ISS Überflüge 20. & 22.03.2025 mit 12" Dobson

komposer

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Hallo,

hier jetzt die Ergebnisse der beiden Überflüge. Aufgenommen mit meinem 12" F5 Dobson, Baader Q-Turret Barlow, Asi462mm mit RG610 Rotfilter.

20.03.25
ISS_200325_201905ani.gif


Bestes Einzelbild etwas nachbearbeitet:
iss-200325a00000000_3g2hellc.jpg


22.03.25
ISS_220325_201925ani.gif

Hier konnte ich ein paar Frames stacken
ISS_220325_201925vbesta.jpg

ISS_220325_201925vbestb.jpg


Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

schön erwischt. Ich hatte neulich auch Glück mit der ISS. Irgendwo im Netz gibt es doch eine Seite mit den beschrifteten Segmenten der ISS. Du weißt nicht zufällig die Adresse?

CS Jochen
 
Hallo Holger,
wow, wirklich faszinierend detailreiche Fotos, beeindruckend .

Kannst du bitte etwas zu deiner Vorgehensweise der Bildererfassung preisgeben?

Mich würde u.a. interessieren:

Wie bereitest du deinen Session vor? Bzgl. Einstellung von Gain und Belichtungszeit hast du ja nur ein kurzes Zeitfenster. Bei deinem Equipment (Brennweite und kleines FOV) stell ich mir das anvisieren ziemlich schwierig vor. Führst du manuell nach, oder pointest du nur einen Himmelsausschnitt an?

Viele Grüße
Andreas
 
Danke für die Antorten.

Ich stelle meist am Polarstern scharf. Belichtungszeit ca. 0,8 - 0,9 ms bei gain 200.
Mit Blick durch den Sucher führe ich den Dobson permanent nach, versuche an der ISS dranzubleiben und sie dabei so oft es geht ins Fadenkreuz zu bringen.
Zentrale 90° Überflüge, wie am 20.03.25 sind da leichter, da ich fast nur in der Höhenachse nachführen muss.
Zwischen An- und Abflug muss ich einmal umschwenken.
Die Phase hoch oben, nah am Zentrum, ist am interessantesten aber auch am schwierigsten nachzuführen.

Gruß,
Holger
 
2ter versuch

Versuchen wir es mal da mit .

Mfg Willi


 
Ich hab's schon mit 10 Zoll probiert.
Siehste fast nix, weil viel zu wackelig.
Man ist die ganze Zeit so sehr auf's Nachführen konzentriert dass man nicht im Entferntesten auf Details achten kann.
Du kannst auch nicht wirklich brauchbar vergrössern, weil du sie sonst schlicht und ergreifend nicht mehr findest.
Vielleicht wenn jemand anders mit dem Sucher das mit dem Nachführen übernehmen würde...

Gruss
Thorsten
 
Hallo Sven,

ist natürlich viel kleiner. Ich habe das mal mit einem 25mm Plössl Okular gemacht. Da konnte ich noch recht leicht dranbleiben und z.B. die Sonnensegel gut erkennen.
Bei Okularen kürzerer Brennweite wird es aber schwierig die nicht aus dem Sichtfeld zu verlieren.
Einmal raus und man müsste erst mit dem Sucher wieder nachgehen und so positionieren, dass sie ca. 1 Sek. später durch Bild huschen wird. Es braucht ja die Zeit um wieder an den OAZ zu kommen und dann heißt es ja auch schnell wieder gleichmäßig nachführen ohne die ISS aus dem Blickfeld zu verlieren.

Am Tag kann man das z.B. bei Flugzeugen üben. Einen Kondensstreifen zur besseren Orientierung hat die ISS aber nicht.:D

Gruß,
Holger
 
2ter versuch

Versuchen wir es mal da mit .

Mfg Willi


Hallo Willi,

genau sowas! Besten Dank!

CS Jochen
 
Ich hab's schon mit 10 Zoll probiert.
Siehste fast nix, weil viel zu wackelig.
Man ist die ganze Zeit so sehr auf's Nachführen konzentriert dass man nicht im Entferntesten auf Details achten kann.
Du kannst auch nicht wirklich brauchbar vergrössern, weil du sie sonst schlicht und ergreifend nicht mehr findest.
Vielleicht wenn jemand anders mit dem Sucher das mit dem Nachführen übernehmen würde...

Gruss
Thorsten
Hallo Thorsten,

das sehe ich etwas anders ;). Mit Übung und schönen Weitwinkelokularen kann man bis ca. 100x vergrößern (darüber wird es stressig mit dem Nachführen). Da geht visuell schon einiges. Weitwinkel-Zooms sind ideal. Man kann sehr schön die Vergrößerung nach eigenem Nachführstresslevel einstellen.
Eine Grundvoraussetzung ist, dass die Ergonomie insbesondere für die Zenitpassage passt (Beobachtungsposition am Teleskop und Teleskopmechanik zum Nachführen). Wenn man sich verrenken muss, sieht man nichts. Wenn man die ISS früh genug im Anflug erwischt, kann man sich auch schon an die Nachführung gewöhnen. Wie weiter oben geschrieben: Cooler ist es, wenn die Monti nachführt . :cool:

CS Jochen
 
Hallo Jochen, im Prinzip stimme ich dir zu.
Aber einiges an Übung ist schon erforderlich.
Und wie Holger ständig schreibt: Ein zenitnaher Überflug ist einfacher mit dem Dobson.
Gruss
Thorsten
 
Hallo Thorsten,

für einen Dobs sind zenitnahe Überflüge sicher am besten. Mit einem guten Spektiv/kleinen Refraktor geht bei 40-50x aber auch schon was. Im Sommer kann man ja in unseren Breiten (für Deine Breite weiß ich es gar nicht) das Teil die ganze Nacht sehen. Spätestens beim 2./3. Überflug hat man es ganz gut raus, wie man nachführen muss.

CS Jochen
 
Wenn man die ISS früh genug im Anflug erwischt, kann man sich auch schon an die Nachführung gewöhnen.
Guter Punkt für die visuelle Beobachtung.
Wenn die ISS schön auf dich zukommt und noch nicht so hoch steht, ist es eigentlich kein Problem da dranzubleiben.
Je näher und höher sie kommt desto größer wird sie auch aber leider wird dann auch das Nachführen schwieriger.

Das sieht man ja auch gut an meinen Überflugsanimationen. Die meisten Treffer habe ich zu Beginn des Anflugs. Die sind aber häufig vom Seeing verwaschen und unscharf oder zeigen eimfach weniger Details als die besseren Volltreffer. Die fehlen oben in den Animationen, sonst könnte man besser sehen wie die Anzahl der Treffer mit der Höhe abnimmt, da es immer schwieriger wird die ISS ins Fadenkreuz zu bringen. Nur ist gerade da die ISS am nächsten / größten und liefert die besten Volltreffer.

Flache Überflüge unter 50° nehme ich inzwischen gar nicht mehr auf.
1. Die besten Treffer eines z.B. 90° Überflugs werden kaum erreicht werden können
2. Das ständige Nachführen in 2 Achsen ist echt schwer wobei bei max. Höhe des Überflugs in Südrichtung kurzzeitig eher nur waagerecht nachgeführt werden muss.
Da ist es für einen Moment einfacher.

Gruß,
Holger
 
Hallo,

um meinen Ablauf zu verdeutlichen habe ich hier 3 kurze Animationen vom Überflug 22.03.25 erstellt.
Zu sehen ist jeweils ein kurzer Moment in dem sich die ISS kurzzeitig im Fadenkreuz befand und so für wenige Frames über den Bildschirm wandert.
Die Framerate habe ich aber von original 75 auf 1fps reduziert.
Anflug, ISS noch nicht so hoch und daher weiter weg, entsprechend kleiner und noch dunkler:
ISS_220325_201925vmoment1-1fps.gif


Jetzt schon höher, größer und heller:
ISS_220325_201925vmoment2-1fps.gif


Dann der Abflug
ISS_220325_201925vmoment3-1fps.gif

Meist huscht die ISS nur für kurze Momente durch´s Bild. Sehr gut sind auch hier die extremen Seeingschwankungen zu sehen.
Da ist die ISS meist unscharf, durch den Rolling-Shutter der Kamera verzerrt usw... und dann direkt ein Frames später plötzlich scharf.
Mit etwas Glück sind dann bei so einem Durchlauf mehrere Frames scharf und verzerrungsfrei, dann kann ich die sogar stacken.

Gruß,
Holger
 
Ich stelle meist am Polarstern scharf. Belichtungszeit ca. 0,8 - 0,9 ms bei gain 200.
Mit Blick durch den Sucher führe ich den Dobson permanent nach, versuche an der ISS dranzubleiben und sie dabei so oft es geht ins Fadenkreuz zu bringen.
Zentrale 90° Überflüge, wie am 20.03.25 sind da leichter, da ich fast nur in der Höhenachse nachführen muss.
Zwischen An- und Abflug muss ich einmal umschwenken.
Die Phase hoch oben, nah am Zentrum, ist am interessantesten aber auch am schwierigsten nachzuführen.

Danke Holger für deine Ausführungen ... muss ich doch direkt mit meinem 8" Dobson auch einmal probieren.

Bringt eine EQ-Plattform bei der Vorgehensweise Vorteile (also wenn der Dobson drauf steht/ nicht zur Nachführung) oder ist diese eher obsolet, da du eh in beiden Achsen nachführen musst?

Viele Grüße
Andreas
 
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