Ist die Venus mit einem 10-Zoll-Dobson beobachtbar?

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Also bei mir ist die Venus auch schwierig, weil sie so hell ist. Manchmal hab ich bessere Sicht, wenn es leicht bewölkt ist. (Ich gucke ohne Filter.)
Dann ist mir noch aufgefallen, dass ich bei 50x das Ding auch schlecht scharf kriege. Bei 100x viel besser.
Ich erkläre mir dass damit, dass bei kleiner Vergrößerung die Lichtquelle noch punktförmig ist und dadurch Beugungsringe bei obstruierten Teleskopen entstehen. Wobei sie in meinem Sucher auch unscharf ist - das passt nicht zu meiner Theorie.

Ansonsten sieht man halt nicht viel, aber ich sitze gern bei Sonnenuntergang da und gucke abwechselnd gemütlich mit 100x und mit den Augen 1x. Am besten nach Feierabend zum runterkommen...

Viel Gelassenheit und Freude
Spunti
 
Das Wetter war gestern Abend gut. Auf den böigen, kalten Wind hätte ich gut verzichten können.

Ich konnte die Venus gut einfangen. Ich setzte mein Zoom-Okular ein, meine Barlow, einen ND09-Filter und den Doppel-Polfilter, in unterschiedlichen Konstellationen.

Meine anfänglichen Probleme lagen an der Einstellung des Dobsons., also an dem Feststellen und dem fehlendem Gegengewicht.

Ich habe die Venus gut im Okular halten können. Sie blieb jedoch für mich nur ein sehr heller Halbkreis. Schön, das gesehen zu haben, haut mich aber nicht um. Und ich weißjetzt, dass Planeten auch gehen.

Noch einmal Danke für die hilfreichen Tipps.

Grüße
Ulf
 
Ich habe die Venus gut im Okular halten können. Sie blieb jedoch für mich nur ein sehr heller Halbkreis. Schön, das gesehen zu haben, haut mich aber nicht um. Und ich weißjetzt, dass Planeten auch gehen.

Hallo Ulf,
schön dass es schließlich doch geklappt hat.

Meist gibt die Venus leider nicht mehr her als das Beobachten ihrer Phasen.
Bei gutem Seeing sind aber mit einem Violett-Filter schon immer mal wieder Wolkenstrukturen zu sehen.
Wenn man also regelmäßige Venusbeobachtungen plant, wäre ein solcher Violett-Filter eine durchaus sinnvolle Investition und hebt (zumindest für mich) die Freude an der Venus erheblich.

Grüße, Mario
 
Hallo zusammen,

apropos...die Venus ist auch gerade mit dem freien Auge am Taghimmel sichtbar. Man braucht da weder Teleskop noch Fernrohr. ;)

Viele Grüße
Werner
 
Ich hatte jetzt den einen oder anderen Abend nutzen können, um mir u.a. auch die Venus anzusehen. Nach den Veränderungen dank der Tipps klappt das ganz gut.

Ich habe noch das Problem, dass die Venus mehrfach im Okular (Hyperion Zoom mit ND09-Filter) zu sehen ist, ja nach Winkel des Einblicks ins Okular. Deckungsgleich bekomme ich das nicht hin, dadurch bleibt es unkalr. Nennt man das Geisterbilder? Ich habe das Teleskop per Laser justiert. Habt ihr dafür auch einen Tipp, wie ich das wegbekomme?

Den Mond kann ich dagegen ganz klar/scharf betrachten. Sterne, würde ich sagen, sehen dreieckig aus.

Grüße
Ulf
 
Hallo Ulf,

das kenne ich. Habe ich öfters am Anfang der Beobachtung und/oder in Horizontnähe.

Ich habe mir inzwischen einen Violettfilter für 15 Euro zugelegt. Strukturen waren damit zwar noch nicht zu sehen, aber das Bild wurde merklich ruhiger. Allerdings hat das Bild in Echtfarben auch seinen Reiz... Jedenfalls gingen mit dem Filter 300x recht schnell recht ansehnlich.

VG Klaus
 
Hallo Ulf,

Sterne, würde ich sagen, sehen dreieckig aus.

das könnte ein Indiz für Verspannung des HS oder FS sein. Überprüfe zunächst mal sämtliche Halteklammern der Fassung am HS. Diese dürfen nicht stramm sitzen.

Beobachte mal was passiert, wenn du den HS in seiner Fassung drehst. Ist die Orientierung der Sternabbildung gleich oder ändert sie sich je nach Rotation des HS?
(Ich gehe davon aus, dass sich bei Drehung des Okulars im OAZ nichts ändert...)

Viele Grüße
Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
was noch schneller geht: Mach mal den Neutralfilter ab, vielleicht sind das auch Spiegellungen. Oder nimm mal ein anderes Okular
 
Oh, das hatte ich überlesen. Ja, dreieckige Sterne bedeuten im besten Fall Verspannung oder schlimmstenfalls einen astigmatischen Spiegel ohne die erfolgreiche Rotationssymmetrie.

(Oder im alleegünstigsten Fall, dass man durchs Fenster geschaut hat...)

VG Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, durch ein Fenster habe ich nicht gesehen, leider. ;-)

Ok., ich werde bei der nächsten Beobachtung das Okular drehen und beobachten, was passiert.
An den Filter hatte ich auch schon gedacht, nachdem ich alles eingepackt hatte. Die Venus war aber mehr als doppelt, würde ich sagen. Zählen konnte ich das nicht, aber so 4 - 5 mal bestimmt.

Wie dreht man denn den Hauptspiegel?? Drei der sechs Schrauben für die Justierung haben Nuten, wo die Feder drin sitzen. Ich wüsste nicht, wie ich den Spiegel drehen soll.

Und an die vier Streben des Fangspiegels traue ich mich nicht ran. Das Teleskop hatte ich von Teleskop-Service, dort wurde es vorm Kauf justiert. Ich habe starke Bedenken, an die Schrauben der Streben zu gehen und hinterher den Fangspiegel nicht mehr in der Mitte zu haben.

Grüße
Ulf
 
Leider falsche Autovervollständigung, es sollte erforderliche Rotationssymmetrie heißen...

Dreieckige Sterne kann man meines Wissens nicht auf den üblichen Weg wegjustieren, auch nicht über die Fangspiegelstreben. Es könnte sein, dass die Klammern, welche den Hauptspiegel halten, zu fest auf den Spiegel drücken und ihn so verformen. Der Fangspiegel kann gefasst sein oder geklebt, auch da kann es zu Verspannungen kommen.

VG Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem der Regen durchgezogen war, bin ich rausgegangen. Es war leicht diesig, zumSchluss beschlug der Fangspiegel.

Das Drehen des Okulars bringt keine Veränderung. Zum Hyperion 32mm besteht kein Unterschied.

Ich versuche es mal so zu beschreiben:
Wenn ich die Venus versuche scharf zu stellen, sind kurz vorm Focus/kurz nach dem Focus viele "Venus" zu sehen, man könnte sagen kreisförmig angeordnet. Je mehr ich in den Focus komme, um so mehr zentrieren sie sich. Zum Schluss ist die Venus ca. 3 x zu sehen. Schwer zu sagen, weil sie dicht übereinander liegen, aber nicht deckungsgleich werden.

Einen hellen Stern bekomme ich mehr oder weniger als Pfeil zu sehen: einen Strich in der Mitte und die beiden Linien mit der Spitze.

Die Schrauben für den Hauptspiegel hatte ich gelöst und neu angezogen. Ich hatte mich aber vorher auch schon bemüht, die Schrauben und Konterschrauben nicht ganz fest anzuziehen. Wie der Hausptspiegel darüber hinaus befestigt ist, muss ich noch herausfinden.

Grüße
Ulf
 
Hallo Ulf,

nach deiner Beschreibung muss man systematisch vorgehen, um den/die Fehler schrittweise herauszufinden.

Du bist sicher, dass etwaige Bildfehler nicht etwa von deinem Auge stammen? Dies wäre als erstes sicherzustellen. Sollte dein Beobachtungsauge evtl. einen signifikanten Betrag Astigmatismus aufweisen, verwende eine Brille. Beim Test am Stern solltest du sicherheitshalber mit max. 1 mm AP beobachten.

Lass die Venus erst mal außen vor und beobachte an einem hellereren Stern ca. zweiter Größe, der hoch am Himmel steht.

Fehler an der Optik können vom HS oder FS (oder auch von beiden) herrühren. Hier musst du genauso schrittweise herausfinden, ob es sich lediglich um mechanische Beanspruchung der optischen Flächen handelt oder abnormale Abweichungen innerhalb der Optik vorliegen.

Am Okular scheint es offensichtlich nicht zu liegen.

Überprüfe nochmals alle Schrauben, welche den HS berühren (seitlich und von oben). Löse sie vorsichtig und ziehe sie nur so stark an, dass der HS ganz leicht rüttlelt wenn du ihn in der Fassung bewegst. Nachdem du ihn wieder eingebaut hast merke dir die Orientierung der Linie bzw. des Ovals/Dreieck, welches du am Stern bekommst. Bau den HS erneut aus und drehe ihn in der Fassung um ca. 90 Grad. Vielleicht gelingt dir die Drehung sogar direkt live am Teleskop, wenn die seitlichen Halteschrauben den Spiegel nur leicht berühren...

Wie auch immer, solltest du danach feststellen, dass der Fehler immer noch deutlich vorhanden ist und in einer um 90 Grad gedrehten Orientierung erscheint, liegt das Problem am HS (Astigmatismus). Ändert sich bei Drehung weder die Unförmigkeit noch die Orientierung der Abbildung, ist vermutlich der FS Ursache des Fehlers (Falsch verklebt, zu stramm gelagert oder ebenfalls astigmatisch).

Natürlich kann es dir passieren, dass du zwar Verbesserungen bekommst, du aber immer noch deutliche Abweichungen von der Sollform erhälst. In diesem Fall könnten sich mechanische und optische Fehler gegenseitig überlagern.

Versuche dich einfach heranzutasten. Es hilft dir Fehler systematisch auszuschließen.

Viele Grüße
Werner
 
Hallo Ulf,

nach deiner Beschreibung muss man systematisch vorgehen, um den/die Fehler schrittweise herauszufinden.

Du bist sicher, dass etwaige Bildfehler nicht etwa von deinem Auge stammen? Dies wäre als erstes sicherzustellen. Sollte dein Beobachtungsauge evtl. einen signifikanten Betrag Astigmatismus aufweisen, verwende eine Brille.

...

Ich würde daher mal jemanden durchsehen lassen, seine Eindrücke einholen und parallel versuchen, via Smartphone ein vom Okular abfotografiertes Bild der Venus hier einzustellen.

"Wild" rumschrauben würde ich nicht, ohne exakt zu wissen, was das bewirkt...
 
Vielen Dank für die weiteren Tipps.

Jemanden durchsehen lassen ist im Moment wegen Corona schwierig. Der Verkäufer ist in München, das ist zu weit weg.

Ich hatte jedoch inzwischen auch Kontakt mit dem Verkäufer, Hr. Karl Kloß. Er bat wie Peter um ein Bild durch den OAZ und vermutete, dass der FS verdreht sei. Mit seinen Tipps, wie ich das ohne Hilfsmittel, mit Bezug zur Anleitung von Pteng, prüfen und einstellen könnte, kam ich zunächst nicht weiter. Ich war damit überfordert, einordnen zu können, was ich durch den OAZ sah, welches "Bild" wohin gehört. Ich bin Anfänger und habe das noch nie gemacht. Er sandte mir dann ein Cheshire Justierokular zu. Gut, dass bei teleskop-spezialisten der Service nicht nach dem Vekrauf aufhört.

Ich war vorher nie an den Schrauben für die Spinnenstreben oder an der Kreuzschlitzschraube des FS zur Höhenverstellung. Warum der FS nicht mittig, sondern seitlich versetzt und zu hoch eingestellt war - keine Ahnung. Auf jeden Fall konnte ich den FS nach der "Pteng Newton justieren"-Methode einstellen. Schritt 1 mit dem neuen Okular, Schritt 2 mit dem Laser und Schritt 3 wieder mit dem Okular.

Ich habe zwei Bilder mit Blick durch den OAZ auf den FS vor der endgültigen Justage angehängt, ein Bild von einem Stern im Focus und einmal den Stern leicht aus dem Focus. Vielleicht hat ja mal jemand aus dem Anfängerbereich ein ähnliches Problem.

Gestern hatte ich das Teleskop justieren können. Das möchte ich nicht all zu oft machen müssen. Abends war es jedoch leicht diesig. Zudem waren von den Sternbilde rn Perseus, Orion, Zwillinge, ... nur die hellsten Sterne zu sehen. Der Himmel war recht hell, obwohl nach 23:30 Uhr der Mond nicht schien. Ich konnte die Sterne mit 24 mm ziemlich als Punkt sehen; auch eine Vergrößerung bei 8 mm, die man sich vorher nicht ansehen konnte, war ziemlich punktförmig. Wenn der Himmel klarer ist, werde ich das weiter ausprobieren; aber ich glaube, ich habe das Problem gelöst.

Nochmals vielen Dank an alle, die mir Tipps gaben.

Klare Nächte
Ulf
 

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Hallo Ulf,

aller Anfang ist nicht einfach, v.a. wenn man die notwendigen Schritte der Justage zum ersten Mal macht. Das Wichtigste ist: Wenn du zufrieden mit deinem Ergebnis bist, kann das ja so bleiben...nur: Hin und wieder die Justage an einem Newton zu überprüfen (und ggf. zu korrigieren) schadet nicht, sondern hilft, die Abbildung am Optimum zu halten. Mit ein wenig Erfahrung gelingt dies in wenigen Sekunden.

Aufgrund deiner FS Aufnahme fallen mir 2 Dinge auf: Vermutlich muss am HS an den Justierschrauben noch ein wenig gedreht werden. Außerdem ragt der OAZ in den Strahlengang, was im Fokus nicht der Fall sein sollte. Bezüglich der Sternabbildung könntest du dich u.a. an folgendem orientieren.

Seeing - Simulation

Je besser das Seeing, desto perfekter die Sternabbildung.

Viele Grüße
Werner
 
Danke für den Hinweis auf den OAZ. Ich glaube, dass er im Focus nicht in den Strahlengang ragt. Ich hatte ihn ganz reingefahren, um die Kamera plan dranzudrücken. Ich werde das aber noch prüfen.

Viele Grüße
Ulf
 
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