DeepSkyFreak
Aktives Mitglied
Hallo zusammen!
Als "alter" visueller Deepsky Beobachter habe ich lange Jahre unser Sonnensystem bloss nebenbei ein wenig "mitbeoachtet", jedoch nie fotografisch.
Mit Covid und den langen Lockdowns hier in Bangkok, hatte ich ploetzlich nicht nur die Zeit fuer mehr Sonnensystem, es blieb mir nichts anderes uebrig. Bangkok mit seiner unfassbaren Lichtverschmutzung ist Gift fuer Deepsky, aber - das Seeing hier ist Gold fuer Planeten und Mond.
Es fing mit ein paar Schnappschuessen des Mondes mit aufgesetztem Handy am Okular an und - ich mache es nachwievor genau so. Nun jedoch kurze Videos. Mein Equipment: Ein 15" f4.5 Obsession Classic Dob ohne jegliche Nachfuehrung, also auch keine Plattform. Ausser einem Handyhalter um 8 Euro habe ich praktisch nichts weiter in mein Equipment investiert. Ich wollte einfach wissen, was man mit einem Smartphone und Handnachfuehrung so erreichen kann in der Planetenfotografie.
Am 27. Juni 2021 war das Seeing wieder mal sehr gut, lediglich ein wenig Morgendunst in der feuchten Tropenatmosphaere machte sich bemerkbar. Jupiter war visuell eine Augenweide und ich sah auch leicht ein paar Details/Schattierungen auf Ganymed und Kallisto (V 340x und 600x).
Ich verwende ein Sony Xperia 5ii mit Triple Cam, wobei ich fuer Planeten die Tele Cam (70mm Aequivalent) und ein 5mm Nagler Oku zur Projektion verwende. Damit komme ich auf etwa 0.07" pro pixel Aufloesung. Die TeleCam hat einen Chip mit 1.2 my Pixelgroesse. Macht 4x Oversampling bei meinem 15er.
Wo sind die Schwaechen dieser Methode: klar, im Zittern beim haendischen Nachfuehren - da hilft auch kein Beruhigungstee oder Hopfensaft
Auch das Scharfstellen am Display ist nicht einfach bei diesen hohen Vergroesserungen. Eine Briefmarkenlupe am Display hilft mir da...
Die Videos werden in MP4 aufgenommen und nicht AVI. Zum Zentrieren des Planeten im Video und Konvertieren in AVI fuer Weiterverarbeitung verwende ich PIPP. Das klappt gut.
Um dem Zittern entgegenzuwirken, versuche ich die Belichtungszeit kurz zu halten - 1/240 oder 1/300s bei Jupiter. Was dann noch unscharf ist, wird in PIPP oder AS3 rausgeworfen. Die TeleCam hat leider nur 30 fps, aber bei 1 Minute sind es auch 1800 frames und bei gutem Seeing kann ich 500-700 davon zum Stacken nehmen.
Der Kontrast der Cam in RGB Echtfarben ist ein wenig flau, selbst beim Stack danach. Geschaerft wird dann in Giotto 2.21 oder AstroSurfaceQuasar und als Tool zur Kontraststeigerung und Feinschaerfung hat sich der Camera Raw Filter von PS als hilfreich erwiesen.
Ja und eins ist neben all der Technik und Software noch zu erwaehnen - ohne perfekte Justierung der Optik geht gar nix
Genug gelabert - hier ist also mein Jupiter und ein 2,5x vergroessertes Cut-Out von Ganymed und Kallisto. Die Monde und Jupiter habe ich getrennt bearbeitet, aber sie sind aus dem gleichen 1-min Video.
Clear Skies & Gutes Seeing aus Nonthaburi am Rande Bangkoks!
Armin
Als "alter" visueller Deepsky Beobachter habe ich lange Jahre unser Sonnensystem bloss nebenbei ein wenig "mitbeoachtet", jedoch nie fotografisch.
Mit Covid und den langen Lockdowns hier in Bangkok, hatte ich ploetzlich nicht nur die Zeit fuer mehr Sonnensystem, es blieb mir nichts anderes uebrig. Bangkok mit seiner unfassbaren Lichtverschmutzung ist Gift fuer Deepsky, aber - das Seeing hier ist Gold fuer Planeten und Mond.
Es fing mit ein paar Schnappschuessen des Mondes mit aufgesetztem Handy am Okular an und - ich mache es nachwievor genau so. Nun jedoch kurze Videos. Mein Equipment: Ein 15" f4.5 Obsession Classic Dob ohne jegliche Nachfuehrung, also auch keine Plattform. Ausser einem Handyhalter um 8 Euro habe ich praktisch nichts weiter in mein Equipment investiert. Ich wollte einfach wissen, was man mit einem Smartphone und Handnachfuehrung so erreichen kann in der Planetenfotografie.
Am 27. Juni 2021 war das Seeing wieder mal sehr gut, lediglich ein wenig Morgendunst in der feuchten Tropenatmosphaere machte sich bemerkbar. Jupiter war visuell eine Augenweide und ich sah auch leicht ein paar Details/Schattierungen auf Ganymed und Kallisto (V 340x und 600x).
Ich verwende ein Sony Xperia 5ii mit Triple Cam, wobei ich fuer Planeten die Tele Cam (70mm Aequivalent) und ein 5mm Nagler Oku zur Projektion verwende. Damit komme ich auf etwa 0.07" pro pixel Aufloesung. Die TeleCam hat einen Chip mit 1.2 my Pixelgroesse. Macht 4x Oversampling bei meinem 15er.
Wo sind die Schwaechen dieser Methode: klar, im Zittern beim haendischen Nachfuehren - da hilft auch kein Beruhigungstee oder Hopfensaft
Auch das Scharfstellen am Display ist nicht einfach bei diesen hohen Vergroesserungen. Eine Briefmarkenlupe am Display hilft mir da...
Die Videos werden in MP4 aufgenommen und nicht AVI. Zum Zentrieren des Planeten im Video und Konvertieren in AVI fuer Weiterverarbeitung verwende ich PIPP. Das klappt gut.
Um dem Zittern entgegenzuwirken, versuche ich die Belichtungszeit kurz zu halten - 1/240 oder 1/300s bei Jupiter. Was dann noch unscharf ist, wird in PIPP oder AS3 rausgeworfen. Die TeleCam hat leider nur 30 fps, aber bei 1 Minute sind es auch 1800 frames und bei gutem Seeing kann ich 500-700 davon zum Stacken nehmen.
Der Kontrast der Cam in RGB Echtfarben ist ein wenig flau, selbst beim Stack danach. Geschaerft wird dann in Giotto 2.21 oder AstroSurfaceQuasar und als Tool zur Kontraststeigerung und Feinschaerfung hat sich der Camera Raw Filter von PS als hilfreich erwiesen.
Ja und eins ist neben all der Technik und Software noch zu erwaehnen - ohne perfekte Justierung der Optik geht gar nix
Genug gelabert - hier ist also mein Jupiter und ein 2,5x vergroessertes Cut-Out von Ganymed und Kallisto. Die Monde und Jupiter habe ich getrennt bearbeitet, aber sie sind aus dem gleichen 1-min Video.
Clear Skies & Gutes Seeing aus Nonthaburi am Rande Bangkoks!
Armin