Kurzbeobachtung einiger Sommerobjekte

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klawipo

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Heute um 02:00 bin ich wach geworden und noch kurz ein für Beobachtungsstündchen ums Eck gefahren. Hier ist der Himmel natürlich nie berauschend. Dennoch zeigte die Milchstraße droben im Schwan und ein Stück gen Südhorizont schon etwas Struktur. Meistens sehe ich hier in Sommernächten nur ein Fitzelchen nahe dem Zenit, die Transparenz war daher wohl ganz gut. Im hauptsächlichen Zielgebiet zwischen Schützen, Schild und Adler konnte ich aber keinen 5mag Stern mehr sicher ausmachen. (Meine Augen sind da aber nicht unbedingt das Maß der Dinge). Der Blick auf Saturn erschien schon in meinem neuen 20mm 60 Grad Bresser Okular reichlich unruhig. Dieses Okular nutzte ich reichlich.

Ein Blick auf M11 zeigte meistens pikfeine Sterne mit dem 20mm Okular. Der enorm sternreiche Haufen überrascht mich immer wieder durch seine eigentümlich gebrochene Symmetrie, die ich auch nie genau gleich wahrnehme.

Überrascht war ich auch davon, dass ich im Adlernebel schon ohne Filter etwas von der Nebligkeit im Sternhaufen sehen konnte. Muss mit Übung zu tun haben, früher sah ich hier auch unter besseren Umständen nichts. Mit UHC wurde es besser, aber nicht so klar definiert und strukturiert wie in dunkleren Gegenden. Die Adlergestalt zeigte sich auch damit eher schemenhaft.

Die bekannte Schwanenfigur im Omeganebel war ohne Filter mühelos zu sehen. Mit Filter deutete sich das hufeisenförmige Halo darum nur an. Auch der Lagunennebel zeigte sich schon filterfrei. Mit dem Ultrablock dann problemlos mit 4 helleren Partien und natürlich dem assoziierten Sternhaufen. Trifid war ohne Filter zu erahnen und auch mit zeigte sich nur die gröbste Dunkelwolke auffällig. Hier hätte man bei mehr Zeit mit mehr Vergrößerung wohl mehr Details herausholen können. Immerhin zeigte sich auch der etwas abseitige Part des Komplexes, der wohl im Wesentlichen ein Reflexionsnebel ist, bei indirektem Sehen eindeutig.

Zum Schluss betrachtete ich noch Ringnebel und M13, die beide keine wesentlich schlechtere Figur machten als in dunkleren Gegenden. Die Galaxie NGC 6207 beim Herkuleshaufen, unter etwas besserem Landhimmel kein Problem, konnte ich aber nicht ausmachen.

Saturn zeigte sich auch nach einer Stunde noch reichlich unruhig, dennoch trieb ich die Vergrößerung am oppositonsnahen Ringplaneten auf 300x und konnte einige ruhigere Momente erhaschen, in denen sich Cassinitrennung, eine dunklere Region sowie zwei eng anliegende Monde südlich und westlich offenbarten. Richtig klar kam Saturn aber nie durch.

Dennoch: auch unter nicht optimalen Bedingungen gelingen mit etwas Übung schöne Beobachtungen.

VG
Klaus
 
Hallo Klaus,

sehr schöner Bericht. Ich war neulich 02.07. im Scutum + Adler unterwegs (Stadtbedingungen, Milchstraße schwach im Schwan zu erkennen), aber M11 und M16 habe ich auch mitgenommen.
Dort habe ich einige Kugelsternhaufen (NGC6712, NGC6760) und PN (IC1295, NGC6790, NGC6818 ist im SGR) mitgenommen.
M27, M13 und M57 natürlich auch immer.

Gruß
Lothar
 
Hallo Sebastian,

im Idealfall mit Geduld, die fehlte mir aber zu der Uhrzeit etwas. Ansonsten mit einem 4mm Planetary aus China. Zwar nur 58 Grad, aber die sind dann auch Verzerr- und Fehlfarbenfrei.

VG
Klaus
 
Hallo Klaus, ja war mein Fehler. War schreibfaul und habe mich daher unpräzise ausgedrückt.
Ich meinte welches Teleskop? Ein Dobson kann es eigentlich nicht sein, es sei denn du lässt es automatisch nachführen (?). Bei einem Refraktor währe die AP zu klein (es sei denn ein Refraktor mit mindestens 180mm Objektiv und dann wird es extrem teuer). Bleibt nur ein SC, oder?
LG
PS
Ist meine Prüfungsaufgabe :unsure:
Vor kurzer Zeit hatte ich noch 0,0 Ahnung von Teleskopen & Co. :)
 
Doch 8 Zoll Dobson. Sorry ich dachte ich hätte es am Anfang geschrieben. Hatte ich wahrscheinlich auch zwischenzeitlich und dann doch einen anderen Einstiegssatz für den Thread gewählt.

Das ist dieser Lulli hier:


VG Klaus
 
Hallo Lothar,

mit den kleinen Planetaries habe ich so meine liebe Not. Neulich mal Blinking Planetary probiert: Nicht gefunden. Schildkrötennebel: Mmh ja irgendwie ganz schön unrund, vielleicht eine Ausstülpung zu sehen, diese war aber schwer zu halten und der Nebel insgesamt entweder sehr klein oder sehr diffus.

Frage A) Was nimmst du da so für Aufsuchvergrößerungen, damit ein kleiner Planetary auch als solcher auffällt?
Frage B) Wie hoch gehst du sagen wir mal beim Turtle Nebula mit der Vergrößerung, gibt es da eine "Wohlfühlvergrößerung" (bei welchem Gerät)?

VG
Klaus
 
Hi Klaus,

wichtig mit UHC Filter arbeiten, dann kannst du kleine PN (< 0,1') auch als solche erkennen, da sie dann im Vergleich zum vorher gesehenen Vergleichstern heller werden.

A) Momentan vom 7x50 Sucher gleich auf 150x (8mm Ethos) was anderes habe ich aktuell nicht. Dann mit starhopping ranpirschen und dann den UHC. Ist manchal etwas friemelig.
B) Mit dem Baader Morpheus 4,5mm komme ich auf 267x. Das gehr natürlich nur bei gutem seeing, leider oft nicht so oft. Dann aber kein UHC, da das Bild dann zu dunkel ist. Wenn das Seeing klappt dann sind damit auch PN's <0,1' in der Fläche auflösbar.

Ein sehr schön heller, aber kleiner ist der NGC6818, probier den mal, Da kommt keine Frust auf!

Wenn Guide 8 zu grob ist, gehe ich auch schon mal auf MAST DSS damit kannst du dir dann die Gegend genauer angucken.

Gruß
Lothar
 
Lieber Klaus,
das 8mm (in meinem Fall von Baader) ist im Hochvergrößerungsbereich mein absoluter Liebling und macht in den meisten Fällen Sinn. Ich nutze es am 5 und 6 Zöller, am 4" und am 10" Dobson gleichermaßen. Am Dob natürlich am schönsten, wenn wie gesagt die Transparenz gut ist. Bei 4 mm hatte ich ausser am Mond kaum Glück an irgendwas und das 5er nur in exzellenten Nächten, welche selten sind aus meinem Dschungelgarten heraus.
Mein meist gebrauchtes ist das 26er Panoptikum.
LG
Anette
 
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