Leichtes Fernglas

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Morpheus2087

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Moin Sternengucker,

ich suche ein leichtes Fernglas, dass man eine Zeit lang in der Hand halten kann, ohne ins große Zittern zu kommen. Damit möchte ich meine Familie mit auf die Terrasse locken, wenn ich mit meinem Dobson mal eine - für sie - langweile Suchphase nach einem schwierigen Objekt habe, damit sie sich währenddessen anderweitig vergnügen können. Bis zu welchem Gewicht kann man ein Astrofernglas problemlos halten??? Ich hatte früher mal ein 20x80 mit - ich glaube - mehr als 2 kg Gewicht, das musste ich auf ein Fotostativ packen. Ist bis 1 kg in etwa okay? Ich habe ein Buch, in dem das Auffinden von Deep-Sky Objekten beschrieben wird, mit Fernglas oder Teleskop. Darin lese ich für die meisten Sternhaufen als Mindestöffnung 50mm. Wäre dann ein 10x50 Fernglas (für die Hand) ideal?

Viele Grüße,
Thomas
 
Hallo Thomas,

eine schöne Idee!

Natürlich ist der Begriff „leicht“ für jeden leicht anders definiert. Ich kann daher nur meine persönlichen Erfahrungen weitergeben, ob sie passen, weiß ich nicht.

Ich habe bei Ferngläsern einen Wohlfühlbereich von etwa 550g bis 800g. Zu leichte Ferngläser dämpfen das Zittern meiner Hände nicht ausreichend und schwerere führen zu Wackeln durch Anspannung. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass etwas kräftigere Menschen auch 1kg noch ganz gut halten können. Es hängt natürlich auch von der Form eines Fernglases ab. Schlanke Tuben ohne Durchgriff z.B. lassen sich schlecht ruhig halten.

Die Vergrößerung ist aber auch noch ein Problem. Sobald man sich auf kleine Objekte im Fernglas konzentriert, fällt einem jedes kleine Wackeln besonders auf. 10-fach kann da unter Umständen schon frustrierend werden, wenn man vielleicht mal auf Jupiter und seine Monde schauen will.

AP halte ich dagegen beinahe für zweitrangig. Wenn Du im Dunkeln wohnst und schwache Nebel zeigen willst, OK. Aber für Sternhaufen, M42 und Asterismen oder für Beobachtungen aus moderat lichtverschmutzter Umgebung tut es auch eine AP von 4mm oder weniger.

Ich würde also lieber bei Öffnung und Vergrößerung Abstriche machen, als bei Gewicht und Griffigkeit. Ein 8x30...42 oder bei Scharfschützenhänden auch ein 10x40...42. Oder auch ein solides 6,5x32. Kowa bringt jetzt eines mit 10° wahrem Gesichtsfeld. Wenn das gut wird, kann auch sowas viel Spaß machen.

Viele Grüße
Sebastian
 
Freihand richtig Spass bringt mir das VisionKing 5x25, das schon für ca.50 Euro zu haben ist, mein 7x50 und 8x42 sind auch für mich noch Freihandtauglich, beim 10x50 suche ich eigentlich nur noch Halt und nutze es, wenn überhaupt, auf einem leichten Fotostativ...

Gruß Horst
 
Hallo!

Meiner Erfahrung nach liegt es weniger am Gewicht als an der Vergrößerung (obwohl höhere Vergrößerung auch oft höheres Gewicht bedeutet).
Wenn du mit dem Fernglas unter 1kg Gewicht bleibst und es maximal 10fache Vergrößerung hat, sollte es für die freihändige Nutzung passen.

Grüße, Mario
 
Hallo Thomas,

Meiner Erfahrung nach kommen Einsteiger mit 8x besser zurecht als mit 10x. Und ein 10x50 ermütet aufgrund seines höheren Gewichtes schneller, was die Motivation senkt es gen Himmel zu richten. Deshalb würde ich für ein möglichst leichtes 8x40 plädieren.

Bei eBay werden immer wieder alte Revue 8x40 Weitwinkelgläser 158/1000m aus den 80ern angeboten. Die sind Made in Japan und haben ein schön weites Gesichtsfeld, was viel Spaß beim Beobachten bringt. Klar, das Glas hat ausgeprägte Randunschärfe. Aber das bemerken meiner Erfahrung nach nur erfahrene Beobachter. Die Gläser werden um die 50 Euro gehandelt und sind deutlich besser als aktuelle Chinagläser in dieser Gewichts- und Preisklasse. Ich hab grad nachgeschaut, im Moment wird eines für 30,-€ angeboten!
Ich verwende ein 8x42 Königstein von DDoptics, mit dem Einsteiger auch viel Spaß haben weil das Einblickverhalten sehr gutmütig ist. Aber da sind wir schon in der 600,-€-Klasse. Und ich weiß nicht, ob Du so viel ausgeben möchtest.

Alternative in dieser Preisklasse: digitale Teilkreise für Dein Teleskop. Damit findest Du die Objekte so schnell, dass Deine Familie gar keine Zeit hat sich zu langweilen.

Bis dann:
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Thomas
es gibt keine Regel dafür weil jeder das anders empfindet.
Ich finde die Lage in der Hand sehr wichtig. Bei guter Lage in meiner Hand ist Freihand sogar über 10 fach möglich, aber das ist keinesfalls die Norm. Dann kann das Glas auch mehr als ein Kilo haben.
Das kann man nur selbst probieren.
Generell würde ich eher zu 7 oder 8-fach anraten und nicht unter 30 mm Öffnung.
Von den preiswerten Ferngläsern - natürlich kenne ich nicht alle - empfehle ich immer gerne die Olympus DSP 1, z.B. das 7x35 oder 8x40. Für 50-70 EUR neu zu beschaffen und mit über 9 bzw 8 Grad Feld lassen sich Objekte leicht finden. Für den Preis ist die Abbildung so gut, dass ich die 2 selbst nutze.
In meinem Umfeld sind einige dieser Empfehlung gefolgt und es gab bis her nur Zufriedenheit als Rückmeldung. Daraus schließe ich auch, dass sie in der Handhabung unproblematisch sind.
Vllt ist das auch was für Dich.

CS
 
Danke an alle für die Tipps. Ich tendiere zu einem 7x50 Fernglas (BAK-4, wahrscheinlich neu statt gebraucht). Nur noch eine Sache. Ich wohne relativ nahe an einem Waldstück (Moorgebiet). Morgens (und teils schon abends) ist es auf unserer Terrasse bzw. auf dem Rasen feucht. Muss ich da was beachten, weil ich wasserdichte Ferngläser und welche mit Stickstoffbefüllung (gegen beschlagen???) gesehen habe. Allerdings wollte ich nicht mehr als 100 oder max. 150 Euro ausgeben.

Ob das Gesichtsfeld nun 5, 6 oder 9 Grad hat, ist für mich nicht so wichtig. Hauptsache die Sterne sind am Rand nicht so stark verzerrt. Das einzige ist die Vergrößerung, wo ich noch grüble. Bei 10-fach könnte es wohl schon schnell nerven, wenn es nach ein paar Minuten in den Händen zu sehr wackelt. Aber bei 7-fach sieht man dafür ja wohl etwas weniger Details (gerade bei den Sternhaufen). Aber das sind nur meine Gedanken. Wenn jemand noch die Frage oben beantworten kann, ob zwingenderweise wasserdicht/gegen beschlagen, dann wäre mir sehr geholfen.

Viele Grüße noch mal,
Thomas
 
Hallo Thomas,

zuerst möchte ich Horst zustimmen. Der " Vision King" 5x25 macht mir auch viel Freude auch gerade wenn der Mond zwischen Bäumen aufgeht u.ä.. Oft habe ich ihn auch begleitend am Fernrohr dabei um mir schnell einen Überblick zu verschaffen z.B. wenn es noch nicht ganz dunkel ist.

Nun zu wasserdicht: Ich besitze einige Ferngläser mit Stickstofffüllung u.a. ein sehr schönes Marineglas 7x50 aus Frankreich. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mit meinen alten Brötchen ohne noch nie Probleme hatte. Und die sind vor allem im Herbst manchmal patschnass, wenn ich von draußen wieder komme. Dann lasse ich sie im warmen offen liegen bis sie wirklich abgetrocknet sind und erst dann finden sie den Weg in ihr Wohnbehältnis. Mein Lieblings7x50 (M17) stammt aus dem 2. Weltkrieg und macht mir seit meinen Studentenzeiten (70er) in der Sternwarte nur Freude. Mit seinen über 2 Kilo würde ich es mir aber nicht um den Hals hängen um im Wald Vögel zu beobachten; dafür gibt es sinnvollere Gläser.

Viel Spaß beim Fernglasspechteln wünscht Gerhard
 
Hmm, ist es bei Dir tatsächlich so dunkel, dass die Chance besteht, die riesige AP eines 7x50 auch nutzen zu können? Sonst täte es doch ein weitaus leichteres 7x35 genauso gut. Neben den soliden Olympus DSP1, wie von Antares empfohlen, gibt es auch von Nikon die günstigen Aculons oder die etwas robusteren Action EX in den gängigen Größen.

Und dann das Sehfeld: Egal? Die Orientierung fällt mir deutlich leichter, wenn ich mehr helle Orientierungssterne gleichzeitig im Bild habe. Zudem mag ich den Tunnelblick von Ferngläsern mit engem Gesichtsfeld nicht.

Die Kombination von großem scheinbarem Gesichtsfeld (65° und mehr), ausreichendem Pupillenabstand (für mich mind. 13-15mm, Brillenträger haben lieber 18-20mm) und guter optischer Qualität (auch am Rand) ist aber sowas wie der heilige Gral des Fernglasbaus: Nicht leicht zu finden und fordert hohen Tribut...

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo Thomas, sei dir bewusst, daß das Zittern nicht nur aufgrund des Fernglasgewichts auftritt, sondern allein schon weil man die Arme länger in einer erhöhten Position hält. Zudem kommen noch Körpervibrationen (Atmung usw.) dazu.
An deiner Stelle würde ich mir ein leichtes Stativ kaufen. Die gibt es bei Aliexpress schon ab 15,- Eur.
LG
 
Hallo Sebastian,

nichts für ungut, aber der Tipp braucht etwas Kontext.

Zum einen darf man viele günstige, leichte Stative getrost als Schwingungsverstärker bezeichnen. Da wird konstruktiv gerne alles falsch gemacht, was geht oder kreativerweise noch zusätzliche Möglichkeiten erfunden um Wackeln zu erzeugen... Ich würde die Finger von so billigen Stativen lassen.

Trennt man die Spreu vom Weizen und findet ein solides Stativ, stellt sich die Frage, wie man es mit einem Fernglas zusammen bequem benutzen kann. Die schlechteste Idee ist dabei ein normales Stativ mit Kugelkopf. Eine Kurbelmittelsäule und ein Zwei-Wege Neiger können schon ganz gut funktionieren, solange Stativhöhe, Körpergröße und Vertikalwinkel zusammenpassen. Für zenithnahe Beobachtungen muss man dann allerdings mit der Mittelsäule kuscheln und die Beine jeweils so stellen, dass sie nicht mit den Stativbeinen kollidieren. Die notwendige Stativhöhe mit ausgefahrener Mittelsäule liegt dann aber mindestens im Bereich der eigenen Körpergröße. Ich habe so eine Kombination aus hohem Kurbelstativ, solidem Neiger und 12x50 Fernglas und nutze sie aufgrund der Unbequemlichkeit fast nie.

Eine Parallelogramm-Montierung für entspanntes Beobachten sprengt dann schon ohne Stativunterbau den Kostenrahmen, den Thomas für das Fernglas angegeben hat. Ein ordentliches Stativ in den allermeisten Fällen übrigens auch.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo Thomas,

Wirklich wasserdicht muss ein Glas nur sein, wenn es auch richtig nass wird, sprich an Bord eines Bootes oder bei sonstigem Aktionen im und am Wasser. Für Astronomie ist das nicht nötig, wenn es nach derBeobachtung taufeucht ist, lasst man es einfach abtrocknen bevor man es weglegt.

Randschärfe. Schönes Thema. Für ein wirklich randscharfes Fernglas mit angenehm großem Gesichtsfeld legst Du so bummelig 1500 bis 2000 Euro auf den Tisch. Da sind wir dann bei Svarowski, Zeiss oder Leica. In der Preisklasse bis 150,- wirst Du kein randscharfes Fernglas finden. Punkt.
Es geht also darum, einen angenehmen Kompromiss zwischen Preis, Einblickverhalten, Gesichtsfeld und Abbildungsqualität zu finden. Die bereits erwähnten Nikon Acculon und Action sind in der von Dir angestrebten Preislage schon gute Kompromisse. Randscharf sind sie nicht. Aber die verbleibende Unschärfe ist so bemessen, dass man damit leben kann. Wenn die Ansprüche nicht zu hoch sind... ;)

Und das Gesichtsfeld muss zusammen mit der Vergrößerung betrachtet werden. Ein 7x Glas mit 5 Grad hätte einen ausgeprägten Tunnelblick, ein 10x Glas mit 9 Grad wäre ein Super-Duper-Weitwinkel. Hilfreich ist es, das Sehfeld in Grad mit der Vergrößerung zu multiplizieren, dann kommst Du angenähert auf das scheinbare Gesichtsfeld, das Du dann mit den angegebenen Gesichtsfeldern Deiner Teleskopokulare vergleichen kannst. Wenn nur das Sehfeld in Metern auf 1000 Meter angegeben ist, teile es durch 17,5 und Du kommst angenähert auf das Gesichtsfeld in Grad.

Stativ ist eine feine Sache, aber ein Liegestuhl oder eine einfache Isomatte und eine aufgerollte Decke als Kissen auf dem Boden sind bei einem kleinen gradsichtigen Fernglas besser. Wenn Du es richtig nett haben willst, kombinierst Du einen Liegestuhl mit einem Manfrotto Magic Arm, einer Superclamp und einem Actiongrip Kugelkopf. Aber für die Kombi bist Du auch das doppelte Deines Budgets los...

Es bleibt schwierig.
Marcus
 
Hallo,

schlechte Stative sind in der Tat ein Graus. Solidere Exemplare findet man öfter auch mal auf dem Flohmarkt. So etwas benutze ich z.B. für mein 20x50 mit Winkeleinblick (japanische Modell das es niemals auf den europäischen Markt geschafft hat).

Bei geradsichtigen Gläsern muss so ein Stativ aber wirklich hoch sein, wenn man nicht nur in Horizontnähe beobachten will.

Wenn es nicht nur um einen kurzen Blick geht und ich wirklich mit Genuss spazierengucken will, benutze ich meistens einen Gartensessel mit verstellbarer Lehne (nicht unbedingt nötig) und als Einbeinstativ eine Amerikanische Krücke. Das sind die Dinger die man sich im Gegensatz zu den hier gebräuchlichen Gehhilfen unter die Achsel klemmt. Das Glas lege ich quer auf das Achselpolster und halte es dort mit den Händen fest. Die Krücke nimmt das Gewicht des Glases weitgehend ab und das Zittern der Hände wird weitgehend gedämpft. Das Bild ist nicht ganz so ruhig wie mit einem guten Dreibeinstativ. Das Konstrukt ist aber viel leichter ruhig zu halten als die käuflichen Einbeinstative und man muss das Glas nicht extra anschrauben. Das Schwenken von einem Ziel zum nächsten ist einfach, ich fühle mich bei dieser Art des Beobachtens fast so frei wie bei der freihändigen Beobachtung. Die fabrikneuen Krücken waren übrigens auch ein Schnäppchen auf dem Flohmarkt - € 8,- für das Paar.

CS Gerhard
 
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Reaktion: Dju
nichts für ungut, aber der Tipp braucht etwas Kontext.
Nicht unbedingt. Natürlich kann man sich für ein 5x25 Fernglas ein schweres und teures Stativ kaufen, aber macht das Sinn? Das kann sich ja jeder selber ausrechnen. Da braucht man keine Romane schreiben..
Ein Stativ für ein leichtes Fernglas ist meiner Meinung nach besser als kein Stativ. Aber dann kommt wieder die Frage nach der Transportabilität auf.
Ich finde die perfekte Lösung gibt es da sowieso nicht..
CS
 
Nicht unbedingt. Natürlich kann man sich für ein 5x25 Fernglas ein schweres und teures Stativ kaufen, aber macht das Sinn? Das kann sich ja jeder selber ausrechnen. Da braucht man keine Romane schreiben..
Und ihre unqualifizierten Kurzgeschichten, welche nur so vor Inkompetenz strotzen, braucht hier wirklich keiner. Ob die Okulare, welche Sie angeblich schon durchgetestet haben, oder das vermeintliche 100er-FG, oder die Aliexpress-Stative, oder oder - alles ohne Substanz resp. Erfahrung. Sie sollten sich erstmal ein paar hundert Beiträge der 'alten Säcke' (die sie ja so gerne verhöhnen) durchlesen, wirklich eigene Erfahrungen machen, und dann hier Ratschläge verteilen.

Enerviert, dennoch gut gemeint
Manni
 
Hallo Manne wie gehts? Immer noch nicht gemerkt, dass jeder Mensch das Recht auf seine Meinung hat?
Nur damit das ein für alle mal klar wird, ich verteile Ratschläge wo ich will und so oft ich will. Zumal ich auch geschrieben habe "Meiner Meinung nach.."
Waren nicht Sie es, der in meinem ersten Bino Threat, einen Seiten langen Streit vom Zaun gebrochen hat?
Und jetzt wieder? Ehrlich? Diesmal werde ich mich auf solche Frechheiten nicht einlassen.
Liebe und Frieden sei mit Ihnen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Müsste ich alle meine Ferngläser ( 5x25, 7x50, 8x42, 10x50, 20x80) bis auf eines abgeben, wäre dies eine das 5x25. Es hat die geringste Vergrößerung und schlechteste Randabbildung aber ein Riesengesichtsfeld und kann auch nach einer halben Stunde im Liegestuhl noch prima ruhig gehalten werden. 5x zeigt natürlich keine Details, aber nimmt man ein Handfernastroglas wirklich für Details?

Gruß Horst
 
...
Wenn es nicht nur um einen kurzen Blick geht und ich wirklich mit Genuss spazierengucken will, benutze ich meistens einen Gartensessel mit verstellbarer Lehne (nicht unbedingt nötig) und als Einbeinstativ eine Amerikanische Krücke. Das sind die Dinger die man sich im Gegensatz zu den hier gebräuchlichen Gehhilfen unter die Achsel klemmt. Das Glas lege ich quer auf das Achselpolster und halte es dort mit den Händen fest. Die Krücke nimmt das Gewicht des Glases weitgehend ab und das Zittern der Hände wird weitgehend gedämpft. Das Bild ist nicht ganz so ruhig wie mit einem guten Dreibeinstativ. Das Konstrukt ist aber viel leichter ruhig zu halten als die käuflichen Einbeinstative und man muss das Glas nicht extra anschrauben. Das Schwenken von einem Ziel zum nächsten ist einfach, ich fühle mich bei dieser Art des Beobachtens fast so frei wie bei der freihändigen Beobachtung. Die fabrikneuen Krücken waren übrigens auch ein Schnäppchen auf dem Flohmarkt - € 8,- für das Paar.
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Coole Idee. Liegen oder in (halber) Rückenlage sitzen lässt das Umherschweifen mit dem Fernglas so sicherlich zur Freude werden. Ermüdend und schlecht sind meiner Erfahrung nach: Zeitnahes Beobachten im Stehen oder aufrechten Sitzen und ein Fernglas auf einem Stativ (auf einem billigen Wackelstativ noch schneller als auf einem guten teureren Stativ). Leichte Ferngläsger bis ca. 30mm lassen sich noch gut ermüdungsfrei per Hand, z.B. im Liegestuhl oder auf der Isomatte liegend, nutzen. Öffnungen ab 40mm sind m.E. nicht so lange gut Freihand zu benutzen. Ich merke es bei meinem 8x42, nach kurzer Zeit kommt der Wunsch auf, es aufs Balkongeländer oder die Hauswand abzustützen. Anders sieht es bei extrem leichten Ferngläsern aus, habe eines in 8x25: Dieses lässt sich sehr gut sehr lange Freihand benutzen, habe aber auch ruhige Hände. Die kleine Öffnung ist gar nicht so nachteilig wie ich befürchtete.

Wegen der Randschärfe: Nachdem ich einmal eines in der Preisklasse Swarosvki hatte möchte ich nicht mehr darauf verzichten, es ist einfach für die Augen viel entspannter und sorgt für Ruhe im Gesichtsfeld, die Randschärfe.

Dju
 
Hallo,

also ich habe so ein 8x40 Revue, es ist in Ordnung aber auch schon das Maximum was ich an Gewicht und Vergrößerung ein paar Minuten freihändig nutzen möchte. Ein 7x50 wird wahrscheinlich schwerer ausfallen, da würde ich auch eher 7x35 empfehlen.

Von der Ausgangssituation her könnte man auch über einen kleinen Refraktor nachdenken. Ich beobachte gerne mit einem 80/400 Refraktor bei 16x mit UHC Filter größere Nebel. Da siehste wenigstens was....

VG Klaus
 
Ich habe auch ein 8x42 Dachkant Fernglas und das ist mit knapp 700g deutlich schwerer als ich erwartet hätte. Dagegen ist das 5x25 VisionKing, das ich ebenfalls habe, ein Fliegengewicht.
 
Hallo Thomas ,

Du suchst ja ein leichtes Fernglas das Du einige Zeit zitterfrei in der Hand halten kannst.

Ich möchte da ein Canon is 12x32, 10x 42 oder 15x 50 (18x50) empfehlen. Allerdings die Canon Gläser zählen nicht zu den leichtesten Gläsern !, aber das zittern wird durch einen elektronischen Wackelausgleich sehr gut reduziert, so dass Du wackelfrei beobachten kannst und das mit 10-18 fache Vergrößerung freihändig aus der Hand.
Zum Beispiel Jupiter mit seinen 4 Monden stehen ganz ruhig im Gesichtsfeld ohne zu zittern.
Und um die wackelfreie/zitterfreie Beobachtung geht es Dir ja.
Habe selbst das 10x42 is Canon.

Ansonsten wurden m E schon fast alle Möglichkeiten zu leichten Ferngläser / Vorschläge gemacht.

VG

Michael

N.S. Die Canon is Ferngläser fangen so um 780 Gramm an, die Größeren wiegen dann auch mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Budget liegt bei 100-150€...

Gruß Horst
 
Ich habe auch ein 8x42 Dachkant Fernglas und das ist mit knapp 700g deutlich schwerer als ich erwartet hätte. Dagegen ist das 5x25 VisionKing, das ich ebenfalls habe, ein Fliegengewicht.


Knapp 700g sind für ein 8/10x42-Glas normal und eher noch der untere Gewichtsbereich. Zumindest dieses Gewicht brauchen die Gläser aber auch, um stabil gehalten werden zu können, das geht auch längere Zeit ohne große Probleme.
Ein 7x50 oder 10x50 mit seinen mindestens 900g muss man aufgrund des Gewichts öfter absetzen.

Als Fliegengewicht würde ich das Visionking 5x25 nicht gerade bezeichnen. Für ein 25er-Glas ist es außerordentlich schwer, müsste aber, falls der Randbereich nicht (eckig) vignettieren sollte, noch einiges schwerer sein, weil noch größere Prismen nötig wären. Da würden wohl wenige Käufer mitmachen, so wünschenswert es rein optisch wäre. (Die 700g würden locker auch erreicht werden.) Das 5x25 ist ein schönes Spezialglas für die große Übersicht, es zeigt wenige Details, keine Jupiter-Monde z.B.
Will man freihändig beobachten und Details sehen, braucht es 8x42 (hat man eine Spitzenoptik, reicht auch 7x42 und man beobachtet noch ruhiger).
Hier kommt auch die Bequemlichkeit noch nicht zu kurz. 10x42/50 zeigt mehr, aber nur dem "Kämpfer" (der man vielleicht nicht jederzeit ist oder sein möchte?).

CS,
Herbert
 
Ich hab das Olympus Trooper 10x50 DPS-I und bin recht zufrieden damit. Wenn ich meine Ellenbogen auf der Brust aufstütze geht das auch relativ wackelfrei. Wobei ich auch der Meinung bin, dass die Wackelei eher an der Vergrößerung liegt, als am Gewicht!

Ciao Vigo
 
Höhere Vergrößerungen machen unser Wackeln stärker sichtbar. Es kommt aber eben auch immer darauf an, was man anschaut. Wenn ich versuche, die Jupitermonde zu sehen, ist 7-fach oder 12-fach in etwa gleich wackelig. Erst größere Strukturen wirken bei geringeren Vergrößerungen ruhiger und bei hohen Vergrößerungen unruhiger.

Viele Grüße
Sebastian
 
Ich habe mit meinem mir gerade neu zugelegten 7x50 (950g) kaum Probleme. Im Liegen, im Stehen alles okay, zumindest was die Sterne angeht. Es hilft auch ungemein, das Fernglas auf die Augenhöhlen bzw. bei mir Brille abzulegen. Beim hellen Saturn stört das Wackeln jedoch schon, aber den zieh ich mir letztlich ja doch lieber im Teleskop, schön groß rein.

Hab in den Foren bereits bemerkt, dass einige ein ganzes Arsenal an Teleskopen und teilweise auch an Ferngläsern besitzen. Ich bin nun auch schon auf den Geschmack gekommen und werde mir noch ein zweites, noch leichteres Glas zulegen für noch mehr Überblick. Schade nur dass das Visionking so lange Lieferzeit hat.

Gruß
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Mehr als ein Fernglas? Verrückt! o_O

(Ich habe gerade von 11 auf 10 reduziert, würde dann gerne noch 2-3 andere abgeben, muss allerdings aufpassen, dass mir zwischenzeitlich nicht noch ein 10x40/42 zufliegt.)

Ein Teleskop habe ich übrigens nicht, wenn man meinen kleinen Doppelrefraktor als Großfernglas wertet...

Viele Grüße
Sebastian
 
Mehr als ein Fernglas? Verrückt! o_O
(Ich habe gerade von 11 auf 10 reduziert, würde dann gerne noch 2-3 andere abgeben, muss allerdings aufpassen, dass mir zwischenzeitlich nicht noch ein 10x40/42 zufliegt.)
Ein Teleskop habe ich übrigens nicht, wenn man meinen kleinen Doppelrefraktor als Großfernglas wertet...
Viele Grüße
Sebastian
Ach, der kleine Borg mit den großen Okus - das ist doch was für Fernglasgourmets, das zählt nicht zu den schnöden Prismendingern… ;)
Ja, knapp zweistellig bekomme ich auch hin - aber manches fristet eher ein Schattendasein (z.B. FMT-SX 7x50, selbst mit adaptierten UNC und O-III macht das hier im hellen Bereich nicht viel Freude, leider.)

Referenz ist für mich immer noch Pinac (oder Canip bei cloudynights) - dessen Pinacollection ist schon umfassend. :cool:

gesammelte Grüße
Manni
 
Schade nur dass das Visionking so lange Lieferzeit hat.
Hallo Thomas,
ich wollte Dir eine PN dazu schicken, aber irgendwie darf ich das nicht ("Du kannst keine Unterhaltung mit den folgenden Teilnehmern beginnen: Morpheus2087.").
Ich könnte die Lieferzeit deutlich verkürzen, denn ich wäre bereit mein Visionking günstig abzugeben.
Wenn Du interessiert bist, melde Dich hier per PN oder per Mail an michael.maucksch@o2mail.de

Viele Grüße
Michael
 
Hallo!
Wenn es um das „Heranführen“ von Astro-Neulingen geht, würde ich erstmal ein profanes 8x30 setzen, z.B von Zeiss-Jena.
Am Nachthimmel ist der Unterschied zum bloßen Auge immens, das Glas ist leicht mit hervorragender Mittenschärfe und hat einen guten Einblick -solange man nicht Brillenträger ist!
Gibt es massenhaft in der Bucht für kleines Geld!

Docter hat das Deltrintem eine Zeit mit verbesserter Vergütung und Gummi-Stülpmuscheln unter der Bezeichnung „ZEISS Classic“ weitergebaut, mit etwas Glück für unter 100€ zu bekommen, taugt auch gut als Wanderglas, obgleich die berüchtigte Streulichtempfindlichkeit nicht beseitigt wurde.

Danach kannst du ja eine Leistungssteigerung in Richtung 10x vornehmen...

Viel Erfolg & Gruß
Wolfgang
 
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