Hallo Günther,
Zitat von *entfernt*GMS:
Da ist keine einzige natürliche Wolke dabei, ausschließlich Kondensstreifen von Flugzeugen.
So halb und halb würde ich sagen. Ohne die Flugzeuge wären da über kurz oder lang auch Wolken entstanden, allerdings etwas später und in anderer Form, vermutlich normale Cirruswolken.
Zitat von *entfernt*GMS:
Das zieht sich auseinander und hält sich, gerade dann, wenn natürliche Wolken- und merkliche Windbewegungen komplett fehlen, sehr lange, auch in die Nacht hinein.
Mit Wind, der in der Höhe eigeltich immer herrscht, bewegt sich einfach das ganze Feld langsam über den Himmel. Und da der Flugverkehr über den Kontinenten der Nordhalbkugel inzwischen fast gleichemäßig dicht ist - mit einigen Konzentrationen um Ballungsgebiete - kommen dann solche Kondensstreifen/Wolkenmuster immer wieder nach...
Hier kann man sehen, wie es aktuell aussieht:
https://planefinder.net/#
Zitat von *entfernt*GMS:
Meine Frage an den Fachmann wäre, wo genau das stattfindet und was die Ursache für die Langlebigkeit dieses Dunstes ist, auch wie das eventuell fortschritts- und wirschaftsverträglich zu reduzieren wäre.
Damit sich Kondenstreifen bilden, muss die Mischung aus dem heissen Wasserdampf, der aus den Triebwerken strömt, mit der Umgebungsluft gesättigt bzw. übersättigt sein. Da die Triebwerke immer (größenordnungsmässig) gleich viel Dampf pro Sekunde erzeugen hängt es also nur von der Temperartur, Dichte und dem Wasserdampfgehalt der Umgebungsluft ab. In sehr trockener Luft (Stratosphäre) und in dichter Luft (ca. Boden bis ca. 20.000ft/6000m) bilden sich keine haltbaren Kondensstreifen. Je näher aber die Luftmasse an der Sättigung ist, umso langlebiger sind die künstlichen Wolken. Dafür kommt vor allem der Höhenbereich zwischen 20.000ft und der Tropopause in Frage, die je nach Jahreszeit und großflächigem Wetter zwischen ca. 35.000 und 45.000ft liegt.
Wenn die Luftmasse gerade gesättigt ist, dann können sich die Kondensstreifen nicht mehr auflösen. War die Luftmasse bereits übersättigt aber ohne Kondensationskerne, dann bilden die Kondensstreifen den Ausgangspunkt für weitere Wolken, die dann kontinuierlich den Himmel überwuchern. So wie auf DeineM Bild. Wie schon gesagt, das wäre auf natürliche Weise vielleicht auch passiert.
Wie man es verhindern oder den Effekt verringeren kann? Nicht fliegen, weniger fliegen, niedriger fliegen (was aber insgesamt zu einem deutlich erhöhtem Treibstoffverbrauch führen würde, es sei denn, man würde langsamere Propellerflugzeuge nehmen, die aber von Passagieren derzeit abgelehnt werden) oder emissionsfrei fliegen. Das klappt momentan mit Autos über kurze Distanzen und wird daher noch eine Weile dauern, bis es mit Flugzeugen über große Entfernungen auch geht.
Viele Grüße
Maximilian