FrankFu
Aktives Mitglied
Hallo Zusammen,
da es um Ferngläser geht, denke ich, dass mein Beitrag der richtig ist, sich wenn der Hintergrund etwas Erläuterung bedarf.
Eigentlich bin ich ja visuell mit Teleskopen unterwegs, aber wie viele andere hier sicher auch, immer mal auf der Suche nach der Lösung für "Grab & Go" oder dem "großen" Blick fürs Ganze. Da ich mehr aus Zufall die Leidenschaft für ältere Teleskop gefunden habe, lag es natürlich nahe, auch beim Thema Fernglas nicht den einfachen Weg über die Kauf eines Neugerätes zu gehen, sondern den anstrengenden, kostspieligen aber aus meiner Sicht total spannenden Weg "alter" Stücke über den Gebrauchtmarkt.
Mit "alt" meine ich hier im wesentlichen Ferngläser aus den 70er und 80er Jahren in Form der klassischen Verdächtigen wie Revue, Tasco, Beroflex, Subal Clover, Zuiho, Porst, Cateye, Yashica usw. Auch die Formate eher typisch zwischen 30mm-50mm Öffnung und 7x bis 10x Vergrößerung. Nach Möglichkeit "Weitwinkel".
Ziel meines kleinen "Forschungsprojektes" ist es herauszufinden, welches dieser Gläser für kleines Geld die beste Figur am Nachthimmel macht. Dafür haben sich in den letzten 3 Monaten so ca. 25 Ferngläser bei mir eingefunden. Zwar bin ich noch nicht in der Lage eine Aussage zu meinem eigentlichen Projekt zu machen (dafür brauche ich noch), aber ich kann einige andere Aussagen machen, die vielleicht dem einen oder anderen Interessenten, der sich auch in diesem Markt ein Gerät besorgen möchte, eine wichtige Entscheidungshilfe sein können:
1) Die Anzahl der Ferngläser, die man nach dem Erhalt direkt benutzen kann liegt bei ca. 10% (wenn man eine gewisse Schmutzresistenz mitbringt)
2) Alle anderen bedürfen einer umfangreichen Reinigung inkl. der Objektive (beidseitig, weil die meist der Vorbesitzer auch schon mal runtergeschraubt hat und reinigen wollte) sowie der Okularaußenseite
3) ca. 30 % der Ferngläser kommt mit Doppelbild und benötigt eine Justierung (auch wenn das Thema Doppelbild in der Anzeige nicht erwähnt wird: Ein von mir erkanntes Muster: Verkäufer macht den Hinweis "aus Nachlass, nicht geprüft, keine Ahnung davon" ...aber auch der Hinweis "man kann durchschauen" ist in diesem Kontext nicht gelogen...sieht halt nur [zensiert] aus)
4) an ca. 50% der Ferngläser mit Doppelbild ist schon mal rumgeschraubt worden...meist ohne Sinn und Verstand, was oft in ausgefransten Schrauben und Gewinden oder dem Einsatz von Klebstoff endet
5) bei bisher 2 Ferngläsern hatte wohl auch mal jemand versucht die Prismen zu putzen...kann vorher nicht schlimmer gewesen sein
6) ebenfalls ca. 10% kommen mit Ansätzen von Glaspilz (Fungus), was auf den Bildern im Netz typischerweise nicht zu erkennen ist
Mit ist klar, dass dies keine repräsentative Studie darstellt, aber aus meiner Sicht kann ich hier ein ziemlich klares Bild aufzeigen. Natürlich ist die Preisklasse hier auch relevant, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Probleme in der Preisklasse ab 40,- bis 80,- Euro plötzlich weniger werden...die Bilder zu den Geräten deuten da oft auf die gleiche Situation hin, der Preis wird oft nur aufgrund eines "namhaften"Herstellers höher angesetzt.
Wer es also spannend und überraschend mag, der kann es wie ich machen und im untersten Preissegment auf die Jagd gehen, sollte aber keine Scheu davor haben, sich im wahrsten Sinne des Wortes die Finger schmutzig zu machen. Allen anderen empfehle ich ganz klar den Erwerb nur mit persönlicher Inaugenscheinnahme!
Positive Nebeneffekte meines kleinen Experiments sind:
--> ich habe eine ganze Menge über Ferngläser gelernt
--> es wird demnächst einige ganz fair bepreiste, geputze und justierte Stücke zu erwerben geben, denn behalten werde ich die sicherlich nicht alle
Freue mich über Eure Kommentare, Hinweise, eigene Erfahrungen und bedanke mich für die Unterstützung, die ich hier schon erfahren durfte.
Beste Grüße und klare Nächte
Frank
da es um Ferngläser geht, denke ich, dass mein Beitrag der richtig ist, sich wenn der Hintergrund etwas Erläuterung bedarf.
Eigentlich bin ich ja visuell mit Teleskopen unterwegs, aber wie viele andere hier sicher auch, immer mal auf der Suche nach der Lösung für "Grab & Go" oder dem "großen" Blick fürs Ganze. Da ich mehr aus Zufall die Leidenschaft für ältere Teleskop gefunden habe, lag es natürlich nahe, auch beim Thema Fernglas nicht den einfachen Weg über die Kauf eines Neugerätes zu gehen, sondern den anstrengenden, kostspieligen aber aus meiner Sicht total spannenden Weg "alter" Stücke über den Gebrauchtmarkt.
Mit "alt" meine ich hier im wesentlichen Ferngläser aus den 70er und 80er Jahren in Form der klassischen Verdächtigen wie Revue, Tasco, Beroflex, Subal Clover, Zuiho, Porst, Cateye, Yashica usw. Auch die Formate eher typisch zwischen 30mm-50mm Öffnung und 7x bis 10x Vergrößerung. Nach Möglichkeit "Weitwinkel".
Ziel meines kleinen "Forschungsprojektes" ist es herauszufinden, welches dieser Gläser für kleines Geld die beste Figur am Nachthimmel macht. Dafür haben sich in den letzten 3 Monaten so ca. 25 Ferngläser bei mir eingefunden. Zwar bin ich noch nicht in der Lage eine Aussage zu meinem eigentlichen Projekt zu machen (dafür brauche ich noch), aber ich kann einige andere Aussagen machen, die vielleicht dem einen oder anderen Interessenten, der sich auch in diesem Markt ein Gerät besorgen möchte, eine wichtige Entscheidungshilfe sein können:
1) Die Anzahl der Ferngläser, die man nach dem Erhalt direkt benutzen kann liegt bei ca. 10% (wenn man eine gewisse Schmutzresistenz mitbringt)
2) Alle anderen bedürfen einer umfangreichen Reinigung inkl. der Objektive (beidseitig, weil die meist der Vorbesitzer auch schon mal runtergeschraubt hat und reinigen wollte) sowie der Okularaußenseite
3) ca. 30 % der Ferngläser kommt mit Doppelbild und benötigt eine Justierung (auch wenn das Thema Doppelbild in der Anzeige nicht erwähnt wird: Ein von mir erkanntes Muster: Verkäufer macht den Hinweis "aus Nachlass, nicht geprüft, keine Ahnung davon" ...aber auch der Hinweis "man kann durchschauen" ist in diesem Kontext nicht gelogen...sieht halt nur [zensiert] aus)
4) an ca. 50% der Ferngläser mit Doppelbild ist schon mal rumgeschraubt worden...meist ohne Sinn und Verstand, was oft in ausgefransten Schrauben und Gewinden oder dem Einsatz von Klebstoff endet
5) bei bisher 2 Ferngläsern hatte wohl auch mal jemand versucht die Prismen zu putzen...kann vorher nicht schlimmer gewesen sein
6) ebenfalls ca. 10% kommen mit Ansätzen von Glaspilz (Fungus), was auf den Bildern im Netz typischerweise nicht zu erkennen ist
Mit ist klar, dass dies keine repräsentative Studie darstellt, aber aus meiner Sicht kann ich hier ein ziemlich klares Bild aufzeigen. Natürlich ist die Preisklasse hier auch relevant, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Probleme in der Preisklasse ab 40,- bis 80,- Euro plötzlich weniger werden...die Bilder zu den Geräten deuten da oft auf die gleiche Situation hin, der Preis wird oft nur aufgrund eines "namhaften"Herstellers höher angesetzt.
Wer es also spannend und überraschend mag, der kann es wie ich machen und im untersten Preissegment auf die Jagd gehen, sollte aber keine Scheu davor haben, sich im wahrsten Sinne des Wortes die Finger schmutzig zu machen. Allen anderen empfehle ich ganz klar den Erwerb nur mit persönlicher Inaugenscheinnahme!
Positive Nebeneffekte meines kleinen Experiments sind:
--> ich habe eine ganze Menge über Ferngläser gelernt
--> es wird demnächst einige ganz fair bepreiste, geputze und justierte Stücke zu erwerben geben, denn behalten werde ich die sicherlich nicht alle
Freue mich über Eure Kommentare, Hinweise, eigene Erfahrungen und bedanke mich für die Unterstützung, die ich hier schon erfahren durfte.
Beste Grüße und klare Nächte
Frank