Mars in der Nachbearbeitung

[thomas314]

Hallo Freunde des Sternenhimmels,
ich habe letzte Woche in diesem Jahr meinen ersten Aufnahmeversuch am Mars gemacht (MAK127, 2x Barlow, Omegon 533), bei denkbar schlechtem Seeing.
Deshalb wurde die Belichtung auf 4ms gedrückt und dafür 50000 Bilder gesammelt und davon 10% in AS! gestackt (1. Bild unten).
Soweit komme ich schon klar, aber für die Nachbearbeitung habe ich immer noch keinen zufrieden stellenden Plan.
Im ersten Bild erkenne ich dunkle Strukturen, die ich ja gerne hervorheben möchte. Meine bevorzugte Software ist dabei Fitswork.
Experimentiere ich mit dem Histogramm und Wavelet, bekomme ich das 2 Bild mit den überzogenen Randerscheinungen. PSF oder Entfalten geht bei mir nur bei Deep Sky, aber nicht bei gestackten Bildern, die werden nur schlimmer.
Also habe ich für das 3 Bild mal folgendes probiert:
- Rotkanal abgetrennt
- Rotkanal 4 mal auf das erste Bild multipliziert (bei Fitswork Bilder multiplizieren [darunter Minimum zweier Bilder].
- etwas geglättet mit NLM Rauschfilter
Nun wäre ich bei der schlechten Vorlage eigentlich halbwegs zufrieden, aber kann ich dem Ergebnis trauen?
Da ist jetzt ein weißer Streifen von N nach S zu sehen, wie Staub oder Wolken.
Ist das eine Farbfälschung aus der Nachbearbeitung, oder echt?
Wenn es eine Folge der Nachbearbeitung wäre, wäre das keine Lösung für mich.

Danke im Voraus für Eure fachkundige Einschätzung

CS
thomas314

 

[komposer]

Hallo Thomas,

ich arbeite auch mit fitswork und habe meine Schritte hier erläutert:

Planeten Aufnahmen / Bearbeitung - Tipps & Infos

Hallo, ich möchte Euch hier ein wenig über meine Erfahrungen bei der Planetenbearbeitung berichten. Ausrüstung: GSO 12" F5 Dobson, Baader Q-Turret Barlow, Asi120mm, RG610+Ts47=IR-Pass Zum Stacken habe ich autostakkert verwendet und für die Nachbearbeitung fitswork. Als Versuchsobjekt dient...

forum.astronomie.de

Am Rand sind Schärfungsartefakte die ich mit Gimp über Ebenen mit einer weicheren Version halbwegs in den Griff bekomme.
Ist in dem Thread auch erklärt.

Ich multipliziere da nichts. Farbbilder meiner Asi120mc zerlege ich auch manchmal in die 3 Kanäle. Falls blau ganz schlecht addiere ich z.B. grün und rot. Das verwende ich als Luminanz für ein L-RGB.

Seit ich die Mono Kamera habe mache ich die Luminanz z.B. mit IR Passfilter damit seperat und zusammen mit einer Farbaufnahme erstelle ich das L-RGB.

Gruß,
Holger

 

[thomas314]

Hallo Holger,

danke für die Hinweise und den Link. An der Anleitung werde ich mich versuchen. Allerdings hast Du von vornherein bessere Aufnahmen. Bei meinen schlechteren Aufnahmen muss ich viel stärker an der Optimierungsschraube drehen.

Die Radien habe ich auch variiert und dann das Beste genommen.
Drizzel 1,5 (also 150%) habe ich auch. Die Anzahl der Frames variiere ich 1% - 10%, dass würde bei 50'000 Bilder 500-5000 Bilder ausmachen (ich hatte 250fps). Das passt also auch. Iterativen Gaus nehme ich auch, allerdings muss ich nochmal genau Deine Parameter testen.
Wavelet musste ich eben heftiger aufdrehen und dann sind eben die Randbögen da.
Die manuelle Korrektur mit Gimp hebe ich mir noch als Feinschliff auf, wenn es vorher schon besser aussehen sollte.
Klar, da muss besseres Seeing sein und vielleicht hilft auch ein größerer MAK.

Die Nutzung von Rot als L-Kanal schien mir sinnvoll, da ein Filterwechsel ja Rotationszeit beim Planeten kostet und ich mit einem Filterrad noch nicht klar kommen (zu schwer, zu schwergängig). Derotieren hab ich nicht nicht gemacht.

Multiplizieren ist ja eigentlich nur vielfaches Addieren je Pixel und sollte die Farben nicht ändern.
Vielleicht ist der Weg ja ok, wenn da nicht das weiße Band in meinem Bild wäre.

Gruß
thomas314

 

[komposer]

Hallo,

ja je schlechter die Bedingungen desto gröber die Radien. Das mache ich auch so.
Dein weißes Band ist ein Artefakt was auch in der mittleren Version vorkommt, dort ist es nur nicht weiß.

Gruß,
Holger

 

[thomas314]

Dein weißes Band ist ein Artefakt

Ok, danke!
Ich suche weiter nach Alternativen, z.B. eliminiert der vollständige Verzicht auf Blau das Band. Ich habe auch den Eindruck, dass AS! nur die Farblayer Rot und Grün gut zurecht gerückt hat, aber bei Blau fehlte vieleicht der Bildinhalt zur Korrektur.
Dein Hinweis auf Wavelet Stärke = 0 ist neu für mich und biete auch neue Optionen.
Ich wusste garnicht, dass Stärke = 0 Sinn macht. Aber es bringt was bei der Vermeidung des Randartefaktes.
Gruß
thomas314