Mooinmoin!
Letzte Nacht war klar - und Neumond (
!) - und ich freute mich auf Tests, während die Fotokiste den Kepheus befischt. Leider war dort der Wurm drin, keine Ahnung was da los war, nur Gezicke...
Das beschnitt natürlich die Testzeit mim Spektrofant ... Mist! Zum Aufbau des RC, den ich gerne für PNs mit aufbaue, kams schon gar nicht mehr. Also echt, manchmal.....
Als erstes nahm ich die "freundlich knallige" LED-Außenbeleuchtung in ca 250..300m Entfernung aufs Korn, um mit der extrem gewöhnungsbedürftigen Anpeilerei eines Zielobjekts vertraut zu werden. Oh Jesses, das ist ja mal daneben!!
Die "freundlich knallige" LED-Außenbeleuchtung, 1/50sec, iso 800:
Alle Spektren sind mit 2900pxl originalbreit (also ungecropt, unbearbeitet)
Kamera: Canon Eos 6Da (Tamb: 24°C!)
Objektiv: Samyang ED 135 f/2
Gut 15° Offset sind schwer zu handhaben. Aber, man "schießt" sich ein und zum Schluß wurde ich übermütig und zielte sogar auf die Plejaden ? . Getroffen zwar, aber so duster, daß ich das zunächst nichtmal bemerkte! Erst mit hochgejuckter Iso und 20s BZ sah ich was... so'n bissle....
Der Reihe nach. Aufgebaut wurde auf der kleinen iOptron Smart EQ, sie blieb aber ausgeschaltet. Lediglich deren Kugelkopf wollte ich zum Testen der "Strichspurtauglichkeit" benutzen, wobei die Richtung der Strichspur im Bild möglichst genau senkrecht verlaufen solle, um die spektrale Auflösung nicht breit zu schmieren. Die Spur wird dadurch breiter, das ist schöner fürs Auge, bleibt aber schmalbandig.
Jupiter war noch einfach zu finden. Bzw dessen Spektrum, Jupp selber sieht man ja nicht, der Schattenkasten läßt direktes Licht aus dem normalen Blickwinkel des Objektivs nicht zu.
Jupiter, 3,2sec, iso1600, gut aufzufinden:
Es sind tatsächlich Linien und Bänder zu erkennen
Dann war Mars an der Reihe, 30s, iso800, auch noch ganz gut zu finden:
fast nur noch Bänder zu erkennen, kaum Linien. Gefühlt ist Rot gleich hell wie Jupp, Grün und Blau aber schwächer. Ok, das war zu erwarten, es ist der Rote Planet
Nun ein Stern, Wega, 30s, iso800, schon schwieriger am Himmel zu finden:
aha, Linien werden prominenter. Man muß natürlich immer im Hinterkopf behalten, daß unsere Atmosphäre da auch ihren Anteil beisteuert!
Anschließend versuchte ich mal Capella, das bedurfte bereits einiger Anläufe:
hat geklappt!
Auch 30sec und iso 800, aber janz schön trübe schon, wenngleich Linien auszumachen sind. Dennoch, ich denke, ab hier wäre Stäkken mehrerer Lights angesagt und der noch tiefe Stand lieferte ein bewegtes Seeing. Wega stand fast über mir...
Übermütig geworden, wagte ich mich an die Plejaden. Und dann war vorerst Ende. Nur mit roher Gewalt gelang dann jenes Bild, will heißen iso6400...
:
Öhm ja.... Man sieht zusätzlich den Hintergrund, besser gesagt, dessen Spektrum.
Ein klarer Fall für Background Ectraction.... BV....
Wenn man bedenkt, daß die Plejaden relativ hell sind, ist ernüchternd wenig zu sehen, im Livedisplay goarnix, Blindflug. Und der Hintergrund spielt bereits ordentlich mit. Zum Glück nur der Objekthintergrund und nicht auch noch der (abgeschattete) "Geradeaus-Hintergrund".
Alsooooo mit 3c273 wird das "eng" - wohlwollend formuliert. Aber fällt ohnehin in die Domäne "Ritschi", not Teleobjektv's Business!
Venus ging auf und... oh!
Hallo Venus!
Lächelllllnnnn ... klick! Also zum Abschluß der Nacht noch ein Venusspektrum knapp überm Horizont, 30sec, iso400:
Na wenn das kein Lächeln ist
Immerhin böte das schonmal den Venusfotografen die Möglichkeit, eine geeignete Auswahl an Filtern zu treffen
Freilich müßten alle Spektren noch kalibriert werden. Das ist der nächste Schritt. Da das Sonnenspektrum mit demselben Setup aufgenommen wurde, dürfte man damit kalibrieren können. Es sind ja alles Objekte, die in der Nähe sind. Ob die relative Bewegung von Wega detektierbar sein würde.... hmm, weiß nicht, mal nach der Rel.Bewegg. gurgeln, ob und wie groß die ist.
Erstmal sollte hier ja geklärt werden, ob das Konstrukt überhaupt sinnvolle Ergebnisse liefern würde und wo seine Grenzen liegen, optisch. Erkenntnis: für das primitive Ding gar nicht mal so übel. Der Wirkungsgrad ist allerdings ein limitierender Faktor, der die BV ins Spiel bringt. Gut, um ein Nutzsignal hervor zu puhlen, birgt aber das Risiko der Signalverfälschung (weniger qualitativ, aber quantitativ).
Händling:
gewöhnungsbedürftig-forte! Aber machbar. Kimme und Korn aka Leuchtpunktsucher auf den Schattenkasten montiert und die Schose taugt. Es gibt ein Trefferfeld, groß genug, um ohne weiteres schon per Auge anhand vorhandener Geometrien einzustellen. Ins Bild getroffen hat man dann schonmal.
Für Strichspuren muß ja immer fluchtig zum Polarstern ausgerichtet werden, damit die senkrecht werden. Dafür ist ein Kugelkopf das richtige Gerät. Nachzuführen ist keine Hürde, im Gegenteil, alles wird besser, aber der Spektrofant ist tatsächlich auch "statisch" verwendbar, fein!
Weitere Objekte waren:
oh... Bilderlimit gleich erreicht, also weiter im nächsten Post...