Meine Startrampe zu den Sternen

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Henning81

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Geschätzte Sternfreunde,

Hier möchte ich meine Beobachtungsplattform mit den Lichtschutzwänden vorstellen.
Das Regal, wo Planen und Pfosten verstaut werden, dient im geöffneten Zustand selbst
als Lichtschutzwand für meinen Fernglassessel. Dieser steht auf den vier hellen Betonplatten.
Die beiden bordeauxroten Wände sind so positioniert, dass ich auf der Plattform stehend
keinerlei Störlicht habe. Unter der Holzterrasse verbirgt sich eine Kalksteinsäule, auf der
dann mein Dobson mit verlängerten Füßen steht. Links im Bild mein Teleskop(-lager)zelt.

Lichtwanddeployed.JPG

Alles aufgebaut, fehlen nur noch die Instrumente, Tisch und Stuhl
Plattformclosed8.jpg

Wetterfest und optisch unauffällig verstaut
Regalclosed.JPG

Detail des Regals

Weil ich keine Stolperfallen mag, habe ich alles heavy duty gebaut, so dass die Konstruktion ohne Abspannseile auskommt.
Die Pfosten sind aus Lärchenholz gefertigt, ebenso die Terrasse.
Schwere LKW-Plane und Trapezblech dienen als Wandmaterial/Dach.

Das Zelt ist ein vollgeschlossenes Materialzelt aus PVC. Es steht auf einer Fläche aus Betonplatten, innen habe ich OSB-Platten auf dem PVC-Boden liegen. Nur wenige Insekten verirren sich hier hinein.
Die teuren Teile, Okulare und so nehme ich natürlich immer mit ins Haus, allein schon, um alles ordentlich zu trocknen nach einer Nacht.

Alles ist ruck zuck aufgebaut, kann auch mal ein paar Nächte stehen bleiben und fällt fast nicht auf, wenn alles wieder verstaut ist. Das ist mir wichtig, weil ich meine Wiese nicht so zubauen möchte.

Ich freue mich auf Eure Kommentare. Welche Lösungen habt Ihr realisiert?

CS,

Henning
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Henning,
wichtig ist, dass Du glücklich damit bist. Aber irgendwie würde sich früher oder später eine feste, überdachte STernwarte mit Kuppel oder Schiebedach, wo Du alles drin lassen kannst doch schmucke machen auf dem schönen Grundstück, Platz ist ja vorhanden. Ich bin sicher, dass Du das im Alleingang hinbekommst.
LG
Anette
 
Hallo Anette,

Das widerspricht meiner Motivation. Erstens liebe ich es, Draussen zu sitzen und nicht nur in einer Sternwarte mit offenem Dach. In diesen Mondtagen habe ich die Planen doch sowieso nur aufgebaut, weil ich endlich mal ein paar Bilder hier ins Forum stellen wollte, weil ich schön öfter nach Details gefragt worden bin.

Zweitens ist es mir ein Anliegen, unsere Streuobstwiese so unbebaut wie möglich zu lassen. Gerade den Platz, denn er ist der mit der besten Rundumsicht zum Beobachten, gleichzeitig ist er auch am Besten einsehbar von allen Seiten und ich möchte keine Sternwarte da stehen haben. Gebäude im Dorf, Weite auf der Weide.

CS,

Henning
 
Das Draussen sitzen ist absolut ein Argument. Ein schönes Plätzchen auf jeden Fall, in einer Streuobstwiese wirst Du auch noch jede Menge Eulen oder Käutzchen des Nachts fliegen sehen, das ist schon was schönes noch nebenbei. Ich werde hier auch immer von einer Eule umschwirrt, aber die fotografisch zu erwischen ist ja mal fast ein Unding. Meist kommt sie lautlos von Hinten über mir hinweg, so majestätisch schon rauscht sie dahin und verschwindet hinter den Fichten, die hier die Gärten schmücken. Einmal sass eine im Nussbaum, just in dem Moment, wo ich den Eulenhaufen in der Kassiopeia fotografierte, ich schwenkte das Teleskop vorsichtig leicht um und hatte sie tatsächlich im Kasten, solch ein Zufall sag ich Dir, das wäre natürlich in einem Kuppelbau völlig untergegangen.
LG
Anette
 
Hallo Henning,

interessante Lösungen hast Du für Dich gefunden. Ich habe hier an meinem Grundstück eine ähnliche Situation wie Du, suche also auch nach Möglichkeiten der Unterbringung des Dobsons draußen sowie des Abschirmens von Fremdlicht. Für den Dobson dachte ich u.a. an so eine große Aufbewahrungskiste für Gartenmöbelpolster etc., aber da bin ich wegen der Dichtheit skeptisch.

Kannst Du mir nähere Informationen zu Deinem Materialzelt nennen? Im Netz sehe ich da auf die Schnelle nicht viel mit kleinen Abmessungen. Was für Planen hast Du für den Blendschutz verwendet?

Schöne Grüße
Christian
 
Heute Abend hat sich dieses Argument mal gleich bestätigt, ich habe besagte Eule doch sofort erwischt, als ich den Vollmond aufnehmen wollte, leider saß sie nicht dekorativ davor, aber immerhin, durch einen Kuppelspalt hätte ich diese Freude nicht erlebt. Meine Kamera taugt aber leider nicht für solche Sachen....und dann noch den Vollmond durch Tamrom 18-270mm an Canon1000d
LG
Anette
 

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Hallo Christian,

Das Zelt ist ein Hypercamp Casa, es hat einen angenähten PVC-Boden und die bequeme, grosse Öffnung kann ganz per Reissverschlüssen geschlossen werden. Zwei kleine Falten in den unteren Eingangsecken habe ich zugenäht, nachdem sich mal eine Maus in meinem Fernglassessel eingenistet hatte. Seitdem sind da nur noch ein paar Spinnen und Eintagsfliegen.
Nach ein paar Jahren Draussen möchte ich es nur noch als Staub- und Feuchtigkeitshülle
verwenden und ein Dach mit Schlagregenwänden drumherum bauen.
Die Hütte sieht dann auch besser aus als ein PVC-ZELT und hält den gelegentlichen Wassereinbruch ab sowie das ganze Zelt kühler.
Oder ich baue gleich eine dichte Hütte aus Blockbohlen, dann aber wieder wesentlich kleiner,
weil sich die Nutzung des Zeltes etwas geändert hat bzw. ich angedachte Nutzungen nicht verwirklicht habe (der Fernglassessel steht näher beim Haus und nicht mehr im Garten, weil er so noch spontaner und öfter genutzt wird und ich habe das Zelt nie als Aufwärmpausenraum genutzt, so wie ich es gedacht hatte.) Es ginge also auch eine wetterfeste Kiste, in die Dobson, Stuhl und Tisch passen. Du bemerkst, das Schreiben löst wieder einige Überlegungen aus.

Die Planenbestellung habe ich leider nicht mehr gefunden.
Schwere burgunderrote LKW-PVC-Plane mit Messingösen alle Meter oder so.
Auf dem ersten Bild siehst Du, wie die Plane von der Sonne durchleuchtet wird, nachts
sind sie aber völlig lichtdicht, Strassenlampen und Fernlichtautos sieht man nicht.
Zur Größe ist zu sagen, dass ich da eine Menge Aufwand getrieben habe, um den Standort störlichtmäßig zu vermessen und dann das kleinste Maß genommen habe, was mich stehend vor Licht schützt und trotzdem dem niedrigen Dobson noch einen großzügigen Himmel lässt.
Das ist nicht trivial und da muss jeder Standort neu überlegt werden.

Anette,
hübsche Bilder hast Du da.

CS,

Henning
 
Hallo Henning,

eine echt interessante Konstruktion hast du da gemacht. In einer Hütte oder Kuppel ginge wohl auch das schöne "Feldgefühl" beim Beobachten verloren. Was mich noch interessiert: Wird durch die Lichtschutzwände auch der Wind abgehalten? Und: Wie lange dauert etwa der Auf- und Abbau und das Verstauen der Konstruktion?

Bei mir im Garten dient mir das Haus und seitlich die Holzkletterwand (für Rosen) als Wind- und Lichtschutz. Leider habe ich hier am Stadtrand keinen guten Himmel. Fahren wir raus auf´s Land, bin ich echt faul: große Decke in die Wiese (gut gegen Zecken(y) und runtergefallene Okulare:eek:), Box draufstellen, Tubus reinhängen und los geht´s...

...meint volker.
 
Hallo Volker,

Das sind ja ziemliche Segel im Wind, weswegen sie auch sehr stabil konstruiert sind.
Sie halten vielleicht etwas Wind ab, stärker düfte aber der Effekt sein, sich geschützt zu fühlen. Sie stehen in ein, zwei Metern Abstand zur Holzterrasse und dann rechtwinklig zueinander mit einer Öffnung dazwischen, also kommt da schon was durch.

Auf- und Abbauzeit sind je ca. 10min. in aller Ruhe, weiter oben erwähnte ich schon, dass ich
die Wände aber oft ein paar Tage stehen lasse, weil gute Nächte ja öfters hintereinander liegen.
Manchmal klappe ich die unteren Ecken auch tagsüber nach oben und binde sie fest, dann reduziert sich die Windlast an stürmischen Tagen. Oder ich rolle schnell die Planen ein, lasse die Pfosten aber stehen. Das sieht dann entweder wie ein Seezeichen aus oder wie Stonehenge.

CS,

Henning
 
Hallo,

so simpel und doch genial. Die Decke als Zeckenschutz und Polster für herunterfallende Gegenstände. Danke für den Tipp, werde ich übernehmen.

Beste Grüße,

Björn
 
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