Meniskuslinse SW127/1500 rotationssymetrisch?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Marcel74

Aktives Mitglied
Servus,

Frage: Ist eine Meniskuslinse im SW 127/1500 rotationssymetrisch? Falls nein, wie erkenne ich, dass sie richtig ausgerichtet eingebaut ist? Gibt es da eine Methodik, das zu prüfen? Gibt es werkseitig Markierungen? Und sitzt die Meniskuslinse bei Festschrauben des Halterings automatisch zentrisch, gerade, heisst ohne Verkippung im Tubus? Wie sieht es beim Fixieren axial damit aus?

lg
Marcel
 
Hallo Marcel,

da die Meniskuslinse nur Kugelflächen hat, müsste sie rotationssymmetrisch sein. Vermutlich ist beim Skywatcher Maksutov die Fangspiegelfläche wie bei den meisten Maksutov Cassegrains auch auf dem Meniskus aufgedampft. Dann würde eine Verkippung des Meniskus sich beim justieren zeigen; justiert werden die Maks eigentlich nur über den Hauptspiegel.

Die Aufregung über den richtigen Zusammenbau kennen wir eigentlich von den Schmidt-Cassegrains . Die Schmidtplatte ist jedoch viel komplizierter als ein Meniskus (Rotationsfläche einer Kurve 5. Ordnung) und hat einen optischen Mittelpunkt. Da muss man wirklich beim auseinander bauen die Positionen markieren und wieder so herstellen.

CS Gerhard
 
Servus Gerhard,

danke für die Antwort. Ist noch alles zusammengebaut, aber die Meniskuslinse muss ausgebaut werden (Einlass-Lüftungsbohrungen sind zu setzen, als Schutz möcht ich deswegen lieber die Meniskuslinse entfernen). Bekomme leider die gesamte vordere Einbauzelle nicht ab, sitzt wie einzementiert, sogar mit einem umgeschnallten Gürtel als Drehhebel ist nix zu machen. Der kleinere Konterring in der Zelle hingegen scheint leichter zu entfernen zu sein, da auch ein passendes Werkzeug vorhanden ist.

Im Inet gibt es nun zur Ausrichtung der Meniskuslinse verschiedene Angaben, manche schreiben, sie muss exakt wieder eingebaut werden, andere denken, dass die Rotationslage (an einem günstigen Mak) eigentlich egal sein müsste (oder tut sich SW das wirklich an?) Wichtiger als die Rotationslage der Linse wäre eigentlich nur die zentrische Lage des Sekundärspiegels bzw. die Vermeidung einer Verkippung des Korrektors/des Sekundärspiegels. Zumindest theoretisch wie ich mir das denke.

Lg
Marcel
 
Hallo Marcel,

ohne dich in deinem Tatendrang bremsen zu wollen, hast du mal über die Isolierung des Tubus statt des Einbaus eines Lüfters nachgedacht. Die Erfahrungen sind eigentlich recht gut, Rückbau ist problemlos möglich und wenn du nur gucken willst, brauchst du nicht unbedingt Strom.

CS Gerhard
 
Servus,

hehe, nein keine Sorge, danke für den Hinweis, bin entspannt, probier das einfach aus. Wenn es in die Hose geht: Lehrgeld. Als Fallback ist immer noch der Newton hier als Alternative. Das beruhigt.

Mit der Isolierung hatte ich gestern nacht ausprobiert: Erfolg eher mäßig bzw. nicht in der Gestalt, dass ich anschliessend dauerhaft damit glücklich wäre. Der Wärmeluftschlauch bildete sich dennoch aus, schwächer ja, aber es muss eine andere, für mich adequate Lösung her: Testweise daher einen saugenden Lüfter drangemacht (heisst Lüfter mit Strohhalm-Tesaverbindung durch das Blendrohr, bischen der Luft gesaugt, schnell alles ab, Okular dran und der Keil war dann sogar 4-5s ganz weg. Ich bin daher überzeugt, dass eine elektrische Lüftung unabdingbar ist bzw. sogar sehr zu empfehlen ist. Die Stromversorgung ist bei mir kein Problem (Balkonien zu 98% aller Beobachtungen).

Die Meniskuslinse, aber auch die HS Zelle möchte ich für den Umbau lieber herausbauen, Bohrspäne, Abrutschgefahr....sicher ist sicher. HS Zelle ist eh alles selbsterklärend (wenn man die Mechanik dahinter verstanden hat), bei der Meniskuslinse wollt ich nochmal aufgrund der widersprüchlichen Angaben im Netz nachfragen, besonders bzgl. Einbaulage - ganz besonders aber auch, da es wenig Dokumentionen darüber gibt, wie die Meniskuslinse am Mak genau arbeitet. Sie korrigiert. Das war es ja auch schon eigentlich darüber. Vgl. Newton FS...ganze Essays bzgl. Verkippung, optischer Achse, Drehung u. dgl.

Lg
Marcel
 
Hallo Marcel,

ursprünglich konstruierte Maksutow in den 1930ern (zeitgleich mit Bouwers) eine Kamera. Wie bei der Schmidt Kamera war die Idee, alle Strahlen näherungsweise aus dem Krümmungsmittelpunkt des Spiegels kommen zu lassen. Das ergibt ein größeres nutzbares Gesichtsfeld als bei einem normalen Spiegel. Zur Korrektur der verbleibenden Fehler führte Schmidt die Schmidtplatte, Maksutow eine Meniskuslinse in der Eingangsblende des Systems ein. Deshalb haben echte Schmidtkameras und Maksutows einen größeren Hauptspiegel als die Öffnung und sind so lang (doppelte Brennweite).

Später kam man auf die Idee das ganze mit dem System Cassegrain zu kombinieren. So kommt man zu den bekannten Maksutow Cassegrain und Schmidt Cassegrain Teleskopen mit ihrer kurzen Baulänge. Zum Teil gehen dabei die Vorteile der ursprünglichen Konstruktionen verloren. Um Fehler in Grenzen zu halten beschränkt man sich auf Öffnungsverhältnisse von f10 CS und f15 oder länger beim MC.

CS Gerhard
 
Hallo Marcel,

Meine Erfahrung am 127/1500 MAK war, dass ich nach Auseinanderbau keine Punktförmigen Sterne mehr bekommen habe und das Kollimieren eine Qual war, am Ende hab ich die Linse um 45° gedreht. Dannach konnte ich kollimieren. Die Orientierung ist also nicht ganz egal, oder das hat eine kleine verkippung beseitigt. Markierungen schaden also in keinem Fall. Bei mir war zudem die gesamte Hauptspiegel Zelle schief ins gewinde reingeballert, 2 bis 3 mm Versatz. Ka wie das bei sw durch die Qualitätskontrolle durchgegangen ist. Da muss man dann sehr vorsichtig sein, um nicht das ganze gewinde zu schrotten. Mit viel wd 40 hab ichs rausbekommen...
Gruß Jonas
 
Servus,

hehe, du hast Dich offensichtlich selber schon da durchgekämpft. Ich sehe das bislang noch theoretisch und da aber sehr groß als Gefahr aufgrund der Fertigungstoleranzen bei Gewinde usw am Ende einige Probleme zu bekommen. Scheint sich zu bestätigen.

Wie sich eine verdrehte Meniskuslinse im Bild darstellt, ist weiter unklar, genauso in wie weit ein Schliff derselben Lichtstrahlen nun 'korrigieren' soll. Eine Verkippung könnte ich mir noch als einen Stern mit Koma vorstellen. Vielleicht wird auch ein Teil vom Bild unscharf? Keine Ahnung.

Eine nicht zentrierte Linse wäre eventuell noch mit einem ausseraxial liegenden 'Donat' im Fresnelscheibchen zu erklären....aber eine Verdrehung? Dazu müsste auf der Meniskuslinse ja exakt das negative Abbildung des HS eingeschliffen worden sein, wenn die Rotationslage sehr wichtig wäre? Tut sich das ein Chinaunternehmen an?

Hm....Die Frage ist also noch nicht beantwortet.
Na, vielleicht meldet sich noch jemand. Morgen geh ich das an.

Lg
Marcel
 
Habe schon öfter gelesen, dass man generell eine Markierung machen soll. Keine Optik ist perfekt. Hier geht es glaube ich hauptsächlich um den Astigmatismus. Durch das verdrehen der Optik kann man diesen aufheben. Im schlimmsten Fall wird diese verstärkt.

Gruß,
Martin.
 
Hallo,

lässt man einen Mak mit dem Meniskus nach oben auskühlen, natürlich Taukappe und ein Tuch dadrüber, gibt es diese Schlierennase erst garnicht und mit dann angelegter Isolierung, kommt sie auch nicht wieder!

Die entsteht ja nur durch die Temperaturdifferenz von Oben zur Unteseite des Tubus!

Ein vom Pilz befallener Hauptspiegel + von innen Meniskus, durch eingesaugt Feuchtigelkeit ist schlimmer, als der nutzen bei Luftaustausch in diesem kleinen Volumen!


Gruß Günter
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben