Mit dem Billigbino auf Teneriffa

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Albatros

Aktives Mitglied
Hallo Allerseits
Ich habe hier einiges über die angebotenen Billigbinos von eBay gelesen und möchte hier mal was dazu schreiben. Meine Urlaubsreise führte mich dieses Jahr mal nach Teneriffa wo ich natürlich auch mal den südlicheren Himmel beobachten wollte. Da mit einer Kleinfamilie unterwegs, kam der Transport meines Teleskops nicht in Frage. Also habe ich mir kurzerhand ein "Billigbino" für unter hundert Euro bei eBay ersteigert. Es handelt sich dabei um ein Zoombino 13-180X70 von der Firma "Breaker". Keine Ahnung wo das Teil produziert wurde. Auf jeden Fall besitzt es die wunderschöne Rubinrote Vergütung auf den Linsen und eine leicht bläuliche Vergütung auf den Okularen. Alle Glasflächen sind sauber und gleichmäßig Vergütet.Alles in Allem ist das Bino sauber verarbeitet und macht einen soliden Eindruck. Es läßt sich auch ohne Stativ noch recht ruhig in der Hand halten. Zudem hat man nicht das Gefühl eine Hantel zu stemmen. Bei der Tagesbeobachtung bietet das FG beeindruckende Bilder, die durch den Zoom noch verstärkt werden. Ob der angegebene Zoombereich allerdings der Realität entspricht, ist zu bezweifeln. Am Nachthimmel bin ich dann durch die Region von Schütze und Skorpion gestöbert. Beeindruckend was mit dem FG alles zum Vorschein kam. Zahlreiche Kugelsternhaufen (als Krönung Omega Centauri)konnte ich ausmachen. Durch die Milchstraße zu wandern war ein Genuß. Dieses Billig FG bietet gestochen scharfe Sternabbildungen und ist bis zum Rand hin scharf. Auch der Mond war ohne Farbsaum zu beobachten.
Es muß meiner Meinug nach nicht unbedingt ein astronomisch teures Markenbino sein, was einem Vergnügen bereitet. Ein optisches Glas zeigt eh nur das, was das Seeing erlaubt. Was nützt mir ein Porsche, wenn ich eh nur immer im Stau stehe. Leute mit einem geringeren Budget sollte sich auf keinen Fall von den hier dargestellten "Expertentipps" in Sachen Chinamüll davon abbringen lassen, den Himmel zu beobachten.

MfG
Stefan

P.S.
Vielleicht kann mir jemand Angaben zu "Breaker" Optics machen,Danke.
 
Hallo Namensvetter mit "f" <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Leute mit einem geringeren Budget sollte sich auf keinen Fall von den hier dargestellten "Expertentipps" in Sachen Chinamüll davon abbringen lassen, den Himmel zu beobachten.

Deine Meinung kann ich voll und ganz unterstützen. Ich hatte schon viele Ferngläser, aufgrund eines eher schlechten Budgets auch nur "lowprice"-Geräte, viele bei eBay ergattert. Einmal war da so ein einfaches "Billigfernglas" mit dieser seltsam aussehenden Rotvergütung und ich war auch erstaunt, wie gut man damit schon beobachten kann. Klar, dank der Teleskope bin ich auch bessere Ansichten gewohnt, aber wer glaubt mit solchen Dingern nichts zu sehen, der liegt falsch.

Von etwa 8 Ferngläsern war bislang nur eines wirklich schrott.

Gerade einem Newbie würde zum Beispiel die Randunschärfe nicht stören - wenn er/sie die anfangs überhaupt wahr nimmt.

Also:
Auch mit einem "Billig-China-Import" kann man Erfahrungen sammeln und sich auf größeres vorbereiten.
 
Hi Stefan

Ich habe auch so ein billiges Chinateil dass ganz brauchbar ist und aufgrund des Preises mein Immerdabei-Fernglas im Auto ist.

ABER, im Vergleich zu meinen beiden Zeiss Jenoptems ist das Ferglas chancenlos.
Das versteht man erst wirklich wenn man beide nebeneinander hat und direkt vergleicht, seit dem verstehe ich Leute die viel Geld für scheinbar nur kleine Leistungsverbesserungen ausgeben -> es zahlt sich echt aus.

lg

Mathias
 
Astronomisch teures Markenbino

Hallo zusammen,

ich möchte keineswegs bestreiten, dass nicht auch ein Chinaglas am Himmel große Freude bereiten kann.

Nur möchte ich empfehlen, nie durch ein astronomisch teures Markenbino zu schauen, denn dann ist die Freude ganz schnell weg.

Ich war selber mal stolzer und zufriedener Besitzer eines Chinateils, bis jemand mich in vorsätzlich hinterhältiger und gemeiner Absicht durch ein Swarovski-Fernglas hat schauen lassen.

Das war der teuerste Blick meines Lebens ;-)!

lg

Jens

(Der jetzt Besitzer mehrerer astronomisch teurer Markenbinos ist.)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Stefan,
klar, man sieht sicher mit jedem Fernglas mehr als mit bloßem Auge. Aber die rubinrot vergüteten Chinagläser, bei denen die Rotfärbung der Linsen eigentlich nichts mit einer reflexmindernden Vergütung gemein hat, sind sicher keine gute Wahl und sollten Anfängern nicht empfohlen werden <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/neinnein.gif" alt="" />! Leute mit sehr kleinem Budget, die handwerklich nicht ganz ungeschickt sind, sollten bei eBay lieber die billigen russischen Ferngläser ersteigern (ich meine hier nicht die Plastikgläser, die unter der Bezeichnung "russisches Fernglas" angeboten werden <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/neinnein.gif" alt="" />, sondern die Gläser die unter den Marken Sotem, Tento oder Berkut, oft auch kyrillisch mit BPZ beschriftet, angeboten werden). Diese Gläser bekommt man oft schon unter 20 Euro (bzw. unter 50 Euro das 20x60). Allerdings zeigen diese Gläser meist Doppelbilder. Dies kann man aber selbst justieren (geht über einen Exzenterring wie bei Zeiss-Jena Gläsern - wie das einfach geht wurde hier schon oft beschrieben und steht auch auf meiner Homepage). Diese Gläser sind optisch nur unwesentlich schlechter als Zeiss-Jena Gläser und zeigen schon eine recht ordentliche Leistung <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/Spitze.gif" alt="" />.

CS. Frank
www.stern-freund.de
 
Hallo Stefan,

auch ich habe mit einem "Rotauge" angefangen (dem damaligen Lidl 10x50, das ich heute auch niemand mehr empfehlen würde, seit ich weiß daß es weniger zeigt als ein gutes 10x30), aber das hatte wenigstens Weitwinkelokulare - die Zooms, die ich bisher in der Hand hatte, waren alle aus meiner Sicht UNBRAUCHBAR. Ich würde also jedem Anfänger wenn erganz wenig Geld hat eher das 1mal im Jahr rauskommende "Lidl-Meade" empfehlen (inzwischen kein Rotauge mehr und für mich das absolut unterste Niveau zum Einsteigen) und auf alle Fälle "Hände weg von e-bay" - da bin ich selbst von 5mal 3mal betrogen worden (dejustierte Gläser, echt kaputt runtergefallene mit Glassplittern drin und einfach grottenschlechte) und "kauf kein Glas, durch das Du nicht vorher geguckt hast oder das Du einfach zurückgeben kannst".

Ich würde Dir raten, wenn Lidl wieder mal das 10x50 Meade hat, da durchzuschauen - das müßte gegen Dein "Breaker" am Sternhimmel eine ganz andere Klasse sein! Großes Gesichtsfeld und mindestens dieselbe Helligkeit trotz viel kleinerer und leichterer Bauweise.

Bitte entschuldige den harten Ton, aber ich möchte verhindern, daß andere Deiner Empfehlung folgen und total enttäuscht werden, da sie etwas mehr von einem Fernglas erwarten als Du. Ich möchte Dir den Spaß an der Astronomie auf keinen Fall trüben - schau mit dem Glas solange, bis Du Dir ein besseres leisten kannst, aber gib keine Empfehlungen an andere, solange Du Dich nicht besser auskennst.

Gruß
 
Preis/Leistung ist sicher oft entscheidend.

Hier eine kurze Analyse:

Breaker etc. sind billig und bieten etwa 50% des Optimums.
Da kann man trotzdem schon Sterne mit gucken!

Ebay etc. ist zwischen 10 und 100%. Hier entscheidet
Glück und der Preis.

Der Fachhandel bietet ab 60% aufwärts. Die Preise
stehen jedoch oft nicht im richtigen Verhältniss.

Bei Fragen:
 
Tach Astros!

Bitte entschuldige den harten Ton, aber ich möchte verhindern, daß andere Deiner Empfehlung folgen und total enttäuscht werden, da sie etwas mehr von einem Fernglas erwarten als Du. Ich möchte Dir den Spaß an der Astronomie auf keinen Fall trüben - schau mit dem Glas solange, bis Du Dir ein besseres leisten kannst, aber gib keine Empfehlungen an andere, solange Du Dich nicht besser auskennst.

Diesen Worten von hanz ist - was dieses Thema betrifft - nicht viel hinzuzufügen.

CS

Serenitatis
 
Ich kann das Gesagte zu den Ferngläsern von BMZ bestätigen. Vor fast 30 Jahren kaufte ich mir für 69 oder 79 DM aus dem Neckermannkatalog ein 7x50. Das Bild ist sehr lichtstark, mit warmen und sehr natürlichen Farben. Eine Verzeichnung ist fast nicht vorhanden und auch am Rand ist das Bild scharf. Lediglich wird das Bild am Rand ein klein wenig bläulich. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass der Sprung zu einem Zeiss-Glas oder dem eines ähnlich teuren Herstellers besonders auffällig wäre.

Leider habe ich das Fernglas nicht sehr pfleglich behandelt, was aber der Optik und der Mechanik nichts ausgemacht hat.

Link zur Grafik: http://img209.imageshack.us/img209/9389/bpz1yj5.th.jpg Link zur Grafik: http://img96.imageshack.us/img96/1326/bpz2hr5.th.jpg Link zur Grafik: http://img80.imageshack.us/img80/5793/bpz3zh1.th.jpg Link zur Grafik: http://img80.imageshack.us/img80/2961/bpz4nv2.th.jpg

Grüße, Gunter
 
Zitat:
--------------------------------------------------------------------------------

Bitte entschuldige den harten Ton, aber ich möchte verhindern, daß andere Deiner Empfehlung folgen und total enttäuscht werden, da sie etwas mehr von einem Fernglas erwarten als Du. Ich möchte Dir den Spaß an der Astronomie auf keinen Fall trüben - schau mit dem Glas solange, bis Du Dir ein besseres leisten kannst, aber gib keine Empfehlungen an andere, solange Du Dich nicht besser auskennst.



Harte, doch wahre Worte.

Aber wer fängt nicht mit Blödsinn an?

Also doch eine Empfehlung, bevor man es ganz sein lässt?

Ich denke ja!!!

Kauft Billigschrott als Einstiegsdroge! Wir haben es alle
gemacht, nur will es keiner mehr zugeben... <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Beste Grüße

Dirk
 
Hi Folks,

ich denke, was Dirk sagt, birgt eine Menge Wahrheit.

Richtig - wer einmal durch einen TMB-Apo geschaut hat weiss, wo der Hammer z.B. im Vergleich zu einem Billig-FH hängt.

Das gleiche gilt für Kameras - vergleicht mal eine beliebige Consumer-SLR mit ner Hasselblad!

Oder eben das billig-Quelle-Glas (das ich auch immer noch habe) mit einem Zeiss-Glas gleicher "Größe".

Wer von Euch hat denn ne HighEnd-Hifi-Anlage im Wohnzimmer oder den Lambo' in der Garage ...


Es ist die Frage, was man guten Gewissens dem Anfänger, der vielleicht noch gar nicht weiss, ob er sich dem neuen Interesse verschreiben will, empfehlen soll. Setzt man den Anspruch zu hoch baut man eine Zugangshürde auf, die viele unnötig abschreckt, auf der anderen Seite gibt es wirklich Schrott, der auch mit Bastelgeschick nicht lernen wird, Bilder zu erzeugen und der jeden Spaß verdirbt.

Klar, wer sich als Einstiegsteleskop einen kleinen Apo leisten kann oder nen Mak von z.B. Intes wird natürlich andere Bilder sehen wie mit nem Billig-Mak für 100 € oder einem Lidl-Skope.


Aber schaut Euch mal an, was die erfahrenen Kollegen mit ein wenig Witz und Kenntnis aus diesen einfachen und kleinen Röhrchen machen.
Was haben wir nicht schon alles gesehen, mit der Zeit werden Leitrohre draus, Sonnenskopes, was weiß ich. Unser Hobby gestattet ein gutes Recycling der Anfangsinvestitionen und zugleich eine Aufbau nach und nach, mit wachsender Erfahrung und damit auch wachsenden Ansprüchen.

Also zerreißt die nicht, die auch mit einfachsten Geräten über Erfolge oder positive Erlebnisse berichten, relativiert angemessen, wie es hier im Thread ja auch geschehen ist.

Denn in der heutigen schwierigen Zeit ist Astronomie ein TEURES Hobby, vor allem weil es wie manch anderes auch zur schnell zur Sucht wird, immer mehr Zubehör, Bücher, Karten etc. erfordert - und wir wollen uns doch nicht zum elitären Club im Elfenbeinturm entwickeln - oder?

Wenn wir das Verständnis für die Astronomie und die damit verbundene Sicht unseres Universums in der Bevölkerung verbreiten wollen, müssen wir auch breite Bevölkerungsschichten erreichen können, um dem Unsinn, der die Gazetten beherrscht, etwas fundiertes entgegensetzen zu können.


CS

J.
 
Wo hängt denn der Hammer???

Hochnäsig als Spezialisten können wir nur vergraulen. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/erschreck.gif" alt="" />

Aber aufmunternd als gleichgesinnte Freunde wollen wir
dastehen! <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Entweder mit Rat und Tat beiseite stehen
oder uns in der angelesenen Sonne unseres Halbwissens
baden. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/gruebel.gif" alt="" />

Was erzeugen wir dadurch?

Respekt von Halbidioten in einem durchgeknallten Forum?
Oder wirkliche Hilfe bei kleinen Problemen?

Ich als [zensiert] sehe hier ein Problem des
Selbstverständnisses.

Sind wir ein Forum für alle oder nur für Leute, die schon
wissen, wie sie ihre Fragen zu formulieren haben?

Ein kleines, elitäres Clübchen sind wir geworden !

Und hochnäsig dabei...

Als Teil davon will ich es ändern, nur weiß ich noch
nicht wie... <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/help.gif" alt="" /> <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/gruebel.gif" alt="" />
 
Hallo Stefan,

Es muß meiner Meinug nach nicht unbedingt ein astronomisch teures Markenbino sein, was einem Vergnügen bereitet.

Da stimme ich Dir voll und ganz zu, und habe das sogar für Einzelexemplare bestimmter chinesischer sogenannter "Breaker"-Ferngläser hier schon positiv geäußert, auch wenn ich etwas unter 100 Euro dafür viel zu viel fände (dafür gibt's schon weit Besseres). Toll finde ich auch die Begeisterung, mit der Du Deine Beobachtungen beschreibst.

Das von Dir beschriebene Fernglas habe ich allerdings auch schon auf Flohmärkten in der Hand gehabt - und schnell wieder weggelegt, auch käme ich nicht auf die Idee, diese zu empfehlen ... warum? Nun, die besehenen Exemplare "schielten" nicht nur allesamt, und stanken nach PAK.

Daß es sich bei der Vergrößerung von "13-180x" um reine Phantasieangaben handelt, hast Du ja schon erwähnt. Die tatsächlichen Vergrößerungen habe ich nicht weiter geschätzt, min. 12x/13x könnte aber hinkommen - kannst Du da nähere Angaben machen?

Das Gesichtsfeld wurde, soweit ich mich richtig erinnere, bei etwas über 5,5 Grad bei 13x angegeben - das wäre ein richtiges Weitwinkelglas gewesen ... stimmte nur absolut nicht. Ich habe eher einen ziemlichen Tunnelblick in Erinnerung, der bei höherer Vergrößerung weiter wurde, aber um den Preis eines sehr unscharfen Bildes (und: Schon 13x ist sehr schwer ruhig zu halten). Wie groß schätzt Du die Gesichtsfelder?

Wo Du "gestochen scharfe Sternabbildungen und ist bis zum Rand hin scharf" hernimmst (bei 13x oder darüber hinaus?), verstehe ich allerdings überhaupt nicht - was ist denn Dein Vergleichsmaßstab bzw. durch welche Optiken hast Du bisher so geguggt?

Die rote "Vergütung" ist allerdings unter einem dunklen (nehme ich an) Himmel wie auf Teneriffa (war selber gerade im März dort) ein echt unnötiger Lichtschlucker - kann aber eventuell unter heimisch lichtverschmutztem Himmel den Hintergrund schön abdunkeln.


Kurz, Deine Begeisterung in allen Ehren, aber als Gerätetipp sollte das nun wirklich niemand notieren ...

Wo ich dann wieder ganz einig mit Dir bin:

Leute mit einem geringeren Budget sollte sich auf keinen Fall von den hier dargestellten "Expertentipps" in Sachen Chinamüll davon abbringen lassen, den Himmel zu beobachten.

Tipps aller Art sollte man sich immer, so oder so, vor dem Geldausgeben genauer ansehen, und 100 Euro sind schon irgendwie viel Geld ...

In der Hoffnung, daß Du noch viele begeisternde Beobachtungen machst, womit auch immer (Galilei hätte für jedes "Breaker" vielleicht sein Leben gegeben!):

Viele Grüße+cs,
Dietmar
 
Hallo,
ich dachte mir, dass ich mit meinem Bericht in ein Wespennest stechen würde.
Normalerweise beobachte ich mit meinem 8" Newton von Meade und LV-Okularen von Vixen. Ich bin also durchaus bessere Optiken gewöhnt. Beim Kauf dieses Fernglases hatte ich keine großen Erwartungen gestellt, war aber dennoch über das Ergebnis überrascht. Es war auch nicht meine Absicht dieses eine Fernglas zu empfehlen. Natürlich kann ein solches Billigbino einem Fujinon oder TS Bino nicht das Wasser reichen. Vielmehr wollte ich meine Erfahrung mit einem Billigfernglas darstellen. Genause benutze ich immer wieder gerne meinen 80mm Refraktor von Sky watcher oder die Apex Okulare. Alles made in China. Alles schlecht weil billig!? Und trotzdem bereitet mir dieses Equipment immer wieder schönen Stunden unter klarem Himmel.
Ich beglückwünsche all diejeniegen unter Euch, die sich für viel Geld ein bisschen mehr vom Himmel leisten können.

Clear sky
Stefan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Stefan,

ich dachte mir, dass ich mit meinem Bericht in ein Wespennest stechen würde
??? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/gutefrage.gif" alt="" />

Bist Du noch an Diskussion über Deinen Zoomfeldstecher interessiert (beantwortest Du auch Sachfragen?), oder genügt es Dir, Dich als "Stecher des Monats" zu fühlen? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Und interessiert es Dich vielleicht doch noch, wie Du Dir für ein bißchen weniger Geld noch ein bißchen mehr Himmel leisten könntest? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/pfeif.gif" alt="" />

Fragen über Fragen ... irgendwie komme ich mir hier ziemlich vereimert vor ... <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/augenruppel.gif" alt="" />

Gruß+cs,
Dietmar
 
Hallo Dietmar,
also der Preis für das Bino lag schon deutlich unter 100€.
Mit dem Tunnelblick hast Du schon recht. Allerdings sagte man mir auch, dass das bei Ferngläsern dieser Größe nicht ungewöhnlich sei. Am Nachthimmel macht der Zoom keinen Sinn. Nur wenn man ihn geringfügig vergrößert wirkt das Gesichtsfeld etwas größer, was natürlich nicht der Realität entspricht. Die kleinste Vergrößerung von 13X halte ich für richtig. Verglichen mit meinem 8X56 "Start M" von Eschenbach sind die Abbildungen in der Tat etwas größer. Bei dem was danach kommt weiß ich es nicht. Die Vergrößerung macht am Nachthimmel eh keinen Sinn, da das Bild zu dunkel wird und wie Du schon sagst, zu unscharf. Die Ausnahme ist die Mondbeobachtung, wo Du den Zoom voll auskosten kannst. Allerdings läßt auch hier die Schärfe etwas nach. Mit den punktförmigen Sternabbildungen habe ich nicht übertrieben. Der Sternhaufen M7 war ein Genuß. Betrachtet man die Sterne am Bildrand des Gesichtsfeldes, so sind sie immer noch punktförmig. Am besten ließ sich bei einer Vergrößerung von 13-30X beobachten. Wie groß das tatsächliche Gesichtsfeld dabei war, vermag ich nicht zu sagen, sorry. Den Doppelbildeffekt habe ich auch an diesem Bino erlebt. Habe aber sehr schnell festgestellt, dass ich die Schraube am Stativadapter zu stark angezogen hatte. Dadurch war die Optik wohl etwas verspannt. Kurz gelöst und gut war. Ob die rubinrote Vergütung nun gut oder schlecht ist weiß ich nicht. Mir kam das, was ich da gesehen, habe doch recht klar vor mit gutem Kontrast.

Clear sky
Stefan
 
Hallo Stefan,

danke für die detailliertere und realitätsnähere Beschreibung des Breaker Zooms - und entschuldige bitte meinen Tonfall in der Nachfrage, ich kam mir halt ziemlich vereimert vor.

Deine beschriebene Dekollimierung des Glases bei Verwendung des Stativadapters - hatte ich noch nicht gemerkt - ist natürlich schlecht, zumal das Glas mit mind. 13x doch eher nach einem Stativ ruft. Bei so großen Ferngläsern muß die Brücke natürlich schon etwas steifer ausfallen.

Hast Du Dir einmal eines der ähnlichen 13x70 ohne Zoom angeschaut? Ich hatte ja hier im Forum mal etwas zu diesem geschrieben. Unter Teneriffas dunklem Himmel bist Du mit Deinem 8x56 ja genau richtig gewesen, hierzulande finde ich 7er AP'en meist eher hinderlich.

Bei mir hat sich auch das eine oder andere Zoomfernglas, mehrere 50mm, darunter auch das auch von einem hier teilnehmenden Optikhändler als "bestes Zoomfernglas" gelobte Eschenbach Camaro, bis zu einem jap. Mini-6-12x24, versammelt <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> , die Idee an sich ist ja auch bestechend.
Nur sieht die Praxis halt sehr ernüchternd aus: Winzige Anfangsgesichtsfelder, Dejustierung, ungleichmäßige Fokussierung über den Zoombereich, sowie selten auch nur annähernd wirklich scharfe Bilder, und für Handbetrieb zu hohe Vergrößerungen, sprechen für mich praktisch gegen Zoomgläser.

Wenn ich mich recht erinnere, ist das scheinbare anfängliche Gesichtsfeld bei Deinem Zoom eher um einiges kleiner als die wahrscheinlich AP7-typischen 50 Grad Deines 8x56, oder? Selbst 50 Grad (für mich persönlich noch Tunnelblick) wären auch, wie Du ja schreibst, für ein großes AP7-Glas leider typisch, ein Hauptgrund neben der Hintergrundaufhellung, warum ich lieber das Tento 20x60 und ein jap. 20x80 auch mit unter dunklen Urlaubshimmel schleppe.
Aber bei billigen 13x70 ist da doch einiges mehr an SGF machbar, wie die entsprechende Festbrennweite zeigt. Hätte die noch eine Vergütung, die den Namen verdient, also nicht die lichtschluckende Rotfärbung (dann lieber keine) und die trotzdem kräftigen Reflexe an hellen Objekten wie dem Mond ... - wäre sie zumindest nicht mehr so billig (von Produktionsbedingungen, Umwelt, Menschenrechten und EU-Arbeitsplatzsicherung mal abgesehen).

Aber wie gesagt, mit jedem Glas kann man eine Menge sehen, mehr wie Galilei, und Spaß daran haben, ein Messiermarathon mit dem Billigsuperzoomglas wäre doch mal etwas ... ? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Gruß+cs,
Dietmar
 
Hallo Dietmar,
der Grund mich für ein Zoom-Bino zu entscheiden war ganz einfach der, das gesehene zu vergrößern. Halt wie beim Teleskop auch. Bei einer Festbrennweite ist man da sehr schnell am Ende. Ich würde mich allerdings jetzt nicht mehr für ein Zoom-Bino entscheiden, sondern eher für ein Glas mit 15 oder 20facher Vergrößerung. Jedoch meine ich bemerkt zu haben, dass bei steigender Vergrößerung die Hintergrundhelligkeit abnimmt und das dadurch, bis zu einem gewissen Punkt, das Objekt kontrastreicher wird. Die Zoomfunktion ist wohl eher was für die Tagbeobachtung. Desweiteren empfiehlt es sich natürlich schon das FG auf ein Stativ zu bringen. Ich konnte leider keines mitnehmen.
Zum Glück hatte ich einen recht bequemen Stuhl zur Verfügung mit einer stabilen Armlehne. Also dienten meine aufgelehnten Arme als Stativ. Ging auch ganz gut. Leider ist mein technisches Verständnis in Sachen Austrittspupille und der Gleichen nicht so ausgeprägt als dass ich Dir dazu irgendwelche Angaben machen könnte, sorry. Für mich ist wirklich mein ganz persönlicher Eindruck der Maßstab dafür, ob ich eine Obtik gut oder schlecht finde.

Gruß und CS
Stefan

P.S.
Mit einem rauhen Ton muss man hier halt rechnen. Wir können nicht (zum Glück) alle einer Meinung sein.
 
Hallo Gunter,

dieses Fernglas habe ich auch (allerdings pfleglicher behandelt <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />). Du liegst mit Deiner Vermutung, daß der Sprung zu einem Zeiss-Glas nicht besonders auffällig ist, richtig. Ich habe auch noch ein 7x50 Zeiss (Binoctem mit MC Vergütung), die Randschärfe ist bei beiden Gläsern identisch. Unter sehr gutem Himmel meint man, das Zeiss-Glas lässt etwas mehr durch (an Machholz getestet), allerdings ist der Unterschied weniger als nur marginal <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />. Die Haptik des Russenglases gefällt mir sehr gut, um einiges besser als die des Zeiss. Das kann aber auch an der Gewöhnung liegen.

Viele Grüße,
Michael
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Zurück
Oben