Mitgelieferte Okulare ersetzen

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Popino18

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

Ich bin neu hier in dem Forum und auch relativ neu im Hobby. Hab mein Teleskop seit Weihnachten. Ich besitze ein Skywatcher AC 90/900.
In erster Regel beobachte ich Planeten und den Mond, da mein Teleskop etwas zu schwach für richtige Deep-Sky Objekte ist. Hab bisher nur den Orionnebel und den Herkuleshaufen vor die Linse bekommen.
Ich hab jetzt schon öfter gelesen dass die mitgelieferten Okulare oft nicht viel taugen und dass man mit richtigen Okularen höherer Qualität noch viel mehr aus seinem Teleskop rausholen kann.
Jetzt ist meine Frage was ihr denn so empfehlen könntet.
Hab mich schon über Orthos und Plössel informiert, die man ja schon für vergleichbar wenig Geld bekommt. Eine bessere Barlow möchte ich mir vielleicht auch noch zulegen, da sie sonst eine Schwachstelle wäre.

Vielen Dank im Voraus und Grüße

Béla
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Béla,

willkommen im Forum!

Du hast völlig recht, die mitgelieferten Okulare sind bei solchen Teleskopen nicht die besten.

Als erstes solltest du dir überlegen, welche Okularnbrennweite (=Vergrößerungen) du an deinem Teleskop haben willst.

Was ich als wichtig sehe ist ein Okular mit geringer Vergrößerung und möglichst großem Sichtfeld.
Dazu eines mit starker Vergrößerung (für Planeten, Mond, usw.)
Und dann eben 1-2 Stück dazwischen.

Was war bei deinem Gerät denn dabei?
Ein 25mm und ein 10mm?

Wenn ja, dann hast du aktuell Vergrößerungen von 36fach und 90fach (bzw. eine Austrittspupille der Okulare von 2,5mm und 1mm).

Für die Übersicht wäre ein lichtstarkes Okular mit einer Austrittspupille von 5-7mm gut.
Das wäre also ein Okular mit einer Brennweite von 50mm aufwärts (zumindest aber 40mm).

Somit würde ich persönlich vor dem Austausch der bestehenden Okulare zuerst das deutlich fehlende langbrennweitige Okular kaufen (und eventuell auch noch eines mit 5-7mm für starke Vergrößerung).


Und nun zum Austausch:
Dieser ist sicher sinnvoll - die Frage ist nur, gegen was du tauschen willst.
Ein Ersetzen durch die von dir genannten Plössl oder Orthos finde ich persönlich nicht sinnvoll, denn die sind (außer du nimmst so etwas hochwertiges wie die Plössl von TeleVue oder vergleichbaren Herstellern) nicht viel besser als die mitgelieferten.

Somit mein Rat:
Direkt gegen etwas Gutes mit großem Gesichtsfeld tauschen (da kosten die Okulare pro Stück aber über 100 Euro) oder bei denen bleiben, die dabei waren.
Die bestehenden durch andere, günstige, zu ersetzen, ist nicht sinnvoll, denn du wirst nur sehr wenig Unterschied merken.

Würdest du hingegen z.B. auf ein Okular wie ein TeleVue Delos oder ein Doctor UWA taschen, wirst du sicher ein viel besseres Bild erhalten. Aber ob die Kosten für ein Okular dieser Kategorie an einem Teleskop wie deinem sinnvoll sind, bleibt die Frage (die nur du entscheiden kannst).

Hast du vielleicht die Möglichkeit bei anderen Teleskopbesitzern oder an einer Sternwarte mal solche Okulare zu testen? Dann könntest du sehen, wie viel besser das Bild wird und ob sich das für dich rentiert.

Soviel mal von mir,
Grüße,
Mario

 
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Ganz grob: Der begrenzende Faktor Deep sky Objekte zu sehen oder nicht zu sehen, liegt viel mehr an der Öffnung deines Teleskops, als an der Qualität der Okulare.

Möchtest Du an Qualität der bisher gesehenen Objekte etwas verbessern helfen hochwertige Okulare schon weiter, möchtest du lichtschwächere Objekte beobachten, ist ein Teleskop mit größerer Öffnung der sinnvollere Weg....

Gruß Horst
 
Hallo Béla,

was bedeutet für Dich "vergleichbar wenig Geild"?

Wenn ich mal bei den von Dir genannten Orthos und Plössls bleibe, dann habe ich z.B. mit dieser Serie

https://www.baader-planetarium.com/...lver-4x-classic-ortho-1x-q-barlow-2.25x).html

recht gute Erfahrungen gemacht und die Einzelokulare passen auch sehr gut zu Deinem Teleskop.

Bei den Fernostplössls gibt es gute Serien die eventuell noch einen Zehner günstiger zu haben sind. Noch günstiger geht dann aber schon in Richtung billig mit dem hohen Risiko, dass Deine Beilagen wenig schlechter, eventuell sogar besser sind.

Wenn du bei Sven hier

http://www.svenwienstein.de/HTML/einsteiger-ecke.html

etwas runterscrollst kommen mehrere Artikel zu Okularen die Dich interessieren könnten.

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bela´

Willkommen bei den Astrofeunden.

Als aller erstes, Du wirst wohl nur ein bescheidenes Budged zur Verfügung haben wie das in der Regel so der Fall ist daher werde ich Dein Augenmerk erst mal auf gute aber Preiswerte Okulare lenken.

Als erste möchte ich Dir ein Übersichtsokular empfehlen. Da Du nur Okulare mit 1 1/4" verwenden kanst ist hier ein 32MM Plössel genau das richtige. Es zeigt Dir das maximal erreichbare, größte Gesichtfeld mit bester Schärfe und Kontrast.

Als Zweites rate ich Dir zu einem Planetenokular im Bereich 6-7MM. Das 6er währe gut für bestes Seeing (Luftunruhe) das 7er ist bessser für mittelmäßige Verhältnisse. Wie ich Dich als Neuling einschätze willst Du sicher erst einmal hoch vergrößern. Das ist ganz normal aber, wie die Erfahrung nun einmal immer wieder zeigt, leider nicht immer das Richtige. Ideal währen beide Okulare aber eines von Beiden sollte auch schon reichen. Von kürzeren Brennweiten unter 6MM solltest Du die Finger lassen, das wird Dein Teleskop nicht schaffen. Die Abbildung verliert dann schon zu viel an Schärfe und Kontrast.

Von eine Barlowlinse würde ich estmal die Finger Lassen. Das mutiert schnell zu einem Linsenstapel der dann doch nicht das gewünschte Ergebnis, besonders im hohen Vergrößerungsbereich, bringt.

Von orthoskopischen- und Plössel-Okularen unter 10MM möchte ich ohne das Du es vorher einmal ausprobiert hast dringend abraten. Der Augenabstand liegt hier bei ca. 6MM und man berührt sehr schnell beim ersten Wimpernschlag mit den Wimpern das Okular. Mir laufen bei ersten Kontakt sofort die Tränen. Die beste Abbildung nütz Dir nichts wenn dauern die Tränen laufen. Also erst einmal bei anderen wenn möglich ausprobieren.

Mit dem 32er und einem 7MM (6MM) sowie dem vorhandenen 25er und 10er hast Du dann schon eine gute Abstufung von 28-36-90-128 (150) fach. Dazu hast Du wohl noch eine Zweifach Barlowlinse die Dir noch Zwischengrößen in 16-12,5MM bei 56- und 72fach wenn auch in mäßiger Qualität liefert. Das sollte erst einmal reichen. Das 25er und 10er von mäßiger Qualität kann man später mal durch ein gutes 16er ersetzen dann kommst Du auf eine Abstufung 28-56-112 (16er+Barlow)-128 (150). Das 25er und 10er bleiben dann noch als Notnagel im Koffer.

Das 32er Plössel und ein Planetenokular werden hier im Biete-Markt öfter schon mal angeboten. Zweidrittel Neupreis sind da üblich.

Kleiner Tipp: Fang erst einmal mit diesen beiden Okularen an und dann sehen wir weiter.

Gruß Peter
 
Hallo Béla,

möchte den Beitrag von Horst unterstützen.

Trau den Okluaren (auch den 1000 € teuren) nicht zuviel zu.
Bessere Okulare bringen Dir vielleicht 10% plus, ein größeres Teleskop 90% plus: so in ungefähr ist das Ergebnis.

Wenn Du kannst: Investiere lieber in einen 150er Newton und verkaufe den 90er Refraktor. Deep Sky fängt bei 150 mm Durchmesser an.

Ist leider so !

R.
 
Danke für die vielen schnellen Antworten. Ich habe zu dem Teleskop auch noch, wie ihr geschrieben habt, ein 25mm ein 10mm und eine Barlowlinse.

Mein Budget ist in der Tat etwas begrenzt. Also es sollten etwas preiswertere Okulare sein.

Wäre so ein Übersichtsokular dann für Deeps Sky Objekte? Mein Teleskop ist halt etwas zu schwach für Deep Sky. Lohnt sich so ein Okular überhaupt?

Im Moment komme ich mit dem 10mm und der Barlow auf 180. Welche ist die bessere Option:
1 Gute Barlow und ordentliches 10mm
2 Oder wie Peter und Mario geschrieben
haben ein ordentliches 6 oder 7mm Okular

Ich habe mich für einen Astronomiekurs im Oktober angemeldet. Da besteht bestimmt die Möglichkeit andere Okulare auszuprobieren. Der Kurs ist halt erst in ca 3 Monaten. Solange müsste ich warten.

Grüße
Béla

 
Hallo!

Ich an deiner Stelle würde warten und dann dort testen.
Zumindest was das Ersetzen der aktuellen Okulare betrifft.

Unter "mein Budget ist begrenzt" versteht jeder etwas anderes, daher ist es schwer damit etwas zu empfehlen.
Aber ich denke, dass du mit Okularen unter 100 Euro pro Stück keinen großen Zugewinn an Bildqualität haben wirst und auch gleich bei den Okularen die du jetzt hast bleiben kannst.

Wenn du mit 10mm + Barlow jetzt schon auf 180fach kommst (mehr macht an deinem Teleskop keinen Sinn), dann sehe ich auch die Anschaffung eines hoch vergrößernden Okulars als nicht dringend an (würde es langfristig aber der Barlow-Variante vorziehen).

Somit würde ich:
a, Ein lichtstarkes Okular für geringe Vergrößerungen kaufen (das zeigt dir dann lichtschwache Objekte doch deutlich besser, auch wenn du durch die Größe des Teleskops nicht sooo viele Deep Sky Objekte zur Auswahl hast.)
Außer du sagst, dich interessieren diese einfach nicht - dann kannst du dir auch dieses Okular sparen.

b, Bis zum Kurs warten und dort Okulare testen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Okulare eine sehr persönliche Angelegenheit sind und nur weil wir hier etwas empfehlen, das noch lange nicht auch für dich passen muss.

c, Wenn du etwas Geld ausgeben willst, würde ich mir einen Sonnenfilter (Folienfilter, der vor das Teleskop kommt wie diesen hier kaufen. https://www.teleskop-express.de/sho...er-Oeffnung-95-mm---fuer-Tuben-90-112-mm.html oder https://www.teleskop-express.de/sho...--D--76-mm--fuer-83-114-mm-Teleskoptuben.html )
Das kostet nicht viel und gibt dir wieder ein Beobachtungsziel mehr!

Grüße, Mario

EDIT: Wo wohnst du denn? Vielleicht ist ja jemand aus dem Forum hier in deiner Nähe und bereit, dich ein paar Okulare testen zu lassen!

 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Was heisst zu schwach für Deepsky? Ein paar wenige Nebel kannst Du mit Sicherheit sehen. Die meisten Galaxien sind visuell auch mit 150 mm Öffnung noch nicht besonders interessant. Es gibt aber viele interessante Sternhaufen. Albireo und andere solltest Du klar farbig sehen können.

Ein 32 mm Superplössl ist auf jeden Fall nützlich. Man merkt es daran, dass kaum welche gebraucht angeboten werden. An den Plejaden geht damit deutlich mehr als mit 25 mm.

Ein gutes 6 oder 7 mm Okular wird Dir etwas mehr als Dein 10 mm Okular zeigen und ein deutlich besseres Gesichtsfeld bieten. Ich würde es einer Barlow stets vorziehen. Ich bin mit den Planetary Okularen sehr zufrieden, während ich vom 6 mm "Goldkante" vom Einblick her nicht so begeistert bin.

Beide Okulare wirst Du auch beim nächsten Teleskop weiter benutzen. Der Gewinn gegenüber den vorhandenen Okularen wird aber nicht die Welt sein, sofern Deine Okulare Metallhülsen und Glaslinsen haben. Speziell das typische 25 mm Kellner ist gar nicht schlecht.

Michael
 
Okay. Dann würde ich jetzt mal dem Rat von Mario folgen und bis zum Kurs warten.

Ich bin auf jeden Fall an Deep Sky interessiert aber habe halt bis jetzt vorrangig auf Planeten geschaut.

Ein Sonnenfilter würde sich bestimmt lohnen. Danke für den Vorschlag ;). Ein interessantes Ziel mehr.

Würde es Sinn machen ein gutes 10 mm zu kaufen und dann mit der Barlow zu nutzen? Mir geht es im Moment um eine bessere Qualität der Sicht nicht um eine höhere Vergrößerung
(Edit: Habe Michaels Beitrag erst später gelesen. Wenn ein 7 oder 6mm ein besseres Sichtfeld haben wäre das natürlich insgesamt besser. Am besten probiere ich das alles bei diesem Kurs mal aus)

Ich wohne im Umland von Freising. Ich habe praktischerweise einen Astronomieladen um die Ecke. Der bietet auch diesen Kurs an.

Gruß

Béla
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von Sselhak:
c, Wenn du etwas Geld ausgeben willst, würde ich mir einen Sonnenfilter (Folienfilter, der vor das Teleskop kommt wie diesen hier kaufen. https://www.teleskop-express.de/sho...er-Oeffnung-95-mm---fuer-Tuben-90-112-mm.html oder https://www.teleskop-express.de/sho...--D--76-mm--fuer-83-114-mm-Teleskoptuben.html )
Das kostet nicht viel und gibt dir wieder ein Beobachtungsziel mehr!

Es gibt ja auch einzelne Folien zu kaufen. Kann ich mir da meinen eigenen Aufsatz dazu basteln oder lieber nicht? Wegen der Sicherheit...

Gruß

Béla
 
Hallo Béla,

natürlich kann man einen Sonnenfilter auch im Selbstbau realisieren. Soweit ich weiß, ist eine Bauanleitung der Baader-Folie in A4 Größe beigegeben.
Für fast alle Teleskope, die in meinem Besitz sind, habe ich derartige Filter selbstgebaut.
Dabei möglichst auch gleich an die Aufbewahrung denken und einen geeigneten Karton oder eine Dose dafür reservieren.

Grüße

*entfernt*
 
Zitat von Popino18:
Es gibt ja auch einzelne Folien zu kaufen. Kann ich mir da meinen eigenen Aufsatz dazu basteln oder lieber nicht? Wegen der Sicherheit...

Klar, kann man.
Kommt aber auch auf das eigene handwerkliche Geschick an.
Die fertigen mit Metallrahmen und Schrauben zum fixieren halten meist besser als selbstgebastelte (die oft aus Pappe gemacht werden).
Du musst selbst wissen, ob du etwas bauen kannst, das sicher hält. Fällt der Sonnenfilter mal wirklich vom Teleskop ab, war es das mit dem Augenlicht (auf dem beobachtenden Auge - oder auf beiden wenn man einen Binoansatz benutzt).

Meinen ersten Sonnenfilter habe ich auch selbst gebastelt, aber mittlerweile nehme ich komplett zu kaufende Filter und fixiere zusätzlich mit einem Stück Klebeband. Sicher ist sicher und ja, die fertig gekaufen halten sicher, was man vom Eigenbau nicht bei jedem sagen kann.

Preisunterschied an deinem Teleskop: 32,90 Euro für den kompletten Filter mit Metallrand und Schrauben gegen 25 Euro für ein A4 Stück Folie.

Beides ist ok (wenn der selbstgebaute gut gemacht ist).

Grüße, Mario


 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ok. Dann werde ich mir einen selber bauen. Ist dann doch etwas billiger.

Und wegen den Okularen werde ich mal auf den Kurs warten und dort ein paar ausprobieren. Auf jeden Fall werde ich mir die Option mit dem 32mm Super Plössel und ein oder zwei kleineren Okularen merken.

Habt ihr Herstellers die ihr bevorzugt? Es gibt ja dann doch eine sehr große Auswahl ?)

Grüße

Béla
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Béla,
Zitat von Popino18:
Ich habe zu dem Teleskop auch noch, wie ihr geschrieben habt, ein 25mm ein 10mm und eine Barlowlinse.
Das ist schon einmal eine hilfreiche Information. Wenn das 10-mm ein "Super" ist, ist es qualitativ eher unten anzusiedeln (nein, Augenkrebs kriegt man noch nicht), da ist ein einfaches Plössl merklich besser. Das 25-mm "Super" hat zwar ein etwas kleines Bildfeld, ist aber ansonsten in Ordnung. Seine Vorteile liegen bei Sonne und Mond, denn bei den beiden Objekten sieht man bei einigen Okularen jedes Staubkorn auf einer Linsenfläche. Beim 25-mm "Super" (ein RK, denke ich) gibt es das Problem nicht.

Wäre so ein Übersichtsokular dann für Deeps Sky Objekte? Mein Teleskop ist halt etwas zu schwach für Deep Sky. Lohnt sich so ein Okular überhaupt?
Mit dem Okular kann man die DS-Objekte besser durch Starhopping auffinden und hat noch den Vorteil, daß die höhere AP Objekte geringerer Flächenhelligkeit sichtbar werden läßt. DS geht, Du mußt aber passende Objekte auswählen.

Im Moment komme ich mit dem 10mm und der Barlow auf 180. Welche ist die bessere Option:
1 Gute Barlow und ordentliches 10mm
2 Oder wie Peter und Mario geschrieben
haben ein ordentliches 6 oder 7mm Okular
Eher die zweite, alleine schon, weil Dein Teleskop für einen Achromaten zuwenig Brennweite hat, daher mit merklicher chromatischer Aberration aufwartet und somit bei den höchsten Vergrößerungen bereits ein schlechteres Bild zeigt.

Grüße

fquadrat
 
Zitat von fquadrat:
Mit dem Okular kann man die DS-Objekte besser durch Starhopping auffinden und hat noch den Vorteil, daß die höhere AP Objekte geringerer Flächenhelligkeit sichtbar werden läßt. DS geht, Du mußt aber passende Objekte auswählen.

Was genau heißt AP? Und wäre so ein Okular dann auch zum beobachten von DS Objekten oder nur zum auffinden?

Zitat von fquadrat:
Eher die zweite, alleine schon, weil Dein Teleskop für einen Achromaten zuwenig Brennweite hat, daher mit merklicher chromatischer Aberration aufwartet und somit bei den höchsten Vergrößerungen bereits ein schlechteres Bild zeigt.

Also ist da die hohe Vergrößerung ein Problem? Mit einem 6mm würde ich dann 150 fache Vergrößerung im Gegensatz zu 180 mit 10mm und Barlow erreichen

Grüße

Béla
 
AP ist die Abkürzung für Austrittspupille.

Das bedeutet, wie dick der Lichtstrahl ist, der vom Okular in dein Auge fällt. Je dicker, desto mehr Licht und somit desto heller erscheint das Bild.

Mehr als 7mm AP ist aber sinnlos, da deine Pupille im Auge maximal 7mm groß sein kann (wenn sie sich an Dunkelheit gewöhnt hat) und somit geht nicht mehr Licht ins Auge rein.

Die maximale Pupillengröße hängt auch vom Alter des Beobachters ab und nimmt ab, je älter man wird.

So mal als Kurzerklärung …

Mario
 
Hallo Béla

Ließ Dir bitte mal folgende Seiten ( anklicken ) ins besonders Funktionen der Optik durch.

•Die erste Optik
•Astronomische Beobachtung
•Funktionen der Optik
•Optische Systeme
•Dobson Teleskope
•Optische Qualität

Wenn Du das getan hast werden Dir einige Begriffe und Zusammenhänge klar sein. Danach können wir weiter über verschiedene Themen diskutieren und Du wirst hoffentlich besser die Begriffe wie Austrittspupille und deren Zusammenhänge begreifen. Und Du wirst auch begreifen worüber hier eigendlich geschrieben wird.

Mit freundlichem Gruß

Peter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Mario und Bela,
Zitat von Sselhak:
..Preisunterschied an deinem Teleskop: 32,90 Euro für den kompletten Filter mit Metallrand und Schrauben gegen 25 Euro für ein A4 Stück Folie.
stimmt so nicht ganz, aus einem DIN A4 Blatt Baaderfolie kannst Du, wenn ich mich nicht verrechnet habe, 6 Sonnenfilter für dein 90er Teleskop bauen.
Also wird der Selbstbau vergleichsweise nicht mehr als 5€/Stück kosten.
 
Hallo Béla,

für einige Sternfreunde sind Okulare nur so ein komisches Ding, das man ans Teleskop steckt, um mal kurz ein Bild zu haben, bevor die Kamera dran kommt. Nun, wenn man längere Zeit mit visueller Beobachtung am Teleskop verbringt, wird man Okulare sicherlich ganz anders zu schätzen wissen. Es gibt aber mehrere Gesichtspunkte und ich denke, dass es für Dich wichtig sein könnte, diese Gesichtspunkte zu kennen, um im Oktober auch zu wissen, worauf Du achten kannst. Es mag ansonsten leicht passieren, dass man ein bestimmtes Okular als umwerfend gut empfunden hat, am Ende aber gar nicht weiß, was diese Empfindung bewirkt hat.

Dabei kommt es nicht allein auf die Bildqualität an, sondern es spielt für viele Sternfreunde eine große Rolle, wie bequem das Beobachten mit einem Okular ist, und wie groß der Bildausschnitt erscheint, also ob man in eine schwarze Röhre schaut (Tunnelblick), oder im All zu schweben glaubt.
http://www.svenwienstein.de/HTML/weitwinkel.html

Aber auch der entspannte Einblick ist nicht zu unterschätzen und ein bequemer Augenabstand allein ist noch kein Garant dafür, dass die Beobachtung entspannt ist. Manche Okulare sind derart kritisch gegen leichte Kopfbewegungen und auch das Rollen des Augapfels, dass man damit nicht entspannt eine Minute auf einen Moment mit wenig Luftunruhe warten kann. Das man von einem Okular am liebsten eine scharfe Abbildung von der Mitte bis zum Rand, eine hervorragende Farbwiedergabe, kein Streulicht, keine Reflexe und auch ein helles Bild, also super Kontrast, erwartet, wird genauso selbstverständlich erwartet, wie es auch selbstverständlich kaum ein Okular gibt, was das alles kann...

Clear Skies
Sven
 
Zitat von werner48:
Hallo Mario und Bela,
Zitat von Sselhak:
..Preisunterschied an deinem Teleskop: 32,90 Euro für den kompletten Filter mit Metallrand und Schrauben gegen 25 Euro für ein A4 Stück Folie.
stimmt so nicht ganz, aus einem DIN A4 Blatt Baaderfolie kannst Du, wenn ich mich nicht verrechnet habe, 6 Sonnenfilter für dein 90er Teleskop bauen.
Also wird der Selbstbau vergleichsweise nicht mehr als 5€/Stück kosten.
Stimmt!
Die kleinste kaufbare Einheit ist halt der A4 Bogen, daher habe ich dessen Preis angegeben.
Aber du hast schon recht - da kann man mehrere Sonnenfilter für Teleskope dieser Größe basteln - wenn man das denn will …

Mario
 
Zitat von arago:
Ließ Dir bitte mal folgende Seiten ( anklicken ) ins besonders Funktionen der Optik durch.

•Die erste Optik
•Astronomische Beobachtung
•Funktionen der Optik
•Optische Systeme
•Dobson Teleskope
•Optische Qualität

Danke für den Link. Werde ich auf jeden Fall machen.

Zitat von Sven_Wienstein:
Aber auch der entspannte Einblick ist nicht zu unterschätzen und ein bequemer Augenabstand allein ist noch kein Garant dafür, dass die Beobachtung entspannt ist. Manche Okulare sind derart kritisch gegen leichte Kopfbewegungen und auch das Rollen des Augapfels, dass man damit nicht entspannt eine Minute auf einen Moment mit wenig Luftunruhe warten kann. Das man von einem Okular am liebsten eine scharfe Abbildung von der Mitte bis zum Rand, eine hervorragende Farbwiedergabe, kein Streulicht, keine Reflexe und auch ein helles Bild, also super Kontrast, erwartet, wird genauso selbstverständlich erwartet, wie es auch selbstverständlich kaum ein Okular gibt, was das alles kann...


Sven

Das mit dem bequemen Beobachten verstehe ich. Es soll ja schließlich auch Spaß machen. Dass das Okular kritisch mit der kleinsten Kopfbewegungen umgeht kenne ich nur zu gut.

Grüße

Béla
 
Hallo Béla,

ich habe mir damals eine Gruppe von Sternfreunden aus der Umgebung gesucht und von denen sehr viel gelernt. Bereits am Tag nach dem ersten Treffen war ich zu einer Beobachtung eingeladen, bei der ich mich gut orientieren konnte. Nach 3 Wochen hatte ich bereits 4 verschiedene Teleskope kennen gelernt und deutlich mehr Okulare. Erst dann habe ich ein Teleskop und geeignetes Zubehör gekauft.

Meine Empfehlung wäre also, vor dem Kurs schon mal die Fühler in der Umgebung auszustrecken. Astrostammtische, Astrovereine, Volks- und Privatsternwarten, Teleskoptreffen, ...

Findest Du alles hier im Forum. Selber suchen oder einfach fragen.

Gruß, Günther.
 
Hallo Bela.

Ich muss dir direkt mal sagen, das ich selber Anfänger bin.
Habe also auch nicht die große Erfahrung.

Neben dem in der Signatur stehendem 150/900er newton besitze ich aber auch einen 70/700er Refraktor.
Das als Lidlskope bekannte Skylux von Bresser.

Bei diesem Teleskop brachten mir die günstigen Plössels von Orbinar einen merklichen WoW-Effekt bei der Beobachtung von Jupiter.

Jetzt werden viele wahrscheinlich aufschreien.
Denn die Okulare werden von Seben vertrieben.
Leider nur noch im E-Bay-Shop.

Aber diese Okulare waren bei dem Refraktor ihr kleines Geld mehr als wert !

Sie kosten im Schnitt um die 16-20€.

Auch mit dem Zoomokkular (da dann allerdings das teurere MZT-8-24, ca. 65€) war ich an dem kleinen Refraktor sehr zu frieden.

Allerdings habe ich selber auch KEIN hochwertiges Okular im Besitz, so das ich den Unterschied kennen könnte.

Aber wie gesagt, im Gegensatz zu den Standartokularen haben mir die Orbinar definitiv gefallen.

Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

ich glaube nicht, dass man da schreien muss. Plössl-Okulare gibt es in einer Reihe von Qualitäten und die Orbinar-Plössl sollen immerhin schon Mehrschichtvergütung haben, die Linsen sollten also grün schimmern. Normalerweise haben die eher günstigen Plössl einfache Blau-Vergütungen, was auch schon ganz gut Reflexe mindert. Die Okulare sind schließlich auch entwickelt worden, als es noch gar keine Vergütung gab. Die Fotos sind aber eher so (ungeschickt), dass man mit gar keiner Vergütung rechnet - das wäre dann aber auch nicht zeitgemäß, Erfinder hin oder her.

Im 70/700 mit f/10 gibt es keine besonders großen Anforderungen und folglich verwundert es nicht, wenn die Okulare damit schön abbilden. TeleVue behauptet, dass für eine gute Performance an schnellen Optiken schon besondere Glassorten nötig seien - das kann ich nicht nachrechnen. Ich denke auch eher, dass teurere Plössls Vorteile durch bessere Vergütungen und eine bessere Linsenpolitur haben (ob eine Linse optisch glatt poliert ist, sieht man ihr ja nicht an). Beides bringt was beim Kontrast - dazu braucht man aber den direkten Vergleich. Außerdem sind auch die als eher hochwertig empfundenen Fernost Plössl etablierter "Hausmarken" vor einigen Jahren schon für 30 Euro oder weniger angeboten worden. Da gab es wohl mehr Markt-Druck. Vor einigen Jahren war es bei diesen Okularen noch häufig so, dass nicht alle Linsen eine grüne Mehrschicht-Vergütung hatten. Erfolgreich eingesetzt wurden sie trotzdem. Überhaupt: Hat das Objektiv vom Lidlscope überhaupt schon eine grüne Mehrschichtvergütung? Lange Jahre war das blau. (Was nicht bedeutet, dass dann ein besser vergütetes Okular sinnlos wäre, denn jeder Verlust auf dem Lichtweg geht ins Bild ein.)

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sven.

Ich selber hatte 2 dieser Lidl-Scopes.
Eins in der alten Varante und eins der neueren Serie.

Die Vergütungen waren meiner Meinung nach beide Blau.

Habe mir die neue variante nur zugelgt, weil bei dem alten:

A- die schraube am winkelspiegel durchgedreht hat.
ein neuer wäre knapp halb so teuer wie das ganze Tele.
und

B- der okularauszug des alten Refraktors ziemlich ausgenudelt war.


Beim alten Skylux war noch eine recht stabile EQ monrierung dabei.
Bei der neuen Version sind nur noch Klappergestell-Stative bei.

Habe aber, als ich mir die Newtonausrüstung gekauft habe,
mit dem alten Stativ und dem neuen Skylux einen lieben Bekannten glücklich gemacht.

Den alten Refraktor habe ich behalten.
Vielleicht spendiere ich ihm noch mal einen neuen Auszug, das ich ihn Tagsüber fotografisch nutzen kann.

Mal sehen ^^


Die Plössels, die ich bestellt habe von Orbinar, weisen eine grüne Vergütung auf, und tun auch meiner Meinung nach noch gute Dienste am 6" f/6 GSO.
Überlege sogar mir noch ein 30er und ein 20er zu bestellen.
Habe momentan nur ein 6,5er ein 10er und noch ein standart
H20 vom Lidlscope.
Und das erwähnte Zoomokular.


Gruß
Markus
 
Hallo,

zu den vielen genannten Tips möchte ich noch ein paar Sätze ergänzen:

1.Wenn du ein Okular durch ein anderes Okular ersetzen möchtest, dann probiere es unbedingt aus, und zwar an den Objekten die du beobachten willst. Mache ein ehrliche Beurteilung: Gibt es damit wirklich eine, oder doch eher keine, Verbesserung? Manchmal hat man Glück und Billiges spielt mit Billigem zusammen: Ich habe eines dieser "Lidlskope" (Refraktor 70/700mm) und drei mitgelieferte (billige) Okulare. Wenn ich jetzt eines der sündhaft teueren Zeiss-Abbé-Orthos nehme, so sehe ich den Farbfehler des Teleskops deutlicher als mit dem mitgelieferten Okular, aber das Bild wird dadurch eher schlechter. Ich will das Zeiss dennoch wirklich gut bezeichnen, wenn man nur ein passenderes Teleskop verwendet. Auch Nagler und Co zeigten einen ähnlichen Effekt. Ich vermute, dass die Lidl-Okulare auch einen Farbfehler, aber mit umgekehrten Vorzeichen haben. Jedenfalls sind die mit genau dieser Optik wirklich ordentlich. Dieser Effekt ist leider nicht übertragbar, denn bei einem anderen Lidl-Produkt (Meade ETX 70) sind die mitgelieferten Okulare das Grauen per se - auch nachdem man den Zenitspiegel durch was besseres ersetzt hat. Man muss es halt ausprobieren!!

2. Als grobe Richtschnur für die Wahl der Brennweiten schlage ich in deinem Fall vor: f=30mm für Beobachten von Feldern und zum Suchen von Objekten, f=10 mm für sämtliche Detailbeobachtung und ungefähr f=5 mm für das Bestätigen von Details.

Die Öffnungszahl N ist bei dir gleich 10 (Brennweite / Durchmesser des Objektivs). Okularsatz ist dann N*3, N*1 und N*0,5 in Millimetern. Wenn Du einen Zweizollanschluss hast, dann wähle gerne ein gutes möglichst randscharfes und reflexfreies (Ausprobieren!) Weitwinkelmodell mit etwa 32mm und dann ein optisch besonders hochwertiges 10mm, wobei es nicht unbedingt ein Weitwinkelmodell sein muss - ein gutes, über das ganze Feld scharfes und hochwertig vergütetes Okular mit 50 bis 60 Grad Gesichtsfeld macht seinen Job beim kleinen Refraktor sehr gut. Es sollte auch möglichst "bequem" sein. Das dritte Okular wird dann ein, zumindest in der Bildmitte, knackscharfes 5 mm Okular. Damit kommst du weit. Wenn dir der Abstand vom 30er zum 10er zu weit erscheint: Beim relativ kleinen Teleskop geht das meiner Erfahrung nach in Ordnung da man selten Probleme mit dem Seeing hat.

3. Immer Schritt für Schritt. Guck halt, wo dir am meisten mit gedient würde. Besuche auch Beobachtungstreffen wo du viel ausprobieren und mit anderen Leuten dabei sprechen kannst.

Hier ein paar Merkmale, die beim Probieren intressant sein können:
- Einblick und Abstand vom Okular zum Auge (Brillenträger?). Zu lange Abstände führen oft zu nervösen Einblickverhalten.
- Homofokalität - damit meint man wieviel Millimeter man beim Okularwechsel nachfokussieren muss. Beim Wechsel vom Typ Nagler zum Typ Mittenzwey kann man "ein Stück Rohr" rausnehmen.
-Schärfe in der Mitte, am Rand, scheinbare und wahre Grösse des Gesichtsfeldes, eventuelle Farbränder bei der Mondbeobachtung
-Reklexionen im Gesichtsfeld? Hier gibt es auch Okulare die seltsame Farbreflexe bei bestimmten Teleksopen verursachen udn bei anderen Teleskoptypen hervorragend arbeiten (Vixen Lanthan-Okular am Starfire Refraktor versus Schiefspiegler).
- Wie sieht die Zukunft aus? Soll es einmal ein anderes Teleskop werden? In so fern müsste man bei der Wahl schon jetzt darauf Rücksicht nehmen. Manche Okulartypen funktionieren mit bestimmten Teleskopen nicht gut zusammen (Schärfe über das Gesichtsfeld zum Beispiel).
- Beschlagen: Manche Okulare beschlagen so schnell, dass sie im Winter praktisch unbrauchbar sind.
- Insbesondere das 10er Okular sollte alle Kriterien positiv erfüllen.
--
Auch ja, leg die Barlowlinse erst einmal weg. Wenn du die oben genannten Okulare hast, brauchst du sie nicht mehr.
--
Und dann noch: 90mm Öffnung sind schon ganz nett. Man kann damit auch Deepsky Objekte beobachten, wenn man einen dunklen Himmel und klare Luft hat.

mfG, TomHa
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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