Hallo Jan,
vielen Dank für Deine nette Antwort!
Zitat von Jan_Fremerey:
Habe heute - wieder mal - eine kleine
Diskussion vom Zaun gebrochen zur Frage der optimalen Anpassung des wirksamen Öffnungsverhältnisses an den Pixelabstand des Kamerachips. Deshalb meine Frage hier: Warum hast Du für die Aufnahmen f/30 gewählt und nicht - zum besseren "Einfrieren" der Luftunruhe - f/20 bei halber Belichtungszeit?
Die Aufnahmeblende war tatsächlich f/30 und nicht f/33 wie ursprünglich ausgewiesen; habe das nochmal nachgemessen und oben im Bild korrigiert.
Neben der Diskussion in Deinem oben erwähnten Thraed, kann ich mal 3 Motive angeben, die nur teilweise fundiert sind, da ich mich selbst mit der Theorie nicht so gut auskenne und im Wesentlichen, vielleicht mehr intuitiv, das nachahme was andere empfehlen.
1.) Ein eher psychologisches Motiv. Nachdem ich meine Bilder von
Krater Abulfeda mal mit anderen Autoren verglichen hatte, war mir aufgefallen, dass der Kraterboden viele kleinere Krater enthält (siehe z.B Bild von
Oliver Pettenpaul). Da ich von einer weiteren Auslegung des Nyquist-Kriteriums wusste (siehe 2. und 3.), welche ein 3-fach Oversampling beinhaltete, wollte ich bei der nächsten Gelegenheit dies auf jeden Fall an anderen Objekten anwenden.
2.) Das 3-fach-Oversampling wird, sofern ich es richtig interpretiert habe, auf
dieser Seite über Astrofotografie mit einer physiologischen Begründung erwähnt/empfohlen (unter "Sinnvolle Vergrößerung" und anschließende Übertragung auf digitale Bildaufnahme).
3.) Aus dem oculum-Verlag gibt es ein Buch "CCD-Astronomie" in 5 Schritten. Dort heißt es auf S.31:
"Nach dem Nyquist-Kriterium sollte auch hierbei (Anm.: namentlich der Planetenfotografie) wieder eine Auflösung angestrebt werden, die zwischen der Hälfte und einem Drittel der theoretisch möglichen Auflösung liegt."
Für die Pixelgröße der DMK von 5,6µm und einem Auflösungsvermögen von 0,6" für ein 20cm-Teleskop, erhalte bei 1/3 der Auflösung ungefähr f/29.
Was die Luftunruhe angeht, kann ich ergänzen, dass ich phasenweise gute Bedingungen vorfand, was eine höhere Brennweite durchaus begünstigt hat!
Viele Grüße
Torsten