Mondkrater vom 28.12.14

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komposer

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Hallo,

Gestern hatte ich ziemlich gutes Seeing und so sind mir wohl meine bisher besten Krateraufnahmen gelungen. Mehr wird mit meiner Digicam nicht möglich sein, aber ich bin mit den sichtbaren Details sehr zufrieden. Bei allen Aufnahmen habe ich die Krater Stück für Stück abgefilmt und nachher als Mosaik zusammengesetzt, nur so sind bei mir komplett scharfe Aufnahmen in der Größe möglich. (Bilder mit Rechtsklick größer ansehen)

Aristoteles, Eudoxus, Calippus, Cassini
Link zur Grafik: http://abload.de/img/krater0256-28-12-14mia4syi.jpg

Boscovich, Julius Caesar, Rima Ariadaeus, Agrippa, Godin
Link zur Grafik: http://abload.de/img/krater0257-28-12-14mio1sen.jpg

Stöfler, Faraday, Maurolycus
Link zur Grafik: http://abload.de/img/krater0258-28-12-14mijks5c.jpg

Cyrillus, Theophilus, Mädler
Link zur Grafik: http://abload.de/img/krater0259-28-12-14misys2q.jpg

W. Bond, Barrow
Link zur Grafik: http://abload.de/img/krater0260-28-12-14mibcsi6.jpg



Teleskop: GSO 8'' F6 Dobson
Okular: TSSW15mm
Mit Nikon Coolpix S9100 Digicam durchs Okular gefilmt.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

merkwürdig, dass hier niemand reagiert! - Wie schon bei Deiner Präsentation in der Fotogalerie bemerkt, bin ich von der Leistungsfähigkeit Deiner Aufnahmetechnik am Dobson mit Digicam durchs Okular sehr beeindruckt. Die Ergebnisse sind denen in der üblichen Weise mit dem Kamerachip unmittelbar in der Fokalebene gewonnenen Aufnahmen hinsichtlich der Detailauflösung durchaus ebenbürtig. Darüber hinaus gefällt mir auch die ausgewogene Grauwertbehandlung sehr gut.

Glückwunsch und Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

Danke für Dein Feedback, hatte mich auch schon gewundert, dass zu diesen Aufnahmen keine weiteren Kommentare geschrieben wurden.
Meine Begeisterung war bei der Bearbeitung auf jeden Fall riesen groß, denn derart viele feine Details hatte ich vorher nicht erreicht. Es hängt natürlich sehr viel vom Seeing ab, aber das die Digicam so fein auflösen kann hat mich schon überrascht.
Mit dem TS-Sw15mm Okular und fast 3/4 Zoom habe ich da wohl auch die optimale Einstellung bei meinem Setup gefunden.

Hier noch das Mondmosaik, das hatte ich etwas früher gemacht, da waren die Bedingungen leider noch nicht so gut wie eine Stunde später bei den oben gezeigten Großaufnahmen.

Link zur Grafik: http://abload.de/img/mond-28-12-14g3sin.jpg

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

sehr gut, Spitze! Du hast Deine Ausrüstung wirklich im Griff! Das Seeing spielt auch eine wichtige Rolle, da stimme ich Dir zu. Am Sonntag hat bei Dir alles gepasst. Mir gefallen Deine Aufnahmen von Theophilus und der Gegend um Aristoteles, Eudoxus besonders gut.

CS
Michael
 
Hallo Holger

Wunderbar gefällt mir, sehr beeindruckend, es lohnt sich deine Mondbilder längere Zeit intensiv an zu schauen.

Manfred
 
Hallo Holger,

sehr beeindruckende Fotos zeigst du hier bei 8" Öffnung und mit dieser Digicam :)
Es sind sehr viele Dateils zu sehen und die Bilder sind über die gesamten Bildflächen gut belichtet und geschärft.
 
Danke für Eure netten Worte.

Vor allem um eine gleichmäßige Schärfe zu erhalten muss ich die Krater systematisch abfilmen und dann die Bereiche als Mosaik zusammensetzen. Das 2. Bild besteht z.B. aus ca. 16 Teilen. Die Originalaufnahmen sind auch noch etwas größer, aber ich habe diese dann nach der Bearbeitung wieder etwas verkleinert. Wirkt besser und ist ja immer noch groß genug.

Ich denke, dass durch Okular und Kameraobjektiv die Schärfe zum Rand hin stark abnimmt. Wie ist das eigentlich bei Euch ?
Sind bei euren Großaufnahmen auch Mosaike nötig, oder reicht ein Bildausschnitt komplett aus ? Kein Schärfeabfall ?

Außerdem bin ich auf sehr gutes Seeing angewiesen, sonst geht gar nichts. Sind bei Euch dank IR-Aufnahmen mit einem IR Passfilter auch bei durchschnittlichem Seeing noch gute Aufnahmen möglich ?

Gruß,
Holger


 
Hallo Holger,

Deine Gesamtansicht des ersten Viertels finde ich auch sehr gelungen! Aus wievielen Teilaufnahmen hast Du denn dieses Bild zusammengesetzt?

Zitat von komposer:
Ich denke, dass durch Okular und Kameraobjektiv die Schärfe zum Rand hin stark abnimmt. Wie ist das eigentlich bei Euch ?
Sind bei euren Großaufnahmen auch Mosaike nötig, oder reicht ein Bildausschnitt komplett aus ? Kein Schärfeabfall ?
Im Rahmen eines Chipformats mit 6 mm Bilddiagonale sehe ich bei Einzelaufnahmen mit direktem Anschluss, d.h. ohne Zwischenschaltung von Okular und Kamereobjektiv, noch keinen Schärfeabfall zum Rand hin, hierzu zwei Beispiele: Mare Nectaris mit 10" bei f/11 und Zentralregion mit 6" f/12. Bei größeren Chipformaten wird es dann möglicherweise schon grenzwertig. Wie groß ist denn Dein Kameraformat ?

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

Das Mondmosaik besteht aus ca. 25 Teilen.

Meine Digicam hat einen 1/2,3-Zoll-CMOS-Sensor.

Bis auf eine Belichtungskorrektur kann ich leider nichts manuell einstellen. Da muss ich dann schon stark vergrößern, damit die Kameraautomatik passend reagiert.

Aber ich hatte die Kamera ja gar nicht für Astroaufnahmen gekauft und ich hätte auch nicht gedacht, dass ich den 18 fach Zoom doch noch so viel nutzen kann.

Mit dem 25mm Okular mache ich die Mondmosaike, da ich durch erhöhten Kamerazoom auch den nutzbaren Bildausschnitt vergrößere.
Bei den Krater-Großaufnahmen kann ich fast den kompletten Zoom verwenden. Meist nehme ich hier aber etwas weniger Zoom und dafür das TS-SW15mm. Ich habe da den Eindruck, dass diese Kombination noch etwas mehr Details zeigt.

Mir wurde ja schon öfters eine richtige Astrokamera empfohlen und ich habe mir das auch schon genauer überlegt.
Nur mit der Kamera alleine ist es ja nicht getan. Da müsste eine gute Barlow her, mit dem Nachteil nicht mehr beliebig vergrößern zu können. Und bei Okularprojektion müssen Verlängerungshülsen und Adapter verwendet werden.
Dann der ganze Aufbau mit Laptop, Verkabelung usw. ich habe den Gedanken wieder verworfen und bin zufrieden mit dem was ich mit der Digicam erreichen kann.


Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

danke für die Infos! Ja, die Einstellmöglichkeiten bei den vollautomatischen Digicams sind in der Tat etwas dürftig, Blenden- und Zeitvorwahl gibt es erst bei den teureren.

Zitat von komposer:
Dann der ganze Aufbau mit Laptop, Verkabelung usw.
Eigentlich brauchst Du nur eine Farbkamera für unter 200€, die über USB-Kabel stromversorgt und ausgelesen wird, sowie natürlich ein Laptop, wenn nicht schon vorhanden. Zur Brennweitenanpassung habe ich beispielsweise einfach das Linsenteil von einer 2x TS-Barlow (30€) abgeschraubt und mit Tesafilm vorne an der Kamerahülse befestigt. Die Qualität ist völlig in Ordnung und jedenfalls sehr viel besser als jedes dieser "preiswerten" Digicamobjektive. Mit der 2x Barlow und einer der aktuellen Kameras mit 3,75 µm Chipraster erreichst Du schon das volle Auflösungsvermögen Deines f/6 Spiegels.

Gruß, Jan
 
Hallo Holger,
das sind, wie gesagt, super Resultate!
Einen Kritikpunkt, oder besser gesagt eine Anregung hätte ich dann aber doch: Die Bilder sehen sehr geglättet aus, besonders der Rand von Stöfler. Vielleicht bekommst du mit einer anderen Bearbeitung das etwas natürlicher hin?! - Das soll aber deine Leistung überhaupt nicht schmälern, ich wäre froh, deine Auflösung mit 10" hinzubekommen.
Das farbige Mosaik gefällt mir besonders gut!
Viele Grüße und CS
Martin
 
Hallo Martin,

Ist mir nicht so aufgefallen, die Kamera komprimiert ja auch etwas. Berarbeitet habe ich mit fitswork iterativer Gauss und wavelet Detailverstärkung Layer 1.
Geglättet habe ich nicht. Viele verwenden ja auch den Deconvolution-Filter. Damit komme ich aber überhaupt nicht klar.

Jan:
Ich habe sogar diese TS Barlow, dachte das 2x viel zu wenig ist vor allem für Planeten. Nur die Linse soll ja dann nur 1,5x sein.
Wie kommt man dann eigentlich in den Fokus?
Wenn ich also mit Okular scharfstelle und dann dieses mit der Kamera austausche, ist die Abbildung dann schon einigermaßen scharf oder muss da noch sehr viel am OAZ verstellt werden, so dass eventuell die Fokuslage gar nicht mehr erreicht werden kann?

Gruß,
Holger
 
HalloHolger,
auch von mir ein riesen Lob, das find ich megaerstaunlich,was mit deiner Cam erreicht werden kann! Auch mir gefallenneben den erreichten Details die fantastischen Kontraste,haste absolut fein gemacht !
Ich wünschte, beimir wäre auch mal wieder sogutes Seeing,aber zur Zeit echt mies, leider.
Gruß Manfred
 
Gratulation zu Deinen Bildern.

Ich habe erst vor kurzem aus lange weile und wegen der immer schlechten Sicht angefangen mal den Mond zum Filmen.

Da ich normal Deepsky betreibe ist das ja echt was ganz anderes.

Ich bin da noch überfordert mit den genauen Setup und den ganzen Einstellungen....da braucht mal wohl viel Übung:)

Zum Filmen nehmen ich meine Guidingcam ALCCD5II.
Seeing war nicht besonders gut so das ich kaum in den Focus kam.

Meine Fragen an dich.

Wie genau ist dein Ablauf?..wie viele Fotos braucht mann so zum Stacken (ich hatte so um die 500-600 bei einem 2GB Film).
Mit welchem PRG. nimmst du auf und Stackst du später?
Mit der Barlow 2x kam ich überhaupt nicht in den Fokus,so das ich einfach Normal vom Okkularauszug filmte.

Fragen über Fragen...aber schon interessant diese für mich neue Sparte.

Gruß
KAI
 
Hallo Kai,

Mit der Digicam brauche ich natürlich keine Aufnahmesoftware, wird ja direkt auf der Speicherkarte im mov Format gespeichert.
Meine Kamera nimmt mit 30fps in Full HD auf.
Ist aber eine andere Aufnahmetechnik als mit Deiner Kamera, ich filme ja durchs Okular stelle mit dem OAZ scharf und kontrolliere die Schärfe direkt am Kameradisplay.

Ablauf der Aufnahme:

Ich filme den ganzen Krater für ein Mosaik komplett ab. Dabei halte ich jeden Bereich nur ca 5 Sek. ruhig im Display und gehe dann zum nächsten. Später mache ich aus der einen großen Datei dann mit virtualdub für jeden Bereich eine eigene.
Von den jeweils ca. 150 Bildern stacke ich dann mit autostakert die besten 50. Die Summenbilder bearbeite ich dann mit fitswork und anschließend schneide ich die mit gimp passend für das Mosaik. Dies erstelle ich mit Microsoft ICE.


Gruß,
Holger
 
Zitat von komposer:
Ich habe sogar diese TS Barlow, ... Wenn ich also mit Okular scharfstelle und dann dieses mit der Kamera austausche, ist die Abbildung dann schon einigermaßen scharf oder muss da noch sehr viel am OAZ verstellt werden, so dass eventuell die Fokuslage gar nicht mehr erreicht werden kann?
Hallo Holger,

im wesentlichen muss nur der Abstand der Barlow-Linsengruppe vom Kamerachip mit dem an der Original-Barlow gemessenen Abstand zwischen der Linsengruppe und dem Einsatzkragen übereinstimmen. Der Einsatzkragen sollte nämlich sowohl bei Okularen als auch bei einer ggf. dazwischengeschalteten Barlow jeweils mit der konstruktiv vorgesehenen Lage der Fokalebene zusammenfallen.

Edit: Wenn diese Bedingung erfüllt ist, dann kann man die betreffenden Komponenten als "homofokal" bezeichnen, d.h., dass sich die Lage der Bildebene beim Auswechseln der Komponenten, insbesondere also auch beim Einsatz von Okularen unterschiedlicher Brennweite, idealerweise nicht verschiebt.

Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nachtrag:

Zitat von Jan_Fremerey:
Edit: Wenn diese Bedingung erfüllt ist, ...
Man kann es auch so ausdrücken: Die Bildebene sollte idealerweise stets mit der Hinterkante der Einsatzfassung zusammenfallen, sei es am Okularauszug oder an der Barlow.

Die Hinterkante der TS-Linsengruppe muss demnach - anders als zuvor angegeben - in einem Abstand von knapp 67 mm vor dem Kamerachip stehen und 30 mm vor dem Einsatzkragen des Kameramoduls. Bei meinen Kameras mit unterschiedlichen Barlowelementen sieht das z.B. so aus:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/DSCF2155_Chameleon_ALccd5.jpg

Gruß, Jan
 
Wow, sehr tolle Fotos. Keep it up!

Grüße, Sami

P.s. Welchen Mondfilter hast du benutzt?

 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Huhu Holger.

Hast du deine Coolpix dementsprechend eingestellt, das die Bilder dunkler wurden? Selbst wenn ich bei meiner Cam die dunkelste Einstellung wähle, fehlt einfach der Kontrast. Mit welchem Programm hast du die Bilder bearbeitet?

Beste Grüße
 
Hallo,

Ich habe die Belichtungskorrektur auf -2 gestellt. Mehr kann ich da nicht einstellen. Beim Vollmond verwende ich manchmal noch einen Neutralfilter ND 0.6
Bearbeitet habe ich mit fitswork.
Ich hatte hier aber auch Glück mit dem Seeing. So viele Details hatte ich vorher noch nicht aufnehmen können.

Gruß,
Holger
 
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