Das Läppen ist so eine Sache, die man probieren muss. Generell ist Schleifmittel von 1-3 my schon richtig. Es gibt Ventilschleifpaste, die ca. 20 my hat, und eindeutig zu grob ist, aber die soll ja auch richtig was abtragen, während Du nur polieren möchtest. Du musst aufpassen, dass AUF GAR KEINEN FALL Paste in die Lager kommt. Das Ganze ist auch eine ziemliche Schweinerei, aber lohnend.
Im Bild sieht die Schnecke so aus, als ob sie nicht in der Mitte des Schneckenrads säße, sondern zu hoch, bzw. das Rad zu niedrig.
Zur Lagerung: Du willst keinen Höhenschlag und kein axiales Taumeln. Recht ist jedes Mittel, was das sicherstellt. Zwei gespannte Schrägkugellager wären toll. Zwei normale und nicht gespannte Kugellager gehen, wenn man keine wechselnde axiale Last und die Montierung etwas einseitiges Übergewicht hat. Gleitlager sind axial selten perfekt plan, das ist nicht ihr Job, aber Messing könntest Du plan drehen oder schleifen. Wenn die Schnecke am Anschlag auch nicht plan ist, dann taumelt sie hin und her. Zur Veranschaulichung: 1/1000 mm Taumelschlag sind bei 50 mm Schneckenradius schon ein paar Bogensekunden. Normalerweise ist man bei Teilen mit wenigen Hunderstel mm schon sehr glücklich. Du könntest versuchen, den axialen Schlag zu messen. Solltest Du einen messen können, dann könntest Du die axialen Kontaktflächen mit der Drehbank planen und den Lagerungsblock sonst so lassen.
Was den Motor angehst, so vermute ich, dass Arduino für Dich eine fremde Welt ist, weil Du das hinten an stellst. Da liegt aber Dein größtes Optimierungspotential. Wenn ein Schritt 55 Bogensekunden ausmacht, dann spielt die Schneckenlagerung keine große Rolle. Suche Dir wen, der Dir einen Arduino mit einem kleinen Schrittmotortreiber verbindet, OnStep aufspielt und dabei in der Konfiguration per default Tracking aktiviert. Overkill pur, aber fast keine Arbeit, billig und exakt. Ein Arduino Mega 2650 kostet gut 10 Euro, ein TMC2100 etwa 8 Euro und ein Motor mit 180 Schritten 10 Euro. Wenn eine Lösung ganz ohne Löten gewünscht wird, dann nimmt man für etwa 13 Euro statt des 2650 ein MKS GEN L Board. Da wird der TMC2100 drauf gesteckt, der Motor eingesteckt, die Software aufgespielt und dann läuft die Nachführung, sowie es Strom gibt. Solltest Du DEC mit einer Schnecke ausrüsten (kostet noch einen TMC2100 und einen Motor), wärst Du Goto-fähig und könntest die Montierung mit einer Planetariumssoftware steuern, d.h. weniger manuell einstellen und mehr Fotos.
Michael