Montierung EQ-1 Upgrades und Modifikationen

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Warum nicht feiner bei den Microschritten gehen?
128? Ohne Untersetzung.

Grund der Frage ist hier:
Link zum Teen Astro Thread

Die IOptron AZ fährt auch im 128 Microschritt Betrieb; ok da ist rechnerisch wahrscheinlich noch eine 4:1 Untersetzung drin. Mit Zahnriemen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit ich weiss, sind die Mikroschritte nicht so exakt, weil der Motor über PWM gehalten wird. Eine Untersetzung mit Zahnrädern ist wirklich keine gute Idee, aber mit Riemenuntersetzung läuft es sehr gut (nachgemessen). Es spricht natürlich für die Nachführung zusätzlich nichts gegen mehr als 16 Mikroschritte. Dann braucht man aber TMC2130 oder TMC5160, damit Goto nicht sehr langsam wird. Das ist bei der EQ1 aber nicht relevant.

Es gibt viele Wege ans Ziel, drum die Beispielrechnung, welchen Effekt eine bestimmte Konfiguration hat.

Michael
 
Was ich eben zu schreiben vergass: Eine Kupplung kann bei leichtem Versatz der Wellen periodisch axial drücken, und da viele Schneckenlagerungen axial nicht optimal definiert sind (siehe EQ1 Bilder), führt das zu einem periodischen Fehler, den Du lange suchen kannst.

Ich würde das Schneckenspiel so einstellen, dass die Schnecke nicht reibt, und mit dem sich ergebenden Spiel auf der anderen Seite leben. Blöd, aber irgendwo erreicht man halt die Grenze der Konstruktion und das ist bei vielen Montierungen so. Ein wenig Schlag gibt es leider immer. Richtiges Einschleifen sollte idealerweise nur die Oberflächen durch schlechte Fertigung verbessern, aber nicht die Geometrie ändern, denn die ist bei speziell hergestellten Schnecken schon in Ordnung und da kann man leicht etwas schlechter machen. Bei einer Gewindestange oder einem auf der Drehbank geschnittenen Gewinde ist das anders, die haben halt keine passende Geometrie, eine lausige Oberfläche und da hilft etwas Einschleifen.

Michael
 
Nabend:)

Puh, also das mit dem Schrittmotor stell ich erstmal hinten an. Wenn dann wäre es erstmal nur eine Veränderung der Position und Übertragung per Keilriemen, damit ich durchgehend aufnehmen kann und die Kamera nicht mittendrin anstößt und ich abbrechen muss.

Das mit der Einstellung der Schnecke klingt gut. Ich hab noch etwas rumgefummelt und im Moment eine Einstellung gefunden, bei der sich die Umrundung komplett einigermaßen gut drehen lässt, ich kann aber kein Flankenspiel erfühlen. Das ist ja eigentlich schon ganz gut so.
Von butterweich ist der Lauf aber noch weit entfernt, es hakelt schon immer wieder ein wenig oder geht zwischendurch etwas strenger. Das wäre vllt durchs Einschleifen dann noch verbesserbar.
Die verlinkte Läpppaste kostet aber ja auch ein halbes Vermögen :eek: Muss ja immer auch aufs Budget schauen...
Nachdem ich gerne in den Kleinanzeigen nach Gebrauchtem schau: Wäre diese Paste auch gut HIER?

Sollte ich die Schneckenlagerung noch in Angriff nehmen, was wäre denn eine geeignete Lagerart? Die schon erwähnten Bronze-Gleitlager oder Kugellager?

Gruß Martin
 
Moin,
hier nochmal zwei Bilder vom aktuellen Zustand. Geändert hat sich: Welle abgelängt und Gewinde drauf geschnitten, Messinghülse passt jetzt endlich und die Klemmstelle am Schneckenrad hat auch einen Messing- Schonring bekommen. So wird nicht mehr direkt auf das Alu geklemmt, sondern auf das Messing. Kann bei Bedarf dann auch ausgetauscht werden.

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Grüße Martin
 
Das Läppen ist so eine Sache, die man probieren muss. Generell ist Schleifmittel von 1-3 my schon richtig. Es gibt Ventilschleifpaste, die ca. 20 my hat, und eindeutig zu grob ist, aber die soll ja auch richtig was abtragen, während Du nur polieren möchtest. Du musst aufpassen, dass AUF GAR KEINEN FALL Paste in die Lager kommt. Das Ganze ist auch eine ziemliche Schweinerei, aber lohnend.

Im Bild sieht die Schnecke so aus, als ob sie nicht in der Mitte des Schneckenrads säße, sondern zu hoch, bzw. das Rad zu niedrig.

Zur Lagerung: Du willst keinen Höhenschlag und kein axiales Taumeln. Recht ist jedes Mittel, was das sicherstellt. Zwei gespannte Schrägkugellager wären toll. Zwei normale und nicht gespannte Kugellager gehen, wenn man keine wechselnde axiale Last und die Montierung etwas einseitiges Übergewicht hat. Gleitlager sind axial selten perfekt plan, das ist nicht ihr Job, aber Messing könntest Du plan drehen oder schleifen. Wenn die Schnecke am Anschlag auch nicht plan ist, dann taumelt sie hin und her. Zur Veranschaulichung: 1/1000 mm Taumelschlag sind bei 50 mm Schneckenradius schon ein paar Bogensekunden. Normalerweise ist man bei Teilen mit wenigen Hunderstel mm schon sehr glücklich. Du könntest versuchen, den axialen Schlag zu messen. Solltest Du einen messen können, dann könntest Du die axialen Kontaktflächen mit der Drehbank planen und den Lagerungsblock sonst so lassen.

Was den Motor angehst, so vermute ich, dass Arduino für Dich eine fremde Welt ist, weil Du das hinten an stellst. Da liegt aber Dein größtes Optimierungspotential. Wenn ein Schritt 55 Bogensekunden ausmacht, dann spielt die Schneckenlagerung keine große Rolle. Suche Dir wen, der Dir einen Arduino mit einem kleinen Schrittmotortreiber verbindet, OnStep aufspielt und dabei in der Konfiguration per default Tracking aktiviert. Overkill pur, aber fast keine Arbeit, billig und exakt. Ein Arduino Mega 2650 kostet gut 10 Euro, ein TMC2100 etwa 8 Euro und ein Motor mit 180 Schritten 10 Euro. Wenn eine Lösung ganz ohne Löten gewünscht wird, dann nimmt man für etwa 13 Euro statt des 2650 ein MKS GEN L Board. Da wird der TMC2100 drauf gesteckt, der Motor eingesteckt, die Software aufgespielt und dann läuft die Nachführung, sowie es Strom gibt. Solltest Du DEC mit einer Schnecke ausrüsten (kostet noch einen TMC2100 und einen Motor), wärst Du Goto-fähig und könntest die Montierung mit einer Planetariumssoftware steuern, d.h. weniger manuell einstellen und mehr Fotos. :)

Michael
 
Danke Michael für deine Antwort,

gut, vllt werde ich mir dann mal das Läppmittel besorgen. Ich könnte es ja in der jetzigen Lagerung einschleifen, dann wäre es um die Lager wurscht, die ich ja dann womöglich noch ersetze :D Sollte ja am Lauf nicht soo viel Unterschied machen.

Ob die Schnecke genau mittig sitzt, weiß ich auch leider nicht so ganz. Auf dem Foto sieht es etwas drastisch aus. Ich hab zuerst versucht die Position der Schnecke mittig zum Schneckenrad auszumessen. Entweder ich hab mich mehrmals vermessen oder warum auch immer war die Schnecke dann eindeutig zu hoch. Daraufhin hab ich das Schneckenrad unten abgenommen. Es kann schon sein, dass die Schnecke etwas zu hoch sitzt. Ich schwärze nachher mal das Schneckenrad und schau, wo sich die Kontaktfläche zur Schnecke befindet (müsste dannn ja am Tragbild erkennbar bzw schätzbar sein...).

So kleine Schrägkugellager für die 6mm Welle gibt es natürlich nicht. Entsprechend hatte ich mir SOLCHE Bronzebuchsen mal herausgesucht. Da könnte ich eine festsitzend verbauen und die Zweite verschiebbar (und arretierbar), um das axiale Spiel einzustellen. Das ließe sich natürlich auch mit normalen Kugellagern machen. Aus irgendeinem Grund tendiere ich etwas zu den Gleitlagern, lasse mich aber auch noch umstimmen. Plandrehen der Bronzebuchsen wäre machbar.
Die Frage bleibt natürlich, wie maßhaltig die fernost-Schneckenwelle ist. Am Ende schlackert die Welle halt in der Lagerbuchse..

Die Planflächen der Schnecke muss ich mir erstmal genau anschauen. In jedem Fall wird die extrem klein sein. Die Schneckenwindung beginnt schon ziemlich nah am Grunddurchmesser der Welle. Für eine exakte Planfläche also nicht ideal.

Gruß
Martin
 
Danke auch für den Input in der Motorsache.

Arduino ist tatsächlich noch eine fremde Welt für mich. Wollte mich aber eh irgendwann mal mit beschäften. Ein kleines Arduino Starterpaket hab ich schon vor einiger Zeit geschenkt bekommen. Grundmaterial wäre also da :)

Trotzdem möchte ich erstmal die Mechanik wieder am Laufen haben, bevor ich die nächste Baustelle aufmache.

Ich weiß nicht, ob das machbar ist, aber ich wäre auch froh, wenn ich die Montierung zum Betreiben lediglich mit Strom versorgen müsste und nicht auf Laptop, Programmieren, zig Kabel etc angewiesen wäre. So einfach wie mit dem jetzigen Motor wäre schön.

Die Sache mit dem Goto reizt mich in jedem Falle auch, allerdings würde ich mir dazu eine günstige Astro3 Montierung gönnen, die schon Schnecken mitbringt. Die kann ich ja dann wieder aufbohren und mit gescheiten Lagern versehen bevor dann ein Goto drangepfriemelt wird:)
Eins nach dem Anderen..

Grüße Martin
 
Ich hatte von Arduino vor OnStep auch keine Ahnung. Ich packte das MKS GEN L Board, was Arduino und RAMPS kostengünstig integriert, aus, schaute es an und es schaute mich an. Aber die Sache erwies sich als viel einfacher als gedacht. Seitdem machte ich ein paar Projekte mit Arduino und es ist wirklich eine nette Plattform, mit der man schnell klarkommt.

Du kannst in OnStep TRACK_AUTOSTART auf ON setzen und dann läuft die Nachführung, sowie Du Strom hast. Du brauchst also nicht unbedingt einen PC. Natürlich wäre dafür ein ganz einfaches Programm auch ausreichend, aber man kriegt kein Geld zurück, wenn man weniger Speicher braucht und man muss das erstmal schreiben. OnStep gibt's schon fertig.

Michael
 
Abend,

also du hattest völlig recht, die Schnecke sitzt zu hoch bzw das Rad zu tief. Vermutlich war es anfangs ausgemessen doch korrekt gewesen. Weiß nicht, wie ich draufkam, dass das Schneckenrad zu hoch wäre.
So ein Mist, mal wieder völlig unnötig... :rolleyes: Zumal das jetzt nicht soo einfach anzupassen ist. Ich müsste den Lagerblock der Schnecke etwas abnehmen.

IMG_20201011_185135.jpg


Gruß Martin
 
Abend,

also es wird jetzt einen neuen Lagerbock mit Gleitlagern für die Schneckenwelle geben. Das dauert allerdings noch, bis es da etwas vorzeigbares gibt.
Gleichzeitig beschäftige ich mich noch damit, den Schrittmotor (zunächst mal noch den alten) anders anzubringen, damit er in Zukunft nicht mehr im Weg ist.

Man sieht hier deutlich, dass ab Werk kein voller Schwenk drin ist. Auch das Gegengewicht stößt am Motor an, ziemlich blöd also.
IMG_20201013_191351.jpg



Mein Plan ist, die Übertragung mit Riemen statt direkt zu gestalten und den Motor deutlich tiefer anzubringen. So ganz genau wie weiß ich zwar noch nicht. In jedem Fall werde ich aber einen neuen Motorhalter aus Blech brauchen.
IMG_20201013_191651.jpg


Soweit mal die aktuellen Überlegungen :)
Gruß Martin
 
Danke Jörg :) Ich denke auch, das wird sich nochmal lohnen. Aufnahmen abbrechen zu müssen weil die Kamera am Motor anstößt macht keinen Spaß :)

Grüße Martin
 
Tja,

irgendwann ist dann im 3D-Cad ein 2-achsiger Tracker neu entstanden :whistle: ...

Immerhin sieht die Sache die Du da machst schon recht gut aus - das könnte man praktisch als Blaupause betrachten für weitere Optimierungen. Ich finde Deine Ansätze sehr spannend!

CS
Jörg
 
Ist über dem Gehäuse noch Platz, um den Motor anders herum orientiert anzubringen? Du könntest eine Klemme um das Gehäuse legen und daran die Motorhalterung befestigen.

Michael

Du meinst über dem runden Gehäuse der Rec-Achse? Das hatte ich zunächst auch überlegt. Theoretisch würde das auch schon reichen. Ganz auf der sicheren Seite bin ich auf jeden Fall, wenn ich den Motor so wie am zweiten Bild oben anbringe. Ich werd mir das nochmal genau anschauen, bevor ich was bastel :)

Tja,

irgendwann ist dann im 3D-Cad ein 2-achsiger Tracker neu entstanden :whistle: ...

Immerhin sieht die Sache die Du da machst schon recht gut aus - das könnte man praktisch als Blaupause betrachten für weitere Optimierungen. Ich finde Deine Ansätze sehr spannend!

CS
Jörg

Danke Dir, das freut mich, so positive Rückmeldung zu bekommen :) Ich mags halt, mir etwas Gedanken zu machen, wie man das möglichst Optimalste in dem Fall aus dieser Montierung herausholen kann. Und einen gewissen Spaß am Tüfteln und Hobby-Maschinenbau kann ich auch nicht verleugnen:D


Grüße
Martin
 
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