Hallo Christian!
als Alignmentmethode nutze ich das StarSense AutoAlign. Ist sehr praktisch, da das Teleskop autonom die Einrichtung macht und ich mir dadurch die höchst mögliche Genauigkeit erhofft habe. Vom GoTo war ich aber auch nicht allzu begeistert, die Objekte sind bei 115x Vergrößerung meist irgendwo im Okular verstreut zu finden.
Ich verwende selbst Starsense Autoalign. Früher mit einer Celestron Nexstar (Vormodell der EVO) inzwischen mit einer Skywatcher AZ-EQ5 im AZ-Mode. Ich mache ganz andere Erfahrungen.
Meine Erfahrung: Montierung irgendwie Auge mal PI in den Garten stellen. Starsense Autoalign ausführen lassen. Fertig. Vom Gefühl her würde ich sagen, die Montierung bleibt auf dem Stern stehen bis Ihr der Strom ausgeht. Von der Treffer-Genauigkeit würde ich mich zu der These versteifen, passt zu 100% zumindest wenn man die Kamera auf das Teleskop kalibriert hat
Wenn bei Dir ein Stern ...
innerhalb von einer Minute trotz GoTo und aktivierter Nachführung aus dem Okular verschwindet
... stimmt irgendwas nicht. Ich habe mit der Nexstar Montierung bei 650mm Brennweite Nebel quasi Sensor Format-füllend gut anderthalb bis zwei Stunden lang mit EAA abgelichtet. Das ist zwar deutlich weniger Brennweite und auch ein größerer Blickwinkel wie bei Dir, aber wie gesagt 90 bis 120 Minuten am Stück. Da wandert selbst mit der Nexstar die einen grausames Getriebespiel hat nichts aus.
Das 5 mm Okular ist mit 300x Vergrößerung wirklich am oberen Limit was Dein 6" Teleskop theoretisch abbilden kann und ob es vom Seeing her in (D) überhaupt Freude bereitet, kann ich mir nicht vorstellen, aber das hat nicht direkt weder was mit der "Treffer-Genauigkeit" noch was mit der "Nachführ-Genauigkeit" zu tun.
Ich wechsele inzwischen die Starsense Kamera zwischen zwei Telekope hin und her ohne jedes Mal extra wieder die Kamera auf das Teleskop neu zu kalibirieren. Daher brauche ich dann oft einen Platesolving Vorgang um das angefahrene Objekt perfekt in die Sensor-Mitte zu holen, aber dann steht es da "stundenlang".
Es macht natürlich von der Anforderug an die Montierung gewaltige Unterschiede ob man ein Objekt im Westen bei 40° Altitude (gaaanz harmlos) oder im Norden bei 80° Altitude (Extrem herausfordernd) anschaut. Wo? Wann? Was hast Du beobachtet?
Du hast ja auch die üblichen Verdächtigen ...
Auch die ganzen Orts- und Zeitangaben habe ich mehrmals überprüft. Diese sind auch korrekt eingestellt.
... bereits ausgeschlossen. Trotzdem noch ein Mal überprüfen. Und noch ein Mal prüfen! Am besten einen/eine Zweite(n) mitdenken lassen! Ich stand schon fünf Nächte auf dem Feld mit meiner EQ-Plattform und einem Dobson und hatte die EQ immer wieder verkehrt herum, Norden mit Süden vertauscht aufgestellt
und hätte meinen rechten Arm geopfert und die Hände ins Feuer gelegt da ich überzeugt war alles stimmt!
Ansonsten wie Alex noch meinte ...
Ich würde mir mal den Untergrund anschauen,
und auch den Akku immer voll geladen haben, zumindest zum Test nur mit 100% vollständig aufgeladen anfangen ...
Die Stromversorgung sollte kein Problem sein, wenn du den eingebauten Akku nutzt.
... ich habe schon Pferde vor der Apotheke und so ...
Viel Erfolg noch! MünchenBeiNacht - Ewald